Samstag, 15. Juli 2006

White Sulphur Springs – Mammoth Springs, Yellowstone National Park

Für mich zuviel Schotter. Ein Steak, das einfach kein Steak werden will.

Nicht nur das Haus ist angenehm, auch das Continental Breakfast ist hier prima. Also bestens zu empfehlen. Wir bleiben heute weiter auf der 89. Es ist wieder recht warm und bald schon wird es wieder glühend heiß.

Ich weiß nicht warum, Ingrid und ich sind mal wieder die Letzten. Aber das wird diesmal für mich von Vorteil sein. Denn schon bald taucht mal wieder eine Baustelle auf. Wieder Schotter, aber diesmal viel dicker. Ich habe ja schon die ganze Tour und länger meine Rückenschmerzen. Obwohl ich den Lenker nur leicht halte, verkrampft sich mein Rücken immer mehr. Mit Ingrid hinten drauf ist es aber auch sehr schwer, halbwegs die Spur zu halten. Als es zwischendurch mal etwas festeren Untergrund gibt, halte ich erstmal an. Und da kommt meine Rettung in Form von Reins Auto mit Rein darin. Ingrid steigt ins Auto um und ich kann jetzt ganz leicht noch mal bestimmt acht Meilen Schotterpiste durchqueren.

USA Reise Juli 2006 

Nach der Baustelle muss ich erstmal Gas geben und ich lasse mein Moped endlich mal, ohne Gemecker von hinten, mit hundert Meilen über den Highway sausen. Die Straße ist total leer, keine Ortschaft in Sicht, es kann also keine Probleme geben. Aber irgendwann muss ich dann doch anhalten und auf die beiden im Auto warten. Und dann geht es wieder zu zweit weiter.

Wir kommen durch Livingston durch. Einer von uns kauft sich ein Paar Cowboy-Stiefel, und wie sich später herausstellen soll, auch noch in einer sehr guten Qualität von einem renommierten Hersteller. Hier kann und sollte man sich überhaupt Cowboysachen kaufen, es werden ein paar gut sortierte Geschäfte mit annehmbarer Preisgestaltung ausgemacht.

Es bleibt heiß, aber es wird wieder etwas hügeliger und dadurch angenehmer. Viel zu schnell sind wir in Gardiner, einem kleinen Ort, glühendheiß. Wir trinken und tanken hier und fahren dann durch einen monumentalen Steinbogen in den Yellowstone National Park hinein. Mit etwas Glück kann ich mich rechts an der Warteschlange vor dem Kassenhäuschen vorbeimogeln. Eine Kontrolleurin will uns schon zurückschicken, aber als sie den National Parks Pass in Ingrids Hand erkennt, lässt sie uns gnädigerweise durch.

  USA Reise Juli 2006

Wer hat den hierher gerollt?  

Nur ein paar Meilen und schon sind wir in Mammoth Springs an unserem heutigen Mammoth Hot Springs Hotel. Der winzige Ort versprüht den Charme eines Kurortes aus den 30er Jahren, und unser Hotel leider auch. Überall blättert die Farbe ab. Wir sind schon wieder die ersten, und es ist auch erst Mittag. Ich seh mir unser Zimmer schon mal an und bin nicht überrascht, mal wieder keinen TV, keinen Fön, keine Kaffeemaschine und überhaupt nichts Modernes vorzufinden. Die Lichtschalter sind mindestens 100 Jahre alt und alles andere auch. Na, das wird ja wieder ganz schön schwierig mit Ingrid werden. Ich geh gleich wieder raus zu ihr und sehe „unseren Leipziger“ schon wieder winkend an uns vorbeifahren.

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  Mammoth Springs

Erstmal machen wir eine kleine Tour durch den Yellowstone. Hier oben waren wir letztes Jahr noch nicht. Das Wetter ist angenehm warm. Heute ist Samstag, viele Leute sind unterwegs. Wir sehen ein paar Büffel und Elche. Insgesamt ein wunderschöner Nachmittag in wunderschöner Landschaft. Wenn es natürlich auch immer noch die unzähligen verbrannten toten Baumstümpfe in der Landschaft gibt. Und die „rostigen“ Leitplanken hier und auch sonst im Land, die gar nicht rostig sondern einfach nur braun lackiert sind, was ich dann auch irgendwann aus der Nähe festgestellt habe und hier unbedingt nachtragen wollte.

USA Reise Juli 2006

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  Yellowstone N.P.

Endlich kommen wir auch zum Grand Canyon of the Yellowstone, einer riesigen atemberaubenden Schlucht mit reißendem Fluß und spektakulärem Wasserfall. Seinen Namen trägt der Park wegen der gelben Felsen hier. Dieser „kleine“ Grand Canyon bekommt eine dicke Empfehlung von mir, also unbedingt ansehen! Wirklich eine der schönsten Stellen hier im Park.

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  Grand Canyon in klein

Auf dem Nachhauseweg erleben wir dann einen Stau, der sich überhaupt nicht bewegt. Weil es heiß ist, fahr ich einfach links dran vorbei und… natürlich werde ich von einer Rangerin angehalten. Ich rede mich raus, daß Ingrid dringend Schatten braucht und muss jetzt aber hier stehen bleiben. Ingrid soll sich in den Schatten eines Geländewagens direkt vor uns setzen. Auch gut, wir haben bestimmt eine Meile gut gemacht und kommen entsprechend eher los, als es wieder weiter geht. Ein Camper liegt rechts im Graben. Links wäre es ganz schön die Böschung runtergegangen. Und weil Gasflaschen transportiert werden, wurde erstmal alles gestoppt. Schade, ich wusste nicht, dass Ralph und Anita noch weiter vorne stehen, sonst hätte ich der Rangerin gesagt, dass ich zu ihnen durch müsste.

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Deswegen der ganze Stau mit vielen hundert Fahrzeugen 

Beim Ankommen am Hotel dann eine kleine Überraschung: Rein hat unser Zimmer tauschen können. Wir haben jetzt ein Zimmer im 4. Stock, Eckzimmer mit zwei Fenstern. Unsere beiden Taschen sind auch schon da. Das Zimmer ist aber leider auch nicht besser. Es gibt nur eine freistehende alte Badewanne, keine Dusche, keine Brause, nur die beiden Wasserhähne. Wie soll man sich da ordentlich waschen können? Natürlich sind am Waschbecken auch wieder nur zwei weit auseinander stehende Wasserhähne.

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Lichtschalter

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Heizkörper, zum Größenvergleich mein Schuh darauf

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Waschbecken 

Aber wenigstens finden wir im Zimmer keine Tiere, außer nachts ein paar herumfliegende Motten, weil die Fenster natürlich auch kaputt sind.

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Hirsche haben hier Vorfahrt 

Das Abendessen nehmen wir in der großen Lounge gegenüber ein. Hier dürfen keine größeren Tische als für acht Personen gebildet werden. Ralf und Anita und wir müssen daher am Extratisch sitzen. Vornehmer Laden, nur das Essen ist nicht besonders, Karl muss sein Steak zweimal zurückgehen lassen. Aber ich soll ja nicht mehr so oft übers Essen meckern.

 

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