Samstag, 14. März 2009  

Cabo San Lucas


Ich bin immer noch erleichtert, daß die erste Woche ganz gut rumgegangen ist, obwohl sich mein Handgelenk noch immer etwas lästig bemerkbar macht. Wir dürfen heute morgen länger (bis 10 Uhr) ausschlafen. Endlich ist auch Zeit und Gelegenheit, zuhause anzurufen. Nach dem Continental-Breakfast im Motel laufen wir alle runter zum Hafen und machen eine Bootstour mit einem der vielen Glasboden-Taxis zum berühmten Felsen Los Arcos mitten im Meer, dem südlichsten Punkt der Baja California. Der Felsbogen ist längst zum Wahrzeichen der Region geworden

¡ Fiesta Mexicana!

¡ Fiesta Mexicana!

¡ Fiesta Mexicana!

Hier treffen die Gewässer des Mar de Cortés und des Pazifiks aufeinander. Die heftige Brandung hat einen ansehnlichen Bogen aus dem Felsen herausgespült. Auf der kurzen Seefahrt kommen wir auch am „Strand der Liebenden“ Playa del Amor bzw. Honeymoon Beach vorbei: Abends ist man noch zu zweit, morgens möglicherweise schon zu dritt, so erzählt uns unser „Kapitän“ augenzwinkernd und mit einem genießerischen Schmunzeln. Der goldene Sandstrand wird rechts und links von mächtigen Felsen eingeschlossen. Auch ein paar Seelöwen räkeln und aalen sich in der Sonne auf hohen Felsen.

¡ Fiesta Mexicana!

¡ Fiesta Mexicana!

 

Schade, daß unsere Bootsfahrt nur so kurz ist, (noch günstige 150 Pesos pro Person = ca. 10 US-$), denn ich würde gerne noch viel länger auf der unruhigen See bleiben. Aber leider sind wir nach anderthalb Stunden schon wieder zurück und verteilen uns auf einem Stadtbummel. Auch hier im Hafen fallen die unzähligen Pelikane auf, die meist ruhig überall herumsitzen und sich offenbar die vielen Menschen ansehen. Ich bleibe allein und stöbere durch ein paar Geschäfte, immer auf der Suche nach ein paar schönen Foto-Motiven.

Als ich mich dann zu einer kurzen Rast in einem Lokal am Hafen mit den unzähligen weißen Hochseejachten niedergelassen habe, kommt doch wirklich schon wieder eine dieser aufdringlichen Mariachi-Kapellen an meinen Tisch und läßt sich nicht abweisen. Widerwillig muß ich mir ihre Musik anhören – und bezahlen, denke ich. Doch als ich mein Portemonnaie zücken will/muß, kommt hinter mir lautes Lachen herübergeweht. Ein paar Leute unserer Gruppe sitzen dort am Tisch und haben mich allein sitzen sehen. Um mich etwas aufzuheitern, und offenbar auch sich selbst, haben sie die Kapelle engagiert und im voraus bezahlt…

¡ Fiesta Mexicana!

Eine Amerikanerin am Nebentisch kommt ins Gespräch mit mir und erzählt, daß sie und ihr Mann am mir noch von meiner letzten Reise wohlbekannten Time Sharing teilnehmen und gerne jedes Jahr hierher kommen. Obwohl der Bauboom hier rapide zunimmt und ein Luxushotel neben dem anderen gebaut wird und manche Gegend schon nach einem Jahr kaum noch wiederzuerkennen ist; die vielen reichen Amerikaner und Kanadier sorgen dafür. Weit über 60.000 Einwohner leben hier, dazu noch mal so viele Touristen. Das notwendige Trinkwasser wird von den meisten Hotels dem Meer entnommen und dort gleich entsalzt. Strom soll von weither kommen und in der Mitte der Insel durch Generatoren und Öl erzeugt werden. Die beiden kommen gerne hierher, weil hier wirklich alles bewacht wird und nur ganz wenig passiert. Im Norden soll es deutlich gefährlicher sein, obwohl ich davon nichts gemerkt habe. Deshalb fliegen sie grundsätzlich hierher, aber im Auto wäre es für sie ja auch viel zu umständlich. Schade, ihr Mann erwartet sie, sonst hätte sie gerne noch länger mit mir geplaudert.

Bald ist Spring Break, die Woche, in der alle amerikanischen Studenten Ferien haben und ausgelassen das Ende des Winters feiern. Überall hängen entsprechende Plakate und Einladungen herum. Spätestens dann wird hier endgültig die Hölle los sein.

¡ Fiesta Mexicana!

Auf dem Rückweg zum Motel esse ich ein Softeis, das ich nur schwer bekommen kann. In fast jedem größeren Geschäft muß man nämlich Member (Mitglied) sein, so auch hier im City-Club. Gnädigerweise bekomme ich mein Eis auch ohne die bescheuerte Mitgliedskarte. Die Einkaufswagen sind hier fast doppelt so breit wie bei uns.

Ich beneide die Mexikaner darum, daß sie, möglicherweise auch nur hier im südlichen Teil, ohne Nummernschilder an ihren Autos herumfahren dürfen, weder vorne noch hinten, also völlig ohne. So etwas würde mir auch Spaß machen…

Als ich zurück im Motel bin, sehe ich, daß die beiden Holländer hiergeblieben und Wäsche gewaschen haben. Jan und Thomas haben die BMW weggebracht und reparieren lassen; der Bremslichtschalter war defekt.

Abends essen wir dann in einem teuren Lokal am Hafen, für mich gibt es Lobster mit Filet Mignon, und einen schrecklichen Apfelstrudel als Dessert hinterher.

¡ Fiesta Mexicana!

Ich habe immer noch keinen Friseur gefunden und werde mit meinen zu langen Haaren zurück nach Hause reisen müssen. Dabei hatte ich doch so gehofft, endlich mal einen mexikanischen Haarschnitt verpaßt zu bekommen.

Die beiden Holländer organisieren eine Taxifahrt zurück ins Motel, die wir alle dankend gerne annehmen.

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