Dienstag,
06. Juli 2010 |
Nachts
gibt es erneut heftigen Regen, aber das Wetter ist mir ja ab jetzt
schnurzegal. Direkt nebenan gibt es eine Hertz-Niederlassung. Und mein
Mustang-Cabrio ist auch noch da, allerdings in der Filiale am Flughafen.
Ein schweigsamer Mitarbeiter bringt mich rüber und ich reite nach ein
paar Formalitäten endlich wieder mit dem Mustang los. Bei Craig werfe
ich meine beiden Taschen in den Kofferraum und bin schon wieder weg. Ich
soll nächsten Freitag um 3-5 pm (also
nachmittags) zurück sein. Ist das eine Erleichterung! Endlich keine
Abgase mehr, kein Brennen in Augen und Nase und auch keine Kopfschmerzen
mehr abends! Super! Ich bin wirklich sehr erleichtert. Und so ein
offener Mustang macht reichlich Spaß – obwohl, eine Corvette ist er
nicht… Das
Navi führt mich über ein paar unpaved
roads = ungeteerte Straßen,
erst rauf nach Minnesota und dann rüber nach Wisconsin. Einige Überschwemmungen
gibt es immer noch in den Dips
= Bodenwellen, aber in einem Auto ficht einen so etwas ja nicht
an, man fährt einfach durch. Das Auto sieht auch bald danach aus. Mit
dem Moped hätte ich mich das nicht getraut. Immer wieder gibt es total
weiche matschige Stellen in den ungeteerten Straßen – tödlich für
ein Moped. Alle
Straßen sind hier gleich, kennt man eine, kennt man alle. Trotzdem, in
einem geöffneten Mustang-Cabrio macht das Autofahren vollfetten Spaß.
Hier bestimme nur ich (und der Sheriff), wie schnell ich fahre. Außerdem
gibt es endlich mal Bäume, Laubbäume, Mischwald. Die Orte sind hier übrigens
nicht so tot wie im Süden. Unterwegs
besuche ich die „kleinste Kirche der Welt“. (Amerikanischen
Superlativen sollte man übrigens niemals leichtfertig glauben…) Am
Abend übernachte ich in Sparta in einem BestWestern-Motel für 95
Dollar trotz BW- + Triple A-Card. (Normalpreis ist 115 Dollar.) Es tut
mir fast leid, das Auto abzustellen, denn so ein Mustang erfüllt (fast)
sämtliche Genußbedürfnisse eines Mannes; ich könnte jedenfalls noch
lange weiterfahren. Mein
Zimmer ist ungewöhnlich groß und luxuriös, ein Eckzimmer mit zwei
Fenstern - und zwei Fernsehern, einer davon sogar im Badezimmer. (Hatte
ich bisher noch nie. Braucht man aber auch nicht. In meinen Augen
wirklich total überflüssig. Auch noch beim Pi… und beim Ka…
fernsehen - ts, ts, ts.) Dazu gibt es besonders dicke und weiche Handtücher;
wer mich kennt, weiß, daß es mir jetzt schon hier gefällt. Im
Haus gibt es auch ein Restaurant (Brewski’s) und ich esse einen
hervorragenden Turtleburger, nein, natürlich nicht aus Schildkrötenfleisch, er ist ganz
normal aus Rindfleisch, (hoffe ich), und nur so dekoriert, mit Kopf und
Beinen eines solchen Reptils. Ein Corona
gibt’s auch dazu. (Bier oder andere Alkoholika sind in
amerikanischen Motel-Restaurants nicht immer selbstverständlich, weil
man eine entsprechende (kostenpflichtige) Konzession haben muß.) Danach
gibt’s endlich eine Zigarre, erst die zweite auf dieser Reise. Am
Geldautomat im Motel versuche ich mal, mit der ec-Karte Geld zu ziehen,
er spuckt aber nichts aus. |