Samstag, 21. Juni 2008

San Francisco – Detroit (24 WoMo-Meilen)

Ganz früh im Morgengrauen stehen wir auf und frühstücken ein letztes Mal im WoMo und ganz in Ruhe. Dann wird alles Gepäck fertig gemacht und alle Schränke, Fächer, Schubladen noch einmal sorgfältig überprüft. Dann setzen wir uns in Bewegung. Wir fahren zum nahe gelegenen Flughafen, wo ich Ingrid mit dem Gepäck um kurz nach 7 Uhr absetze. Ich fahre allein weiter, über die wohlbekannte 12 km-lange San Mateo – Hayward Bridge und suche mir hier eine Tankstelle, die auch Gas hat, und an der ich endlich unseren Gastank für günstige 14 $ auffüllen kann.

Unseren restlichen Müll entsorge ich einfach in einem der am Straßenrand herumstehenden Müllcontainer und rolle um kurz nach   8 Uhr auf den Hof der Firma Roadbear.

Wir haben insgesamt 2.947 muntere Meilen (= ca. 4.700 Kilometer) zurückgelegt und für ca. 340 Gallonen Benzin 1.450 $ bezahlt (umgerechnet ca. 0,73 Euro per Liter).

Das WoMo hat somit im Durchschnitt 27,6 Liter auf 100 km geschluckt, was gegenüber dem „normalen“ Verbrauch von 30 bis 40 Litern noch recht günstig ist und ausreichend mein Fahrkönnen beweisen dürfte.

Am und im Auto wird fast mit der Lupe nach Kratzern oder Schäden gesucht, aber so sehr die Roadbear-Leute auch suchen, sie finden nichts. Obwohl wir zweimal hinten böse aufgesetzt und zweimal seitlich heftig an Bäumen entlang gekratzt haben -  da haben wir ja ausgesprochenes Glück gehabt. Wir sind auch an keinem der vielen Kabel, die über der Straße hingen und unter keiner zu niedrigen Brücke hängen geblieben. Auch sonst ist alles OK. Trotzdem kriege ich noch eine gesalzene Rechnung über 400 $ für die 947 Mehr-Meilen (2.000 waren nur erlaubt), für die Nutzung des Generators

(7 h à 3 $) und für die Entleerung der beiden Schmutzwassertanks (12 $), weil mir das heute morgen nirgendwo mehr möglich war. Das zerbrochene Trinkglas fällt nicht auf; es hätte bei diesen Preisen bestimmt 5 $ gekostet. Jetzt sehe ich auf dem Hof auch die Harley des Chefs rumstehen; er guckt immer noch so mies und unfreundlich wie am ersten Tag aus der Wäsche.

Gabriel fährt mich dann das kurze Stück zur BART-Station, der hiesigen U-Bahn. Ich muß 6,95 $ fürs Ticket bezahlen, sonst komme ich nicht durch das bewachte Drehkreuz. Im Waggon sind fast ausschließlich Asiaten, ich komme mir vor wie in Hongkong, Shanghai oder Tokio. Natürlich ist es entsprechend laut. Ein Freund will mir später erst gar nicht glauben, daß S.F. auch eine U-Bahn hat: Elmar, sie hat wirklich eine ganz normale und in der City eine unter der Erde fahrende U-Bahn!

Nach anderthalb Stunden Fahrtzeit und einmal Umsteigen bin ich dann endlich um halb elf am Flughafen zurück, wo Ingrid mich sehnsüchtig erwartet, ihr war es doch etwas langweilig geworden.

Wir checken ein, d.h. wir versuchen es. Denn eine Katastrophe bahnt sich an: Der China-Mann am Counter will erst einmal den dritten Koffer bezahlt haben und läßt sich nicht überzeugen, daß wir jeder zwei Koffer haben dürfen. Ein zweiter Mann kommt aus dem Hintergrund. Es dauert und dauert. Irgendwann fällt Ingrid ein, daß wir auf unserem Düsseldorfer E-Ticket einen Hinweis haben, daß pro Person 2 Gepäckstücke erlaubt sind. Endlich ist das geklärt, aber das Gepäck-Förderband steht und die Koffer häufen sich hinter den Schaltern. Und es ist schon fast 12 Uhr; unser Flugzeug startet um 12.40 Uhr.

Leider sind dann zwei Koffer ein bzw. zwei kg zu schwer. Jetzt zahlt es uns der Chinese aber zurück. Jetzt ist er der Boss. Nein, die drei kg müssen mit zig $ bezahlt werden. Nein, Ausnahmen gibt es nicht! Glücklicherweise ist unser dritter Koffer kleiner und leichter und wir können, natürlich unter viel freundlicher Beobachtung der umstehenden Menschen, ein paar Sachen umpacken. Soviel zu NorthWest-Airlines.

USA 2008 mit dem Wohnmobil

USA 2008 mit dem Wohnmobil

USA 2008 mit dem Wohnmobil

Daß unser Flieger wegen uns, unverschuldet, etwas Verspätung bekommt, ist uns egal, wir haben ja Zeit. In Detroit haben wir dann reichlich Verspätung: Alle Leute sitzen schon im Flieger, als dem Käpt’n auffällt, daß unsere Klimaanlage defekt ist. Alles wieder aussteigen! Wir bekommen ein paar billige Knabbersachen und etwas zu trinken während der Wartezeit. Nachts um halb eins starten wir dann endlich, über drei Stunden zu spät.

 

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