Donnerstag,
30. Oktober 2008
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Am
frühen Morgen höre ich erst die entsprechenden Zischgeräusche und
sehe dann zwei Heißluftballons ganz in der Nähe landen. Schade, so
eine Ballonfahrt hätte mir gefallen. Ich
würde ja gerne noch bleiben, aber ich darf nicht, es war nur eine
einzige kostenlose Nacht vereinbart. Deshalb muß ich jetzt
„bezahlen“ und die vorher von mir zugesagte Gegenleistung erbringen,
mir nämlich ein aufdringliches Verkaufsgespräch zum dazugehörigen
Time Sharing anhören. Nur mühsam gelingt es mir, die Verkäuferin
davon zu überzeugen, daß ich total arm bin und schon allein deshalb
nicht ihr Kunde werden kann. Schließlich schaffe ich es, sie und den später
hinzugezogenen Chef abzuschütteln und endlich loszufahren. Um halb elf
sitze ich auf dem Bock und kriege endlich wieder Luft zum Atmen. Diese
Leute können recht nervig sein. Ich
nehme die 89A Richtung Südwest und fahre ein kurzes Stück bis
Cottonwood. Ich brauche mein neues Navi eigentlich nicht unbedingt, und
ich weiß auch nicht, ob ich später nochmal ein Wal-Mart-Supercenter
finde und auch Zeit habe, also ich gebe das Navi hier zurück. Die Rücknahme
erfolgt ganz einfach, und ich glaube, daß ich sogar ein, zwei Dollar
mehr ausbezahlt bekomme. Dann frühstücke ich erst einmal zwei
Cheeseburger bei McDonald’s à je einen Dollar und fahre weiter nach
Jerome, "America's Most Vertical City and Largest Ghost
Town in America". Hier gab es früher eine große Kupfermine. Vor
Jahren haben wir hier im Ort schon einmal sehr gut gefrühstückt,
deshalb wollte ich hier eigentlich Rast machen, aber ich bin noch satt
von den Billig-Burgern und halte erst gar nicht an, obwohl der Ort
durchaus einen Stopp verdient hätte. Tourism
Information for Jerome Arizona, the Mile High Town with 50 Mile Views Die
kurvige Straße bergauf ist immer noch genauso spektakulär wie früher.
Ich bin dann bald in Prescott, biege auf ein paar ganz kleine und
einsame Sträßchen ab und fahre über Bagdad bis zum US-Highway 93.
Erneut führt der Weg durch endlose Kakteenfelder mit den inzwischen
sattsam bekannten „Saguaros“ und vielen anderen Kaktussen, äh,
Kakteen. Dann biege ich links nach Südosten ab und befinde mich schon
wieder auf einer sehenswerten Straße durch außerordentlich viele
Joshua-Bäume. Nicht zuletzt deshalb heißt die Straße hier auch Joshua
Tree Forest Parkway, die es in dieser Fülle also auch nicht nur im
Joshua Tree N.P. gibt.
Weiter
geht es dann rechts über die 71 und dann über die US60 durch fast tote
kleine Dörfer bis zur Interstate 10. Es ist dunkel, als ich dann in
Blythe die Grenze nach California überquere. Das bedeutet, daß ich als
allererstes meinen Helm wieder aufsetzen muß. Auch wenn es dunkel ist,
ich will keinen Ärger mit den vielen Sheriffs bekommen. Direkt hinter
der Grenze wird jedes Fahrzeug, auch mein Moped, in einer California
Agriculture Inspection kontrolliert, denn die Kalifornier passen mit großem
Aufwand auf, daß man kein Obst und Gemüse aus anderen US-Staaten nach
California einführt. Ein Motel6 leuchtet mir schon von weitem entgegen
und kostet nur günstige 43 $. Bei Sizzler bekomme ich ein wundervolles
ausgiebiges Abendessen.
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