Oakhurst - San Francisco

14. Tag, Montag, 20. September 2004:   Oakhurst – San Francisco

Warum ist eigentlich eine Straße nach einem Jahr benannt worden?  Eine tolle Brücke. Und dann die Mutter aller Brücken: Golden Gate.  Rätselfrage: Eine Straße mit sieben Buchstaben und neun Serpentinen ?

Die Sonne scheint und es ist zwar noch etwas kühl, aber das Wetter sieht gut aus für den Tag. Im Hotel gibt es Continental Breakfast. Das ist schnell erledigt. Da es heute nach San Francisco geht, ist das Roadbook wieder mal vier Seiten „dick“. Drei Seiten mit Hotel- und Stadt-Informationen. Rein hat zwar die Anfahrt über die Oakland Bay Bridge geplant, aber ich schlage stattdessen die Fahrt über Golden Gate Bridge vor. Muß doch einfach sein! Mein Vorschlag wird allgemein angenommen. Um 8 Uhr fahren wir schon los, wir wollen nicht zu spät in San Francisco ankommen. Zunächst geht es über kleine kurvige Straßen bergauf und bergab. 

Highway 49. Bergauf -bergab. Schön.

Der berühmte Highway 49 ist überaus kurvig, das bedeutet, Hardy und ich haben wieder saumäßig viel Spaß beim Kurvenfressen. Plötzlich steht hinter einer Kurve ein Reh auf der Straße! Es springt gleich ins Gebüsch, alles OK, noch mal Glück gehabt! Ab und zu warten wir auf die andern, ein paar Fotostopps. In einer rustikalen Kneipe erfahren wir, dass dieser Highway 49 nach dem Jahr 1849 benannt worden ist, als hier ein Goldrausch ausbrach.

 

Goldgräbergegend. Schade, kein Spaten dabei.

Tolles spätes Frühstück in Sonora, einer alten Goldgräberstadt mit hübschen Fotomotiven. Es gibt sogar Kartoffelsalat, der wirklich so schmeckt wie er heißt. Schnell geht es weiter.  

Sanfte goldene Hügel.


Rechts und links sind wieder wunderschöne sanfthügelige goldfarbene Getreidefelder und Rinderweiden. Diese ändern sich mittags in endlose Gemüsefelder, wir sind im fruchtbaren San Joaquin-Tal. Sacramento, die alte Goldgräberstadt ist ganz in der Nähe, eine weitere fruchtbare Gegend. Unheimlich viel Verkehr in beiden Richtungen, eine endlose Autoschlange vor und hinter uns und genauso der Gegenverkehr. Bald wird die Straße zum Interstate und der Verkehr nimmt noch mehr zu. Hilft nichts, wir müssen durch.

Bald geht es auf eine lange Brücke. Wir sind ganz kurz vor San Francisco. Ich will den Toll bezahlen, da empfiehlt uns eine diesmal freundlichere schwarze Kassiererin, eine andere Spur durch die Kassenhäuschen zu nehmen, weil wir dann nichts bezahlen müssten. Ich versteh in all dem Durcheinander und Lärm zwar nicht mehr, warum das so ist, aber wir quälen uns quer durch die Warteschlangen rüber in eine andere Spur, dürfen einfach passieren und endlich sind wir auf der Richmond-San Rafael-Bridge. Warum hat sie uns nicht einfach durchgelassen? Aber die unheimlich lange Stahlbrücke selbst entschädigt uns dann wieder rasch. 

Ganz Schön beeindruckend die Brücke, und dazu umsonst.

Gegenüber ein ellenlanger Stau vor der Auffahrt zur Brücke. Feierabendverkehr. Gut, dass wir da nicht drin sind. Wir haben nur einen ganz kurzen Stau und schon sind wir wieder auf der Interstate. In den Tunnel hinein, da taucht sie auch schon auf: Golden Gate Bridge. Die rote Farbe, der atemberaubende Anblick und die geradezu ehrfurchtgebietende Größe, alles ist noch unverändert, genau wie letztes Jahr. Wir fahren, wie gewohnt, erst mal auf den unteren Aussichtspunkt am Fort. 


Die andern sind alle überwältigt, Ingrid und ich natürlich auch. Immer wieder. An diesen Anblick werden wir uns nie gewöhnen. Einfach supertoll! Aber es ist schon spät, wir müssen weiter. Schnell noch hoch zum Leuchtturm, ein paar Fotos, und dann rüber.

Blick auf Golden Gate Bridge und SF.

Diesmal kommt mir die Fahrt über Golden Gate nicht mehr so lang vor. Komisch. 

Wir fahren über die golden Gate Bridge.

Ab jetzt ist es einfach. Erst mal über die Lombard Street bis ans Ende. Heute gibt es keinen Stau, wir können gleich die „crookedest street“ mit den berühmten neun Haarnadelkurven (diesmal zähle ich sie - stimmt) runter. Wir sind alle begeistert und würden gerne gleich noch mal, aber: Keine Zeit! Ganz leicht kommen wir auf die Kearny Street, dann erst mal anhalten. Wo ist denn das Holiday Inn? Heftiges Studieren des Stadtplans, wir überlegen, und dabei stehen wir doch fast davor, nur noch ein paar Meter. Hab ich mich mal wieder blöd angestellt! Jetzt erst mal ins Parkhaus. Ingrid schreit „NEIN, NICHT DA REIN!“  (mir liegt schon ein „Frauen“ mit entsprechender Augenbewegung nach links oben auf der Zunge) und sie behält doch tatsächlich Recht! Wäre fatal geworden, ist ein ganz anderes Parkhaus. Da hätte ich beinahe alle Mopeds reingeführt – wie wären wir da, ohne bezahlen zu müssen, wieder rausgekommen? Naja, hat es sich doch noch bewährt, Ingrid mitzunehmen. Sie wird es mir bestimmt noch oft süffisant lächelnd in Erinnerung rufen; ich tu mir jetzt schon leid. Also alle noch mal um den Block, und da winkt uns Rein doch schon wieder mal zu und zeigt auf den wirklich etwas versteckten seitlichen Eingang zur Tiefgarage.

Erst mal was trinken auf die Blamage. Naja, die andern lachen und finden es gar nicht so schlimm. Dann erhalten wir die Zimmer-Key Cards. Hier fahren praktischerweise alle Aufzüge zu allen Etagen. Wir sind im 19. Stock untergebracht. Hört sich gut an. Als wir endlich aufs Zimmer kommen, haben wir CinemaScope-Fernsehen aus dem Fenster! Super! Diesmal liegt uns San Francisco zu Füßen. Es ist gleich dunkel, aber ein Fizzelchen Tageslicht liegt doch noch rum. Wir sehen direkt auf den beleuchteten Coit Tower auf dem Telegraph Hill, Fisherman’s Wharf dahinter, rechts die San Francisco Bay, links die Hochhäuser auf dem Russian Hill. Überall Leuchtreklamen, Autos mit ihren Lichtern. Der blanke Wahnsinn! Noch viel schöner als in Las Vegas. Hier ist alles ganz nah, zum Greifen nah! Das ergibt bestimmt noch ein paar schöne Fotos. (Die Fensterflügel darf man hier sogar links und rechts öffnen...)

Wir sind dann aber doch bald ausgehfertig und treffen uns unten mit den andern. Rein hat uns die chinesischen und italienischen Lokale in der Nähe unseres Hotels empfohlen und so landen wir dann bald in einem thailändischen Lokal. Dies wird wahrscheinlich mein erster und zugleich letzter Versuch thailändischer Küche sein. Ingrid mag ein sehr aufdringliches Gewürz in Ihrem Essen nicht, und ich muß mit ihr tauschen. Schwamm drüber, ich soll nicht immer übers Essen klagen. Anschließend gehen die meisten zurück ins Hotel, während einige andere aus unserer Gruppe noch ein bisschen durch das hier doch deutlich vertretene Nachtleben bummeln. Mann, unser Hotel steht ja direkt neben dem Transamerica Pyramid Tower! Hab ich vorhin gar nicht mitgekriegt. Weil der Vorhang an unserem Fenster zurückgeschoben ist, erkennen wir ganz leicht „unser“ Zimmer. Zurück auf dem Zimmer mach ich mal wieder ein paar Fotos. Ingrid muß natürlich mal wieder im Zimmer rauchen, obwohl es strengstens und unter hoher Kostenandrohung total verboten ist.

 

SF by night.

   

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