Freitag, 13. März 2009  

La Paz – Cabo San Lucas (110 Meilen)

Frühstücksbuffet im Hotel. Mein Handgelenk schmerzt immer noch heftig. (Jetzt nur nicht jammern, immer cool bleiben!) Erneut kriecht Jan durch La Paz und hält trotzdem an keiner Skulptur zu einem schnellen Foto an.  

Auf dem Land ist die Straße vorerst autobahnähnlich und später dann eine einzige Baustelle, weil sie vierspurig ausgebaut wird. Die GoldWing klingelt vor Freude – oder weil das Benzin so schlecht ist. Viele Bauarbeiter winken mir wegen meiner lauten Musik aus dem MP3-Player fröhlich zu. Vamos muchachos!

Am Pazifik legen wir einen kleinen Stopp ein, Sharon traut sich im Bikini bis zum Wasser.

 

¡ Fiesta Mexicana!

¡ Fiesta Mexicana!

 

In Todos Santos halten wir am berühmten Hotel California, das aber in Wirklichkeit nichts und überhaupt nichts mit den Eagles und ihrem berühmten Song zu tun hat. Trotzdem ist es ein romantisches Haus mit vielen schönen Fotomotiven und ordentlichem Essen, heute sagt man ja auf neudeutsch Ambiente dazu. Auch die Umgebung im Dorf hat sich angepaßt, es gibt hier eine Vielzahl sehenswerter Läden mit viel schönem Kunstgewerbe. Viele Künstler hat es hierher verschlagen.

 

¡ Fiesta Mexicana!

¡ Fiesta Mexicana!

 

Weiter geht es jetzt durch Dünen und Wüste. Die Straße macht auch hier, wie die ganzen Tage, leichte Wellen, auf denen es sich traumhaft rauf- und runtersausen läßt.

Jan und Thomas tauschen ihre Mopeds, weil Thomas’ GoldWing im 5. Gang manchmal etwas verrückt spielt.

Ich bin froh, als wir endlich heil und guter Dinge am Ziel angekommen sind: Cabo San Lucas, ein großer Ferienort, (Reisekataloge würden dem Ort das Adjektiv „aufstrebend“ beifügen, um die vielen Baustellen in deren gewohnten Art harmlos zu umschreiben), am südlichsten Punkt der Halbinsel Baja California. Ich bin erleichtert, daß bisher alles gut gegangen ist. Geschwindigkeitskontrollen kennt man offenbar nicht auf dieser freundlichen Halbinsel. Kein Polizist mit Laserpistole lauerte unterwegs auf einen und wollte uns abschießen, Starenkästen und Radarfallen gibt es hier schon gar nicht.

Gut, daß es noch nicht zu heiß ist, obwohl sich die Sonne hier im Süden bereits alle Mühe gibt. Dafür ist es abends noch recht kühl, manchmal sogar kalt, und im Norden war es ja auch tagsüber noch oft zu kühl. Vier Wochen später, Ende April, dürfte eine bessere Reisezeit sein. Trotzdem, sämtliche Flußläufe waren bereits total ausgetrocknet, schon so kurz nach dem Winter gibt es kein Wasser mehr an der Oberfläche. Die Bevölkerungszahl der Baja soll übrigens der Alaskas entsprechen.

Unser Hotel ist etwas vom Strand entfernt, mit Schranke und Wächter, relativ klein, ein im übrigen typisch amerikanisches Motel. Ich bin mit unserem Zimmer, auf meinen Wunsch hin und als einziges im ersten Stock, ganz zufrieden. Ich habe schließlich schon schlechtere Motels sehen müssen. Für das mobile Schloß des Tresors auf unserem Zimmer muß ich 85 US-$ Pfand hinterlegen.

¡ Fiesta Mexicana!

¡ Fiesta Mexicana! 

Alleine laufe ich den Kilometer zum Sandstrand an der sanft geschwungenen Bucht hinunter und genieße das lebhafte Treiben dort. Ein großes weißes Luxusschiff geht gerade wieder auf große Fahrt. Ich werde es eine Woche später noch einmal in Ensenada sehen. Kleine Boote, Glasboden-Taxis, wuseln hin und her und transportieren Menschen und Waren an ihr Ziel. Jede Menge Jetski sausen übers Wasser, oft den bekannten Wasserstrahl nach oben/hinten rausspritzend. Viele Menschen genießen den Nachmittag hier am warmen Strand. Deshalb auch die lästigen fliegenden Händler, vor allem mit Silberschmuck - ob der immer echt ist?

¡ Fiesta Mexicana!

Ich schlendere dann am Sandstrand entlang zum Hafen. Viele kleine und große Hotels, Restaurants und Discos liegen hier am Ufer und sorgen für lebhaftes Durcheinander. Ich bin froh, als ich endlich durch bin und meine Schuhe wieder anziehen kann. Der Rückweg durch lange Straßen ist etwas langweilig, aber ich finde unser Motel noch rechtzeitig, um mich fürs Abendessen fertigmachen zu können.

Jan führt uns die Straße entlang zu einem ihm von früher noch bekannten Restaurant. Ein paar Margaritas später bekommen wir dann auch ein schmackhaftes Essen (für mich ein paar gefüllte Tacos, die ich gar nicht alle aufessen kann) und ein paar Coronas. Dann noch eine Zigarre, obwohl sich ein paar lästige Gäste am Nebentisch darüber beschweren.

¡ Fiesta Mexicana!

Als wir das Lokal verlassen haben, kommt uns unser Kellner nachgerannt. Angeblich stimmt der deponierte Geldbetrag nicht, obwohl mehrmals von Jan und Sharon nachgezählt. Jan muß daher noch ein paar hundert Pesos nachzahlen, was aber insgesamt nicht besonders tragisch ist, weil wir alle noch mal zusammenlegen.

Insgesamt war auch dieser Freitag, der 13., wieder ganz OK, und es ist nicht Schlimmes passiert.

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