Freitag, 20. März 2009  

Ensenada - Los Angeles (244 Meilen)

Nach dem Frühstück nehmen wir dann die autobahnähnliche Schnellstraße entlang der Küste. Saukalt ist es, nur zwischen 50° und 60°F, und neblig. Schade, daß Sitz- und Griffheizung am Moped immer noch nicht funktionieren. Dazu gibt es hier nacheinander drei Zahlstellen für die Autobahngebühr, jeweils 1,75 und 1,95 US-$. Außerdem noch eine Kontrollstelle, wo wir zum ersten Mal einen Teil der Koffer ausladen müssen. Jesus verabschiedet uns mit seinen immer noch weit ausgebreiteten Armen.

 In Tijuana machen wir einen ganz kurzen Stopp am Bogen, der ein Symbol für die Stadt als Tor zwischen den USA und Mexiko bedeuten soll. Aber wir verlassen das Moped lieber nicht, es gab zu viele Warnungen vor der hohen Kriminalität hier. Die Stadt ist einfach zu gefährlich, daran ändern auch die überall ausgegebenen Aufkleber „TJ IS OK!“ nichts…

¡ Fiesta Mexicana!

Tanja Zinkl schreibt über Tijuana:

Die 25km südlich von San Diego in der mexikanischen Provinz Baja California gelegene Grenzstadt Tijuana (ca. 750.000 Einwohner) verdankt ihren Aufstieg vor allem der Prohibitionszeit in den 20er Jahren, als die Kalifornier dem Alkoholkonsum legal nur im benachbarten Mexiko frönen konnten. Heute werden die Millionen von Touristen durch zollfreie Einkaufsmöglichkeiten, Pferderennen, Stierkämpfe und nächtliche Unterhaltungsangebote (hiermit wird Prostitution und leider auch Kinder-Prostitution umschrieben) in die Stadt gelockt. Doch nicht nur Touristen zieht es nach Tijuana, das mit San Diego durch eine Straßenbahn verbunden ist, sondern auch viele Arbeitssuchende aus ganz Mittelamerika, die versuchen, auf irgendeine Weise ins "gelobte Land" Kalifornien zu gelangen. An der Peripherie von Tijuana entstehen deshalb ständig immer weitere neue Hüttensiedlungen. (...)

Das sagt ein „schlauer“ Reiseführer über die hektische Millionenstadt Tijuana. Jeder weiß, daß man dort auch trinken gehen kann, wenn man "under-aged" ist, sprich, die magische 21 noch nicht erreicht hat. Das Mekka der Partywütigen schlechthin. Andererseits fahren auch viele Leute nach Mexiko, um sich die Zähne richten zu lassen oder andere chirurgische Eingriffe vornehmen zu lassen, die man sich in Amerika nur schwer leisten könnte. In Mexiko stimmt die Qualität, und eben vor allem der Preis. In etwa vergleichbar damit, wenn man bei uns nach Ungarn fährt.

Die Rückgabe der Motorräder erfolgt wieder ganz ungewohnt und total unbürokratisch: Einfach ausräumen und mit dem Schlüssel hinstellen. Das ist alles! Dan, der Chef von der Motorradvermietung ist im übrigen total uninteressiert am Zustand der Motorräder. Ein Amerikaner aus den umliegenden kleinen Firmen, mit dem ich während des Wartens ins Gespräch komme, erzählt mir, daß die unmittelbare Umgebung hier mindestens genauso gefährlich sein soll, wie in Mexiko. Ich kann das kaum glauben, denn es sieht hier in der untergehenden Sonne ganz friedlich aus. Ich habe 2.610 Meilen = ca. 4.180 km zurückgelegt.

¡ Fiesta Mexicana!

Im Van fahren wir dann ins Hotel, wo wir in Ruhe duschen können. Abendessen gibt es bei Stick & Stein ganz in der Nähe. Das Essen ist reichlich und die Bierauswahl in riesigen Gläsern, die man kaum heben kann, noch mehr. Ein letztes Bier im Hotel. Unser Zimmer ist noch kleiner als das erste damals.
               

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