Las Vegas - Furnace
11.
Tag, Freitag, 17. September 2004:
Las Vegas – Furnace Creek
Ein
nächtlicher Anruf. Ist das
Tal des Todes geschlossen ? Vampire
kommen über uns.
Rrring,
um fünf klingelt das Telefon. Ich bin zwar mal wieder am
Sonnenaufgang-Fotografieren, staune aber doch einigermaßen, dass uns
jetzt um diese Zeit jemand stören will. Eine barsche Stimme fordert
mich ebenso barsch auf, sofort das Fenster zu schließen. Hat mich wohl
jemand gesehen und beim Sicherheitsdienst angeschwärzt. Ingrid beömmelt
sich und lacht sich schließlich krank über mein dummes Gesicht.
Peinlich! Naja, muß ich durch. Gut, dass man mich erst jetzt entdeckt
hat. Aber die Fotos sind im Kasten. Schnell schraube ich die
Aufmachsperre wieder am Fenster an. Frühstücksbuffet unten im Hotel.
Rasch sind Van und Mopeds gesattelt und wir reiten los. Erst mal ins Outlet
Center im Süden der Stadt. Ist ziemlich groß hier, aber nichts
besonderes. Ein paar Sachen werden gekauft. Dann auf die Piste. Rein hat
uns ein handschriftlich geändertes Roadbook mitgegeben. Zweimal
innerhalb kurzer Zeit gab es schwere Unwetter im Death
Valley. Die Straßen sind zum großen Teil einfach weggespült! Daher müssen
wir einen Umweg machen und von hinten ins Tal des Todes hineinfahren.
Wir kennen Badwater
und ein paar andere Sachen ja noch vom letzten Jahr. Die andern sind
aber sehr enttäuscht. Hilft nichts, ist nicht zu ändern.
An
einer Tankstelle tanken wir zur Sicherheit alle noch mal voll und werden
noch mal auf die Straßensperrungen hingewiesen. Die Frau könnte ja
ruhig etwas Rücksicht auf uns Ausländer nehmen und etwas langsamer und
eine Spur deutlicher mit uns reden oder wenigstens ihr Radio etwas
leiser machen. Tut sie aber nicht. Naja, Neg... äh, Afroamerikanerinnen
können auch mal schlechte Laune haben – oder sie mag uns Germans
einfach nicht. Eine endlos
lange und gerade Straße liegt vor uns, eigentlich wäre es etwas
langweilig, wenn nur der heftige Seitenwind nicht wäre.
Durch
das Tal des Todes.
Überall
grüne Büsche – die Wüste lebt! In Beatty ändern wir die
Fahrtrichtung und ab jetzt stört der Wind nicht mehr so sehr. Uns zwei
jedenfalls. Die andern sind ja auf ihren Harleys (und Hajo auf der
kleinen Honda) nicht so schön windgeschützt wie wir. Sämtliche
Seitenstraßen sind gesperrt, müssen wohl doch sehr heftig gewesen
sein, die Unwetter. Daher bin ich froh, dass wir überhaupt an unser
heutiges Ziel kommen können, die Furnace Creek Ranch. Nur schade,
C.G.Petry hat uns den Abstecher zum Zabriskie Point dringend ans Herz
gelegt, geht aber nicht, ist gesperrt. Heben wir uns fürs nächste Mal
auf. Klaus kommt schon wieder mal angefahren; er fährt ja immer die
direkte Strecke ohne unsere Abstecher.
Die
Sonne geht schon fast unter als wir auf das Gelände der Furnace Creek
Ranch rollen. Jede Menge Gebäude. Sieht man gar nicht von der Straße.
Sogar ein Golfplatz ist hier. Rein erwartet uns schon wieder. Erst
trinken wir mal etwas auf die Ankunft. Dann die Koffer auf die Zimmer
und zum Abendessen in eines der Restaurants. Wir müssen etwas suchen,
die andern sind schon etwas früher los, aber irgendwann finden wir sie
in einem der Restaurants. Ingrid und ich haben heute keinen Hunger und
sehen den andern beim Essen zu. Dann bummeln wir zurück, an ein paar
gleichen Audis A3 vorbei. Sie haben amerikanische Nummernschilder und
D-Schilder hinten drauf. Erlkönige sind es aber leider nicht. Dann
holen wir uns ein paar Stühle zusammen und nehmen ganz gemütlich ein
paar kühle Drinks. Schön, so in der Wüste nächtens unter klarem
Sternenhimmel eisgekühltes Bier zu trinken und den Fledermäusen beim
Rumfliegen zuzusehen.
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