Montag,
10. Juli 2006 Seattle
– Winthrop Ein
Hirsch „kostet“ nur 1.660 $, das ist eigentlich gar nicht teuer. Jetzt
heißt es aufstehen und das schöne Zimmer räumen. Taschen in Reins
Auto verstauen und Navi anbauen. Upps, geht nicht! Ein kleiner Stift
fehlt! Ich hatte mir zu Hause von meinem Freund Werner einen kleinen
Halter für den Lenker bauen lassen. Jetzt fehlt der Stift, mit dem das
Navi festgeklemmt wird. Habe ich den denn auch zu Hause vergessen? Ich
suche auf dem Boden rum, überall, in allen Tüten und Tütchen, nichts!
Also, Navi abhaken und alles wieder einpacken, es soll nicht sein. Rein
hat uns geraten, warme Sachen bereitzulegen, denn heute geht es über
einige ganz schön hohe Pässe. Dabei ist es jetzt schon recht kühl,
dafür aber auch zum letzten Mal auf unserer Tour. Frühstück
in Seattle Erstmal
noch schnell gegenüber etwas frühstücken und dann ätzende vierzig
Meilen Autobahn. Aber dann geht es endlich in die Berge und in den North
Cascades National Park. Rein empfiehlt uns, hier rechtzeitig
vollzutanken, weil jetzt lange Zeit kein Tankstelle mehr kommt. Zwei
schwarze Kollegen Reißender
Fluss Am
Diablo Lake halten wir mehrmals an, weil er so gar nicht an den Teufel
erinnert. Ganz im Gegenteil, auch hier spiegelt sich das Wasser wieder
in sämtlichen Grün- und Blautönen. Ein Boot und ein Materialfloß
fahren ganz romantisch über den ansonsten leeren See Richtung
Staumauer. Grüner
Diablo Lake Auf
dem Rainy Pass, der gleichfalls seinem Namen (glücklicherweise) keine
Ehre macht, halten wir in ca. 1.650 Metern Höhe und dann auch noch auf
dem noch höheren Washington Pass zum Foto an (kalt wurde es nicht) und
dann sausen wir hinunter über eine schöne schnelle Straße. Trockener
Rainy Pass Ein
Schild am Straßenrand zeigt an, daß in diesem Jahr allein hier im
Methow Valley bereits 399 Hirsche und Rehe totgefahren worden sind und
dass dabei ein Schaden von insgesamt 663.000 $ entstanden ist, was einem
Durchschnitt von ca. 1.660 $ entspricht.
Nachmittags
kommen wir in Winthrop in unserem Hotel Rio Vista an. Auch hier hat Rein
dankenswerterweise schon unsere Taschen und Koffer in den Zimmern
verteilt. Schnell sehen wir, dass wir auch hier auf gar keinen Fall auf
den Balkonen vor unseren Zimmern rauchen dürfen! Und auch sonst wieder
alle möglichen Verbote. Aber wir sehen wenigstens alle direkt auf einen
wild fließenden kleinen Fluß, der direkt vor unseren Zimmern
dahinrauscht. Winthrop
ist eine winzig kleine Western-Stadt. Nur ein paar mehr oder weniger
alte Holzhäuser mit kleinen Geschäften, eine Tankstelle und ein paar
Lokale. Hier
versuche ich es noch einmal, mein TomTom anzubauen. Als erstes finde ich
den fehlenden kleinen Stift in einem der kleinen Tütchen. Prima. Und,
dank Alfons’ Hilfe, gelingt es mir dann auch, den Stromanschluß an
der ACC-Klemme herzustellen. Ich schalte ein und – alles OK, ich habe
die beiden Stromleitungen nicht verwechselt. Nach dem Umschalten auf die
USA-Karte wird sofort unser jetziger Standort angezeigt. Ich ändere die
Entfernungsangaben noch in Meilen. Fertig. Der TomTom-Halter hält das
Gerät allerdings nicht sicher genug fest, es ist schließlich nur
eingehängt, weil das so für Pkws ausreicht. Also noch ein paar
Gummiringe drum und es ist endgültig vollbracht. Ich bin gespannt, ob
nach dieser schwierigen Geburt auch alles klappt. Jetzt
können wir den andern folgen und gegenüber abendessen. Wir sitzen auf
einer schönen alten Holzveranda im Freien, das Bier schmeckt ganz gut
und das Essen auch. Da wir auch hier mal wieder nicht rauchen dürfen,
setzen wir uns anschließend zusammen mit dem Doc einfach ans Flußufer
vor unseren Zimmern und genießen einen farbenprächtigen
Sonnenuntergang. Im Fluß können wir einen geschäftigen Bieber
beobachten. Niemand von der Hotelleitung entdeckt uns. Der eine oder
andere schläft in dieser Nacht allerdings wegen des Rauschens nicht
ganz so gut wie sonst, mir macht es aber nichts aus, ganz im Gegenteil,
ich finde es toll.
Sonnenuntergang |
vorige Stationnächste Station |