Der alte Wilf in Thailand
Es geht dabei wie immer
Januar 2020
100 Prozent kompostierbar Für Flexitarierer geeignet Aufgeschrieben von Wilfried Virmond
Rico hat mich schon oft über
meine Erlebnisse in Thailand ausgefragt, deshalb will ich ihn nun endlich
an die Hand nehmen und ihm mein geliebtes Thailand (und die Menschen dort)
hautnah und lebensecht näherbringen. Eigentlich ähnlich so, wie ein
Vater seinen Sohn für dessen „erstes Mal“ in den P…, hmm, ins
Freudenhaus mitnimmt, um ihm die ganzen langweiligen Theorien über
Blumen, Bienen, Vögel zu ersparen. Mal sehen, wie es Rico unter meinen
Fittichen (Flügeln) so gefallen wird. Oberste Priorität hat für uns
beide, daß es diesmal eine Vergnügungsreise werden soll. Hauptsache, wir
haben Spaß. Ohne allzu viel Schnick-Schnack; Kultur und Landschaften (und
ähnlich Uninteressantes) sind dann wieder auf meinen nächsten Reisen
dran, denn Thailand bietet einem viel mehr, als man gemeinhin so erwartet. Nachtflug. Sonnenaufgang. Die
Sterne sind bereits schlafen gegangen. Punxsutawney-Flughafen, ähm, nee,
Suvarnabhumi-Airport frühmorgens. (Suvarnabhumi, unaussprechlich, aber
ausgesprochen vielversprechend. Jedenfalls wenn man ankommt. Bei der
Abreise ist er unfreundlich bzw. feindselig wie jeder andere Flughafen auf
der Welt.) Gottseidank sehe ich keinen eigenen Schatten – das Wetter auf
unserer Reise wird also wieder schön werden. (Ich stehe ja auch unter dem
großen Vordach. grins…) Ich frage mich jedes Mal, wenn ich hier
ankomme, warum die die Stadt so weit entfernt vom Flughafen gebaut haben.
(doppelgrins…) Wir nehmen unverzüglich ein
Taxi in die Stadt zum Hotel. Unser Taxidriver muß am Ende etwas suchen.
Hier in diesem Viertel war ich bisher noch nicht. Ich liebe ja jedes
„Risiko“, deshalb bin ich schon lange auf diese neue Erfahrung
gespannt. Zu guter Letzt finden wir unser kleines Hotel. Klar, logisch und gar nicht
anders zu erwarten: Unsere beiden Zimmer sind um diese frühe Zeit (acht
Uhr morgens) noch von anderen Gästen belegt. Deshalb lade ich Rico nach
einem gemütlichen Frühstück zum Bummeln ein, um erste Großstadtluft zu
schnuppern. Obwohl, in Wirklichkeit hat sich die Luft in Bangkok natürlich
nicht gebessert, eher im Gegenteil. Von Schnuppern kann also eigentlich in
keinster Weise die Rede sein! https://www.gutefrage.net Wenn
"kein" so viel bedeutet wie "nichts" oder
"niemand", lässt es sich dann noch steigern? Logisch gedacht
natürlich nicht, stilistisch ist dies trotzdem möglich. Man nennt dies
den "Elativ, bzw. Hyperlativ", eine Steigerungsform, die sich
herkömmlicher Logik entzieht, um außergewöhnliche Höflichkeit, Entrüstung,
Qualität, Trauer oder Demut auszudrücken. Kurz
gesagt: Ja, ich weiß es natürlich, „kein“ kann und sollte man also
nicht steigern! Genauso wenig wie z.B. „einzig, schwanger, falsch,
extrem, usw“. So haben wir also erstmal genug
Zeit, MBK, Bangkok Art & Culture Center BACC, Siam Discovery und ein
paar andere große Luxus-Malls ganz in unserer Umgebung erwartungsvoll
vorab in Augenschein zu nehmen bzw. zu besuchen; Jim-Thompson-House und
ein BTS-Haltepunkt (Hochbahn) sind übrigens auch ganz nah.
Anruf: „Sir, your rooms are waiting for you!“ Es ist ein heißer
Dienstag im Januar, wir schreiben zwölf Uhr mittags. Endlich erreicht uns
die erlösende Botschaft, daß unsere beiden Zimmer in Kürze fertig sein
sollen. Also nix wie hin!
Am Nachmittag und in den nächsten
Tagen zeige ich meinem Freund ein paar touristische Ziele Bangkoks. Wat
Po
Wat
Arun
Little
Siam (besucht Rico ohne mich,
nachmittags ist es mir zu heiß) Khao
San Road + Rambuttri Road
Eine Bootsfahrt durch ein paar
Kanäle muß auch sein. Wir können uns dabei etwas entspannen und
geruhsam die langsam vorbeigeschobene Landschaft genießen.
Alle weiteren Besichtigungen
hebe ich uns fürs nächste Mal auf; schließlich soll unser Trip nicht in
Stress ausarten. Zumal Golden Mount im Moment gerade renoviert wird. Für
Bangkok braucht man halt Zeit, ganz, ganz viel Zeit. Wie von mir vorhergesagt, hat
sich Ricos anfängliches Unbehagen ob der ungewohnten fremden Umgebung
inzwischen längst in ein behagliches Wohlgefühl gewandelt. Nach ein paar sehr erfreulichen
und vergnügungsreichen Tagen mit ganz viel Spaß und mindestens ebenso
vielen Leckereien holen wir unser Auto am Flughafen ab - und haben Glück,
denn diesmal ist es ein Toyota Fortuner SUV:
Eigentlich wollte ich freitags
Greta Thunfisch zuliebe grundsätzlich kein Auto mehr fahren, aber heute
muß es halt ausnahmsweise nochmal sein. Gutgelaunt (aber mit ganz
schlechtem Gewissen) fahren wir die hundertfünfzig Autobahn-Kilometer über
Chongburi nach TTC, TingTongCity. Okay, auf der Landkarte heißt es
Pattaya. BTW: Autofahren in Thailand ist hochgefährlich!
Man sollte sich des
außerordentlich hohen Risikos stets bewußt sein! Nicht
nur wegen der stark getönten Scheiben ringsum, die einem des nachts fast
jegliche Sicht nehmen. Nein, auch wegen der sehr vielen und oft sehr
tiefen Schlaglöcher, die einem vorher niemals angekündigt werden. Die
Leute fahren hier häufig wie die Idioten (meistens kein Führerschein und
ohne Fahrausbildung) und kommen deshalb sehr oft ins Schleudern. (Bei
Regenwetter sieht man entsprechend viele Autos im Graben liegen und die
Leute stehen mit dummen Gesichtern drum rum.) Und,
klar, logisch, Alkohol! Außerdem
werden rotwerdende Ampeln oft nicht beachtet und man fährt noch schnell
durch, während die andern bei Grün gleichzeitig schon losfahren. (Ich
kann mich noch gut an eine solche Begegnung erinnern, wobei ein schwerer
Lastzug im Abstand von weniger als einem Meter direkt vor meiner Autonase
durchgebrettert ist.) Hinzu
kommt die äußerst, hm, „ungern“ beachtete Vorfahrtregelung.
Eigentlich gilt Links vor rechts, was aber so gut wie nie beachtet wird. Und
dann natürlich das altbekannte „Fahren mit überhöhter
Geschwindigkeit“. Das
Internet bietet einem unzählige schlimme und haarsträubende
Dashcam-Kopfschüttel-Videos hierzu an; sie sind den bekannten russischen
Horror-Videos sehr ähnlich. Hierzu
paßt, was ich gerade im Netz gefunden habe: „Täglich
im Jahresdurchschnitt 45 Unfallopfer. Die thailändische Regierung will
die Zahl der Verkehrstoten drastisch senken. Laut Angaben der
Weltgesundheitsorganisation weist Thailand derzeit die achthöchste Zahl
von Verkehrstoten pro 100.000 Einwohner auf.“ Offizielle
Stellen sprechen sogar schon von „Gemetzel auf Thailands Straßen“.
Ich selbst habe auch schon in befreundeten Familien von mehreren tödlich
verunglückten Menschen (oft auch Kinder und Jugendliche) hautnah gehört.
Über Silvester 2019/2020 gab es innerhalb von sechs Tagen 517 Tote und
3160 Verletzte. Ich
bete inständig zu Buddha, daß er uns auch diesmal wieder beschützen möge.
Ich nehme mir erneut vor, ihm die Arbeit etwas zu erleichtern und dort
jetzt endlich vorsichtiger zu fahren. Angenehm
im thailändischen Verkehr sind die breiten, meist vierspurigen Überlandstraßen
(mit Mittelstreifen) und die (noch) moderaten Benzinpreise, die oft nur
etwas mehr als die Hälfte der unseren betragen und die vor allem auch
relativ konstant bleiben. Und
das sehr einfache Links-Abbiegen an roten Ampeln. Doch jetzt geht es endlich
wieder weiter: Unterwegs auf dem Weg nach
Pattaya machen wir einen kleinen Schlenker zu einer durchs Wasser gebauten
Straße, die ich schon immer mal befahren wollte, aber bisher nie die
rechte Zeit dafür hatte. Ich liebe solche Straßen, wie man sie auch und
vor allem in Holland findet. Aber, ein Teil der Straße ist gesperrt. Ist
ja oft so in Thailand (und in Ägypten, und in der Türkei, und überhaupt
in vielen Ländern): Wenn etwas kaputt geht, wird es meistens nicht
repariert. So auch z.B. die oft schlimmen, tückischen Schlaglöcher auf
thailändischen Hauptstraßen. Aber egal, ich freue mich, endlich den Weg
hierher gefunden zu haben.
Auf dem Weg liegt ein großer
farbenbunter chinesischer Tempel. Rico macht ganz große Augen ob der
Pracht.
Danach sehen wir uns den berühmt-berüchtigten
Höllengarten an. Jetzt wissen wir, wie streng man im Jenseits für seine
Sünden und sogar für so manche gewohnte „Vergnügung“ bestraft wird
– und wir geloben beide spontan, ab sofort absolut sündenfrei zu
bleiben…
Nachmittags kommen wir in
Pattaya an. Auch das hier gebuchte Hotel ist unbekannt für mich. Aber:
Große Erleichterung, erneut alles okay! Unsere Zimmer warten bereits
ordentlich aufgeräumt und geschmackvoll eingerichtet auf uns. Alles sehr
schön, die Anlage gefällt mir auf Anhieb. Mein Urteil: Nicht schlecht,
Herr Specht!
Ich hatte es mir ja zur Aufgabe
gemacht, die Qualität unserer Resorts jedes Mal zu steigern. Und das ist
mir hier schonmal gelungen! (schulterklopf) Wenngleich wir jetzt auch weit
ab von Strand und Walking Street „und allem“ sind. Aber wir haben ja
einen fahrbaren Untersatz, also kein Problem, alles easy. Wir chillen erst einmal, um uns
zu akklimatisieren. Dann suchen wir die Beachroad (den Strand) auf, um
dort weiter abzuchillen.
Abends dann die berühmte
Walking Street. Rico muß hier ja entsprechend eingeführt werden. Ich
freu mich insgeheim schon den ganzen Nachmittag, er wird wieder ganz große
Augen machen. Und nicht nur die Augen…
Wenn man in Pattaya ist, muß
man gesehen haben: Sanctuary
of Truth
Zu mehr reicht unsere Zeit
leider nicht. Pattaya wird normalfühlenden
Menschen bald etwas langweilig und dann auch unangenehm: Hektischer
Verkehr, vermüllter Strand, schmutziges Meer, aufdringliche Russen,
stinkende Inder/Pakistani, widerliche Araber, coronaverseuchte Chinesen,
massenhafte Japaner/Koreaner, alles teuer und laut, und noch vieles mehr,
was ich hier nicht schreiben kann. Brauche ich alles nicht (mehr). Aber
Rico mußte es ja mal kennenlernen. Jetzt hat er das ebenso launische wie
chaotische Sündenbabel gesehen (und erlebt), und deshalb verlassen wir
erleichtert das Seebad nach ein paar Tagen, um erneut Umzuziehen. Nach Hua
Hin. Sind ja „nur“ schlappe ca. vierhundert Auto-Kilometer. (Fünf
Stunden. Plus Pausen.) Im Westen genau auf der gegenüberliegenden
Meerseite des Golfs von Siam. Anmerkung: Mit der Personenfähre
bräuchte man jetzt nur kurzweilige und angenehme zwei Stunden auf See.
Aber wir haben ja das (jetzt etwas hinderliche) Auto. Ich schlage Rico
vor, die Fähre zu nehmen und dann drüben auf mich zu warten – aber er
will bei mir bleiben. Gehört sich unter guten Kumpels ja auch so. High
five! Aus Klimaschutzgründen und
Greta zuliebe müßten wir ja eigentlich laufen oder rüberschwimmen, aber
für Rico wäre es wohl zu anstrengend, er würde das nicht schaffen. Also
nehmen wir notgedrungen das Auto. ;-) Nachmittags erreichen wir etwas
schlapp unser Ziel in Hua Hin. Verkehr in Thailand ist halt nicht nur gefährlich,
sondern oft auch etwas anstrengend, zumal es unterwegs hinter Bangkok eine
ewiglange (und langjährige) Großbaustelle mit viel zähflüssigem
Verkehr und öfterem Stop-and-Go gab. Hmm, „in Hua Hin“ ist
eigentlich falsch, unser Resort liegt reichlich außerhalb der Innenstadt,
also „jwd“ = Jaanz weit draußen. Aber wir sind ja sehr gut
automobilisiert. Deshalb sind wir auf Anhieb recht begeistert - alles
sieht hier edel und hervorragend aus. Und dazu haben wir hier Platz, jede
Menge Platz; in der Stadt wäre logischerweise alles sehr beengt. Der
Mumm-Werbespruch stimmt also doch: Manchmal muß es eben Luxus sein! Zum Ausgleich für die
Entfernung zu Stadt und Meer ist es hier also ganz nobel; mein lieber
Bieber! Quasi umgekehrt proportional, je weiter weg, desto luxuriöser.
Wir gelangen beide immer mehr zur Meinung, daß wir hier sehr gut
aufgehoben sind. Unsere Wohlfühlzeiger stehen gleich mal oben am
Anschlag.
Nachmittags sind wir am Strand
und abends auf dem Nightmarket
fürs Abendessen und dann in meiner Lieblingskneipe. Und dort bei meinem
Freund, Khun Noo.
Ein genereller Hinweis zu Hua
Hin: Der etwa fünf Kilometer lange und bei Ebbe oft hundertfünfzig Meter
breite Hua Hin-Beach gilt
zwar als einer der saubersten Strände Thailands. Wer
jedoch einen einsamen, romantischen und palmengesäumten Postkarten-Strand
sucht, ist hier falsch; dazu muß man noch etwas weiter nach Süden
fahren. Ich wollte mir ja schon mehrmals
den Floating Market ansehen.
Heute klappt es – und ich erkenne sofort, daß ich nichts versäumt
habe. Alles stark vernachlässigt. Chinesen halten die Anlage mit ihrem
Eintritt gerade noch etwas über Wasser
Wir machen auch mal einen
Ausflug zum Huay Mongkol Temple:
Hier war ich auf meiner letzten
Tour im September schon mal, und weil es mir damals derart gut gefiel, bin
ich jetzt schon wieder hier. Die Leute erinnern sich sogar noch teilweise
an mich und begrüßen uns recht herzlich. Der mir freundlicherweise
eingeräumte reduzierte Sonderpreis macht unsere Freude perfekt. Unangenehm: Beim nachmittäglichen
Reinfahren in die Stadt kratzt uns eine saudumme, sauhäßliche, saublöde
Kuh im zähflüssigen Stop-and-Go-Verkehr beim Reinquetschen auf unsere
Spur einen unschönen Kratzer in den vorderen Kotflügel! Im Endeffekt muß
ich dann, obwohl wirklich 100% unschuldig, beim Abgeben des Autos 5.000
THB (ca. 150 EUR) Selbstbeteiligung bezahlen:
Für die kommenden nächsten
drei Tage habe ich absichtlich zuhause nichts für uns gebucht und diese
Zeit „ZbV“, also zur besonderen Verfügung aufgehoben. So können wir
uns jetzt nach Lust und Laune (und Portemonnaie/Kreditkarte) das nächste
Resort aussuchen. Allerdings wohlwissend, daß aktuell in ganz Thailand
gerade Hochsaison ist und viele Resorts deshalb ausgebucht sind. Doch ich
habe (offensichtlich) Glück und habe in der Nähe noch etwas für uns
gefunden. Diesmal ist es wieder eine Unterkunft der günstigeren
Kategorie. Wir packen also mal wieder alle Siebensachen zusammen und
fahren die zehn Kilometer rüber. Unsere bzw. meine Erwartungen werden
erneut erfüllt. Wir sind jetzt hier nicht gerade überschwänglich verzückt,
aber doch (noch) ganz zufrieden. Und wir sind ja auch noch nicht am Ende
unserer Tour…
Den berühmten und außerordentlich
schönen Bahnhof Hua Hins muß ich Rico natürlich auch zeigen:
Oder wir latschen mal durch eine
der vielen Malls:
Oder fahren Gokart:
Die Dinger sehen uralt aus und
machen einen bemitleidenswerten Eindruck, aber sie sind immer noch
sauschnell, angeblich bis zu 108 km/h. …oder liegen einfach nur faul
am Beach: Ganz plötzlich ist auf einmal
das baldige Ende unserer Reise absehbar. Ich hatte es ja von Anfang an befürchtet,
aber es ging schneller als geahnt. Und so verstauen wir mal wieder erneut
alle unsere Habseligkeiten. Es gibt noch ein letztes Frühstück. Wehmütig besteigen wir das Auto
und verlassen diesen freundlichen Ort, um uns auf den Rückweg nach Norden
zu machen.
Ich zeige Rico noch rasch die Höhle
in Phetchaburi, da kann/darf man ja nicht einfach dran vorbeifahren.
Leider sind wir etwas unvorsichtig und öffnen zum Aussteigen die Autotür
zu weit. Ein blitzartiger Überfall erfolgt! Vier, fünf, sechs Affen
dringen ins Auto ein und rauben blitzschnell die zuvor für sie gekauften
Bananen. Gottseidank sind beide Türen hinten offen. Deshalb können wir
durch beherztes Eingreifen und, hmm, unter „vorsichtiger“ Zuhilfenahme
unserer Füße, die Affen letztlich „überreden“, unser Fahrzeug
schleunigst wieder zu verlassen. Ein schneller Überblick bringt
Erleichterung, es wurde sonst nichts gestohlen oder gar beschädigt. Wir
sind alle schwer erschrocken. Nochmal riesiges Glück gehabt! Das hätte
ganz schön unangenehm werden können. Eine Frau kommt heran. Mit einer
langen Stange soll sie eigentlich ankommende Autos vor solchen
unangenehmen Erlebnissen schützen, doch sie hat offensichtlich geschlafen
bzw. mit ihren Leuten gequatscht und entschuldigt sich jetzt schwerfällig
und reumütig, was uns aber auch nicht wirklich hilft. Da sie meine
Sprache nicht versteht, würde sie auch nicht verstehen, was ich von ihr
halte… Ich hatte ja schon häufig
Kontakt mit thailändischen Affen, aber so schlimm und dreist waren sie
bisher noch nicht! Also Aufpassen! Doch jetzt können wir endlich
die Höhle aufsuchen:
Wir haben uns vor ein paar Tagen
beraten und wollen nachmittags und über Nacht letzte Station in Amphawa
einlegen. Die Rückfahrt ohne Zwischenübernachtung wäre uns sonst etwas
lang und unnötig anstrengend. Ist so einfach einfacher. Und wir wollen
doch Spaß haben! Wow! Mein lieber Kokoschinski!
Hier bekommen wir das absolute Highlight unserer Reise präsentiert! OMG!
Ich bin echt total überwältigt! Ein wirklich echt fettes Resort,
eindeutig das beste auf unserem Trip. Durchaus geeignet, um tausende Likes
auf Facebook, YouTube & Co. einzuheimsen. Unsere gemeinsame einhellige
Meinung: Ausgesprochen angenehm. Allerdings schweineteuer – aber wir
sind ja Schweine. Und wir haben ja auf der Reise öfters gespart und
deshalb ist noch genug Geld in der Reisekasse übrig. (Wir wollen ja
schließlich kein Geld wieder mit nach Hause schleppen müssen…) Kleiner
Trost: Ich habe auch hier einen Sonderpreis für uns rausgehandelt. Sowas
kostet hier sonst auch gerne mal das Doppelte, Dreifache. Unsere letzten Resorts waren ja
schon geil, das hier ist aber superaffengeil:
Schon wieder eine Private Villa, nur für uns, besonders großzügig, edel
eingerichtet, direkt am Fluß. Eigener kleiner Pool. Super-Frühstück.
Freundliches Personal. Alles sehr sauber, sehr modern, sehr weitläufig.
Top und echt gut! Ich bin schon wieder voll geflasht! Schade, nur eine
einzige Nacht. Spontan setzt sich dieses Resort auf den Spitzenplatz in
meinem persönlichen Ranking der besten Unterkünfte Thailands. Hier muß
ich unbedingt noch einmal für deutlich länger hin! Einziger
„Mangel“: Alles sehr groß, zu groß – aber Größe ist halt,
entgegen anderslautenden Beschwichtigungen, sie ist halt doch oft wichtig!
Meistens! (grins…) Zeit für mein erstes
Vorab-Fazit unserer Reise: Hab‘ ich insgesamt ganz gut hingekriegt! Der
Level unserer Wohlfühlebene und der dadurch in uns ausgelöste
Zufriedenheitsfaktor der auf dieser Tour erlebten Unterkünfte hat sich
beständig gesteigert. So muß es sein! Ich bin halt ein superguter,
perfekter Reiseorganisator – hmm, eigentlich der beste, den ich kenne. Ausnahmsweise und überhaupt zum
ersten Mal habe ich diesmal fast alles schon zuhause vorbereitet und
gebucht. Ja, ist etwas spießig, aber dadurch hatte ich mehr Zeit, um Rico
zuliebe preisgünstige Übernachtungen zu finden. (Und sogar ein paar ganz
gute Sonderpreise rauszuhandeln.) War ja dieses Mal wichtig. Mach ich
sonst nie, wirklich NIE! Weil man dadurch doch stark, zu stark eingeengt
ist. Nur die Tage für das vorletzte Resort in HuaHin habe ich uns
freigehalten und dann erst unterwegs gebucht. Bisher hatte ich immer nur
meinen Flug und das erste Hotel festgemacht. Alles Weitere ergab sich dann
spontan während der Reise. Und so wird es in Zukunft auch wieder laufen.
BTW: Die Buchungen waren einfach. Wer ein IKEA-Möbel anhand der
Aufbauanleitung zusammenkriegt, der findet auch die passenden Unterkünfte
– und umgekehrt… (grins) Am nächsten Morgen: Wir haben
schlechte Laune! Kaum angekommen, müssen wir hier schon wieder weg. Unser
Urlaub ist vorbei! Man könnte auch sagen, der Drops ist gelutscht. Eine
wahrhaft megaschöne Reise. Absolut cool. Nein, saucoooool! Rico hat sich
außerordentlich gut bewährt. Keinerlei Reibereien oder gar
Streitigkeiten. Nie mürrisch, immer gutgelaunt und allem Neuem gegenüber
aufgeschlossen. Und er hat mich stets die Vaterrolle spielen lassen, was
mir natürlich sehr gefallen hat. Auf der nächsten Reise werde ich ihn
bestimmt vermissen. Ich hoffe, er fährt mal wieder mit mir zusammen nach
Thailand – je eher desto besser. Wir besuchen die nahegelegene
christliche Kirche:
Aber ein letztes, kleines Bonbon
gibt es noch, einen weiteren kleinen großen Höhepunkt: Der nahegelegene
Floating Market und der superberühmte Maeklong
Railway Market in Samut Songkhram. Es sind nur zwanzig, dreißig Kilometer
und liegt sowieso auf unserem Weg. Ich war hier ja auch schon ein paarmal,
aber ein Besuch lohnt sich immer. Der
Floating Market ist ein, hmm, „lebhafter“ Markt auf und am Wasser.
Total überfüllt. Ich frage mich hier stets, wovon die Leute hier
eigentlich leben, denn viele Umsätze sind nicht erkennbar. Hauptsächlich
werden hier Asiaten auf den Booten durch die Kanäle geschippert – und
die geben ja bekanntlich nie viel Geld aus.
Dann
kommt der Railway Market dran. Wir haben Glück und finden einen guten
Parkplatz ganz in der Nähe. Man sollte bei einem Besuch vorher in den
Fahrplan schauen, um den richtigen Zeitpunkt zu erwischen. Und wir haben
erneut Glück, wir müssen nur kurz auf den Zug warten. Blitzschnell
werden alle Waren von den Schienen geräumt und sämtliche
Sonnenschutzsegel hochgeklappt, und der Zug kann ganz behutsam in die
Station einfahren. Sobald der Zug durch ist, wird blitzartig alles wieder
so aufgestellt wie vorher und es sieht so aus, als wäre hier nie ein Zug
durchgekommen – und auch, als könnte hier nie ein Zug durchkommen.
Auf dem Rückweg kommt mir in
den Sinn, daß unsere Reiseroute diesmal ziemlich genau den Umriß eines
weiblichen Busens hat, von der Seite aus gesehen. Oben der Nippel =
Bangkok. Dann sind wir die Form rechts runter nach unten gefahren =
Pattaya. Dann zurück nach oben und die andere Seite runter = Hua Hin.
Leute, die keinen Spaß am Leben haben, würden wahrscheinlich sagen,
‘eure Reiseroute entspricht einer umgedrehten halben Kokosnuß‘. Okay,
dann sind wir beide halt die Ritter derselben. Gefällt mir auch. Die
waren doch unglaublich witzig… Tja, und dann ist Schluß mit
lustig. Es geht schnurstracks zurück zum Suvarnabhumi-Airport. Allerdings
mit endlos quälendem Stau vor der Stadt und dann auch auf dem Motorway
durch die Stadt. Ist halt doofer Feierabendverkehr. Wir erreichen den
Flughafen aber noch rechtzeitig und geben das Auto zurück. Stress wegen
des Kratzers gibt es keinen. Diesmal vergleichsweise wenige 1.380
Kilometer gefahren. Wie er war, der Toyota Fortuner?
Naja, etwa so wie große Titten: Schön anzuschauen, aber in der Praxis
meistens unpraktisch, weil schwer zu handeln und gelegentlich einfach zu
groß. (Ganz abgesehen von den Rückenschmerzen, die fette Möpse ihren Trägerinnen
bereiten können.) Der handliche Nissan Sylphy vom letzten Mal hat mir
deutlich besser gefallen. Ergeben lassen wir im Flughafen
wieder alle Securitychecks der einheimischen Mongos über uns ergehen.
Obwohl, hier in BKK geht es dabei ja noch irgendwie akzeptabel zu; in FRA
sind die versoffenen Schweinebacken deutlich gemeiner zu einem. BTW: Wir
fliegen nicht allein, nein, Oliver Pocher fliegt mit uns; offenbar ist er
ein Sparhansel, denn er sitzt mit einem Freund in der Eco. Im Übrigen unspektakulärer
Nachtflug nach Hause. Ankunft in Frankfurt wie immer morgens gegen sechs
Uhr. Rico und ich nehmen voller
Wehmut Abschied voneinander. The
party is over! Meine Lieblingstaxifahrerin, Frau L., wartet
unterdessen schon auf mich und schaut uns bei unserer letzten Umarmung lächelnd
zu. Rico fährt mit dem Zug nach Hause. Auch an dieser Stelle noch einmal:
Herzlichen Dank, lieber Rico! Du warst ein supersmarter Reisebegleiter.
Nein, wir waren zwei echt coole Protagonisten! Wir sind die Größten!
Und endlich war mal Jemand dabei, mit dem ich mich vernünftig über
Autos, Motorräder, Frauen unterhalten konnte… Alles gutgegangen. Ich denke,
ich habe ganz gut abgeliefert. Wieder ein recht geschmeidiger Trip mit
viel Liebe, Lust und Leidenschaft. Danke mein lieber guter gütiger Buddha
Lompossoton. Meiner Lach-Yogagruppe zuhause kann ich jedenfalls wieder genügend
Erlebnisse erzählen. (Vor allem die, die nicht hierher passen und so
manchem unter ihnen rote Ohren machen; meine Brüder und Schwestern warten
jedenfalls schon immer ganz erpicht darauf.) Also eine ziemlich beste
Reise mit einem sehr befriedigenden Ergebnis! Unser Wetter war auch wie
gewohnt stets sonnig und warm; die grausliche „Kälte“ (relativ kühle
Temperaturen, vor allem nachts), die Thailand im Dezember überfallen
hatte, war gottseidank wieder im Abgrund der Erdscheibe verschwunden.
Witzig: Es gab damals viele Meldungen, daß warme Jacken und Mützen, auch
und vor allem Second-Hand, deshalb stark nachgefragt waren. Regen gab es
übrigens keinen. Und vor dem doofen Coronavirus
sind wir auch gerade noch rechtzeitig nach Hause zurückgekehrt. Kaum
zuhause, wurde auch bereits der erste Infizierte in Thailand und in Hua
Hin festgestellt. Wow! Man könnte also mit einem Wort
sagen: Eine Reise wie alle vorher, nur anders. Oder: Besser geht nicht! Sanuk
mak mak. Wie zeigt uns Dieter B. immer seine Begeisterung für eine
perfekte Performance? Three yesses!
Von uns gibt’s sechs Jas! Und dazu noch ein dickes, fettes MEEEGA
obendrauf! Logisch: Goldener Buzzer! Originalton Rico: „Du hast
meine substanziellen Vorstellungen voll erfüllt, Alter!“ Und geiler ging‘s übrigens
auch nicht! Meine Überschrift ist also durchaus nicht übertrieben. Ob
die nächste Reise im April 2020 wieder so gut werden wird? Geht das überhaupt?? Mein Glück in Thailand: Ich
konnte mich wieder mehrere Male unendlich fühlen. Was will ich mehr? ~~~ Das Beste an Thailand sind die bezaubernden Mädchen! Und die süßen Mangos! Update: Rico hat verlauten
lassen, daß es ihn schon wieder nach Thailand zieht. Er plant bereits
seine nächste Reise dorthin. Text und Fotos sind grundsätzlich nur zum privaten
Gebrauch bestimmt!
oder
die betreffenden Fotos werden von mir ©
WILFRIED VIRMOND 2002 - 2020 Sorry,
ich bin oldschool und verwende deshalb größtenteils die alte
Rechtschreibung Alle
Rechte vorbehalten – All rights reserved Written
with my own heart blood in EU (TH27) Dieser
Reisbericht darf nur von Personen mit Wohnsitz oder gewöhnlichem
Aufenthaltsort in Schleswig-Holstein gelesen werden
Diesen
Reisebericht widme ich meinem geliebten Bruder Wolfgang |
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