P.S.1:


Ich werde oft gefragt, was mir an Mexiko gefallen hat- oder auch nicht. Hier eine kleine Aufzählung.

Erst mal das Negative:

Am schlimmsten sind die bösartigen Topes, viele Betonschwellen in immer kürzer werdenden Abständen hintereinander bis zur großen besonders brutalen Schwelle. Sie gehen über die gesamte Straßenbreite, sodaß man sie auch nicht einfach mal schnell „umfahren“ kann. Ich bedaure alle Schwerverletzten in den Krankenwagen, die da ständig erbarmungslos „drübergeholpert“ werden müssen.

Dann der Schmutz. Überall ist es schmutzig und staubig, alles ist kaputt, die schönste Landschaft wird zur Müllhalde.

Apropos: Müll wird immer noch auf die alte Methode entsorgt, auf Müllhalden. Eine Sortierung kennt man hier natürlich auch nicht.

Geliebt wird man als Ausländer auch nicht gerade, eher das Gegenteil, leider. Englisch wird oft nicht verstanden, spanisch kann ich leider nicht.

Als Gringo bezeichnen die Mexikaner die US-Amerikaner und nicht, wie oft behauptet wird, alle Weißen. Das Wort soll daher kommen, daß im mexikanisch-amerikanischen Krieg die Uniformen der Amerikaner eine grüne Farbe hatten und die Mexikaner den siegreichen Amerikanern beim Einmarsch die Worte "Green-go" entgegenriefen.

Im übrigen: Niemals nachts fahren! Egal ob Auto oder Motorrad. Viele Kreuze (und kleine und große Monumente) gab es am Wegesrand, sehr viele, leider! Das ist dann aber auch kein Wunder, wenn der Notarzt hunderte Kilometer bis zur Unfallstelle herkommen muß - bzw. müßte! Wenn man da schwerverletzt herumliegt, wird sich also vorerst kaum jemand um einen kümmern. Viele Kreuze sollen von eingeschlafenen Lkw-Fahrern sein, erzählt man mir unterwegs.

Die Menschen und ihre erschreckend armen und oft geradezu primitiven Lebensumstände sind so weit von unserem üblichen Alltagsgeschehen entfernt, daß mir der Unterschied zwischen arm und reich oft grotesk erscheint.

Positiv empfand ich:

Die einmalig schöne Landschaft, hohe Gebirge, weite Wüsten, Felsen in der Brandung, romantische Palmen an wunderschönen weißen Sandstränden, türkisblaue Buchten. Kakteen auf sanften Hügeln.

Eine sehr gute Straße ohne große Flickereien, keine Geschwindigkeitsüberwachung, aber trotzdem eine gute Bewachung durch die Polizei.

Tankstellen sind meistens reichlich vorhanden. Es gibt nur eine Firma: Pemex. Benzin ist günstig. Normal kostet unter 50 EuroCent, Super unter 60 Cent, Diesel ist noch deutlich billiger. Aber man sollte auf der Landkarte nachsehen, es können auch mal 300 km zwischen den einzelnen Tankstellen liegen. Aber dann gibt es unterwegs zur Not immer noch einfache Zapfstellen...

Das Essen war übrigens nie so scharf wie vorher von meinen unwissenden Bekannten prophezeit. Jedenfalls nicht, solange man nicht die dazugestellten Dips drübergeträufelt hat.

Spannung ist 110 Volt; der bekannte US-Adapter-Stecker muß immer mitgeführt werden. Die Hotelzimmer entsprechen dem amerikanischen Standard mit den dort üblichen sehr breiten Betten.

Die Steinschlaggefahr ist sehr hoch. Viele, sehr viele Autos fahren mit defekten Windschutzscheiben herum. Beim Mietwagen also unbedingt auf die entsprechende Zusatzversicherung achten!
               

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