Montag, 23. Juli 2007  

Spearfish - Oelnwein

Heute gibt es nur langweilige Autobahn zurück nach Hause, wo wir nachmittags ankommen. Ich packe mein Moped und fahre noch mal alleine los. Übernachtung in Oelnwein.

Wie immer geht’s früh raus, schnelles Frühstück und auf die Bahn. Heute morgen fahren wir der Sonne entgegen. Wir haben heute langweilige und schnurgerade 510 Meilen (über 800 km) vor uns, immer geradeaus, müssen nur zwei, dreimal abbiegen. Aber, wir machen einen erneuten kurzen Stopp in Sioux Falls, denn Craig holt sich nun doch bei Sam’s die neue Digitalkamera. Ich konnte ihn inzwischen davon überzeugen, daß meine neue Panasonic TZ3 ganz gute Bilder macht und er kauft sich die gleiche, nur etwas billiger als ich in Deutschland…

Rekord auf dieser Reise: Draußen sind es 109°F = 45°C! Das bißchen, was ich trinke, schwitze ich immer gleich wieder aus, also muß ich auf dieser Fahrt mit Craig nur selten Pipi machen. Craig ist heute besonders geizig mit dem Anhalten. Heute leider ganz besonders. Ich habe ständig Durst.

Zurück in Cedar Falls besorge ich mir noch schnell ein Helmkabel bei einem Honda-Dealer; wir haben schon von unterwegs aus dort angerufen und deshalb geht der Deal rasch vonstatten. Gegen 3 pm erreichen wir Craigs Haus. Mit dem Auto haben wir insgesamt ca. 1.950 Meilen = ca. 3.100 Kilometer zurückgelegt.

Die Zeit drängt, der Tag ist fast vorbei, ich packe so schnell wie möglich mein Gepäck ins Moped um, verabschiede mich und sause mit „meiner“ GoldWing los, denn ich habe nur noch Zeit bis morgen Abend.

Mich zieht es noch einmal in Richtung Mississippi, ist ja auch egal, wo ich hinfahre, Hauptsache, ich fahre. Die Straße ist immer noch leer, immer noch gerade, nur mühsam finde ich ab und zu ein paar kleine kurvige Nebenstraßen. Mein Cap habe ich im Topcase liegen, sodaß mir jetzt der warme Fahrtwind auf angenehme Art die Haare zerzauselt. (Der Helm wird nicht benötigt und ist wieder auf dem Rücksitz festgebunden.) Endlich, endlich habe ich vor lauter Freude am Fahren wieder mein breites Grinsen im Gesicht…

Vom Mississippi zum Mount Rushmore

Vom Mississippi zum Mount Rushmore

Vom Mississippi zum Mount Rushmore

Station mache ich in Oelnwein, weil mir auch dieser Name mal wieder so gut gefällt, und weil ihn die Amis so witzig aussprechen. Hier habe ich im Super8-Motel zum ersten Mal auf dieser Tour ein wirklich schönes Badezimmer mit neuer Dusche und vor allem mit einem Perlator am Waschbecken, bei dem das Wasser nicht in alle Richtungen spritzt. Ist zwar insgesamt total unwichtig, aber nach so viel schäbigen Badezimmern freue ich mich einfach riesig über ein so nebensächliches intaktes Detail.

Mein Essen hole ich mir an der nahe gelegenen Tankstelle. Das Zimmer ist zwar ausnahmsweise ein Raucherzimmer, aber ich traue mich nicht, meine Zigarre auf dem Zimmer zu rauchen. Balkon gibt es keinen. Deshalb gehe ich lieber vors Motel. Keine Bank, kein Stuhl, nichts zum Sitzen vor dem Haus. Das ist jetzt meine erst dritte Zigarre auf dieser Reise. Ich genieße sie und laufe dabei ein bißchen durch die Gegend.

Dick hat mich zwar eingeladen, die Nacht wieder auf der Emerald Isle zu verbringen, aber ich möchte endlich mal wieder eine ruhige Nacht ganz alleine, nur zusammen mit viel frischer Luft bei offenem Fenster verbringen. Endlich mal wieder ohne diese besch(piep) Sch(piep)-Klimaanlage!!

Schade, daß ich übermorgen schon wieder im Flugzeug nach Hause sitze…

Übernachtung in Oelnwein = heute 60 Meilen gefahren

 

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