Grand Canyon –
Kayenta Wir
sehen, was Dinosaurier zurückgelassen haben. Schwarze Tiere lauern auf
uns. Es fusselt. Und es ist ganz schön frisch heute morgen. Also ziehen wir uns mal wieder unsere Regensachen an. Dann geht es ab durchs Kassenhäuschen und am Grand Canyon entlang. Langsam bessert sich das Wetter und wir können an ein, zwei Aussichtspunkten anhalten. Aber die Morgensonne fehlt leider. Wo bleibt nur die Sonne?? Dann noch ein letzter Stopp am Watchtower. Jetzt scheint die Sonne schon
wieder ein bisschen, aber die Farben im Grand Canyon bleiben blass. Ab
hier führt die Straße wieder bergab und bald beginnt wieder Wüste.
Sofort wird es wieder glühendheiß. Ein kurzer Tankstopp in Cameron.
Nach einer Meile dann ein langer, langer Stopp an unserer ersten
Baustelle mit einem Plausch mit den Leuten in den Autos vor und hinter
uns. Ich schätze, dass bald deutlich über hundert Fahrzeuge warten.
Die Flagmen am Anfang und am Ende sind weiblich und tragen,
wahrscheinlich wegen der Autoabgase, Atemschutzmasken. Kurz vor Tuba City halten wir an den Dinosaur Tracks und die andern sehen sie sich auch an. Da es uns zu heiß ist, bleiben Ingrid und ich im Schatten der Indianer-Verkaufsstände stehen und sehen den andern bei Ihrer geologischen Exkursion zu. Es sind halt nur ein paar fragwürdige Eindrücke im rötlichen Stein zu sehen. Aber der indianische Führer gibt sich immerhin etwas Mühe bei seinen Erklärungen. Ist uns beiden zu heiß hier ...ca. 24 cm Länge und Breite Ein versteinerter Saurier Ein versteinertes Dino-Ei. Oder doch nur eine Schildkröte? Wo isses? Da? Man sieht ja gar nichts! Auf paläontologischer Exkursion Nach ein paar weiteren
Meilen wenden Ingrid und ich unsere Blicke nach links auf eine
Tankstelle. Hier war letztes Jahr Hajos Moped umgeworfen worden. Schöne Gegend, aber da vorne wird´s ja schon wieder dunkel Dann geht es wieder
weiter durch die Wüste. Vor uns mal wieder, wie dieses Jahr schon so
oft, dunkle Wolken am Himmel. Diesmal aber besonders dunkel aussehend
und immer wieder Blitze sprühend. Diesmal werden wir kein Glück haben.
Vor uns tauchen plötzlich ein paar stehende Autos auf. Wir sind vor einem überfluteten Dip. Alle Autos in beiden Richtungen halten an, sondieren erst die Lage und pflügen dann langsam die 100 m durchs Wasser. Wir beobachten erstmal und ziehen uns inzwischen schon mal die Regensachen an. Und dann fährt Theo als erster los und kommt auch ganz gut durch. Wir andern hinterher. Ich mache mir zwar etwas mehr Sorgen als die andern, aber glücklicherweise gibt es diesmal kein Geröll oder glitschigen Schlamm unter Wasser, es ist einfach nur Wasser. Das macht uns natürlich keine Probleme und alle kommen prima durch. Der geneigte Leser beachte den Blitz in der Mitte Hoffentlich ist da nichts unter Wasser versteckt... Dann noch ein kleinerer überfluteter Dip und dann fängt
auch schon der Regen an. Ist aber nicht
schlimm. Wir können ganz zügig weiter fahren. Und nach ein paar
Kilometern ist auch schon das schlimmste vorbei. Gerade rechtzeitig können
wir an einer Raststätte halten und unsere nassen Sachen ausziehen. Wir
essen und trinken etwas, genauso wie ein entgegengekommenes Harley-Pärchen,
Mann und Frau auf zwei Harleys. Dann kriegen auch noch die vor der Tür
rumlaufenden Indianerhunde die am Grand Canyon nicht an die Erdhörnchen
verteilten Bötchen und schon geht es über inzwischen getrocknete Straße
nach Kayenta. Unser Holiday Inn liegt an der einzigen Kreuzung und ist
deswegen auch ganz leicht zu finden. Es dauert mal wieder etwas bis wir
die Zimmerkarten erhalten. Aber diesmal ist die Empfehlung dabei, an der
Rezeption anzurufen, falls ungebetene Gäste auftauchen. Also sehen wir uns
erst mal ganz vorsichtig unsere Zimmer an. Mike sieht sie zuerst: Ganz
schön große schwarze Käfer oder Grillen oder vielleicht doch
Kakerlaken?! Ca. 5 cm lang und ca. 2 cm dick. Eine Zimmerreinemach-Frau
wird gesucht und dann saugt sie alle Krabbeltierchen im Zimmer von Mike
und Nadine auf. Natürlich finde ich auch bei uns im Zimmer vier
Tierchen. Ich befördere sie mit Glas und Papier nach und nach ins
Freie. Andy empfiehlt uns, nasse Handtücher vor die Türschwelle zu
legen, damit sie nicht vom Flur zu uns eindringen können. Wir verdrängen das
ganze Problem erst mal etwas und fahren bald weiter die dreißig
Kilometer zum Monument Valley. Die Indianerhütten vom letzten Jahr an
der Kreuzung sind inzwischen abgebaut und stehen jetzt ganz in der Nähe
an der Hauptstraße. Daher sieht die Kreuzung diesmal etwas anders aus.
Dann geht es noch ein paar Meilen die Stichstraße bis zum Parkplatz am
Aussichtspunkt. Hier ist alles unverändert; diesmal müssen wir aber
alle Parkgebühr bezahlen. Die Aussicht ist dieselbe wie im letzten Jahr
und auch wie seit tausenden von Jahren: Atemberaubend. Es ist Nachmittag
und alles leuchtet in unzähligen Rot- und Brauntönen. Die massiven
riesigen Berge und die Wüste. Dazu ein klarer blauer Himmel. Leider dürfen
wir hier auch dieses Mal nicht mit unseren Mopeds durchfahren. Also heißt
es Sattsehen und wieder zurück. Monument Valley, aber nur für Autos erlaubt Ingrid und ich
bleiben noch etwas länger als die andern. Es ist einfach zu schön
hier. Dann mach ich noch ein Foto von den Indianern in ihrem
Parkwächterhäuschen (ich frag lieber vorher und muss $ 1,-- bezahlen)
und los geht’s. Bald tauchen vor uns ein paar Goldwings auf. Ach, das
sind ja die andern aus unserer Gruppe! Ist ja prima. Sie waren noch kurz
an den Indianderschmuck-Ständen an der Hauptstraße. Bei letzter
Helligkeit kommen wir ans Hotel zurück. Zum Essen gehen wir ins
Restaurant vorne. Alles läuft hier recht professionell ab und ich
gewinne den Eindruck, dass man auch hier, wie eigentlich überall in den
Indianer-Reservaten doch sehr gut weiß, wie man Geld von den Touristen
einnimmt. Aber leider keinerlei Alkohol! Kein Tropfen. Wie überall bei
den Indianern: Keinerlei alkoholischen Getränke. Auch nicht an der
Tankstelle gegenüber. Ist aber nicht schlimm, wir holen uns einfach
Eiswürfel und kühlen uns noch ein paar übriggebliebene Bierflaschen
aus dem Auto, die wir draußen auf der Treppe sitzend und unter den
neidischen Blicken anderer vorbeikommender Hotelgäste leeren. Überall
wimmelt es von fliegenden und krabbelnden Insekten und
Riesenschmetterlingen. Mich fängt es auch jetzt hier beim Schreiben
gleich wieder an überall zu jucken und zu kribbeln. Na ja, nur nicht
dran denken. Ich brauche wohl nicht zu erwähnen, dass niemand von uns
Lust verspürt hat, Pool oder Jacuzzi zu benutzen. Die Nacht wird
dann für Ingrid doch etwas lang. Die Tiere, die ich vor dem
Schlafengehen finde, bringe ich wieder nach und nach raus, aber dann
schlafe ich ein. Ingrid bleibt die Nacht wach und passt auf. Ab und zu
weckt sie mich, damit ich meine Pflichten erfülle – mit dem
Rausbringen. Überall sind Löcher in den Ecken. Wie fast alle Häuser
hier im Südwesten, ist auch dieses Haus aus Holz.
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