Donnerstag,
08. Juli 2010
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Morgens
hat es aufgehört zu regnen, aber anfangs ist es noch trüb. Und warm.
Ich muß jetzt wieder zurück, nach Westen, wie immer auf möglichst
kleinen und kurvigen Straßen, die ich, nachdem ich Green Bay passiert
habe, natürlich wie so oft auch rasch finde. Immer wieder geht es durch
Indianer-Reservate, immer mit entsprechenden Casinos, die auch stets gut
besucht sind, jedenfalls die Parkplätze. Vormittags
fahre ich am Wolf River entlang. Entlang des Flusses unter schattigen Bäumen
finde ich die schönste Straße dieser Reise. Hier kann der Mustang
endlich mal die Sau rauslassen. (Und ich die Wutz!) Die Straße ist
kurvig und ganz leicht hügelig – und einsam. Also keine Polizei.
Leider ist sie viel zu kurz, nur ein, zwei Stunden. Im Nachhinein denke
ich, daß dies der beste Tag war, total entspannt und mit jeder Menge
Fahrfreude, auch noch nachmittags, als ich mit dem Pony durch ein großflächiges
Seengebiet reite. Eins kann ich bestätigen: Die artgerechte Haltung
eines Mustangs macht sehr viel Spaß. Später
am Nachmittag werde ich etwas müde und ich gönne mir für ein paar
Minuten ein wirklich seltenes nap (= ein Nickerchen)
im Schatten des Flußufers; ich bin aber auch schon um sieben
aufgestanden. Viel Wald gibt es hier, immer noch meistens Laubbäume.
Schade, schon fünf tote Rehe habe ich in den letzten Tagen am Straßenrand
mit ihren dicken aufgeblasenen Bäuchen herumliegen sehen, von mehr oder
weniger schweren Zusammenstößen kündend. Man sollte also stets
besonders gut aufpassen, besonders auf einem Motorrad! Und blutrünstige
Stechmücken gibt es auch allerorts. Das
Auto sieht inzwischen reichlich schmutzig aus, deshalb fahre ich es
durch einen touchless car wash (=
berührungslose Waschstraße) für günstige 5 $; ich habe heute
unterwegs aber auch schon 3 $ gesehen.
In
Siren steige ich wieder in einem hervorragenden BestWestern für
runtergehandelte 75 Dollar ab. Es ist ein riesiges Holzhaus und passte
mit seiner Blockhaus-Fassade auch in den Yellowstone National Park.
Heute Abend will ich endlich mal wieder gut essen, ich habe ja heute
eine günstige Übernachtung, fünfzig Prozent billiger als die letzte für
150 Dollar, oder sind das jetzt gar hundert Prozent?!? Die gestrige war
ja 100% höher… Aber
mit dem Essen habe ich gelegentlich kein so findiges Händchen, das
mexikanische „All you can eat“-Buffet
ist wahrlich grauenhaft.
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