Samstag, 14. Juni 2008

Monument Valley – Bluff (130 Meilen)

Die Sonne geht natürlich am nächsten Morgen wieder auf, aber nicht wie gewohnt, nein, das ist hier viel spektakulärer. Ich bin selbstverständlich dabei und versäume nichts. Dann fahre ich unser WoMo erstmal etwas hinüber zum gegenüberliegenden Zaun, um unseren für die Umgebung viel zu lauten Generator anwerfen zu können, denn sonst hätten wir keinen Strom, um die Akkus aufzuladen. Die beiden Franken krabbeln inzwischen auch aus ihrem kleinen Zelt und bald (um 7 Uhr) sind wir auch schon unterwegs. Es holpert ganz schön, das ist hier wirklich nichts für „normale“ Autos, ich kann jetzt gut verstehen, daß Auto- und Motorrad-Vermieter das Monument Valley extra in ihren Verträgen ausschließen – obwohl, viele Touristen machen es ja trotzdem.

 
USA 2008 mit dem Wohnmobil

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Es ist ganz komfortabel, so früh morgens, ohne all die anderen Autos um einen herum, exklusiv durch das Monument Valley kutschiert zu werden, was ich natürlich voll genieße. Inzwischen haben wir uns längst vorgestellt, Alex und Kerstin aus der Nähe von Hammelburg sind meine freundlichen Gastgeber; sie sind gerade auf Hochzeitsreise. Es sind überaus nette und sympathische junge Leute und wir haben eine schöne Fahrt mit vielen interessanten Fotostopps. Die beiden waren ja am Nachmittag vorher schon mal hier, aber jetzt sehen sie noch einmal ganz andere Dinge. Alex hält ohne zu murren ganz oft für mich an. Zunächst sind wir noch ganz allein unterwegs, später begegnen uns höchstens fünf Autos auf unserer Tour, wir haben also das Monument Valley fast ganz für uns allein.

USA 2008 mit dem Wohnmobil

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Nach unserer Exkursion, um 9.30 Uhr echte Mountain Time, wir haben irgendwie übersehen, daß wir schon vor ein paar Tagen eine Zeitgrenze überquert haben und die Uhr eine Stunde hätten vorstellen müssen (spätestens zwischen Mesquite und St. George im Dreieck California, Utah, Arizona, wie ich dann später zu Hause festgestellt habe), frühstücken wir im WoMo alle vier zusammen. Leider müssen wir in getrennten Richtungen weiter, wir jetzt eher nördlich und Alex & Kerstin in westlicher Richtung zum Grand Canyon.

Unsere Straße führt vom Monument Valley weg und ich habe die Sandsteinberge noch lange in den Rückspiegeln. Hier ist es natürlich nicht langweilig, nein, die Straße ist und bleibt aufregend, nur die vielen Wohnmobile der Touristen stören etwas…

USA 2008 mit dem Wohnmobil

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Wir waren jetzt lange in Nevada und sind jetzt wieder in Utah. Hinter dem winzigen Ort Mexican Hat, (alle Orte auf unserer Reise sind winzig, fast alle), hinter Mexican Hat können wir diese gleichnamige markante Bergspitze wieder einmal bewundern und sie sieht auch immer noch wie ein mexikanischer Hut aus, nur daß sie „geringfügig“ größer als ein Hut ist.

 

USA 2008 mit dem Wohnmobil

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Auch den kleinen Abstecher zum Gooseneck S.P. kennen wir schon gut, aber die Aussicht dort hinunter auf den San Juan River fasziniert mich jedes Mal aufs Neue. (Es ist eigentlich „immer“ der Colorado, wenn man hier im Umkreis von hunderten Kilometern mal an einem Fluß ist. Nur hier nicht.) Der Fluß macht hier gleich zwei dieser hufeisenförmigen Schleifen und dieser schöne Aussichtspunkt ist viel zu unrecht nur wenig bekannt.

Ein Bus mit englischen Touristen kommt und parkt. Ein Wunder, der Fahrer macht den Motor aus; sonst stehen überall die Busse mit laufenden und entsprechend lauten und stinkenden Motoren herum.
 

USA 2008 mit dem Wohnmobil

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Dann geht es weiter nördlich und ich verspreche Ingrid eine Überraschung. Daß es keine schöne ist, muß ich ihr ja nicht jetzt schon verraten, denn als die Straße steil bergauf führt, ändert sie sich unerklärlicherweise in eine staubige Schotterpiste. Mir macht es ja nichts aus, mit dem großen WoMo scharf am Abgrund den Berg hinauf zu fahren, ihr schon. Frauen sind halt immer viel zu ängstlich.

 

USA 2008 mit dem Wohnmobil

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Es sind aber nur drei, vier Meilen und oben ist es dann wieder eine ganz normale und leider auch wieder langweilige geteerte Straße, ab und zu mit Rindern darauf, die hier überall grasen dürfen. In der Ferne sehen wir wieder einmal Berge mit Schnee oben drauf, es sind natürlich nach wie vor die Rocky Mountains.

Wir sehen uns noch einmal die Natural Bridges N.M. an, aber sie haben sich seit unserem letzten Besuch auch nicht verändert. Die in der Box zu hinterlegende Eintrittsgebühr sparen wir uns mal wieder. Ich bin etwas schläfrig, die letzte Nacht war kurz, deshalb genieße ich es, mich ausnahmsweise für eine halbe Stunde hinten mal aufs Ohr legen zu können.

 

USA 2008 mit dem Wohnmobil

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Ausgeruht fahren wir weiter, jetzt noch ein bißchen östlich und dann wenden wir unseren Bug endlich nach Süden, wir müssen schließlich irgendwann wieder zurück nach San Francisco. Die Straße bleibt eintönig, ständig bergauf, bergab, was dem Benzinverbrauch natürlich eher schadet. Um uns herum, wie gewohnt, steppenähnliches Gebiet mit ganz niedrigen Büschen.

 

USA 2008 mit dem Wohnmobil

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Immer wieder, auch heute, eigentlich ständig während unserer USA-Reise, sehen wir Polizeiautos (natürlich die Cops aus diesen Autos!) andere Autofahrer abkassieren. Wir fahren ja auf dieser Tour immer (viel zu) langsam, sind also diesmal nicht in Gefahr. Tipp: Die jeweiligen Tempolimits sollte man nur geringfügig überziehen, meistens sind es 65 mph (etwas über 100 km/h). Auf Autobahnen oft 75 mph. Die Sheriffs sind jetzt offenbar wirklich scharf auf Geld aus – wie bei uns auch, leider.

USA 2008 mit dem Wohnmobil

 

Wie jeden Abend haben wir Glück, endlich und zum passenden Zeitpunkt einen geeigneten Campingplatz zu finden, auch wenn es den ganzen Tag sonst keinen gab, obwohl ich da vorher nie etwas geplant hatte. Heute ist es der „Cadillac Ranch RV Park“ – aber leider ohne irgendwelche Cadillacs.

Wir sind in Bluff, wo wir vor einigen Jahren schon einmal mit den Motorrädern übernachtet haben. Und richtig, unser damaliges Motel ist nur 100 Meter nebenan. Wir müssen günstige 25 $ für den voll ausgestatteten Platz bezahlen. Und obwohl so billig, haben wir reichlich Bäume mit angenehmem Schatten, einen großen Teich mit ein paar Enten, viele Vögel, zwei kleine straußenähnlichen Vögel namens Elvis und Elvira, zwei Esel, einige Pferde und viele Schmetterlinge und eine Libelle um uns herum; sogar einen Biber/Otter sehe ich flugs vor mir Reißaus nehmen und längs durch den See abhauen.

 

USA 2008 mit dem Wohnmobil

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Aber erst kaufen wir noch rasch nebenan in der Tankstelle ein paar Sachen ein, dann lassen wir uns häuslich nieder, schließen unsere Kabel und Schläuche an, und genießen dann den Spät-Nachmittag und Abend, denn hier ist die Temperatur viel angenehmer als an den Abenden vorher. Direkt neben uns stehen zwei Holländer mit ihrem Wohnmobil, sodaß wir, wie meistens, auch heute Abend wieder etwas Unterhaltung und Quatscherei haben.

Ich mache mir wegen des nahen Gewässers schon etwas Sorgen um unser Haut und Leben, aber unnötig, es gibt auch hier, wie auf unserer gesamten Reise, keine Stechmücken! Wie es auch sonst nur ganz, ganz wenige Insekten gab und gibt, unsere riesige WoMo-Scheibe brauchte ich auf dieser Reise nie zu putzen.

USA 2008 mit dem Wohnmobil

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Hier ist es auch so schon angenehm und eigentlich ist es im Schatten der umliegenden Bäume auch unnötig, aber jetzt versuchen wir es noch einmal und schaffen es auch, unsere Markise zu entfalten. Sogar der Zusammenbau ist dann ganz einfach, man muß halt, wie immer und überall, nur wissen „wie“!

 

Der Mond ist aufgegangen,
die goldnen Sternlein prangen
am Himmel hell und klar…

 

Nur Wald gibt es keinen um uns herum… Wir sitzen heute Abend im romantischen Mondlicht und das Gedicht von Matthias Claudius kommt uns in den Sinn. Wir freuen uns, daß wir die „richtige“ Mondphase erwischt haben und der Mond jede Nacht größer wird.

Vor einigen Jahren habe ich hier schon einmal des Nachts mit meinem guten Freund Klaus aus der Münchner Gegend gesessen und wir sind uns im langen Gespräch persönlich näher gekommen. Schade, er ist l eider viel zu früh gestorben und Ingrid und ich gedenken seiner noch lange an diesem Abend. Schließlich ist es wichtig, verstorbene gute Freunde lange in Erinnerung zu behalten! Denn dann leben sie in uns weiter!

Unser Bett im Heck des Wagens ist ja breit genug, aber wie soll hier eigentlich ein etwas längerer Mensch liegen? Er muß auf jeden Fall Füße und ggf. ein Stück seiner Beine heraushängen lassen. So wie die Dusche ist auch das Bett nur für kurze Menschen geeignet. Zum Beispiel mein Freund Didi aus Marl-Sinsen: Er ist zwar sehr schmal, aber mit seiner Länge hätte er hier bestimmt des Nachts reichliche Sorgen.

 

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