PS
bzw. meine üblichen Schlußbemerkungen:

 

Das TomTom-Navi hatte nur eine kleine interne Störung. Es war gar nicht notwendig, ein neues zu kaufen. Zuhause mußte ich nur die Reset-Taste drücken und schon war alles wieder OK. Was sage ich immer?: Ich bin alt und blöd!

Übrigens, in diesem Zusammenhang noch ein wichtiger Hinweis: In California dürfen keine Navis direkt an der Auto-Scheibe befestigt werden! (Das ist mal wieder einer jener Auswüchse kalifornischer Umweltschutz-Wütigkeit. Ein anderer äußert sich z.B. darin, daß an jedem Haus mit öffentlichem Besucherverkehr ein Schild befestigt sein muß, in dem davor gewarnt wird, daß krebserregende Stoffe verbaut sein könnten. Was soll ein solcher Hinweis, wenn er nicht vor tatsächlichen Gefahren warnt sondern vielmehr einfach an jedem Haus (z.B. Fast-food, Supermarkt, Kino, Museum, Schule, Kindergarten usw.) angebracht ist?!)

 

USA Reise Okt/Nov 2008

 

Und dann gleich noch ein besonders wertvoller Rat: Man sollte bei USA-Flügen sämtliche Ladegeräte, Netzteile und Akkus im Handgepäck transportieren! Im aufgegebenen Gepäck können sie vom US-Zoll beschlagnahmt werden, was in letzter Zeit leider auch oft vorkommt. http://www.tsa.gov/

Ich bin diesmal oft kreuz und quer gefahren, ganz ohne Plan, d.h. mein System bestand darin, Vergnügen zu haben und „schöne“ Straßen mit vielen Kurven zu suchen und zu finden. Und weil ich vorher nicht wußte, welches Wetter mich in den vielen Bergen erwartet, habe ich zuhause nichts geplant, alles erstmal auf mich zukommen lassen und dann auf der Reise jeden Morgen neu entschieden. Das hat sich außerordentlich gut bewährt, denn ich habe hier eine ganze Reihe „Scenic Routes“ gefunden und meine bisher schönste USA-Tour erlebt und vor allem er“fahren“. Falls ich diese Tour noch einmal wiederholen werde, werde ich keinen einzigen Meter und keinen einzigen Abschnitt davon ändern, jeder Tag war einfach perfekt! Nur die unzähligen Kontrollstellen der Border Patrol waren etwas lästig. Die Amis müssen schreckliche Angst vor illegalen Einwanderern haben.

Wie schon auf früheren USA/Reisen, habe ich auch jetzt wieder einige Leute gefragt, wie weit sich der von mir so heiß geliebte Arnold Schwarzenegger bisher politisch positiv ausgewirkt hat. Aber, ich habe zu meinem Leidwesen noch immer keine Auskunft dazu erhalten, viele Leute wissen es nicht und/oder interessieren sich nicht dafür! So habe ich auch wahrscheinlich mehr von Amerika gesehen als viele Amis, die oft nie über ihren Heimatort und die nächste Umgebung hinausgekommen sind: 

Governor Arnold Schwarzenegger

Was findest Du eigentlich so gut an Amerika? werde ich gelegentlich von Freunden und Bekannten gefragt: Natürlich zunächst einmal die Refills, d.h. alle nicht-alkoholischen Getränke werden bereitwillig so oft kostenlos nachgefüllt wie man will - meistens, allermeistens jedenfalls. Dann die riiiesigen Supermärkte mit vergleichsweise freundlichen Kassiererinnen und kostenlosen Plastiktüten. Und dann das einfache und bequeme Tanken mit der Kreditkarte, d.h. man bezahlt direkt an der Tanksäule und man muß nicht in das Tankstellenlabyrinth rein. Manchmal aber doch, nämlich dann, wenn, vor allem schon mal in Arizona, die Kreditkarte nicht akzeptiert wird. Dann muß man in der Tankstelle beim Cashier erstmal den gewünschten Betrag abbuchen lassen. Falls dann nach dem Tanken noch etwas Geld übrig bleiben sollte, läßt man sich innen den Restbetrag in bar zurückzahlen. (Tipp: Man muß in einem solchen Fall ja nicht volltanken, also eher einen niedrigeren Betrag an der Kasse abbuchen lassen.) Vor allem aber schätze und liebe ich die einsamen Straßen, immer gut ausgebaut – solange sie geteert sind - in Stunden begegnen einem oft nur eine Handvoll Autos, mit vielen entsprechend schönen Kurven, dann die unzähligen Täler, Hügel, Berge und die wundervolle Wildnis, die großartige Natur und die grenzenlose Freiheit, der unerwartet, geradezu verblüffend schnelle Wechsel der Landschaft, weite Blicke in die ferne Umgebung, die viele Luft zum Atmen, einfach Lust an meiner Freude über das alles, das ist es, was ich an Amerika so liebe! Man muß solche Straßen nur suchen – und findet sie meistens auch. (Mit menschenleeren US-Straßen verhält es sich übrigens wie mit Drogen: Man will immer mehr davon!) In einem Satz: The American Way of Life!

Doch was ist schlecht an Amerika?: Die Freiheit ist auf einmal auch nicht mehr das, was sie bisher stets war. Die Cops nehmen überhand, das Tempolimit (meistens 55 Meilen = ca. 90 km/h, manchmal auch 65 mph, auf Autobahnen höchstens 75 mph = ca. 125 km/h) sollte jetzt stets eingehalten werden, sonst muß man sehr bald zahlen – und warum soll man sich seinen Tag durch einen griesgrämigen Cop versauen lassen?! Aber wie könnte ich einem Land zürnen, in dem GoldWings gebaut werden? (Auch wenn diese jetzt bald aus Japan kommen werden…) Der helle Strahlenglanz Amerikas, er bekam auf dieser Fahrt doch immerhin einige Kratzer ab.

Mit vielen hiesigen Gegebenheiten bin ich immer noch nicht vertraut. Mein Eindringen in diese fremde Welt birgt deshalb immer wieder neue aufregende Risiken und Gefahren. Vielleicht ist es nur das Abenteuer, das ich auf meinen Reisen suche?

Etwas zur Statistik: 2.295 Meilen sind es lt. meinem Flugplan von L.A. nach Washington, 4.065 Meilen sind es von Washington D.C nach Frankfurt/Main, insgesamt also 6.360 Meilen. Ich habe diesmal 3.210 Meilen (= ca. 5.165 Kilometer) mit meinem Moped zurückgelegt. Allerdings habe ich dafür auch etwa die gleiche Zahl Tage benötigt wie die beiden Flugzeuge an Stunden. Oder: Ich bin mit dem Moped exakt die halbe Flugstrecke gefahren! Aber vielleicht bringe ich da auch etwas mit Nautischen Meilen durcheinander; ich muß es mal bei Gelegenheit noch überprüfen.

Meine billigen Halbfinger-Handschuhe von Lidl haben sich bestens bewährt. Die teuren von Salewa haben innen Nähte, besonders am Daumen, die immer wieder dazu geführt haben, daß ich sie wegen der großen Schmerzen nicht lange tragen konnte.

Meine Reisezeit war einfach perfekt! Kein Wind, kein Sturm, kein Regen, kein schlechtes Wetter, selten mal ein einziges weit entferntes winzig-kleines Wölkchen am blauen Himmel, das schnell von der Sonne wieder aufgefressen wurde, immer Sonne, immer angenehm warm, einige Male auch recht heiß, aber doch aushaltbar gegenüber den oft unerträglichen Sommer-Temperaturen. (Nur zweimal war es am späten Nachmittag in der Höhe etwas kühl, sodaß ich vorsichtshalber die Jacke mit den langen Ärmeln angezogen habe. Meine normalen Handschuhe habe ich aber nie gebraucht, die Halbfinger-Handschuhe haben immer ausgereicht.)

Der von mir so hochgeschätzte Loriot drückt mein Empfinden prägnant so aus (oder zumindest so ähnlich):

 

Ein Leben ohne GoldWing ist möglich –  aber sinnlos!

   

 

 

Wie immer ist mein Reisebericht wieder etwas lang geworden und bestimmt auch wieder sehr persönlich, aber ich bitte die verehrte Leserin und den geneigten Leser nicht außer acht zu lassen, daß ich diese Berichte hauptsächlich zu meiner eigenen späteren besseren Erinnerung schreibe, denn man vergißt unheimlich schnell immer mehr Details und kann sich nach zwei, drei Jahren überhaupt nur noch verschwommen an solch eine Reise erinnern. Zum Ausgleich für meine manchmal etwas weitschweifige Schreiberei hier noch ein weiterer Leckerbissen, den ich auf meiner USA-Reise im dortigen TV entdeckt habe und den ich als Belohnung fürs Lesen hier an alle mir gewogenen Leserinnen und Leser kostenlos weitergeben möchte:

 

http://eepybird.com/index.html

 

Bitte einfach mal reinschauen und staunen und wundern, was es nicht alles gibt.

 

Hier ist aber nun wirklich Schluß!



Naja, eine Bemerkung muß ich noch loswerden: Ich habe wegen der ungerecht berechneten Kosten für das nicht benötigte Ersatzteil noch mehrfach an EagleRider geschrieben und nicht die kleinste Antwort erhalten. Man sollte sich daher des Risikos unberechtigter Forderungen stets bewußt sein!
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