Freitag, 08.08.2003Unser zweiter Tag in Las Vegas. Ordentliches Frühstück im Hotel mit allen zusammen, von Enrico bezahlt. Danach ist der Tag zur freien Verfügung. Ingrid und ich laufen den Strip hinunter. Fast vor jedem Casino eine Attraktion: Springbrunnen, Seen, Achterbahnen, der Eifelturm, die Freiheitsstatue, ein alle paar Minuten ausbrechender Vulkan, venezianische Gondeln. Las Vegas. Es ist einfach
überwältigend! Was hier Geld gemacht wird – und ausgegeben wird!
Jedes Hotel in einem anderen Thema, aber im Prinzip sind sie doch alle
gleich: Im Erdgeschoss die riesige Halle mit unzähligen Spielautomaten
und Spieltischen. Möglichst keine Orientierungsmöglichkeit. Wir
erfahren später, dass die andern ein Harley-Geschäft und einen
Outlet-Store besucht haben. Ingrid und mir genügt der Strip. Wir
schauen nur, bummeln gemütlich durch die Geschäftspassagen, kaufen ein
paar Sachen ein und sehen uns alles an. Klingt langweilig, aber uns hat’s
gefallen. Irgendwo essen wir, ruhen aus, trinken öfters. Meine Lippe
schmerzt, Sonnenbrand wie im letzten Jahr, trotz jeder Menge
Sonnenschutz-Labello. Daher besorge ich mir eine Creme in der Apotheke.
Dazu Tropfen gegen meine roten Augen. Geht einfach per Selbstbedienung,
hat aber alles auch nichts geholfen. Gelegentlich sehen
wir ulkig aussehende hässliche kleine offene Elektroautos und kommen
auch am Verleih vorbei. Sie sind uns aber zu teuer, der Typ am Schalter
will keinen Nachlass geben, also lassen wir’s. Den letzten Rest
zurück schaffen wir nicht mehr zu Fuß und fahren mit der Monorail-Bahn,
die führerlos und computergesteuert zwischen einigen Casinos rumfährt.
Wir können direkt vor dem Luxor aussteigen und ruhen uns erst mal etwas
aus. Anschließend erfrischen wir uns kurz in einem der Pools. Dann
müssen wir uns schon wieder fertig machen. Heute essen wir alle im
Luxor zu Abend. Haralds Bruder arbeitet hier zufälligerweise und hat es
für uns alle organisiert. Wir haben einen ganzen Raum für uns und
erhalten ein fabelhaftes Essen. Salat, dann ein hauchzartes Filet Mignon
im Blätterteigmantel mit Trüffelscheibchen und Eis. Dazu ein
ordentlicher Rotwein, der vom Sommelier pausenlos (nur nicht abwinken!)
nachgefüllt wird. Zum Schluss Kaffee und/oder eine Verdauerle. Mir
reicht ein Espresso. Dann der Höhepunkt des Abends, der Woche, des Trips: Ein Besuch bei Siegfried & Roy im Mirage. Mit viel Glück haben wir über Haralds Bruder noch Karten erhalten. Ingrid und ich haben prima Plätze ganz vorne. Mann, das sind ja echte Löwen... Siegfried &
Roy zaubern, dazu die berühmten weißen Tiger, ein thailändischer
Elefant, viel Show, Licht, Farben, Rauch, Kostüme, hunderte
Mitwirkende. Gegenüber der Bühne, an offenen Fensteröffnungen über
dem Publikum, sehe ich eine ganze Reihe Leute im Dunkeln an
PC-Monitoren. Ob die vielleicht alles nur projizieren und Siegfried
& Roy gar nicht da sind? Auf jeden Fall sind wir sehr beeindruckt.
Und weil wir direkt am Laufgang sitzen, haben wir auch noch hautnah die
Tiger und den Elefanten (fast) berührt. Hin- und Rückfahrt erfolgen
natürlich stilgerecht in einer der endlos langen weißen
Stretch-Limousinen. Es war zwar sauteuer, aber es hat sich dennoch
gelohnt. Zurück im Hotel
fragt Enrico, ob wir mit den Mopeds jetzt bei Dunkelheit den Strip noch
mal runterfahren sollen. Ich bin natürlich begeistert, aber die Helme
sind leider im Auto, und die jetzt noch holen müssen...
Also verzichten wir schweren Herzens. Wäre mit Helm sowieso
langweilig geworden. Ich hab schon vorher mal geguckt, ob man hier im
Dunkeln ohne Helm... geht
aber nicht, alle haben einen auf. So bummle ich mit Ingrid noch mal
durch die Halle, Ingrid (ver)spielt etwas lustlos, wenig Gewinn, eher
etwas Verlust, naja, dann halt ab ins Körbchen. |
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