Dienstag, 17. März 2009  

Loreto – San Ignacio (189 Meilen)

 

Jan hat Geburtstag. Deshalb bekommt er eine Geburtstagstorte von uns und ein Ständchen. Er muß dann „nur“ noch den Kaffee für uns alle besorgen…

¡ Fiesta Mexicana!

Natürlich sind wir bald wieder unterwegs und halten ein paarmal an wunderschönen türkisblauen Buchten an der Sea of Cortés (auch Golf of California). Die Straße schreit eigentlich immer nach schnellem Fahren, besonders aber die bekannten Auf- und Ab-Wellen, die so schnell wie möglich befahren werden wollen. Hier lasse ich mich schon mal etwas zurückfallen und gebe dann etwas Gas. Manchmal überlegen sich mein Inneres und sämtliche Anhängsel an meinem Körper auf dem Kulminationspunkt deshalb noch etwas länger, ob sie mir wirklich nach unten folgen sollen. Aber sie müssen ja, es bleibt ihnen gar nichts anderes übrig. Besonders mein Magen bleibt dann gerne noch etwas länger oben…

Die Baustelle, die auf dem Hinweg etwas feucht und daher etwas rutschig war, ist jetzt deutlich harmloser. Doris hat die BMW mit der GoldWing von Thomas getauscht – und wird, ganz im Gegensatz zu meiner Ankündigung, nicht vom GoldWing-Virus infiziert.

Als wir uns in Santa Rosalía vom Golf verabschieden, besichtigen wir hier noch rasch die berühmte eiserne Kirche, ursprünglich erbaut vom berühmten Jean Eiffel (Eifelturm). Französische Immigranten, die hier in einer Kupfermine gearbeitet haben, haben die Kirche direkt nach der Weltausstellung in Paris Ende des 19. Jahrhunderts hier wieder aufgebaut.

 ¡ Fiesta Mexicana!

¡ Fiesta Mexicana!

 

Die Strecke ist heute nicht ganz so lang und führt quer durch die Halbinsel und zum großen Teil durch den Parque Natural del Desierto Central de Baja California, von dem ein großes Gebiet zum Biosphärenreservat gehört und deshalb unter Naturschutz steht. Die mit unzähligen Kakteen übersäte Sand- und Steinwüste bietet viele atemberaubende Anblicke. Eine bestimmte Distelart, die weltweit nur in dieser Wüste vorkommen soll, wächst hier, fast unbeachtet, einfach so vor sich hin. Ebenfalls sehr beeinduckend sind die bizarren Felsformationen.

Nach den vielen ebenso winzigen wie staubigen Wüstendörfern mit hunderten verlassenen Häusern und Hütten ändert sich dies schlagartig, als wir nach San Ignacio kommen, einer Oase inmitten der Wüste. Zunächst fallen mir die vielen Palmen auf. Vor lauter Palmen ist der Ort selbst zunächst kaum sichtbar, obwohl hier 6.000 Einwohner leben sollen. Gespeist wird die Oase durch einen unterirdischen Fluß, der hier, für jeden leicht zu erkennen, als See an die Oberfläche tritt und die einzige Frischwasserquelle im Umkreis von Hunderten von Kilometern darstellen soll. Schön anzusehen: Das blaue spiegelglatte Wasser des Sees wird von wunderschönen grünen Palmen umsäumt. Außer Datteln und Feigen wachsen hier alle möglichen Arten von Zitrusfrüchten, u.a. Limonen, Zitronen und Grapefruits.

¡ Fiesta Mexicana!

Unser Hotel, das im mexikanischen Stil gebaut ist, ist weitläufig, offen, großzügig, angenehm. Ich komme ins Gespräch mit den ersten Deutschen, die ich hier auf der Baja California treffe. Sie erzählen mir von ihren Erlebnissen, vor allem aber auch, daß bei ein paar Leuten ihrer Gruppe bei der Zwischenlandung in Mexico-City eine ganze Reihe Koffer erstmal verloren gegangen sind und immer noch nicht aufgetaucht sind. Ihr Rat deshalb: Besser ist es, in Mexico-City eine Übernachtung einzulegen, dann gibt es eine deutlich höhere Wahrscheinlichkeit, daß das Gepäck komplett bleibt.

¡ Fiesta Mexicana!

Zum Essen wandern wir im Dunkeln den Kilometer ins Dorf. Mein „Steak Ranchero“ entpuppt sich als kleingeschnittenes Fleisch in einer Tortilla. Erst jetzt erhält Jan sein Haupt-Geburtstagsgeschenk von uns, ein wunderschönes T-Shirt.

¡ Fiesta Mexicana!

Danach gibt es einen wahrhaft weichen Tequila, der sehr harmlos wirkt. („Mann, wenn Dir der Tequila zu schwach ist, bist Du zu stark!“) Danach noch einen (eine?) Margarita. Hicks!
               

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