Bryce
Canyon - Las Vegas Donnerstag, 07.08.2003Wieder früh
aufstehen. Diesmal gibt es kein Frühstück. Es tröpfelt etwas, ist
aber nicht schlimm. Wir fahren eine Meile zum Bryce
Canyon. Harald kennt einen Weg, auf dem wir keinen Eintritt bezahlen müssen. Jetzt haut es mich aber um! Riesige schmale Sandstein-Spitzen und –Berge und Felsen stehen hier rum. Wieder in sämtlichen Gelb-, Braun- und Rottönen.
Am
Bryce Canyon: Wir müssen wieder
weiter. Schnell noch einmal kurz am Eingang zum Nationalpark anhalten.
Fotos von unserer Gruppe und mit der Rune am Eingangsschild.
Vor der Einfahrt zum Bryce Canyon Kurzes Stück
Highway. Stopp an einem kleinen Lokal zum Frühstück. Schmeckt gut und
weil Enrico uns alle einlädt, finde ich es prima! Nach kurzer Fahrzeit durchqueren wir schon wieder ein Gebiet mit Sandsteinbergen, diesmal nicht so hoch. Hier ist alles eigentlich nur in braun gehalten, dafür aber alle Schattierungen, dazu die grünen Bäume, wunderschön. Ingrid. Weiter geht’s,
an einem Bach entlang, der mit kleinen Überschwemmungen dafür sorgt,
dass alles Gras gesund und kräftig aussieht; hier werden wir mit außerordentlich
viel Grün belohnt. Eine Baustelle,
der Flagman zeigt sein Stop-Schild, wir müssen anhalten. Enrico wird
vom Hintermann angesprochen: Es ist ein deutsches (schwäbisches) Pärchen
in einem Pkw und sie fahren, genau wie wir, vom Bryce Canyon nach Las
Vegas. Ihr Zimmer ist im Luxor gebucht, genau wie bei uns. Zufälle
gibt’s... Bald sind wir im Zion Nationalpark. Harald bezahlt den Eintritt und schon sind wir alle drin. Harald bezahlt den Eintritt. Anders als in
Bryce Canyon, aber auch wieder total überwältigend. Es fällt mir
schwer, alles mit den richtigen Worten zu beschreiben. Es haut mich
jedenfalls ständig fast um. Ich denke immer öfter daran, alle anderen
Urlaubsorte und –inseln
abzuhaken und in Zukunft lieber nur noch in die USA zu fahren. Wieder
viele Sandsteinberge, groß und oft mit ganz glatt aussehenden Hängen.
Wieder tolle Farben. Ein ellenlanger, unbeleuchteter, kühler Tunnel.
Ingrid und ich sind ganz allein auf unserem Moped. Niemand vor uns,
hinter uns. Eigenartiges Gefühl. Zwei, drei “Fenster“ rechts in der
Felswand ins Freie. Aber irgendwann sind wir durch. Die Gegend hört
nicht auf rumzustehen und uns zu beeindrucken. Harald hat uns empfohlen, unten im Zion Canyon seitlich bis ans Ende zum “Tempel der Sinawava“ zu fahren. Dies ist aber nicht mehr möglich, man muss jetzt sein Fahrzeug abstellen und wird in einem Shuttle-Bus hingefahren. Dazu haben wir keine allzu große Lust. Also wird die Gelegenheit an der Ausfahrt des Parks genutzt, um zu trinken und das eine oder andere schnell zu erledigen. Ein Park-Ranger kommt angesaust, schnauzt uns an, weil wir ein bisschen im Weg rumstehen, es ist aber nicht schlimm. Von weitem beobachtet er, ob wir den Weg auch tatsächlich freimachen. Unterwegs. Harald rät uns,
die Helme aufzusetzen. Wir überqueren gleich die Staatsgrenze und dürfen
dann nur noch mit Helm fahren; in Nevada und später in Kalifornien
besteht Helmpflicht. Adieu, schöne Zeit ohne Helme. Schnell sind wir
auf dem Interstate. Jetzt wird’s haarig! Die Hitze wird beängstigend.
Viel mehr Verkehr als sonst, Trucks überholen uns. Harald hält sich
als Fahrlehrer (auch wenn’s oft etwas wehtut) stets an die erlaubten
Geschwindigkeiten und fährt immer nur ein paar Meilen schneller. Unterwegs Rast.
Tanken. Trinken, trinken, trinken! So viel wie reingeht. Und sogar noch
etwas mehr! Harald empfiehlt uns dringend, die dicken Jacken anzuziehen.
Trotz, oder vielmehr wegen der Hitze. Ich kann es nicht glauben, wir
folgen aber seinem Rat. Und, wie immer, hat er natürlich recht. Die
Jacken halten die Hitze etwas ab. Plötzlich Signal
von Ingrid, ihr wird wegen der gnadenlosen Hitze schlecht. 115°F! Sie
steigt ins Auto um. Unterwegs halten wir einfach am Rand der Autobahn
an, um kurz zu trinken. Es gibt, wie meistens, keinen Parkplatz. Schon
geht’s wieder weiter. Las Vegas rückt
immer näher, wir sehen schon von weitem den berühmten Stratosphere
Tower. Plötzlich sind wir in der Stadt. Auf der linken Seite die großen
Casinos, noch etwas weiter weg, rechts nur einfaches Stadtgebiet.
Anscheinend ist Rush
Hour,
denn der Verkehr ist zähflüssig, auf beiden Seiten. Aber links kommen
wir den Casinos immer näher. Farbige Leuchtreklamen. Eine Kurve, und
schon sind wir vor unserem Hotel: Luxor! Eine riesige Glaspyramide. Wir
finden auch direkt das dazugehörige Parkhaus und den Motorrad-Parkplatz
in der Nähe zum Eingang. Sämtliche Parkplätze sind hier kostenlos.
Der Van ist vorne vorgefahren und lädt schon die Koffer aus. Uwes Moped
tröpfelt etwas Kühlwasser aus, ist aber nicht so schlimm. Da kommt Enrico
schon mit den Zimmer-Schlüsseln und wir gehen über eine Brücke rüber
ins Hotel. Vier Swimmingpools, jede Menge Menschen. Palmen. Blaues
klares, kühles Wasser. Dann ein Schlag ins Gesicht: Zig Spieltische,
Hunderte von Spielapparaten, Tausende von Menschen. Millionen Lichter
und Lämpchen. Krach, Gebimmel und Geklapper, Wahnsinn. Ein schwarzer
Schuhputzer: Einmal Schuhe putzen kostet 5 $. Da nehm’ ich doch lieber
die mitgenommene Schuhcreme. Harald hat uns schon vorbereitet: Die
Zimmer sind erst mal schwer zu finden. Man muss immer durch diese Halle
mit den Automaten und man findet sich nur schwer zurecht, weil sämtlicher
Orientierungssinn unmöglich gemacht wird. Aber mit Glück finden wir
den Flügel mit unseren Zimmern dann doch recht schnell. Aufzug, endlich
duschen! Aber weit gefehlt, die Koffer sind noch nicht da. Also warten.
Irgendwann kommt der Koffermann, verlangt
4 $ für die zwei Koffer und dann endlich Duschen. Der Abend steht
zur freien Verfügung. Ich esse mit Ingrid erst mal am SB-Buffet.
Trotzdem teuer. Wie überall, gibt es sogar auch hier Refill,
d.h. die Becher werden kostenlos mit Erfrischungsgetränken aufgefüllt,
hier allerdings nur einmal. Vorspeise, Hauptgänge, Nachtisch.
Irgendwann bin ich voll. Ingrid isst nicht ganz so viel, sie will
spielen. Ich will eigentlich nur mal gucken. Sie holt einen der legendären
Münzbecher und beginnt an einem der vielen Geldspielautomaten. Und
verliert. 20 $ sind schnell weg. Wir wechseln die Automaten. Plötzlich
gewinnt sie. Mehrmals. Die Münzhaufen fallen nur so raus. Schade, dass
es nur 25-Cent-Stücke sind. Aber immerhin. Es klingt gut und es sieht
prima aus. Der Becher ist ganz schön schwer. Wir tauschen das Kleingeld
an der schwer gesicherten Kasse in Scheine. Zum Schluss gehen wir mit
einem Plus von über 30 $ aufs Zimmer. Zwischendurch sehe ich mir mal
die Spieltische an: Poker, Roulette, Black Jack; es werden sogar
kostenlose Kurse für diese Glücksspiele angeboten. Ich würde ja auch
gerne mal, trau mich dann aber -allein- doch nicht. Ich bin einfach kein
Spieler oder gar Zocker. Eines weiß ich: Ich werde wohl nie einer der
legendären High Roller. Hier fühle ich mich einfach nicht wohl. Ich
kann es mir nicht verkneifen und schlendere ab und zu an den
alleingelassenen Automaten vorbei und schaue unauffällig in die Münzschalen:
Zweimal finde ich eine übersehene 25 Cent-Münze. Ingrid lacht sich darüber
halb schief und nennt mich einen Pfennigfuchser und Korinthenkacker.
Ganz zum Schluss sehen wir uns draußen noch mal um. Hitze, Lichter,
Menschen, Autos, Palmen, Lichtreklamen, alles wie im Fernsehen. Die
Hitze hat kaum nachgelassen. Wir sind müde, also besser ab ins Bett.
Morgen ist auch noch ein Tag. |
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