Donnerstag,
12. März 2009
Loreto – La Paz (232 Meilen) |
Aber
zunächst mache ich ein paar Fotos vom Sonnenaufgang und von den unzähligen
Pelikanen, die in der halbkreisrunden kleinen Bucht fleißig Fische
fangen. Dazu stürzen sie sich wie Kamikaze-Flieger fast senkrecht ins
Wasser und tauchen oft mit einem Fisch im großen Schnabel auf. Dann
frühstücken wir in Ruhe im Hotel. Bald geht es los. Warum ist denn
heute morgen die eine Gepäcktasche so schwer?! Irgendwie kriege ich sie
aber zum Auto gezogen und eingeladen. Gaanz vorsichtig rangiere ich mein
Moped, und… es geht irgendwie. Leider müssen wir gerade heute morgen
auf dem Hotel-Parkplatz über besonders holpriges Kopfsteinpflaster
rumpeln; es sieht zwar schön aus, aber muß das ausgerechnet hier
verlegt sein? Unsere
Straße führt erst einmal bergauf mit entsprechenden Kurven. Viva
Mexico! Leider wird die Straße dann aber bald gerade, noch gerader
als gestern, hundert Kilometer schnurgeradeaus!! Unterwegs
müssen wir die kleine Harley aus dem Ersatzkanister betanken, weil ihr
Tank etwas klein ist; hier in der Einsamkeit der Wüste sind die
Tankstellen deutlich seltener gesät. Irgendwann
ist La Paz erreicht, die südliche Hauptstadt der Wüsteninsel Baja
California. La Paz zeichnet sich durch besonders viele quälende Topes
aus. Und Ampeln. Jan fährt unheimlich langsam, ich weiß nicht warum.
Die Stadtdurchfahrt ist deshalb besonders umständlich und mühselig. Außerdem
sind die Abstände zwischen unseren Mopeds oft zu groß. Jeder weiß
doch: Vor einer Ampel muß man immer eng zusammenrücken. Das Bremslicht
an der BMW geht oft nicht mehr aus. Wir
fahren über die Promenade am Golf entlang. Eigentlich sieht es hier wie
in Mallorca aus, Palmen, türkisblaues Meer, warm und sonnig, viele
Skulpturen. (Jan hält leider an keiner an).
Die sonst so offenkundige Armut scheint es hier nicht zu geben, das
erkennt man deutlich an gepflegten Straßen und Geschäften, Häusern
und Gärten und auch an den vielen teuren Autos – und an den Menschen. Unser
Hotel ist riesig, elegant, neuwertig und ganz schön. Am späten
Nachmittag können wir noch ein Stündchen am Pool liegen bzw. sitzen.
Leider gibt es hier am Pool die Margaritas nur in Styroporbechern (wegen
Glasscherben und so), wenn auch mit dem unverzichtbaren Salzrand. Aber
aus Styropor trinken? Nein, danke, ich verzichte lieber noch darauf.
Meine Zigarre lasse ich mir dafür um so besser schmecken. Die
Styroporbecher dienen auch als Aschenbecher, mit Wasser gefüllt. Jan
cremt sich grundsätzlich nicht ein und hat inzwischen zwangsläufig
einen heftigen Sonnenbrand. Dann
fahren wir alle im Van (mit noch angehängtem Anhänger) in die Stadt
zum Essen. Die Topes nerven schon wieder durch ihre Brutalität. Manche
sind so hoch, daß unsere Anhängerkupplung ständig kratzt oder sogar
heftig aufsetzt. Wir
sind in einem Fischlokal und essen deshalb natürlich frisch gefangenen
Fisch. Anschließend trinken wir noch einen Kaffee in einem schönen Café.
Thomas fährt uns zurück; er verfährt sich etwas. Das letzte Stück
laufen ein paar Leute von uns zu Fuß, um das Auto und besonders die Anhängerkupplung
zu entlasten. Hoffentlich ist mein Handgelenk morgen besser, etwas
angeschwollen ist es. |