17.08.2005,
Dienstag Cheyenne –
Denver Rentier
oder Büffel – was ist besser? Zum Glück gibt es
gutes Frühstück und es ist es sonnig. Heute ist der letzte Fahrtag.
Aber wir haben nur noch etwa 120 km bis nach Denver, dazu nur Autobahn.
Wir machen uns bald auf den Weg. Unsere Fahrfreude wird aber leider
rasch schwer gemildert, denn es bläst ein außerordentlich starker böiger
Seitenwind. Wir müssen alle ganz schön kämpfen, um die Mopeds auf der
Straße zu halten. Dazu fährt Harry auch noch mal schneller und mal
langsamer. Daher kann ich den Tempomat nicht einsetzen. Den Seitenwind sieht man ja gar nicht... Sehr bald überqueren
wir die Grenze von Wyoming nach Colorado. Auf halber Strecke machen wir
in Fort Collins kurz Station zum Tanken. Hier soll ein weiterer Honda-Händler
sein. Michi hat ihn in den gelben Seiten gefunden. Bald sind wir auch
da, aber, er hat zwar ein paar GoldWings rumstehen, sonst aber keinerlei
Teile. Schade, ich hätte mir auch gerne noch etwas für mein Moped günstig
besorgt. Mittags sind wir
dann schon an unserem Hotel La Quinta ganz in der Nähe des Airports.
Endlich mal ein schönes, helles, modernes und sauberes Hotel. Auch der
Pool und der Whirpool sind prima. So ein Hotel hätte ich mir auf
unserer diesjährigen Reise öfter gewünscht. Wir sind in der 3. Etage
mit etwas Aussicht auf den Garten. Nachmittags räumen wir dann schon
mal unsere Mopeds aus. Es ist immer wieder erstaunlich, was sich da im
Laufe der Fahrt alles angesammelt hat. Ingrid packt dann unsere Koffer:
Fünf Koffer und vier Taschen! Das gibt bestimmt Ärger beim Einchecken. Gegen 6 pm fahren wir dann in die Stadt zum Essen. Mike mit Nadine und Theo auf ihren Mopeds, wir andern im Auto vorneweg. Es ist etwas schwierig, in der untergehenden Sonne die Schilder zu lesen, aber Harry führt mal wieder kompetent durch die Wirren einer fremden Großstadt. Er war hier ja vor zwei Jahren schon mal und findet, ähnlich wie ich auch, immer wieder hin wo er schon mal war. Und so sind wir auch bald an der 16th Street Mall, einer langen einladenden Fußgängerzone. Hier ist ganz schön was los. Aber für einen Einkaufsbummel sind wir schon etwas spät und auch irgendwie zu lustlos, denn es ist ja unser letzter Abend hier in den USA. Kutschen, von Pfeden gezogen, kutschieren hier hin und her. An einer Ecke sehen wir das hiesige Hard Rock-Café. Sonne & Wolken im Wolkenkratzer Altes und Neues, verträgt sich doch ganz gut Wir trennen uns
mal wieder. Harry, Theo, Ingrid und ich finden durch Zufall einen ganz
tollen Laden zum Essen. Harry bekommt ein superköstliches saftiges
Renntier-Steak, Ingrid und Theo essen je einen Salat mit
Renntier-Streifen und ich erhalte ein tolles Büffel-Steak. Auch die
Getränke sind kalt und kommen ausreichend schnell. So erleben wir vier
hier das beste Essen auf der diesjährigen Fahrt. Zum Abschluss empfehle
ich den andern die hier merkwürdigerweise angebotene „Créme
brullet“.
Sie schmeckt zwar nicht ganz so gut wie in Paris vor einigen Wochen,
aber ich bin dann doch ganz zufrieden und die andern natürlich auch.
Das Tüpfelchen auf dem i oder vielmehr ein weiterer Höhepunkt ist dann
aber die Band, die gerade ihre Instrumente aufbaut und stimmt und dann
mit dem schönsten Jazz beginnt, den ich je gehört habe. Pferd, Kutsche, Kutscherin Nur etwas laut
wird es. Man kann sich einfach nicht mehr unterhalten. Und so machen wir
den dringend benötigten Platz für andere Leute frei, die inzwischen
geradezu hereinströmen. Draußen vor dem Lokal ist eine freie Bank, auf
der wir noch eine zeitlang sitzen und durch die offene Tür der Musik
lauschen können. Ein besonders schöner und angenehmer Abend, zumal ich
nach dem köstlichen Essen mal nicht so vollgefressen wie sonst bin.
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