Mittwoch,
12.September 2007 |
Ein
schnelles Continental Frühstück und schon sind wir wieder auf dem Blue
Ridge. Die Sonne lacht. Wir auch, aber nicht lange, denn nach zwei
Stunden ist „unser“ Blue Ridge Parkway leider endgültig zu Ende,
wir sind am südlichen Eingang angekommen, 469 Meilen einer wunderschönen
Straße ohne viel Verkehr liegen hinter uns. Viele Kurven, herrliche
Landschaft, wenn es auch rechts und links immer sehr dunstig war. Man spürt
es allerorten, der Herbst frißt den Sommer auf. Die Bäume färben ihre
Blätter schon langsam, in zwei, drei Wochen wäre es noch schöner
gewesen, aber vielleicht auch schon zu kalt für uns, denn wir wollten
ja mit nackten Armen fahren. Der Blue Ridge ist uns in den paar Tagen zu
einem guten Freund geworden, jeden Morgen haben wir uns gefreut, ihn
wiederzusehen und wieder auf ihm fahren zu dürfen. Schade, aber alles
hat ein Ende, leider auch der Blue Ridge Parkway. Wir
biegen rechts ab und halten kurz darauf am Visitor Center, denn wir sind
schon in den Smoky Mountains. Dann geht es weiter, eine schöne Straße
leicht bergauf, leider mit viel Verkehr, dann links ab, immer weiter
bergauf bis zum Ende. Hier sind wir am Clingman’s Dome, 6.000 feet (über
2.000 m) hoch. Clingman’s
Dome Die
Sonne scheint, heute liegen keine naßkalten Wolken um uns herum. Zur
Bergspitze müßte man noch mal eine halbe Stunde hochwandern, aber
darauf verzichten wir und fahren wieder runter, wieder am Visitor Center
von vorhin vorbei, wieder am südlichen Anfang des Blue Ridge vorbei und
sind schon gleich in Cherokee. Der Name ist Programm, hier ist
Indianer-Reservat, man kann es gar nicht übersehen, unheimlich viel
Reklame, die üblichen Spielcasinos, reichlich Kitsch-Läden,
entsprechender Touristenverkehr. Mittagessen
in Cherokee Indianer-Statue
in Cherokee Wir
essen sehr gemütlich auf einer Terrasse am Fluß und beschließen, hier
zu übernachten. Ich fahre erstmal alleine los und finde unser heutiges
Domizil nach etwas Sucherei im Rivers Edge Motel, auch direkt am Fluß.
Ist ja logisch, wir haben ein sehr schönes Zimmer mit Balkon über dem
Fluß. Eine Entenfamilie kommt gerade angeschwommen: Vorne die
Mama-Ente, dann eins, zwei, drei, vier, fünf – fünf kleine Küken
dahinter. Abends bekommen sie dann extra für sie besorgte Brötchen-Stückchen
runtergeworfen. Während
Ingrid ein paar Sachen wäscht, hole ich uns (und den Enten) unser
heutiges Abendessen im Supermarkt. Tja, hier ist Indianergebiet, da gibt
es keinerlei Alkohol, noch nicht einmal ein Bier, noch nicht einmal ein
alkoholfreies Bier. Ich frage noch an ein paar Tankstellen, aber alle
gucken mich an, als ob ich blöd wäre und zucken mit den Achseln.
Deshalb wird es ein etwas durchwachsener Abend, so total trocken, so
ohne ein Tröpfchen Bier oder noch bessere Sachen. Selbst wenn wir
vorher dran gedacht hätten, wir hätten keinen Platz im Moped gehabt,
um wenigstens ein paar Flaschen mitzubringen.
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