Montag, 4. Mai 2009
Phoenix – Frankfurt am Main


Am nächsten Morgen geht es mit dem Shuttle-Bus des Hotels zum Flughafen. Dort frühstücken wir in Ruhe, nachdem wir über den Computer eingecheckt haben. Die lästige Wartezeit verkürzen uns ein paar freundliche Margaritas. Gutgelaunt fliegen wir zunächst nach Cincinnatti, wo wir eine kurze Stunde Aufenthalt haben.

Beim Einsteigen in unsere 767 nach Frankfurt werfe ich einen Blick ins offene Cockpit und frage, ob ich ein schnelles Foto machen darf. Obwohl die beiden Piloten mitten in den Startvorbereitungen sind, fordert mich der Co-Pilot spontan auf, zu ihnen reinzukommen. Er steht gleich aus seinem Sitz auf und lädt mich ein, statt seiner darin Platz zu nehmen! Natürlich macht er auch noch zwei Fotos von mir am Steuerknüppel sitzend. Ich bin total überrascht von der Freundlichkeit der beiden Piloten. Der Käpt’n und sein Co fragen mich sogar noch nach ein paar Details über meine Reise. Nur fünf, sechs Sätze, aber ich bin ganz hingerissen vom Interesse der beiden Delta-Kapitäne. So etwas Außergewöhnliches hat mir gefehlt nach meinem schlimmen Erlebnis und baut mich wieder etwas auf.

 

Von Nashville nach Phoenix

Von Nashville nach Phoenix

Von Nashville nach Phoenix

 

Unser Flieger ist höchstens zu einem Drittel besetzt. Das bedeutet sehr viel Platz für jeden einzelnen Passagier. Ich setze mich in eine freie Dreier-Bank in der Mitte und kann mich dann nach dem Abendessen quer legen und herrlich schlafen.

Kurz vor Frankfurt am Main wache ich pünktlich zum Frühstück auf. Bald darauf landen wir, wegen des Rückenwindes schon wieder eine Stunde eher als geplant, und nehmen Abschied voneinander. Aber nicht für lange, wir sehen uns ja im Juni schon wieder für ein paar Tage. Unser Gepäck ist auch vollständig - und diesmal sogar ungeöffnet geblieben. Wir werden beide von unseren Frauen abgeholt.

Ich bin wie immer erleichtert, daß bei uns beiden alles gutgegangen ist. Und daß ich wieder viel Glück gehabt habe, nichts passiert, nichts kaputt gemacht, nichts verloren, nichts vergessen. An die Feuerkatastrophe denke ich jetzt erstmal nicht. Noch nicht. Irgendwann werde ich es aufschreiben und hier einfügen. Aber noch verdränge ich alles.

P.S.  Tja, und wie man sieht, habe ich es tatsächlich fertiggebracht und nach ein paar Wochen aufgeschrieben, was mir in dieser Schreckensnacht passiert ist. Jetzt im Nachhinein klingt das alles vielleicht gar nicht so schlimm wie es tatsächlich war – aber in Wirklichkeit war alles noch viel schlimmer. Tief in meinem Innern hat mich diese Nacht nachhaltig verändert. Aber ich will versuchen, nicht mehr dran zu denken und diese Nacht möglichst ganz oder wenigstens so gut es geht aus meinen Gedanken zu verdrängen.

 

Mein (diesmal kurzer) Nachtrag:

Ich werde es immer vermissen: Wie schön war es, in den USA an Kreuzungen nach rechts auch bei roter Ampel fast immer abbiegen zu können. Ich vermisse es hier bei uns ständig.

Und dann die „4-Way“-Kreuzungen: Jeder hält an und wer zuerst gekommen ist, der fährt zuerst weiter. Ich finde das besser als unsere Rechts-vor-links-Regelung. Zwei sehr praktische Lösungen für den Verkehr.

Und das Bezahlen an den Tankstellen: Es ist ja soo bequem, mit der Kreditkarte direkt an der Tanksäule zu bezahlen, ohne den Gang in den Verkaufsraum, ohne den Weg durch das Labyrinth bis an die Kasse und vor allem, ohne das meist lange Anstehen, bis man dann endlich bezahlen darf. Also, von Amiland könnte man durchaus noch lernen.

Übrigens: Alle von mir eingegebenen Links sind von mir natürlich mehrmals überprüft und funktionieren. Sollte ein Link einmal nicht weiterführen, dann ist die Adresse später erloschen. Man möge es mir nachsehen.

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