Dienstag, 11. Juli 2006

Winthrop – Priest River

TomTom gibt sich die Ehre. Bull-Blaster? Was is’n das??

Auch heute sind wir beide mal wieder die letzten. Schließlich muß das Navi ja noch sorgfältig angebracht und gründlich überprüft werden. Aber alles ist OK und wir fahren los. Ist schon komisch, uns auf dem TomTom-Display fortbewegen zu sehen. Zuhause ist es ja nichts besonderes, aber, dass das alles auf demselben Gerät auch hier in den USA funktioniert, ist doch ein kleines Wunder der Technik. Die Ansagen kommen rechtzeitig, ungewohnt sind die Entfernungsangaben in Yards und Meilen. Jeder Ort, jede winzige Straße, jede Eisenbahn und jeder Tümpel, alles wird haargenau angezeigt. Ich kann gar nicht fassen, daß die ganzen USA und Kanada und Europa und noch mehr auf dieser kleinen Festplatte (20GB) enthalten sein sollen und auch sind.

  USA Reise Juli 2006

TomTom fachmännisch befestigt

Aber die Ansagen sind beim schnelleren Fahren eigentlich nicht zu hören, auch das Display ist seitlich am Lenkergriff oft im Sonnenlicht kaum zu sehen. Deshalb, und weil mir die Halterung mit den vielen Gummiringen dann doch nicht ganz geheuer scheint, will ich es mittags lieber wieder abbauen. Das erübrigt sich, weil, knack, krks, der Originalhalter plötzlich durchbricht und das Gerät einfach runterfällt und zum Glück gerade noch von den Gummiringen festgehalten wird. Erst mal Glück gehabt, aber Navigation hat sich somit erübrigt.

Das Navi hat sich leider etwas zu früh verabschiedet oder ich hätte das Roadbook besser beachten sollen. Beim Tanken treffen wir einen Teil der andern und fahren einfach hinterher. Das ist falsch, wie sich bald herausstellt, denn wir kommen an eine Staumauer (Coulee Dam) und auch an einen Ort (Grand Coulee), der im Roadbook nicht erwähnt wird. Also Karte entfalten und nachsehen. Richtig, wir sind falsch!

USA Reise Juli 2006

Coulee Dam

USA Reise Juli 2006

Einsame tolle Straße 

Zurück finden wir zufällig eine kleine superschöne, total einsame Straße, die wir mit großer Freude rauf- und wieder runtersausen. In meiner Freude verpasse ich schon wieder eine Abzweigung und so kommen wir dann auf etwas verschlungenen Wegen zu unserem heutigen Ziel: Priest River. Das ist aber auch nicht schlimm, es ist kein großer Umweg, und fast jede Straße in den USA (außer in und in der Nähe der großen Städte) bietet genug Fahrfreude und ausgesprochen wenig Verkehr. Wenn wir hier am Nachmittag allerdings auch sehr großes Glück gehabt haben, keine nähere Bekanntschaft mit einem uns entgegenkommenden Sheriff zu machen und uns mit ihm über unsere Fahrweise unterhalten zu müssen.

USA Reise Juli 2006

USA Reise Juli 2006

 

Unterwegs treffen wir noch die bayerische Gruppe und fahren ein Stück des Weges hinterher. Aber da sie tanken müssen, fahren wir dann das letzte Stück doch wieder alleine und überqueren kurz vor unserem heutigen Etappenziel die Grenze nach Idaho. Idaho ist hier oben nur noch ein Streifen, recht lang aber nur etwa 70 km breit und heißt wegen dieser typischen Form „Panhandle“ – Pfannengriff.

USA Reise Juli 2006

 

Typisches Motel, Eagle’s Nest Motel. Der Name ist etwas übertrieben, hier dürfte es keine Adler geben und wir sind auch ganz unten. Aber auch hier sind alle Taschen schon in den Zimmern. Darüber freut sich mein Rücken immer wieder. Trotzdem werden meine Rückenbeschwerden immer stärker. Zum Essen gehen und fahren wir in Reins Auto seine berühmten achthundert Meter. (Ungewöhnlich viele Entfernungsangaben lauten bei Rein: „Ungefähr achthundert Meter.“) Wir essen hier in diesem Lokal am Fluß ganz gut. Mit meiner Zigarre muß ich natürlich wieder raus, Ingrid auch. Da wir etwas müde sind, machen wir uns beide zu Fuß auf den Nachhauseweg. Das hätten wir besser nicht getan, denn am nächsten Morgen und auch die nächsten Tage wird von den andern immer mal wieder das Wort „Bull-Blaster“ erwähnt und das wohl hauptsächlich aus Red Bull mit einem kleineren Glas Jägermeister darin bestehen soll und dem Vernehmen nach wohl vor allem einem unserer Mitreisenden an diesem Abend mehr als Flügel verliehen hat. Eine größere Rolle soll wohl auch noch eine „Caroline“ mit ungewöhnlich kurzem Rock und eine alte Gefängniszelle in diesem Lokal spielen. Sei es wie es ist, wir beide waren nicht dabei und ich kann Euch daher leider auch sonst nicht mehr über diesen Teil des  Abends berichten.

 

vorige StationZurückVornächste Station

USA Reise 2006 Übersicht