Montag, 20. April 2009
Jackson – St. Francisville, 288 Meilen

 

Schönes Wetter heute, die Sonne lacht mit uns um die Wette. Wir sind wieder auf „unserem“ Natchez Trace Parkway. So ein „Parkway“ zeichnet sich dadurch aus, daß darauf kein gewerblicher Verkehr stattfindet, also z.B. keine Lastwagen, keine der sonst üblichen Werbeschilder, keine Ortschaften, keine Kreuzungen, (falls notwendig, nur über Brücken) und nur Natur, Natur, Natur. Und vor allem: Ein breiter Grasrand, der ständig fleißig gemäht wird. Also alles wie in einem Park. Daher auch der Name. Und dann natürlich auch noch die dazugehörenden Bäume. Viele Bäume. Sehr viele Bäume. Man fährt meistens durch Wald, hier sind es vor allem Laubbäume, die immer grüner werden, je weiter wir nach Süden kommen. Die übrige Vegetation ist natürlich auch immer fortgeschrittener. Ich habe das alles ja auch schon damals auf dem Blue Ridge-Parkway und dem dazugehörigen Skyline Drive erlebt. Die Strecke dort war allerdings lebhafter, weil es dort auch auf und ab ging. Der Natchez hat keine Höhenunterschiede.

Von Nashville nach Phoenix

 

Schade, daß wir in Natchez das Ende (korrekterweise den Beginn) des Natchez Trace-Parkways erreichen, der im übrigen 444 Meilen = ca. 715 km lang ist. (Wie so oft, gibt es zur Länge geringfügig unterschiedliche Angaben.) Hier in der Stadt ist es reichlich heiß. Für mich schon viel zu heiß.  Das hält Uwe aber nicht davon ab, die Old Historic Town zu besuchen. Viele beeindruckende alte Häuser gibt es hier. Oft sorgfältig und geradezu liebevoll restauriert. Ich bin trotzdem froh, als es endlich wieder weiter geht.

 

Von Nashville nach Phoenix

 

Direkt hinter der Stadt fahren wir auf einer gewaltigen stählernen Brücke über den Mississippi nach Louisiana rüber. Hier im Visitor Center unterhalb der Brücke erhalten wir ein paar mehr oder weniger nützliche Informationen für unsere Weiterfahrt gen Süden.

Die Navis leiten uns nachmittags hervorragend über schmale Country Roads immer direkt am Mississippi entlang. Leider sehen wir ihn nie, denn mächtige Dämme schützen die Menschen vor den oft gefährlichen Überschwemmungen. Heißßß!

 

Von Nashville nach Phoenix

 

Abends müssen wir mit einer Fähre den Fluß überqueren; die Fähre ist kostenlos. Gleich darauf sind wir in St. Francisville. Wir suchen etwas, aber es gibt wirklich nur das eine Motel im ganzen Ort, ein Quality Inn, am Ufer eines Sees gelegen, 80 $. Leider gibt es hier noch nicht einmal einen Gäste-PC im Haus. Dafür wird aber wenigstens einer meiner Reiseschecks eingelöst. Unterwegs in Port Gibson habe ich es in zwei Banken versucht, die es aber erstaunlicherweise kategorisch abgelehnt haben, einen einzigen meiner Traveller-Checks überhaupt nur anzufassen oder gar anzusehen, geschweige denn einzulösen! Der Bürgermeister läuft uns zufällig über den Weg und ist genauso erstaunt darüber, kann mir aber auch nicht helfen.

Wir essen schreckliche Chicken Wings in einem noch schrecklicheren Schnell-Imbiß, alle anderen Restaurants sind hier schon geschlossen. Um 9 p.m.! Eine Zigarre gibt es für mich dann aber doch noch - draußen vor unserem Zimmer. Zusammen mit einem kühlen Corona. Und damit wird dieser Abend doch noch zu einem schönen Abend.

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