St.
Louis - Hannibal Dienstag,
09.07.2002. Aufstehen um 7.30 am. Continental Breakfast. Abfahrt 8.30
am. Endlich sind wir alle mal ausgeschlafen. Von St. Louis geht's nach
Hannibal. Wie jeden Morgen fahren wir später als vorgesehen ab, weil
der eine oder andere (ich nenne natürlich keinen Namen...) herumtrödelt
und wie jeden Morgen nicht rechtzeitig fertig wird. (Dabei bin ich sonst
stets pünktlich!) Auf der Autobahn sehen wir den Arch noch mal von
weitem. Plötzlich ein Knall! Reifenplatzer! CG's Hinterreifen ist
platt! Glücklicherweise ist CG und Heide nichts passiert! Wir beschließen,
CG und Heide zurückzulassen und plangemäß weiter nach Litchfield zu
Amerikas größtem GoldWing-Händler Niehaus zu fahren. Enrico bestellt
bei Niehaus über Handy schon mal den Abschleppwagen. Nach einer Stunde sind wir da. Der Abschleppwagen ist schon unterwegs. Nach einer weiteren Stunde sind CG und Heide samt Moped, mehr oder weniger wohlbehalten, trotz sengender Sonne, wieder da und der Reifen ist schnell gewechselt. Einige von uns haben inzwischen jede Menge GoldWing-Teile eingekauft. Sie werden an Enrico versandt werden. Ein paar bisher unbenötigte Kleidungsstücke werden noch dazu gelegt, sodass wir etwas weniger Gepäck dabei haben. Das morgendliche Packen wird dadurch etwas leichter. Ingrids Decke soll auch in die große Sendung. Außer jeder Menge Chromteile gibt es bei Niehaus noch viel Kleidung und zig GoldWings zu bestaunen. Das muss natürlich ausgenutzt werden. Erstaunlich, dass in sämtlichen Mopeds, auch in denen auf dem riesigen Parkplatz vorm Haus, sämtliche Schlüssel stecken. Man kann einfach aufsitzen und damit auf dem Hof herumfahren. Wir könnten damit auch abhauen, aber Amerikaner denken nichts schlechtes über ihre Mitmenschen! Wir alle bei Niehaus. Ich
zögere lange, probiere dann aber doch endlich mal ein Trike aus; mein
Geschmack ist es nicht, sehr unhandlich und in der Kurve viel zu gerade.
Wirklich ein merkwürdiges Gefühl und außerordentlich gewöhnungsbedürftig.
Darum hoffe ich, dass ich noch lange mein normales Moped fahren kann.
Ein anderer aus unserer Gruppe probiert eine große Harley aus;
richtigerweise entscheidet er sich beim Absitzen dafür, sie einfach auf
eine andere daneben stehende Harley fallen zu lassen. Glücklicherweise
geht nichts kaputt. Aber was soll man auch sonst mit einer Harley
machen? Wir
sehen uns die umliegenden Geschäfte etwas an, trinken etwas und lesen
zu unserem Erstaunen auf einem Verkehrs-Schild, dass wir hier direkt auf
einem Fragment der Route 66 stehen. Aber es sieht hier wie in jedem
anderen Industriegebiet aus. Um
halb sechs geht’s weiter. Große dunkle Wolken dräuen am Himmel vor
uns. Wir ahnen nichts gutes. Und richtig, es wird dunkel und dann geht's
auch schon los. Starker, böiger Seitenwind und dann Regen. Ingrid hat
ihre Lederjacke bei Niehaus zurückgelassen, jetzt muss sie sehen, wie
sie zurecht kommt. Ich ahne nichts Gutes. Aber, wenn Engel reisen, dann
gibt es (fast) nur gutes Wetter. Wind und Regen hören schneller als
erwartet auf und wir haben eine wunderschöne Fahrt in den Spätnachmittag.
Zwischendurch müssen wir eine kleine Fähre über einen kleinen Fluss
benutzen. Sie wartet schon auf uns, legt auch gleich ab, schnell noch
ein Foto und schon sind wir drüben. Kostet nix, prima, wie auf den Fähren
über den Rhein zwischen Deutschland und Frankreich. Wir sausen mit 80 mph über gute Straßen über die „Great-River-Road" durch das Mississippi-Tal. Achtung
Wildwechsel. Die
Sonne geht leuchtendrot unter und bald erreichen wir Hannibal,
Geburtsort von Mark Twain. Es ist schon fast dunkel, als wir auf den
Hotel-Parkplatz fahren. Der Hotel-Pool liegt in einer riesigen
atriumartigen Halle. Wir können aus dem zweiten Stock darauf
hinuntersehen. Schnell in den Pool und in den „Jaccuzzi". Wir
fahren in ein Steakhouse in der Nähe. Das Essen schmeckt mir nicht.
Bier gibt's auch schon wieder nicht: Und den von mir bestellten „Super-Salad"
gibt's auch nicht, die Kellnerin hatte „Soup or Salad" angeboten.
Wieder wird Bier an der Tankstelle geholt. Wir dürfen noch im Frühstücksraum
des Hotels sitzen. Nicht sehr gemütlich aber es geht. 200 Meilen heute
gemacht. Müde und schon wieder spät. 2.00 am. |
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