Freitag, 13. Juli 2007 

La Crosse – McGregor

Heute fahre ich zur Abwechslung mal durch Wisconsin und nachmittags am Wisconsin River entlang. Abends treffe ich mich mit Craig, Dick und Joe auf Dicks Boot und übernachte wohl gesättigt mitten auf dem Mississippi.

Beim heutigen Datum heißt es, ganz vorsichtig aufstehen und noch vorsichtiger fahren. Aber nach ein paar Minuten ist das alles schnell vergessen. Und, ich kann es vorwegnehmen, es geht gut, nichts passiert an diesem Freitag, dem dreizehnten.

Nur mein Handy funktioniert immer noch nicht. Jetzt habe ich so viele Handys und nehme doch das falsche mit. Mann, bin ich blöd! Es ist wohl doch kein Triband-Handy – oder die Karte ist nicht fürs Ausland freigeschaltet.

 

Vom Mississippi zum Mount Rushmore

 

Kreuz und quer fahre ich heute durch Wisconsin. Das Wetter bleibt sonnig und warm zwischen 80° und 90°F (um die 30°C). Hier oben gibt es viel mehr Rinder und Weiden und nur noch wenig Mais. Dazu ganz schön viel Laubwald.

Wisconsin Dells erscheint mir zu quirlig und von Touristen total überlaufen (ich bin ja keiner…) und so mache ich mich dort schnell wieder vom Acker. Am Wisconsin River entlang und über ein paar weitere Hügel geht es jetzt westlich zurück zum Mississippi, denn ich habe heute Abend eine Verabredung. Mit Craig, meinem guten Freund vom letzten Jahr. Pünktlich gegen 6 pm treffe ich am Hafen in McGregor/Iowa ein. Und da stehen sie auch schon und warten nur noch auf mich: Craig mit seiner schwarzen 1500er Gold-Wing und Dick und Joe mit je einer Sportmaschine. Sie haben nur noch auf mich gewartet und jetzt können wir unser Gepäck aus den Mopeds holen und auf Dicks Boot bringen, das ich ja noch vom letzten Jahr her kenne. Die „Emerald Isle“ ist nach wie vor das einzige hochseetüchtige und, wie mir Dick bestätigt, bestimmt auch das schwerste Boot im Umkreis von mindestens 100 Meilen.

 

Vom Mississippi zum Mount Rushmore

Wir nehmen noch etwas Wasser-Ballast auf und legen gleich ab. Die Emerald Isle tuckert brav vor sich hin, den Mississippi hinauf. Nach ein paar Meilen lassen wir mitten auf dem Fluß den Anker fallen und beobachten am nahen Ufer eine Wasserski-Show; jede Menge Leute auf Wasserskiern führen dem begeisterten Publikum am Ufer (und uns) ihre Kunststücke vor und wir und die Boote um uns herum haben eine wahre Freude daran. Dazu die untergehende Sonne in unserem Rücken, ein wahrhaft erhebender Anblick.

Vom Mississippi zum Mount Rushmore

Wasserski-Vorführung

Aber das Highlight des Tages kommt erst noch, ich spüre es schon die ganze Zeit in meiner Nase: Der Grill ist angeheizt! Craig hat mir das saftigste Stück Schweinefleisch meines Lebens prophezeit. Na ja, in Amerika ist ja immer jedes und alles das größte und höchste und beste, mit Superlativen ist man nie geizig, daher bin ich erstmal skeptisch.

Vom Mississippi zum Mount Rushmore

Mmh, lecker!

Aber Craig behält Recht, die Pork Chops (Schweinekoteletts) sind phantastisch gut, dick geschnitten (bestimmt zwei Finger dick) und ohne Knochen, überaus saftig und prima gewürzt. So gute Koteletts habe ich noch nie gegessen! (Und werde ich bestimmt auch nie mehr bekommen!) Dazu gibt es ganz frische Maiskolben, die ich auf einem länglichen salzigen Stück Butter drehen muß, damit sie Geschmack annehmen, und gefüllte Kartoffelhälften. Dazu, (auf meinen dringenden Wunsch vorhin beim Einkauf), eiskaltes Bier aus Glasflaschen - nicht aus ekelhaften Dosen. Danach eine meiner extra für meinen USA-Urlaub mitgebrachten guten La Palma-Zigarren. Und die ganze Zeit plätschert der Mississippi an unsere Bordwand. Schade, daß auch ein solch schöner Abend irgendwann zu Ende geht. Ich darf wieder auf „meiner“ Bank vom letzten Jahr ganz vorne im Cockpit schlafen.

Übernachtung im Boot auf dem Mississippi = heute 300 Meilen gefahren

 

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