16.
Tag, Mittwoch, 22. September 2004:
San Francisco – Big Sur
Ingrid ist
leicht zufriedenzustellen. Sind
Gays Menschen wie wir ? San
Francisco ist überall. Wir
lernen unser gemütlichstes Hotelzimmer der Reise kennen. Ich habe keinen Brummschädel. Ein Beweis dafür, dass keines der Bierchen vom Vorabend schlecht war. Zunächst gehen wir in ein chinesisches Lokal direkt neben unserem Hotel. Ingrid gefällt es dort aber nicht und so frühstücken wir ein paar hundert Meter weiter in einem italienischen Café. Es gibt hier sogar Lavazza-Kaffee, wie bei Ingrid in ihrem Café zuhause. Sie ist ganz verzückt und sieht mich mal wieder ganz zufrieden an. Einfach
köstlich... Beim
Zurückkommen stehen schon die andern am Van. Wir holen noch schnell
unsere Koffer aus dem Zimmer, schnüff, ich wäre ja zu gerne noch in
diesem Zimmer geblieben, aber wir müssen weiter. Alamo Square ist unser nächstes Ziel. Berühmtes Postkartenmotiv. Viele Postkarten, Poster, Bilder kenne ich mit diesen paar Holzhäusern über der Skyline. Alamo
Square. Naja, in echt sehen sie eigentlich gar nicht sooo toll aus. Touristen-Busse parken davor, ein kleiner orangener flexibler Bauzaun stört und zwängt sich auf meine Fotos, jede Menge Autos. Die andern finden es wohl auch nicht sehr interessant. Also schnell weiter und durchs Gay Viertel, aber es sieht hier wie überall in der Stadt aus, nichts Unnormales zu sehen. Wir
fahren zu den Twin Peaks hoch. Daher
fahren wir weiter auf die Twin Peaks. Obwohl ich glaube, sie ganz leicht
finden zu können, verfahre ich mich natürlich erst mal wieder in den
Straßen von San Francisco. Aber es hilft uns dann doch sehr, dass ich
schon mal da gewesen bin. Die Aussicht ist wie immer grandios. Das
Wetter spielt mit und wir haben eine recht klare Sicht über die Stadt
und über die Bay.
San
Francisco. Nicht lang aufhalten Jungs, wir müssen weiter! Ich finde den richtigen Weg ganz gut, indem ich Ingrids Anweisungen ignoriere, und so klappt die Fahrt aus der Stadt ganz einfach. Am Pazifik halten wir ein- zweimal für Fotos an. "Ihr
sollt doch nicht am Straßenrand anhalten!" Irgendwann
biegen wir ab und finden eine superscharfe Straße mit vielen Kurven.
Die Außenseiten der Kurven sind überhöht, sodass es sich hier ganz
besonders leicht durch die Kurven schwingen lässt. Irgendwann halten
wir an einem Aussichtspunkt an und machen ein paar Fotos. Ganz hinten
sehen wir die Skyline einer Stadt. Erst langsam wird uns bewusst, dass
es sich um San Francisco handelt. Wir können es einfach nicht glauben.
Später schaue ich nach, es müssen 50 Kilometer Luftlinie sein. Hardy
spricht sehr treffend von „gefühlten hundert Kilometern“
Entfernung. In einem kleinen Brauhaus kriegen wir gutes amerikanisches Essen. Rein kommt auch schon wieder angesaust. Alkohol ist jetzt natürlich tabu. Der Verkehr nimmt schlagartig zu. Bald sind wir wieder auf dem Highway 1. An einem Stand halten wir und kaufen alle etwas Obst ein. Kurzer
Stopp am Obststand. Rein
zeigt uns Avocado-Felder. Sie sind riesig. Jetzt weiß ich endlich, wo
die Dinger herkommen. Nach Monterrey fahren wir nicht rein, nach Carmel
dann aber doch. Richtig heimelig hier, lauter kleine Grundstücke mit
kleinen Häusern, viele Bäume, schmale schachbrettartige Straßen. Am
Pazifik machen wir einen kurzen Foto-Stopp, dann wird getankt
und weiter geht’s.
Pelikane
am Pazifik. Irgendwie
ist die Zeit verrannt. Aber
wir haben ja auch schon wieder 200 Meilen zurückgelegt. Am Hotel ist
Rein schon wieder vor uns da. Diesmal dauert es etwas, die Leute in der Reception
vorne an der Straße sind schnell wie eine Schnecke. Irgendwann haben
wir dann aber doch alle unsere Key Cards und können in die
Big Sur Lodge im Pfeiffer Big Sur State Park einfahren. Ein paar
schmale verschrobene Einbahnsträßchen und dann sind wir auch schon an
unseren Hütten. Super! Unsere Räume sind sehr groß und sehr sehr
liebevoll eingerichtet. Ich bin ganz hingerissen. Allein wie sämtliche
Handtücher gefaltet sind! Wir haben sogar zwei Zimmer, könnten leicht
noch Kinder unterbringen. Ein wunderschönes Badezimmer. Das schönste
Zimmer auf unserer Reise! Hier würde ich gerne Urlaub machen. Einfach
toll. Eine dicke Empfehlung von mir! (www.bigsurlodge.com) Abends
in der Big Sur Lodge. Rasch
dunkelt es, ein zunehmender halber Mond beleuchtet unseren Park. Gemütlich
wandern wir an riesigen Redwood-Bäumen vorbei, (ein, zwei werden so gut
es geht umarmt), runter ins Lokal und dort erhalten wir ein zwar teures
aber auch angenehmes Abendessen. |
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