Donnerstag, 30. April 2009
Quemado – Taos, 409 Meilen


Obwohl die Sonne scheint, ist es schon wieder mal nur 50° F (= 10° Celsius) „warm“. Ein älterer Mann streicht die eisernen Poller vor den Motel-Zimmern und ich komme kurz ins Gespräch mit ihm. Er weiß angeblich auch nicht, was es mit den vielen Polizisten hier auf sich hat. Er fragt mich, ob ich Lance Armstrong kenne. Der soll hier nämlich bei dem Radrennen mitfahren, dessen Ankündigungen ich gestern gesehen habe. Schade, daß ich keine Zeit habe, um mir das Rennen anzusehen. Ich glaube, Lance Armstrong ist Zweiter geworden.

Tour of the Gila, official site for New Mexico's premier road race.

 

Von Nashville nach Phoenix

 

Der Highway 117 führt mich durch die “El Malpais Natural Conservation” im Indianerland, wo ich mir den “La Ventana Natural Arch” ansehe, ein durch die Witterung entstandener sehenswerter Sandsteinbogen mit einer Spannweite von 41 Metern.  (Übrigens der zweitgrößte in New Mexico.)

 

Von Nashville nach Phoenix

 

In der Nähe von Grants komme ich auf den (die?) Interstate 40 und fahre Richtung Albuquerque. Hier bin ich schon wieder in einem der zahlreichen Indianer-Reservate: Laguna Indian Reservation. Autobahn und Indianer-Reservat bedeutet auch immer gleichzeitig Spiel-Casinos und ist somit ein Synonym für entsprechenden Reichtum. So auch hier, an fast jeder Ausfahrt steht mal wieder eins, immer große beeindruckende Komplexe. Also sind das hier „reiche“ Indianer. Ein Indianer-Reservat ohne Autobahn oder ohne sonstige Sehenswürdigkeit bedeutet meistens auch „arme“ Indianer, weil sie dann so gut wie keine Einnahmequelle haben.

 

Von Nashville nach Phoenix

Von Nashville nach Phoenix

 

Auf dem Interstate fahre ich durch Albuquerque (größte Stadt New Mexicos) und suche mir ohne weiteren Aufenthalt den lohnenswerten „Turquoise Trail National Scencic Byway“. Wie der Name schon sagt, wurden (werden?) hier Türkise gefunden. Jede Menge Abraumhalden liegen in der Gegend herum. Viele Künstler und Galerien haben ihr Domizil hier eingenommen.

 

Von Nashville nach Phoenix

Von Nashville nach Phoenix

Von Nashville nach Phoenix

 

Der Tourquoise Trail führt mich nördlich bis nach Santa Fe. Hier gibt es keine Hochhäuser; unzählige (alle?) Häuser sind im mexikanischen Pueblo-Stil errichtet. (Nur „Erd“farben, also alles zwischen gelb, über orange, rot, bis braun; keine scharfen Ecken, alle Kanten sind rund. Kurz gesagt: Augenfreundlich!) Hier muß ich auf einer meiner späteren Reisen unbedingt noch einmal Station machen.

Von Santa Fe aus geht es weiter nördlich auf dem ebenso sehenswerten „Santa Fe National Forest Scenic Byway“ zuerst am Camel Rock

 

Von Nashville nach Phoenix

 

und dann an einer Ausstellung vorbei, in der indianische Künstler ihre großen Kunstobjekte ausstellen:

 

Von Nashville nach Phoenix

Von Nashville nach Phoenix

Von Nashville nach Phoenix

 

Später führt mich mein Weg durch Nambe. Zuhause lese ich, daß hier in Nambe ein paar Szenen der „Wild Hogs“ gedreht worden sind. Ich fahre bis Taos, einem offenbar bekannten Wintersport-Ort.

Auch hier, sinniere ich mal wieder so vor mich hin, auch hier, wie einfach überall in den USA, auf fast jedem Grundstück steht mindestens ein altes Auto und überhaupt jede Menge Schrott herum. Dazu kommen unzählige Autofriedhöfe. Mein Vorschlag: Wenn man den ganzen Metallschrott endlich mal einsammelte und einschmölze, sähe Amerika bestimmt erstens viel ordentlicher aus und zweitens könnten sie von dem ganzen Schrott mindestens mal zwei neue Flugzeugträger bauen – oder, was ungleich viel erstrebenswerter wäre, wahrscheinlich den Hunger in der Welt für immer auslöschen. Aber mein Vorschlag wird ungehört im Weltall des Internets verglühen und es wird sich wohl eher nichts ändern und der Hunger wird für immer bleiben…

In Taos übernachte ich im Super 8-Motel für 61 $ und esse ausnahmsweise mal wieder sehr preiswert in einem Burger King für 3,44 $ zu abend, ich muß ja schließlich die außerplanmäßigen Kosten fürs Ticket einsparen. (Übrigens: BK, McD und überhaupt die vielen Fast Food-Anbieter benötige ich persönlich nicht unbedingt zum Leben. Aber das nur am Rande.) Wie fast immer bezahle ich mit einem Travelers Cheque und vervollständige mit dem zurückgegebenen Rest meinen Bargeldbestand. Jetzt habe ich endlich wieder genug Bargeld zusammen, um einen eventuellen nächsten Strafzettel bezahlen zu können. Im Supermarkt nebenan gibt es Original Gerolsteiner Wasser für 1,89 $ die Plastikflasche mit einem Liter. Ich glaube, ich habe hier in Amerika noch nie ein anderes deutsches Lebensmittel gesehen. Schon den vierten Abend keine Zigarre.

Offenbar haben sich hier sehr viele Künstler niedergelassen, ich sehe jedenfalls viele Ateliers und entsprechende Ausstellungen in der Stadt.

 

Von Nashville nach Phoenix

 

Schade, im Fernsehen sehe ich, daß jetzt (im Mai 2009) auch Paulie jr. bei OCC gekündigt hat und sich selbständig machen will. Wie soll das dort jetzt weitergehen, ohne die Streitereien und Dispute mit seinem alten Herrn?

Orange County Choppers – Wikipedia

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