Montag, 16. Juli 2007  

Fond du Lac - Elkader

Zum ersten Mal etwas Regen. Ich sehe das Haus, in dem die amerikanische Republican Party gegründet worden ist. Wir entgehen einem schweren Unwetter mit baseballgroßen Hagelkörnern und übernachten stattdessen in einem miesen Motelzimmer. Ich gehe eine enge Verbindung mit einer winzigen Badewanne ein.

Der Montagmorgen beginnt mit Regen. Also ziehen wir uns beide sämtliche Regensachen an. Ich jetzt auch den Helm. Aber leider muß ich schon wieder mit in einen Jäger- und Waffen-Supermarkt, obwohl es mir dort doch so sehr gruselt. Sogar Behinderten-Parkplätze gibt es hier. „Müssen Behinderte eigentlich Tiere abknallen?“ frage ich mich.

Ich gehe schnell wieder raus, warte auf Craig und schwitze und dampfe in meinen Regenklamotten so leise vor mich hin. Beim Warten ziehe ich sie nach und nach wieder aus und fahre dann wieder etwas „erleichtert“ weiter, aber brav, immer noch mit Helm.

In Ripon machen wir Mittagsrast. Hier soll ein gutes Geschäft für Handschuhe sein. Richtig, unter sehr viel Auswahl finde ich hier ein Paar weicher Deerleather-Handschuhe, die im Regen nicht hart werden sollen. Hier wurde 1854 im jetzt gerade restaurierten „Little White Shoolhouse“  die Republikanische Partei („Birthplace of the Republican Party“) gegründet.

Nach einem mexikanischen Mittagessen scheint die Sonne schon wieder. Also die restlichen Regensachen und den Helm schnell wieder eingepackt und weiter. Unterwegs halten wir kurz, um noch etwas Sonnenschutzcreme aufzutragen. Leider stellt sich die Stelle hier als etwas ungastlich heraus, wir stehen nämlich an der Einfahrt zum Fort McCoy und direkt neben uns wird ganz schön laut rumgeballert. Fehlt nur noch, daß eine Kugel an meinem Kopf vorbeizischt; ich ducke mich sicherheitshalber. Also schnellstens weg hier, wir haben sowieso keine Zeit.

Am späten Nachmittag überlegen wir: Es ist nur noch ein Stunde bis Craigs Zuhause in Cedar Falls. Er telefoniert mit seiner Frau, aber sie rät uns dringend ab, nach Hause zu kommen. Nein, kein Liebhaber, ein schweres Unwetter hat sich dort angemeldet. Hier bei uns in Elkader ist davon nichts zu spüren. Trotzdem befolgen wir Laurels Empfehlung. Aber der hiesige Campingplatz gefällt uns nicht, also nehmen wir noch einmal ein Motelzimmer.

Das stellt sich als Fehler heraus. Mit über 60 $ ist es viel zu teuer, denn das Zimmer ist winzig klein, und es gibt nur zwei ganz schmale Betten. Die Betten haben in den USA eine katalogisierte Größenordnung:

Twin = winzig schmal  (sind sehr selten - leider haben wir sie jetzt hier)

Queen = eigentlich unsere deutschen Doppelbetten

King = noch mal ein Stück breiter und wahrscheinlich auch länger als Queen

Ich unterhalte mich mit dem Motelbesitzer über seine Preisgestaltung, aber er meint, da er weit und breit das einzige Motel hat, darf er sich seine völlig überzogenen Preise erlauben.

Craig hat schon wieder Hunger und holt sich etwas in der Nähe zu essen. Ich bin satt und esse mal wieder nichts und versuche lieber, schnell einzuschlafen, bevor Craig zurückkommt und die Klimaanlage wieder aufdreht. Nachts wache ich auf, friere fürchterlich, ärgere mich - und erinnere mich dabei an Theo vor ein paar Jahren. Theo zog damals lieber freiwillig ins Bad um, weil sein Zimmernachbar „H.“ so laut schnarchte. Nach einigem inneren Widerstreit mit mir mache ich es Theo nach und verlege mein Nachtlager in die Badewanne. Die ist zwar winzig und sogar für mich viel zu kurz, aber ich kann die Tür zumachen und mich da irgendwie zusammenkringeln. Hier ist es wenigstens nicht so laut und nicht so unangenehm kalt. Frische kalte Luft von draußen ist mir stets willkommen, aber nicht der eiskalte und unangenehme Wind aus dieser schrecklichen Klimaanlage. Ich bin froh, wenn ich endlich wieder im Flugzeug nach Hause sitze…

 

Vom Mississippi zum Mount Rushmore

Übernachtung in Elkader = heute 300 Meilen gefahren

 

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