Sonntag, 17.08.2003Continental-Breakfast.
Jede Menge Asiaten wimmeln in der Halle herum, als Gäste und als
Personal, sogar ein oder zwei Flugzeug-Crews. Dann müssen wir die
Mopeds zum Verleiher zurückbringen. Es ist nicht weit entfernt. Etwas
schwermütig fahren wir hin. Die Straßen sind leer, es ist
Sonntag-Morgen. Ein letztes Mal voll tanken. Ab jetzt werde ich mein
Benzin wieder selbst bezahlen müssen. Wir warten ein bisschen auf den
Vermieter, aber dann kommt er auch schon um die Ecke gesaust. Die
Formalitäten sind rasch und unkompliziert erledigt, keine Probleme. Ich
sehe mir auch ein Riesen-Wohnmobil an, zehn Meter lang, mit allem, was
zwei Erwachsene so brauchen (und ein bisschen mehr). Der Fahrersitz lädt
mich zum Probesitzen ein: Er passt! Naja, vielleicht bald einmal. Mit dem Van geht
es zurück zum Hotel, dann Koffer einladen. Der kleine Mitsubishi ist
auch noch da. Leider reicht es immer noch nicht für alle und alles.
Daher brauchen wir auch noch den kleinen Bus vom Hotel. Ich sitze vorne
und habe viel Spaß daran, den Fahrer zu beobachten. Er ist Asiate,
klein, und sitzt direkt am Lenkrad. Er kommt gerade so an die Pedale. Es
sieht einfach drollig aus. Er fährt wahrscheinlich genauso wie in
Bangkok, ständig dicht auf dem Vordermann und ständig hupend, auch
wenn der wegen des Staus gar nicht weiter vorfahren kann. Wir erreichen L.A.
International Airport, Gepäck ausladen, Trinkgeld für den Fahrer, und
dann müssen wir uns vor dem Lufthansa-Check
In anstellen, während Enrico und Richie noch schnell die zwei Autos
wegbringen. Die Warteschlange ist lang und es dauert über eine Stunde
bis zum Einchecken. Die Lufthansa-Leute sind einfach unfähig und vor
allem zu wenig. Die Koffer werden dabei auch auf Sprengstoff untersucht.
Am Schalter bekomme ich von einer Lufthansa-Angestellten einen Karton für
unsere beiden Helme. Als ich mein Taschenmesser zücke, um das Klebeband
abzuschneiden, bekommt sie beinahe einen Herzinfarkt. Mann, ich habe
ganz vergessen, das Taschenmesser in den Koffer zu packen! Sie holt ihre
Kollegen hinzu, erzählt es ihnen und alle starren mich vorwurfsvoll und
geradezu voller Abscheu an. Ich schäme mich. Zum Glück sind die Koffer
noch nicht vom Laufband verschluckt worden und ich kann das Messer noch
schnell im Koffer verschwinden lassen. Dann weiter, neue
Warteschlange, diesmal in zwei Richtungen, links oder rechts. Ich stelle
mich mit Ingrid links an, die andern rechts. Immer, wenn wir meinen,
jetzt kommt endlich die Sicherheits-Kontrolle hinter der nächsten
Biegung: Scheibenkleister! Wieder weiter Schlange stehen. Aber endlich
kommt die Kontrolle. Ingrid muss sogar die Schuhe ausziehen und barfuss
über eine Gummimatte gehen. Dann Probleme mit dem großen Bild, es
bleibt im Durchleuchtungskasten stecken. Aufregung. Endlich sind wir
durch und können weiter. Wir treffen die andern und essen und trinken
schnell noch eine Kleinigkeit. Dann in den Warteraum vor dem Flugzeug.
Ingrid fragt mich, wo das kleine Bild ist. Es ist weg! Ich laufe noch
mal schnell zur Sicherheitskontrolle zurück, aber dort ist es natürlich
nicht gefunden worden, es ist weg. Ein Grund mehr, noch einmal nach Big
Sur zu fahren. Es war nicht teuer, aber so schön, dass es mir sehr leid
tut, dass es weg ist. Wir
warten und dann beginnt endlich das Boarding.
Im Jumbo sind die Sitze immer noch nicht breiter geworden. Harald sitzt
neben mir und braucht etwas mehr Platz. Gut, dass ich so schmal bin...
Endlich erfolgt, leicht verspätet, der Start. Es ist drei Uhr
nachmittags. Zum letzten Mal L.A. von oben! Ich rufe in Gedanken
hinunter: „Bis bald! Ich komme wieder!“ Lange Zeit haben wir noch
eine gute Sicht nach unten. Das Land unter uns ist braun und gebirgig.
Natürlich: die Rocky Mountains! Ein endlos langer Flug liegt vor uns.
Wir dösen ab und zu, schlafen immer mal wieder kurz, aber der Heimflug
ist schlimm und nimmt kein Ende. Diesmal kriegen wir auch keine Flasche
Rotwein vom Personal. Aber auch der längste Flug ist irgendwann zu Ende
und so erreichen wir müde am nächsten Vormittag (nach zehn Stunden
Rückflug) um halb elf Uhr Frankfurt/Main. Der Abschied fällt uns allen
schwer. Enrico fährt mit Annemarie und den Kindern im Zug weiter,
Harald, Richie, Günter + Erika, Axel + Gabi fliegen zurück nach
München, Uwe + Jana fahren im Zug weiter nach Suhl, und wir fliegen
weiter nach Düsseldorf. Ich tröste mich damit, dass wir uns schon bald
wiedersehen, am 3. Oktober bei Uwe und natürlich am 15. November 2003
bei Enrico auf der Final Season
Party. Oder, hoffentlich, schon viel eher!? Und, natürlich, nächstes
Jahr, wenn Enrico zur nächsten USA-Tour einlädt. _____________________________________________________ P.S.:
Video und DVD unserer Reise können bei Uwe www.bikerhuette.de
bestellt werden.
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