Dienstag, 2. November 2010
Frankfurt – Newark, NJ - San Diego, CA
6.224 Luft-Meilen + 7 Auto-Meilen

USA Reise November 2010

Die Zeit ist wieder mal reif für ein neues Reiseabenteuer. Deshalb habe ich meine Flugreiseantithrombosestrümpfe (wurde von der Rechtschreibprüfung akzeptiert!), also meine Flugzeug-Socken im Wäscheschrank rausgekramt und mich kurzfristig entschlossen, noch einmal „rüberzumachen“, ja, noch einmal in die USA, noch einmal in den Süd-Westen, weil es dort zu dieser Jahreszeit noch immer schön warm und sonnig sein soll. Laut LH-Wetterbericht ist es in San Diego zurzeit noch schlappe 30° warm (Celsius – nicht Fahrenheit!).

Schon wieder hat mich die LH beschi… äh, schlecht bedient: Erst hat sie mir ein (relativ) günstiges Angebot gemailt – und als ich es dann gebucht (und natürlich bezahlt) habe und mit meinen gesammelten miles-and-more-Punkten auf Business Class upgraden will, heißt es plötzlich, daß diese Klasse nicht upgradefähig ist. Aber so ist die Lufthansa halt: Kunden immer möglichst schlecht behandeln! Preis-Wirrwarr erzeugen! Man kann es sich ja als Großunternehmen leisten. Genauso macht es die Bahn. Die Kunden dürfen einfach keinen Preisüberblick bekommen können. Und Kundendienst? Dienst am (und für den) Kunden? Fehlanzeige! Die meisten anderen Großunternehmen machen es ja genauso, Autohersteller, Post, Energie usw. usf.  Deshalb lautet meine Devise in solchen Fällen: Sich wehren und zurückbeschei..., äh, hm, kämpfen! Und das Beste für sich rausholen. So fliege ich also doch noch (vergleichsweise) günstig in der Business‑Class von Düsseldorf nach San Diego. (Ich werde es wohl nie verstehen: Auf dem Hinflug muß ich einmal und auf dem Heimweg sogar zweimal umsteigen und es ist doch billiger als ein Nonstopflug.)

 

USA Reise November 2010

 

Bei meiner ersten Etappe ist es ein Airbus A330-300, Business ist voll, hinten wäre noch Platz. Fast den gesamten Flug wird ein weißer Wolkenteppich unter uns durchgezogen. Also wieder mal nix mit Grönland, das ich doch endlich so gerne mal wieder sehen würde.

 

USA Reise November 2010

 

Ich muß (wegen des günstigeren Preises) in Newark (einem „Vorort“ New Yorks) umsteigen – und das ist gar nicht mal so nachteilig wie von mir zuerst befürchtet. Newark liegt wirklich unmittelbar neben New York und wir machen einen ganz langen Bogen um New York herum. Und ich sitze mal wieder auf der richtigen Seite im Flieger und kann mir (zum allerersten Mal) New Yorks Skyline in Ruhe ansehen. Ist das wirklich New York da unten? So klein? Wie winzigklein und unbedeutend die Wolkenkratzer doch aussehen. Aber es kommt halt immer auf den eigenen Standpunkt an. Wahrscheinlich fühlen sich Ameisen auch unheimlich wichtig…

 

USA Reise November 2010

 

Nach einer Stunde Aufenthalt und einer kurzen Fahrt in der Monorailbahn in ein anderes Terminal geht es in einer Boeing B737‑800/900 weiter und ich sitze schon wieder auf der richtigen Seite und kann NYC erneut sehr gut sehen. Wir sind jetzt noch dichter dran, die Hochhäuser glitzern in der Abendsonne, die Freiheits-Statue ist da unten ganz deutlich zu erkennen. Schön. Wirklich zu schön!

 

USA Reise November 2010

 

Wir fliegen weiterhin der roten Sonne hinterher, aber obwohl wir uns beeilen, ist sie doch etwas schneller als wir. Deshalb wird es jetzt nur ganz langsam dunkel. Die Verpflegung an Bord ist „ausreichend“. Alkoholische Getränke nehme ich jetzt nicht mehr zu mir, muß ja nachher noch Autofahren.

Die pazifische Küstenregion ist ein einziges helles von unendlichen Straßen und Autobahnen durchzogenes Lichtermeer, eine riesige Großstadt ohne erkennbare Grenzen. Verschwenderisch und gegen alle Regeln der Energieeinsparung. Einfach unglaublich. Aber so sind die Amis halt…

Wegen der (nur etwas) lästigen Zwischenlandung ist es relativ spät, nämlich 8:30 pm (abends), als wir endlich am Ziel sind und in San Diego landen. Wir erreichen unser Ziel dank günstiger Luftströmung sogar eine halbe Stunde eher als im Flugplan genannt. Meine gesamte Flugzeit betrug sechzehneinhalb Stunden. Wieder bestätigt sich eine meiner Erfahrungen beim Fliegen: Erst kommen die Leute nicht schnell genug in den Flieger rein und drängeln, und jetzt kommen sie nicht schnell genug wieder raus – und drängeln schon wieder.

Die Immigration Control dauert diesmal wieder fast eine Stunde, obwohl ich als einer der ersten Leute aus dem Flieger rauskomme und mich unterwegs beeile, um mich vor all den andern anstellen zu können. Meine gute Laune wird beim Schlangestehen im Laufgang des Pferchs erstmal von meinem wachsenden Unmut angefressen. Wie so oft ist höchstens die Hälfte (oder noch weniger) der Schalter besetzt. Diese wichtigtuerischen Immigration Officers müssen sich beim Leutequälen unheimlich toll vorkommen. Aber ich erhalte dann doch noch einen Ausgleich für die lange Wartezeit: Sobald ich zehn Sekunden am Gepäck-Band stehe, kommen mir schon meine beiden Taschen ganz kurz hintereinander entgegengerollt. Unglaublich! So ein Glück zu haben!

Ich suche mir den Hertz-Shuttle-Bus, der mich zu den Mietwagen bringt und lasse mir nach einigen Formalitäten die Papiere für das bereits zu Hause gebuchte Ford Mustang-Cabrio übergeben. Einige hundert Autos stehen hier im Dunkeln herum; sämtliche Schlüssel stecken in den Zündschlössern und warten darauf, ihre Motoren zum Leben zu erwecken. Man muß nur anhand der Nummer den jeweiligen Standplatz für sein Auto suchen, sich reinsetzen und losfahren; an der Ausfahrt gibt es dann noch einen kurzen Kontrollvergleich der Papiere mit dem Nummernschild. (Leider ist mein Auto weiß statt rot; ein roter Mustang wäre mir lieber gewesen. Aber man kann nicht alles haben.)

Der Mustang hat mir auf meiner letzten USA-Reise so viel Spaß gemacht, daß ich jetzt wirklich noch einmal damit herumfahren möchte.

Ein paar Corvettes stehen auch hier herum und sehen mich mit ihren Scheinwerferaugen  sehnsüchtig an. (Ja, fast wie im Tierheim.) Wenn ich das gewußt hätte…

Heute Abend geht es nur noch zum vorher reservierten Motelzimmer im Best Western „Seven Seas“, ganz in der Nähe des Airports, direkt am Hotel Circle, den ich noch von früher kenne. Das Zimmer kostet 89 Dollar und es ist elf Uhr am Abend. Zeitunterschied = plus neun Stunden, also ist es jetzt acht Uhr morgens MEZ. Wilfchen ist über 24 Stunden auf und unterwegs und ganz schön müde…

 

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