Dienstag, 12.08.2003Frühstück wieder
im Hotel. Es geht weiter. Wir fahren am See entlang, diesmal in der
andern Richtung. Schön. Die Straße führt über einen hohen Grat,
links unter uns ein See; rechts unter uns der große See. Wahnsinn. Ein
ganzer Haufen Ferraris und Porsches kommt uns entgegen, die meisten
davon in keinen schönen Farben, Amis haben einen komischen
Farbengeschmack; irgendeine Rallye. Ein Polizeiwagen lauert am Straßenrand.
Wir halten noch einmal und erfreuen uns an der schönen Aussicht auf
Emerald-Bay. Dann nehmen wir Abschied von Lake Tahoe. Es geht über eine idyllische Straße durch Wald, links ein Fluss mit unzähligen Kanufahrern. Harald biegt wieder mal ab; ein Schild zeigt nach Squaw Valley. Ein paar Meilen geht es leicht bergauf und dann sind wir auch schon am Ende der Straße. Berge ringsum, einige Skilifte und vor allem
jede Menge Hotels. Hier waren die Olympioniken zu den Winterspielen
1960(?) untergebracht. Alle Häuser im schweizerischen Chalet-Stil. Axel
gibt mir auf dem riesigen Parkplatz schnell noch eine kleine Fahrstunde,
weil ich auf engen Straßen immer noch nicht ordentlich wenden kann. Schon geht’s weiter. Wieder am Fluss entlang. Kanus gibt es nicht mehr, der Fluss ist ganz schön unruhig. Einige Meilen Interstate. Dann wieder normale Straße, viel Wald. Wir halten auf einem kleinen Parkplatz mit Aussicht. Zwei
Amis sprechen uns an, wie schon oft auf unserer Reise. Woher, wohin.
Alle sind immer begeistert. Unser Moped hat ein Florida-Kennzeichen,
daher werden wir oft gefragt, ob wir den ganzen Weg dorther gekommen
sind. Die Amis sind immer äußerst wissbegierig, freundlich und
entgegenkommend. Auch beim Fahren. Sie drängeln sich nie in unsere
Gruppe, machen immer Platz, halten sogar notfalls am Straßenrand an, um
uns vorbeizulassen. Entgegenkommende Autos halten gleichfalls an, um uns
geschlossen abbiegen zu lassen. Sehr freundlich die Amis. Dagegen wir
Deutsche... Hinzu
kommt, dass es fast überall (außer natürlich in den Städten) in den
USA so wenig Verkehr gibt. Außerdem gibt es kaum Insekten auf der
Scheibe. Mopedfahren in den USA macht einfach Spaß, viiiel Spaß! Weiter geht’s. Kurzer Tankstopp. Harald fährt vor und wartet. Als alle fertig sind, fährt er ein Stück vor, lässt den Fuß noch runterbaumeln und, AUTSCH!, der Fuß wird zwischen einer Betonschwelle und der Fußraste eingeklemmt! Der Arme hat höllische Schmerzen, trotzdem fährt er erst mal los, lässt sich nichts anmerken. Wir andern sind ganz schön bedröppelt. Wie geht es jetzt weiter? Muss Harald ins Krankenhaus? Wir halten bald an einem Lokal am Straßenrand an. “German Food“ wird angekündigt. Ich freu mich schon rum. Scheibenkleister, heute Ruhetag! Im Auto holen wir jede Menge Eiswürfel aus der Kühlkiste; Andy ist Krankenschwester und kümmert sich um Haralds Fuß. Harald
wird verarztet. Wir andern stehen rum und können nicht helfen.
Der arme Harald. Er tut mir so leid. Indirekt bin ich Schuld an der
ganzen Sache. Es
geht weiter. Harald beißt die Zähne zusammen. Weite Landschaft, g Endlich
sind wir durch die Stadt durch, wieder Gemüsefelder, riesig. Bald
trinken und tanken wir schon wieder. Ein Eis, viel zu süß. Dann kommen
Hügel in Sicht. Sie sind rundlich und ihr Gras ist goldbraun.
Wunderschön! Diese Landschaft begleitet uns am Spätnachmittag und auch
noch am nächsten Vormittag. Endlich kommen wir in Clear
Lake an. Großes Hotel in der Nähe des Sees, Innenpool, die Zimmer
können heute besonders schnell aufgesucht werden. Haralds Fuß ist noch
dicker geworden! |
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