Donnerstag,
12. Juni 2008 Die
Sonne kommt gerade über die nahe Bergkette und weckt mich. Alles schläft
noch, auch der Colorado, der jetzt silbern und noch etwas schwerfällig
daherfließt. Als wir dann abfahren, schläft, eigentlich wie immer
bisher, fast noch alles um uns herum. Aber wir haben ja keine Zeit… Paola
singt passend eines meiner Lieblingslieder vom Blue Bayou, während wir am
Colorado entlang fahren. führt am Fluß entlang zum See, und zu dir, denn dort wartest du, am Blue Bayou… Auch
heute wieder der weite Blick übers Land. Wir fahren nach der Brücke
wieder leicht zurück und können erstaunlich viele Kilometer unserer
gestrigen Straße zurückblicken, bis zurück zu den Bergen, in denen der
Grand Canyon liegt. Tief hat sich der Colorado hier sein Bett in die karge
Wüsten-Ebene gegraben.
Kaum
zurück, sind wir auch schon auf dem kurzen Weg nach Page, tanken
reichlich (Gallone 3,99 $, total 150 $) und kaufen erstmal wieder im
Wal-Mart SuperCenter ein. Hier bekommen wir sogar zwei große Kissen, das
Stück für wirklich günstige 2,50 $, aber auch ein demnächst dringend
benötigtes Fotostativ, genügend Rotwein, Bier, Essen, Cola, viiiel
Wasser und reichlich Klamotten für Ingrid. Ingrid überredet mich und lädt
uns beide bei „Jack In The Box“ zu zwei guten Burgern ein und dann
fahren wir auch schon über die Colorado-Brücke zum Visitor-Center des Glen
Canyon Dam und sehen uns alles in Ruhe an. Zu
Page habe ich folgendes gelesen: Page
– der Glen Canyon Dam stellt sich hier quer. 17 Quadratmeilen Land wurde
dafür mit den Indianern getauscht, die aber die Umstellung auf Sommerzeit
nicht mitmachen, sodaß es einige Verwirrungen mit der jeweiligen Uhrzeit
geben kann. Wir
sind etwas faul und bequem und wollen uns die Innereien des Kraftwerks
immer noch nicht anschauen, deshalb geht es bald weiter, rechts ab nach Wahweap
Marina. Mal wieder müßten wir für dieses Gebiet 15 $ Eintritt
bezahlen, kommen aber umsonst durch. (In diesem Jahr lohnen sich die 80 $
vom letzten Jahr für unseren Annual Pass mal endlich.) Auf dem Wahweap
RV-Park bekommen wir von zwei reichlich unfreundlichen dicken alten
Indianerinnen letztlich eine sehr schöne Parzelle mit allem Drum und Dran
und tollem Ausblick auf den Lake
Powell für 43 $. Allerdings muß ich unseren Stellplatz in der
unfreundlichen Registration erst einmal tauschen, weil die Indianer Squaws
uns für ganz dumme Touristen halten.
Weil
es noch früh am Nachmittag und entsprechend heiß ist, fahren wir
endlich, zum ersten Mal, unsere Markise am Auto aus (engl. „Awning“).
Das hätten wir aber besser nicht gemacht, denn der Wind schlägt sie
schon nach ein paar Minuten durch die Luft und ans Auto. (Gottseidank
schon wieder ohne sichtbare Schäden). Aber wie geht das Scheißding
eigentlich wieder zu??! Der heftige Wind macht das ganze auch nicht
leichter. Ein Nachbar sieht uns rumfummeln, kommt rüber und hilft uns.
Was heißt hilft uns, er schafft es auch nicht! Dann der nächste Nachbar,
immer mehr kommen, zum Schluß sind fünf Männer und eine Frau da. Keiner
kriegt die Markise zusammengerollt. Bis endlich, leider, die Frau
(ausgerechnet!) die rettende Idee hat: Zwei Bügel müssen erst aus einem
Scharnier heraus und dann in die Schiene eingeklappt werden. Auch unser
Handbuch hat all den vielen „Fachmännern“ nicht geholfen. Naja, war
halt ein Zufall, ein blindes Huhn…
Egal,
Hauptsache ist, daß die blöde Markise endlich wieder eingerollt ist. Der
restliche Nachmittag und Abend mit entsprechendem Sonnenuntergang ist dann
ganz OK, wenn uns auch der heftige Wind reichlich belästigt. Er läßt
abends nicht nach und bläst unentwegt weiter.
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