Die makellosesten Reiseberichte aller Zeiten.

Hier sind sie.

 
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 Auf los geht’s los – nach Laos

Wenn ich reise, bin ich an einem anderen Ort

 

Bangkok, Nong Khai,
Luang Prabang, Khong Chiam, mit dem Auto

 

Dieser Bericht beruht auf
wahren Begebenheiten

 

Erzählt von Wilfried R. Virmond

  Oktober 2017

 Thailand Oktober 2017

 

Hopalong Cassidy ist wieder unterwegs. Er reitet auf seinem Schimmel „Topper“ gen Osten, um die Welt zu retten, oder um wenigstens einer alten Dame über die Straße zu helfen, einen umgefallenen Sack Reis wieder aufzurichten oder sonst etwas Wichtiges und Gutes zu tun. Wenngleich das Pferd in Wirklichkeit jetzt silbern ist und vier Düsentriebwerke besitzt. (Und Rauchen, Trinken - un noa de Mädle schau‘n tut er inzwischen auch…)

Mal sehen, was ich diesmal alles erleben werde. Verreisen ist auf jeden Fall besser als zuhause Schw… und Eier (oder, wäre ich eine Frau, die Möpse) zu schaukeln. MTFBWM.

 

Thailand Oktober 2017

Endlich kommt mal wieder zusammen, was zusammen gehört. Siam und ich. Aber ich werde wie immer zu Anfang etwas enttäuscht: Auch diesmal empfängt mich kein Mädchenchor am Suvarnabhumi-Airport. Schade. Trotzdem, ich bin endlich wieder daheim. Deadline in exakt 425 Stunden, dann startet mein Flieger zurück nach Hause. Warum kann ich nicht verhindern, daß sich meine Gedanken in den nächsten siebzehn Tagen ständig um diese doofe Zahl drehen?? Warum kann ich jetzt nicht einfach in den SloMo-Modus wechseln???!

Total ungewohnt: Das neue Hotel in Bangkok entpuppt sich als ordentlich und sauber; alles funktioniert wie es soll und wie man es erwartet – ganz im Gegensatz zum bisherigen. Wohlwollend nehme ich zur Kenntnis, daß das Hotel günstige Preise anbietet und in einer ruhigen Umgebung liegt. Falls ich nochmals nach Thailand bzw. Bangkok kommen sollte, steige ich hier gerne wieder ab. Witzig am Rande: Es gibt keine dreizehnte Etage - und wegen der chinesischen Gäste auch keine vierte und keine vierzehnte.

Thailand Oktober 2017

Thailand Oktober 2017

Thailand Oktober 2017

Thailand Oktober 2017  

Bei der Hotelauswahl war es mir wichtig, nach Möglichkeit in „meinem“ Bezirk Sukhumvit zu bleiben. Da kenn ich mich aus, da bin ich (schon fast) zuhaus‘. Und ein paar Leute kennen mich hier ja auch schon.

Nach dem langen Flug ist jetzt aber erstmal Chillen angesagt. Und dringende Flüssigkeitsaufnahme…

Thailand Oktober 2017 

Die Stadt ist indessen anders als sonst: König Bhumibol wird Ende dieses Monats mit unglaublich hohem Aufwand eingeäschert, man spricht von drei Mrd. Baht, also ca. 75 Mio. Euro, und alle Thai warten gespannt darauf. Das spürt man allerorten, irgendwas liegt in der Luft. Niemand spricht darüber, aber es ist doch sehr deutlich wahrzunehmen. Immerhin verehrten ihn fast alle Menschen hier im Land. Sehr. Da trauert wohl kaum jemand dem schönen Geld für diesen immensen Aufwand hinterher.

Im „Handelsblatt“ gelesen:

„Ab 1. Oktober werden sämtliche Fernsehsender im Land ihr Programm auf schwarzweiß umstellen – als Zeichen des Respekts. Vier Tage vor Beginn der Trauerfeierlichkeiten werden dann nur noch Programme über das Leben des verstorbenen Königs gezeigt, bevor dann die tagelange Live-Übertragung der Bestattungsrituale beginnt. Der Tag der Einäscherung (26. Oktober) wurde zum landesweiten Feiertag erklärt, in großen Teilen Bangkoks wird an dem Tag daher Stillstand herrschen.“

Ich hatte es schon geahnt und meinen Flug deshalb entsprechend geplant.

Alle Thai müssen/sollen schwarze Kleidung tragen, Beamte sowieso, schon seit dem Tod des Königs, jetzt aber noch mehr. Die Flaggen an den offiziellen Gebäuden hängen auf Halbmast. Der Sohn und neue König soll sich unterdessen zur Zeit (erste Hälfte Oktober 2017) auch weiterhin noch in seinem Anwesen am Starnberger See aufhalten, um lieber dort zu trauern (555, HaHaHa)…

Diesmal finde ich eine günstige Gelegenheit, endlich einen der beiden Rod Fai Night-Markets zu besuchen. Ich hatte es schon lange vor, war aber ewig nicht mehr an einem Wochenende in der Stadt. Und nur dann ist er auch richtig geöffnet. Heute ist Samstag; also gleichmal ein Taxi ordern. Der Weg ist weiter als gedacht, wir sind schon fast am Airport.

Hier gibt es mal wieder alles – und noch viel mehr. Dazu unzählige Essensstände und kleine Restaurants. Live-Bands spielen und geben ihr Bestes; das klingt dann oft so kakophonisch wie die Cantina Band in Star Wars. Und wegen all dessen, und vielleicht auch wegen der schmalen Gänge, gibt es hier ein einziges Gedrängel und Geschiebe. Meine Begeisterung sinkt immer tiefer, hier kann ich mich gar nicht wohlfühlen. Und sowas wird als „Geheimtipp“ gehandelt? Naja, ok, die Wertigkeit hat sich längst nach unten verschoben. (Nicht nur in Thailand…) Aber das ist ja nur ein Teilchen meiner eigenen Gesamtwahrnehmung. Den Leuten gefällt‘s möglicherweise. (Oder auch nicht, ich sehe eigentlich in keine allzu fröhlichen Gesichter. Geht es ihnen vielleicht insgeheim doch so wie mir??)

Restaurant „The Best 100 Oysters“. Schön! Super! Klingt doch verführerisch gut, um mal eine verdiente Pause einzulegen. Ich habe Hunger und bestelle mir deshalb gleichmal zwei Austern. Zum Probieren. Als sie nach langer Wartezeit und umständlicher Vorbereitung endlich serviert werden, spucke ich die erste gleich wieder aus und die andere rühre ich lieber erst gar nicht mehr an. (Glücklicherweise habe ich das Ganze ohne Probs überlebt.) Erkenntnis: Man darf der Werbung nicht alles glauben…

Thailand Oktober 2017 

(Aber ich bekomme am nächsten Abend doch noch meine ordentlichen frischen Austern, in einem meiner Lieblings-Lokale im Nana-District.)

Thailand Oktober 2017 

Die Preise in Bangkok bzw. Thailand steigen ständig. Ich höre es immer mal wieder in den Gesprächen mit Einheimischen. „Billig“ ist halt nicht mehr in Thailand. Zumal Alkohol (wozu ja leider auch Bier gehört) und Zigaretten schon wieder gerade teurer geworden sind.

Bangkok macht aber trotzdem immer wieder Spaß und wird nie langweilig. Wie heißt es so sinnig in “One Night in Bangkok” von Murray Head:  

…Eine Nacht in Bangkok und die Welt wird für dich zur Auster.

Die Bars sind hier Tempel, aber ihre Perlen sind nicht umsonst…

Im Original:

…One Night in Bangkok and the World's your Oyster.

The Bars are Temples but their Pearls ain't free…  

Apropos Perlen, die da gerade besungen wurden: Es gibt in Thailand viele wunderschöne Perlen, hilflose Personen, die aus ihrem Zuhause gejagt worden sind, um in der Großstadt zu arbeiten und für den Unterhalt der zurückgebliebenen Familie zu sorgen. Da sehe ich es schon gelegentlich als meine Pflicht an, manchen dieser armen Menschen mit bedauernswertem Menstruations-Hintergrund zu helfen und mir eine gefühlvolle Massage angedeihen zu lassen; „Rücken“ hat ja heute fast Jeder. (Und hier noch ein bewährter Expertentipp von mir dazu: Ich wähle mir gerne eine ältere Masseurin aus, weil die in der Regel mehr Erfahrung haben; die jüngeren sind eher etwas oberflächlich und sinnen in erster Linie darüber nach, wie sie ihr Salär noch etwas verbessern können…)

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Eingedenk des obigen Songtextes stecke ich mir dann zuweilen abends eine überschaubar kleine Menge Geldes ein und werde (meistens) angenehm und freundlich bedient. Man findet danach auch immer ein paar Mitstreiter, um gemeinsam etwas zu trinken und den Leuten zuzuschauen, und dann zusammen über lebenswichtige Dinge zu philosophieren, z.B. über Weltfrieden, König, Baht-Umrechnungskurs, Hotels, Essen, Bars, Mädchen…

Es ist angenehm, unter Qualitätstouristen zu sein, zu denen ich mich inzwischen ja auch längst zähle.

Mit einer Gruppe anderer Leute rede ich in der Regel lieber nicht, die wollen hier schließlich nur ihre schäbige Promiskuität ausleben und billigen Sex. (Die, die nur zum Kopulieren nach Thailand kommen, sind hier in Thailand inzwischen gar nicht mehr gerne gesehen und werden sowieso immer weniger. Für solche Leute gibt es erfreulicherweise inzwischen günstigere andere Destinationen.) Diese armseligen Männer haben keinerlei Interesse an der Schönheit Thailands und wollen auch gar nichts darüber wissen.

Entlang der Sukhumvit haben die Fliegenden Händler längst wieder ihre Stände des Abends aufgebaut; für kurze Zeit waren sie verschwunden. So ist das eigentlich immer in Thailand, sprich Bangkok, Pattaya & Co. Irgendjemand, Regierung, Behörde, Polizei, erläßt neue Gesetze und Vorschriften oder kramt die alten hervor und es herrscht erstmal großes Gezeter und Tohuwabohu. Doch nach kurzer Zeit der Aufregung ist dann alles wieder beim Alten, vor allem, wenn genug „Teegeld“, sprich Bestechungs- und Schweigegeld, geflossen ist. Mich erfreut’s jedenfalls in diesem Fall.

Diesmal übernehme ich meinen Leihwagen mal wieder in einem Stadtbüro in der Nähe. Es ist ein anderes als kürzlich, was sich allerdings sogleich als Verschlimmbesserung und keine gute Idee herausstellt: Langwierig, umständlich, unprofessionell! Die Zeitersparnis wird durch die lange Wartezeit aufgefressen. Ist halt thailandüblich, die Leute haben keine Ahnung, kein Interesse und keine Lust. Nächstes Mal hole ich das Auto doch lieber wieder am etwas weiter entfernten Flughafen ab.

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Erste Übernachtung in der Nähe von Nong Khae in einem kleinen angenehmen Resort, das ich noch vom letzten Mal gut kenne und mag.

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Am nächsten Tag geht es auf Highway 1 weiter, nach Norden hinauf. Da immer noch Regenzeit ist, regnet es öfters.

Thailand Oktober 2017

Zur Einstimmung wird gleich mal ein schöner Tempel besucht. Klar, hier gibt es einen „seltenen“ Fußabdruck Buddhas zu bestaunen. Schon merkwürdig, wo der alte Knabe die überall hinterlassen hat…

Thailand Oktober 2017

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Weiter geht es, nach Lop Buri, wo sich am Prang Sam Yod unzählige freche Affen tummeln, die unwissenden Touristen zur Belustigung der Umstehenden gerne alles Erreichbare stehlen.

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Nebenbei: Mein thailändischer Blinkerhebel wird wohl niemals mein Freund werden können; immer mal wieder schaltet er statt der Blinker lieber den Scheibenwischer ein. Wer schonmal links gefahren ist, kennt das… ;)

Ich bin bald tief im ländlichen Raum und suche nachmittags ein brauchbares Hotel/Resort zum abendlichen Unterschlupf. Vergebens. Zwei, drei kleine Hotelresorts unterwegs haben mir nicht gefallen. Und es wird langsam dunkel! Man erinnere sich, daß sämtliche Scheiben (auch die Frontscheibe!) in Thailand grundsätzlich stark getönt sind. Dadurch sieht man im Dunkeln kaum noch etwas. Dazu kommt viel Regen, wodurch man noch viel weniger erkennt. Verstärkt wird alles durch zahlreiche Zweiradfahrer, deren Licht kaputt ist oder die ihr Licht absichtlich nicht einschalten. Also „Blindflug“.

Ah, Rettung naht, ich entdecke ein Werbeschild für ein Resort in der Nähe und folge der Beschilderung. Doch nach mehreren Hinweisschildern bricht die Kette ab oder ich übersehe ein Schild. Was tun?, ich bin hier wirklich weit weg von allem, mein Standort ist auf der Karte gar nicht mehr erkennbar. Solange gesucht und nichts gefunden. Das Navi hat auch keine Vorschläge.

Nach dieser stundenlangen und mühseligen Suche entscheide ich mich mit der mir eigenen buddhistischen Gelassenheit, endlich den Gegebenheiten nachzugeben und ungern, sehr ungern, halt notgedrungen, ein mir noch ungut bekanntes Hotel in Petchabun anzufahren. Sind ja nur noch sechzig Kilometer. Man muß halt einsehen, wenn man verloren hat. Der Check-in ist langwierig und umständlich, genauso wie beim letzten Mal.

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Passend dazu: Das Restaurant ist heute Abend geschlossen! Fuck, denn es gibt auch in der nahen und weiteren Umgebung nichts! (Eigentlich wollte ich doch das böse F-Wort nicht mehr verwenden…) Doch alles Ärgern hilft nichts, ich muß mich heute Abend nach langer Suche (und mit Hilfe eines Tankwarts an einer Tankstelle – und zwanzig Kilometer entfernt) letztendlich mit ein paar armseligen Hühnerbeinchen (und die ich gleich den herumlungernden Hunden vorwerfe) und etwas Tofu-Gemüsesuppe abfinden. Warum habe ich mir stattdessen nicht gleich etwas nebenan am Hotel im 7-Eleven gekauft? Aber kennt man ja, wenn’s nicht läuft, dann läuft’s nicht…

Am nächsten Morgen geht es gutgelaunt weiter nach Norden, kreuz und quer durchs Land, ich suche mir ja absichtlich immer die eher kleinen Straßen aus. Sonne und Regen, sanfte Hügel und motorradfreundliche Kurven. Jede Menge Sanuk – Spaß.

Thailand Oktober 2017

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Abends erreiche ich mein mir so gut bekanntes Hotelresort in Nong Khai am Mekong. Hier fühle ich mich stets auf Anhieb wohl. Schönes sauberes, großes Zimmer, gutes Abendessen am Fluß, romantisch, Vollmond - da geht es einem doch gleich unglaublich gut.

Thailand Oktober 2017 

Da gerade mal wieder ein buddhistischer Feiertag ist, gibt es drei, vier spektakulär beleuchtete Boote auf dem Fluß, die hier hin- und herfahren und laute eigenartig-schöne Musik spielen. Dazu ein bißchen Feuerwerk-Knallerei. Ein großer Vollmond schaut auf mich herunter. Herz und Sinne, was wollt ihr mehr??

Die Leichtigkeit des Seins. Hier kann man sie spüren. Und dabei sein Gehirn defragmentieren.

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Am nächsten Tag besuche ich endlich auch mal den Skywalk in der Nähe. Eigentlich sieht er wie sein großes Vorbild am Grand Canyon aus, nur viel, ganz viiiel kleiner. Die Aussicht ist natürlich auch nicht ganz so spektakulär wie in Arizona. Aber der Mekong ist ja auch kein Colorado. Dafür bezahlt man hier aber auch keinen Eintritt.

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Der Mekong ist und bleibt einer meiner vier Lieblingsflüsse: Mekong, Mississippi, Nil und Rhein.

Der Mekong ist ca. 4.800 km lang,

Mississippi ca. 3.780 km,

Rhein ca. 1.230 km,

Nil ca. 6.850 km.

(Und zum Vergleich der Amazonas:
Ja, er ist jetzt seit neuestem mal wieder der längste aller Flüsse und hat ca. 6.990 Kilometer.)

Nach ein paar Tagen buche ich mir eine Fahrt im Mietwagen (also mit Fahrer, ohne geht nicht) für einen Trip nach Luang Prabang in Laos. Da wollte ich schon immer hin, aber es hat bisher nie geklappt. Mal sehen, ob es diesmal etwas wird. Ich möchte alleine fahren, auf keinen Fall in einer Gruppe fremder Menschen. Genauso, wie ich mir gerne ein größeres Hotelzimmer buche, dann habe ich mehr Platz, mehr Freiheit, mehr Ruhe. Kostet alles ein bißchen mehr, aber das ist es mir wert.

Der Chef der Mietwagenfirma, Khun Chettha, kommt zu mir ins Hotel - ich kenne ihn noch von meiner Tour nach Vientiane vor ein, zwei Jahren - macht alles fertig und kassiert gleich. Morgen früh soll es losgehen. Mein Auto kann ich währenddessen einfach hier am Hotel stehenlassen.

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Morgens, kurz vor acht, ist er wie versprochen da und holt mich ab. Er lotst mich über die nahegelegene thailändisch-laotische Grenze und durch alle Paßformalitäten. Danach Umsteigen in einen anderen Van. Wass’n das?: Beim Umladen sehe ich, daß im Falz der offenen Heckklappe unverletzt eine Kröte sitzt. Der Chef verspricht mir, sie an geeigneter ruhiger, feuchter Stelle wieder in die Freiheit zu entlassen. (Später frage ich mich, ob das vielleicht falsch war – weil sie möglicherweise eine Luftveränderung suchte, von der Familie verstoßen worden war oder nur mal Laos besuchen wollte…)

Thailand Oktober 2017 

Nach ein paar Minuten heißt es, noch einmal in einen dritten Hyundai-Van umzusteigen. Ja, klingt merkwürdig. Ist es auch.

Aber dann geht’s endlich los, halb zehn, ich bin in Laos und es liegen knapp vierhundert Kilometer vor uns, was doch leicht bis nachmittags zu schaffen sein sollte…

Wikipedia:

Laos (…) ist der einzige Binnenstaat in Südostasien.

Der Staat Laos grenzt an China, Vietnam, Kambodscha, Thailand und Myanmar und hat etwa sieben Millionen Einwohner auf einer Fläche von 236.800 km²; Hauptstadt und größte Stadt ist Vientiane.

BTW, die Einwohner Laos‘ nennt man Lao oder Laoten; „Laotse“ ist jemand anders. (Konnte ich mir jetzt nicht verkneifen.)  ;)

In einem Schlenker fährt Khun Did, so heißt mein Fahrer, um Vientiane herum, das ich ja zur Genüge kenne. Laos ist ein besonders armes Land, man sieht es sofort an allem, Häuser, Menschen, Verkehrsmittel, Straßen. Kambodschas Straßen waren ja schon schlimm, hier in Laos sind sie aber nochmal deutlich schlechter.

Wir fahren auf dem Asian-Highway 13, der wohl wichtigsten Straße in Laos, die von Nord nach Süd, von China nach Kambodscha führt. Unser Weg geht über Vang Vieng, einem kleinen beschaulichen Ort unterwegs, und doch ist es die größte „Stadt“ auf der Fahrt. Einmal muß unterwegs Brückenzoll bezahlt werden.

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Unser bedauernswerter Hyunday-Van wird schwer mißschunden, und ich wundere mich, wie er das Ganze so geduldig übersteht.

Bei Wikipedia lese ich später:

The road is mostly paved, though the pavement is in poor condition at many places. It is also relatively narrow, with sharp curves. There are no markings or lighting on the road.

Stimmt! (Obwohl, neue, solarangetriebene Straßenlaternen gab es mal kilometerlang unterwegs in einem Ort.)

Das ist aber in Wirklichkeit viel zu harmlos ausgedrückt, die Straße wurde zwar vor ein paar Jahren durchgehend geteert, ist aber überall schon wieder schwer, sehr schwer beschädigt. Die Teerdecke ist hauchdünn, nur zwei, drei Zentimeter, vielleicht auch fünf, darunter ist aber gleich der Schotter, sonst nichts. Deshalb ist der Asphalt oft aufgerissen und im Schotter wachsen dann die tiefen Löcher. Unser Auto wird oft hin- und hergeschüttelt, aber es erträgt stoisch alle Qualen.

Thailand Oktober 2017

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Khun Did überholt recht gewagt, gerne auch an total unübersichtlichen Stellen, mit Vorliebe auch direkt vor Kurven, da aber alle hier so überholen, ist es insgesamt offenbar so üblich und (hoffentlich!) doch nicht ganz sooo gefährlich. Notfalls bremst man schonmal ab, um entgegenkommende überholende Autos durchzulassen. Ständig mit drei Handys Telefonieren muß natürlich auch sein.

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Leitplanken gibt es in Laos nicht, auf dem gesamten Hin- und Rückweg habe ich nur ein kleines Stück von ca. zehn Metern Länge gesehen, ansonsten gibt es nichts, was die Augen stören könnte, auch nicht an den tiefsten, steilsten Abgründen. Ein Auto liegt ganz unten im Tal. Zertrümmert. Später noch eins im Straßengraben. Auf der Seite.

Thailand Oktober 2017

Überall am Straßenrand laufen rehbraune Kühe herum, hübsche Kühe, vierbeinige, versteht sich, die erstaunlicherweise stets sehr sauber und ganz anders als die thailändischen aussehen. Ziegen gibt es auch reichlich. Hier dürfen sie alle völlig frei herumlaufen, auch auf der Straße, während ihre Kollegen in Thailand fast immer mit einem kurzen Seil angebunden werden.

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Am frühen Nachmittag machen wir einen Halt zur Rast und Erholung, ca. 1500 Meter hoch, ganz oben auf einem Berg, mit unglaublich weiter Sicht ins Land. Schade, man müßte hier frühmorgens sein, wenn die Luft noch klar ist. Die Damentoilette bietet diesen einen tollen Ausblick beim…

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Logisch, hier oben in den Bergen sind die Menschen noch viel ärmer als in der Ebene. Mehrmals sehe ich, wie sich Frauen an den Brunnen in den Dörfern waschen.

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Die großen Lkw kühlen ihre Räder mit Wasser, das sie beim Fahren auf die Reifen rieseln lassen.

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Abends, gegen halbsieben Uhr, erreichen wir endlich Luang Prabang, natürlich ist es bereits dunkel.

Irgendwo gelesen:

Die ehemalige Königsstadt Luang Prabang (ca. 50.000 Einwohner) ist trotz Mekong und geteerter Straßenverbindung immer noch das abgelegenste aller Haupttouristenziele Asiens. Und glücklicherweise strahlt der Ort diese "Ende der Welt-Atmosphäre" auch immer noch aus. Umgeben von Bergen, traumhaft am Zusammenfluss von Mekong und Nam Khang gelegen, ist Luang Prabang wohl das schönste Städtchen Südostasiens. Unzählige Villen im Kolonialstil prägen das Stadtbild. Die ehemals französische Kolonialzeit ist noch überall unschwer zu erkennen.

Mein Fahrer muß sich durchfragen. Obwohl er hier schon oft war, kennt er mein Hotel nicht – und die Befragten auch nicht. Aber schließlich kommen wir doch noch an.

Ein kleines Hotel mit wenig Zimmern; meines beurteile ich als mittelmäßig. Am Wasserhahn des Waschbeckens ist der Perlator geklaut; das Wasser spritzt in alle Richtungen. Im Bad wird es jedesmal beim Duschen Überschwemmung geben, weil das Wasser schlecht abfließt. Das einig Positive ist offenbar der hauseigene schielende Mops, der gleich Freundschaft mit mir schließt und der mich stark an meinen früheren Freund Henry erinnert.

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Der Chef (bzw. die Chefin) ist offenbar etwas bekloppt; ich habe zwar eine große Veranda, aber zum Rauchen muß ich mich auf die andere Seite des Zauns vor meinem Zimmer an die Straße stellen.

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Da ich Hunger habe, mache ich mich gleich auf den Fußweg zum nahen Nachtmarkt. Ist gar nicht so einfach, hier ein angehmes Restaurant mit westlichem Essensangebot zu finden. Asiatisch möchte ich heute einfach nicht. Und wie immer, will ich (grundsätzlich!) draußen sitzen und Rauchen können.

Diese Kombination erschwert die Auswahl eines geeigneten Lokals. Ich bin halt altmodisch und nicht-anpassungsfähig. Gerne. Ich gestehe es. Deshalb gehöre ich auch nicht zu den Menschen, die Nudeln neudeutsch „Pasta“ nennen müssen oder ein E-Book statt eines echten Buches kaufen. Und die alte Rechtschreibung ist mir auch lieber. (Aber ich bin kein Spießer! Bei mir gibt es z.B. kein Nackenhörnchen auf Reisen oder gar Perlschnurvorhänge an der Balkontür.)

Ein Wat ist offen und Musik, unzählige Kerzenblumen und Lampions verbreiten eine ganz besondere, magische Stimmung.

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Letztlich bekomme ich eine Pizza. Ironiemodus an: Aber immerhin gibt es in Laos ja eine große Auswahl diverser Biersorten. Beerlao! Ironiemodus aus. „Beerlao“ ist in der Regel die einzige Biermarke in Laos. Selten gibt es noch Heineken und/oder Carlsberg. Aber meistens sind die dann ausverkauft. Naja, zum Biertrinken bin ich ja auch nicht so weit hierhergekommen.

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An den nächsten beiden Abenden esse ich gleich im Restaurant meinem Hotel gegenüber auf der anderen Straßenseite. Warum nicht gleich? Es sah mir anfänglich etwas teuer (und vornehm) aus. Aber der Aufpreis lohnt sich, hier sitzt man auf weichen Polstern ebenso gemütlich wie romantisch an einem kleinen See mit unzähligen Seerosen; ich fühle mich sogleich wie in einer Oase inmitten der Wüste und labe mich an diversen Cocktails. Sabai, sabai. Gemütlich.

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Am nächsten Morgen holt mich pünktlich wie ausgemacht Khun Did zu einem Ausflug ab. Wir wollen den berühmten Kuang Si-Wasserfall besuchen, der sich, nach dem ich einen kleinen Fisch verspeist habe, als außerordentlich „suay mak mak“ - schön - herausstellt. Leider wissen das auch auch tausend andere Besucher.

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Am nächsten Tag gibt es eine Stadtbesichtigung. Es erstaunt mich zunächst, daß man hier regelmäßig Eintritt bezahlen muß, wenn man einen Tempel besuchen möchte; wenn ich mich richtig erinnere, dann waren es sogar mal vier Euro. Für ein einziges Wat. Das läppert sich dann… Aber mir fällt auch gleich auf, wie ungleich ärmer die Wats hier in Laos im Vergleich mit den thailändischen sind. Hier ist alles ärmlich, vernachlässigt, hm, „nicht so prächtig“. In Thailand sind die meisten Wats voller Farbenpracht und strotzen geradezu vor verschwenderischen echten Goldauflagen. Offensichtlich ist man hier also auf diese Einnahmen deutlich mehr angewiesen.

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Die Währung läßt einen in Laos erst einmal erschrecken: Es gibt sehr hohe Beträge, mit vielen Nullen. Eine Million Kip entspricht etwa hundert Euro. Also einfach vier, fünf, sechs Nullen weglassen. Das hat man schnell raus. Sehr oft kann ich auch mit thailändischer Währung bezahlen, bekomme dann aber stets laotische Scheine zurück. Das machen die Leute in Kambodscha ja genauso. (Und verdienen gleich zweimal.)

Und natürlich „muß“ ich auch mal eine mehrstündige geruhsame Bootstour (mit einem für mich viel zu großen Boot) auf dem Mekong unternehmen. Der Mekong wird übrigens in Laos „Mau Nam Khong“  (Die Mutter aller Wasser) genannt. Der Fluß verfügt über ein immenses Artenreichtum und es werden/wurden hier angeblich immer mal wieder neue tierische Bewohner entdeckt.

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Luang Prabang (das „R“ spricht man eigentlich nicht aus) ist ganz schön, aber in meinen Augen ist es als UNESCO-Weltkulturerbe leicht überbewertet. Sei es wie es sei, mir genügen die paar Tage und ich fahre mit Khun Did wieder zurück, der mich morgens um neun Uhr wie ausgemacht pünktlich abholt.

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Glücklicherweise gibt es bis Vang Vieng auch noch eine andere Straße, Highway 4; ich fahre nicht gerne hin und zurück auf der selben Straße. Statt der vielen Berge müssen wir heute nur einen einzigen Berg kühn erklimmen, mit kurzem Halt, und dann wieder runter. Diese Straße ist im übrigen genauso stark beschädigt. Unser Auto erträgt auch heute wieder alle Torturen ganz gelassen, ohne groß zu Klagen. Später stoßen wir dann wieder auf Highway 13.

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Wir müssen uns heute etwas beeilen, damit wir möglichst noch vor 16 Uhr über die Grenze zurück nach Thailand kommen; die Prozedur ist später angeblich etwas umständlicher. Glaube ich zwar nicht, ist mir aber trotzdem ganz recht so. Um 17 Uhr setzt mich ein an der Grenze gewechselter Fahrer „zu Hause“ in meinem geliebten Hotel ab und ich kann abends, nach meinem Dinner in einem italienischen Restaurant, erneut am Mekong sitzen und relaxen.

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Schade, die Halbzeit ist längst überschritten. Naja, nicht schlimm, ich habe ja noch ein paar Tage vor mir.

Klar, logisch, ich kann gar nicht anders, ich fahre die nächsten Tage weiter am Mekong entlang, in Fließrichtung, nach Süden.

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In Nakhon Phanom habe ich abends mal wieder Pech mit meinem Hotelzimmer, zwei sehr gut aussehende, neue Hotels sind ausgebucht, das dritte ist katastrophal schlimm und verkommen. (Ich habe einfach keine Lust mehr, jetzt noch weiterzusuchen.) Das einzige, das mich wieder etwas besänftigt, ist der superschöne Blick von meinem Balkon runter auf den Fluß. (Vor allem auch am nächsten Morgen.)

Thailand Oktober 2017

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Im Restaurant in der Nähe gibt es endlich mal wieder ein (leider etwas zu warmes) dunkles Paulaner. Aber auch hier sitze ich direkt an der Balustrade am Flußufer und genieße den lauen Sommerabend in (mit) vollen Zügen.

Thailand Oktober 2017

Morgens besuche ich das Wat Phra Tat in That Phanom in der Nähe von Mukdahan.

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Weiter geht es am Mekong entlang, bis die 212 dann mehr ins Land heineinführt. Trotzdem gelingt es mir, den Fluß wieder anzusteuern und zum Ausgleich für die schimmelige Unterkunft in der letzten Nacht heute Abend ein wunderbar schönes, blitzsauberes und einfach perfektes Resort in Khong Chiam zu finden. Hier mündet der Moon-River in den Mekong; der Moon bzw. Mun bietet dem Traveller übrigens unterwegs auch ganz schöne romantische Stellen, ich habe da ein paar besonders angenehme Erinnerungen. Wenn man sehr viel Glück hat, sieht man hier einen „two-coloured River“, braunes Mekong-Wasser und graublaues aus dem Moon.

Dieses Resort hier ist außerordentlich gepflegt, neu. Kein Wunder, es gehört einem Deutschen und seiner bezaubernden, hübschen thailändischen Frau. Hier bekomme ich auch endlich mal wieder ein perfektes Steak. Sanuk mak mak, ich habe hier viel Spaß. Doch leider kann ich keine zweite Nacht dazubuchen – sie sind ausgebucht, morgen ist Freitag und das Wochenende beginnt.

Thailand Oktober 2017

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BTW: Nur ein, zwei Kilometer weiter verabschiedet sich der Mekong als Grenzfluß von Thailand, fließt geruhsam weiter durch Laos, Kambodscha und schließlich Vietnam, wo er dann ins Südchinesische Meer mündet. (Sein Quellbereich ist im Übrigen in Tibet.)

Am nächsten Morgen mache ich mich gleich kurzentschlossen auf den Weg. Rumjammern würde mir jetzt auch nicht helfen, ausgebucht ist ausgebucht!

Thailand Oktober 2017

Thailand Oktober 2017 

Ich besuche den nahegelegenen Pha Taem NP und sehe mir dort unter sehr vielem Schweißvergießen ein paar (kaum noch zu erkennende) prähistorische Wandmalereien an. Der Rundweg ist immerhin schlappe vier, fünf Kilometer lang. Mein Hemd kann ich später vor dem Einsteigen auswringen. Den dazugehörenden Arti Nam (Wasserfall) spar ich mir, zu heiß, zu naß, zu ausgepowert.

Thailand Oktober 2017

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In Surin finde ich abends ein schönes kleines neues Hotel und bekomme in einem Restaurant um die Ecke das schlechteste Spaghetti Carbonara aller Zeiten serviert. Warum habe ich mich auch nicht für eines der vielen thailändischen Gerichte auf der Karte entschieden? Zwei Polizeibeamte machen Personal und Gäste darauf aufmerksam, daß heute und morgen (oder auch länger) mal wieder kein Alkohol getrunken werden darf. Also schnell Bierflasche in ein Glas umgießen und die leeren Flaschen diskret unter den Tisch stellen oder einfach abräumen lassen. (Wie oft ich das und ähnliches in Thailand schon erlebt habe – und umgangen habe, zusammen mit fast allen anderen Thai.)

Thailand Oktober 2017

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Thailand Oktober 2017 

Ein paar Abschlußtage verbringe ich dann wie immer bei meinen Freunden in Nang Rong und dort in einem meiner thailändischen Lieblingshotels.

Thailand Oktober 2017

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Thailand Oktober 201

Den Wagen gebe ich am Ende wie gewohnt am Suvarnabhumi-Airport ab.

Glück gehabt, nichts passiert, keine Bekanntschaften der unangenehmen Art gemacht. Wie stets, eine wunderschöne Reise mit vielen neuen Erfahrungen.

Dreitausendzweihundert Kilometer gefahren, plus ein paar hundert gefahrenwordene Kilometer in Laos. Es gab wieder viel Regen, war ja auch noch Regenzeit. (Die beste Reisezeit für Thailand und Südostasien überhaupt ist übrigens Dezember bis Februar.)

Bei der Vorbereitung der Reise gelesen und im voraus gefreut:

Neu und eine sinnvolle Idee: Die Ausreisekarte wird zum 1. Oktober (2017) wegoptimiert.

War sie aber nicht. Es gibt sie also noch. Vorerst. Ist aber auch keine große Sache damit.

Vorankündigung: Bei der nächsten Reise mach‘ ich vielleicht mal einen Abstecher nach Myanmar. Stay tuned!

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Und hier noch ein paar Hinweise, so wie ich sie kennengelernt habe bzw. so wie ich sie persönlich sehe, und in zufälliger Reihenfolge, wie sie mir hier gerade einfallen, für jene Leser(innen), die sich für das thailändische Leben interessieren. Wer es besser weiß, möge es mir bitte nachsehen – oder mich verbessern:

Thailand ist als Urlaubsland mittlerweile so beliebt, dass fast 35 Millionen ausländische Besucher, etwa die Hälfte der Bevölkerung, in diesem Jahr erwartet werden. (Bangkok ist überhaupt die von Touristen meistbesuchte Stadt der Welt.)

In Thailand herrscht seit dem Putsch 2014 „vorübergehend“ eine Militärregierung mit einem General an der Spitze. Der verstorbene alte, hochverehrte (kluge und erfahrene) König hatte schon relativ wenig zu sagen – und auch nur bei den ganz großen Problemen - sein Sohn noch viel weniger.

Die Menschen in Thailand nennt man Thai oder Thailänder(innen). Beides ist richtig.

Viele Thai leben immer noch in ärmlichen bzw. sehr ärmlichen Verhältnissen. Dazu paßt auch das Gesundheitssystem. Es ist zwar so gut wie kostenlos, aber deshalb auch sehr mangelhaft. Artpraxen, wie wir sie kennen, gibt es eigentlich nur in großen Städten und auch dort nur eher selten. Alles läuft über die „Hospitals“ ab, die es in jedem größeren Ort gibt; sie sind, wie erwähnt, fast kostenlos, haben aber ewiglange Wartezeiten (gerne auch acht, zehn, zwölf Stunden – oder man muß sogar am nächsten Tag wiederkommen). Oder über die „Clinics“, die aber erheblich teurer sind und vergleichsweise kurze Wartezeiten haben. Man kann auch eine Apotheke aufsuchen, die mehr oder weniger gut hilft; in größeren Apotheken ist oft auch ein Arzt bzw. eine Ärztin anwesend.

Thai schlafen zuhause oft auf einer einfachen Matte direkt auf dem Boden; die Matte wird tagsüber zusammengerollt.

Stromleitungen zum und im Haus sind meistens nur zweiadrig. Deshalb gibt es auch immer noch sehr viele, meist tödliche Unfälle durch Stromschlag.

Die meisten Verkehrsteilnehmer haben keinen Führerschein. Er ist zwar vorgeschrieben, aber bei einer Polizei-Kontrolle bezahlt man eine überschaubare kleine Strafe und kann einfach weiterfahren. Fahrschulen gibt es nur ganz, ganz selten, und dann natürlich auch nur für Autos. Im Verkehr gibt es deshalb auch unglaublich viele Unfälle, oft tödlich. (Thailand hat eine der höchsten Verkehrstotenraten in der Welt.) Helmpflicht gibt es, sie wird aber nur in ein paar Großstädten - meistens - beachtet.

Wasser aus der Leitung muß immer mittels Filter in jedem Haus gereinigt werden. Falls es überhaupt läuft. Auf dem Land „sprudelt“ oft stundenlang nur warme Luft aus dem Hahn.

Beim Essen wird immer Chili verwendet. Und dazu noch drei, vier andere „Scharfmacher“. Und immer auch Zucker. Da kann ich mich einfach (noch) nicht daran gewöhnen.

Eltern und Großeltern werden hoch geachtet. Ich habe schon oft erlebt, wie gefühlvoll und geduldig sich die Jungen um die Alten kümmern; Altenheime gibt es deshalb so gut wie gar nicht. (Beneidenswert!)

Der 2006 eröffnete Suvarnabhumi-Airport wird seit 2017 deutlich auf etwa die doppelte Kapazität erweitert, u.a. mit einer dieser lästigen führerlosen Tunnelbahnen, zusätzlichem Terminal, dritter Rollbahn usw. (Wird übrigens „Suu-wa-na-puhm“ ausgesprochen.) Man nimmt dafür erstmal schlappe zwei Mrd. US-Dollar in die Hand.

Wir haben hier bei uns ja relativ wenig Sonne und streben deshalb nach „gesunder“ brauner Haut. Thailänderinnen sind an sich eher dunkel und wollen deshalb möglichst helle Haut, weil sie halt diese als „gesund und elegant“ empfinden. Man will ja immer das, was man nicht hat…

Der Mindest-Tageslohn für einfache Arbeiten beträgt um die 350 Baht (ca. 8-9 EUR). Die bekommt man aber nur, wenn man die Schule ordentlich zu Ende gebracht hat. Wer kein Abschlußzeugnis vorlegen kann, bekommt keine Arbeit – oder muß mit noch viel schlechterer Bezahlung vorlieb nehmen. Deshalb gehen viele Mädchen in die Bars der Rotlichtbezirke – und junge Männer arbeiten am liebsten erst gar nicht.

Klingt ungewohnt, ist auch ungewohnt: Wenn im Parkhaus sämtliche Parktaschen belegt sind, stellt man sein Auto einfach vor der Reihe der parkenden Autos ab. Ohne Handbremse und Gang! Wenn dann einer der Zugeparkten raus will, schiebt er die ihn störenden Fahrzeuge einfach vor oder zurück und kann rausfahren. Ging übrigens auch bei mir noch immer ohne jeglichen Dotzschaden gut ab.

Die thailändische Königsfamilie ist mit großem Abstand die reichste unter allen Königsfamilien. Man hat sie 2011 auf 82 Mrd. EUR geschätzt, da kommen noch nicht einmal mehr die neureichen Ölscheich-Könige mit, wenngleich sie (ungerechterweise) immer mehr aufholen. Und die Queen, an die man in diesem Zusammenhang ja gerne zuerst denkt, schon gar nicht.

Vornamen werden in der Regel von den Mönchen im Wat ausgesucht. Man geht mit dem Neugeborenen zum Tempel seines Vertrauens und erhält dort von einem Mönch fünf Vornamen angeboten, die sich aus Tag und Stunde der Geburt ergeben. (Oder der Ortsvorsteher sucht sie aus.) Davon wählt man einen und der gilt dann für den offiziellen Verkehr. (Ich sage absichtlich „man“, weil die Eltern oft nur noch aus der Mutter bestehen; der Vater hat sich gerne vor der Geburt aus dem Staub gemacht.) Außerdem geben die Mutter/Eltern ihrem Kind nach eigenem Belieben noch einen kurzen Spitznamen, am liebsten einen mit drei Buchstaben. (Wer sich noch mehr für thailändische Gepflogenheiten bei den Namen interessiert, findet im Internet viel darüber.)

Sehr deprimierend ist das riesige Müllproblem in Thailand. Man wird beim Einkaufen überall mit Plastik zugeschmissen, das dann oft einfach weggeworfen wird. Auf dem Land noch viel mehr. Wenn man dort „ordentlich“ ist, verbrennt man alles direkt vor seinem Haus. Mit den entsprechenden stinkenden Verbrennungsgasen. Müllabfuhr gibt es nämlich nur in den größeren Orten. Daran wird sich wohl auch vorerst nichts ändern. Thai fehlt das Umweltbewußtsein vollständig, fast zu 100%. Wahrscheinlich haben die in ihrer Sprache gar kein Wort dafür. Leider.

Und noch ein aktueller Nachtrag dazu: Dort, wo es eine Müllentsorgung gibt, wird (soll) sie in Kürze auf das bis zu Elffache erhöht werden.

Ich werde oft nach solchen Dingen gefragt, deshalb habe ich es hier einfach mal aufgeschrieben.

 

Thailand tut Körper und Geist gut – und die Seele freut sich auch!

Und noch (m)eine letzte Bemerkung:

Ein Leben ohne Thailand-Reisen ist möglich - aber langweilig

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