Mittwoch, 5. Juli 2006

Eureka – Bandon

Hoffentlich gibt es heute keinen Tsunami!   Ist denn schon wieder Geburtstag?

Der Morgen ist wieder kühl und ich muß auch heute wieder die Jeans-Jacke mit den langen Ärmeln anziehen. Der Vormittag bleibt trüb. Und dabei habe ich doch heute Geburtstag. Aber wir müssen los, 200 Meilen liegen vor uns. Bald schon sind wir im Redwood National & State Park und fahren schon wieder an diesen herrlichen Baumriesen vorbei. Der „Big Tree“, mal wieder der höchste Redwood-Baum, (Amerikaner geizen halt nicht mit ihren Superlativen) wird von uns ausgiebig bestaunt und fotografiert.

USA Reise Juli 2006

Big Tree

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Schöner Bach

USA Reise Juli 2006

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Redwoods 

Wir sehen ehrfürchtig zu ihm und zu seinen Kollegen auf und kommen uns winzig klein vor. Die kleinen Büsche und Bäumchen ringsum sind alle ganz eigenartig mit moosartigen Pflanzen bewachsen. Dazu jede Menge Farn und Efeu. Natürlich empfinde ich auch hier in dieser kühlen feuchten Luft wieder deutlich die gutmütige Ausstrahlung der Bäume und würde am liebsten für immer hier bleiben.  

USA Reise Juli 2006

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Moos und Farne unter den Redwoods

Unterwegs kommen wir durch Crescent City. Rein schreibt dazu im Roadbook: „Am 28.03.1964 wurde Crescent City nach einem 8,5-Erdbeben in Alaska von vier Tsunamis getroffen. Der vierte hat 29 Häuser-Blocks vernichtet. Crescent City ist eine historische Stadt ohne historische Gebäude.“ Schon lange sind uns auch Schilder „Entering Tsunami Hazard Zone“ und entsprechende Evakuierungs-Schilder an den Fluchtrouten aufgefallen. Bei jedem Schild, das wir sehen, beschleicht uns ein ungutes Gefühl und auch Mitleid für die Leute, die hier wohnen. Diese latente Gefahr besteht an der gesamten Pazifik-Küste, schon seit S.F., und besonders hier oben im Norden wegen der häufigen Erdbeben in Alaska.  

USA Reise Juli 2006

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Ernstzunehmende Tsunami-Warnungen 

Wir essen hier in Crescent City, und obwohl wir im Freien sitzen, darf man hier nicht rauchen. Mindestens 25 feet Abstand vom Gartenzaun ab sollen wir einhalten. Na ja, alles kann man nicht haben, schöne Landschaft – und rauchen, nein, das gibt es hier in California nicht. Aber wir trösten uns, nach ein paar Meilen sind wir endlich in Oregon.

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Hafen von Florence

Aber wir irren uns. Oregon ist auch nicht besser! Hier darf man noch nicht einmal selbst tanken! Nur per Tankwart!

Trotzdem, die Landschaft bleibt schön, immer an der Küste und am blauen Meer entlang, und es ist auch wieder sonnig und damit etwas weniger kalt geworden. Eine steinerne Brücke. Hundert Meter über dem Wasser und damit die höchste nördlich von S.F. Eine Reihe schöner Aussichtspunkte wird angesteuert. Dann kommen wir nach Port Orford, lt. Reins Roadbook mit 2800 mm regenreichster Ort an der Oregon-Küste. Aber heute ist es trocken und sonnig und für mich vorne noch relativ warm. Ingrid dagegen friert ständig und will, daß ich langsamer fahre. Aber es sind ja nur noch ein paar Meilen bis zu unserem heutigen Motel, dem Best Western Inn at Face Rock. Überraschung: Rein hat heute schon sämtliche Taschen und Koffer in unsere Zimmer geschleppt; heute können wir also mal ganz lässig unsere Zimmer begutachten und die sind in Ordnung.

Karl hat morgen Geburtstag und so laden wir beide heute Abend alle zum Picknick ein. Der Platz hierfür ist bestens dafür geeignet: Ein schöner Rasen inmitten unserer Bungalows mit einem Pavillon. Rein hat alles Nötige besorgt und so lassen wir uns schmecken, was Gerd da auf dem Grill bruzzelt. Dazu Käse, Salat, Brot, Bier und ein trinkbarer Rotwein. Karl übernimmt sehr großzügig das Essen, während ich nur die Getränke übernehmen darf. So wird es ein ganz gelungener Abend, wenn es nur nicht so saukalt wäre. Immer wieder fällt mir Mark Twain ein, der gesagt hat oder gesagt haben soll "Der kälteste Winter, den ich je verbracht habe, war ein Sommer in San Francisco" und das stimmt leider immer noch, schon die ganzen Tage, die wir jetzt hier an der Küste sind. Ich glaube, südlich von S.F. ist das nicht mehr so schlimm.

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  Abendliches Picknicken

Und, leider, mein Zigarrenabschneider, extra vor der Tour bei ebay noch rechtzeitig ersteigert, ist weg. Wo hab ich den denn nur wieder verschusselt? Ich suche ihn überall, auch noch die nächsten Tage, aber er ist und bleibt verloren! Ich muß einfach mehr auf meine Sachen aufpassen!

 

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