Die schrecklich langweiligsten Reiseberichte aller Zeiten.

Hier sind sie.

 P  Unterstützt durch Produktplatzierung

 

Ein bißchen Spaß muß sein…
…dann kommt die Freude ganz allein  

Von Wilfredo Ingo “Roberto Blanco” Virmondo

Bangkok, Kanchanaburi, 
Sangkhlaburi,
Nakhon Sawan, 
Khao Kho, Chiang Khan

  
Oktober 2016

 

Geschrieben mit handverlesenen Buchstaben

 Thailand Reise Oktober 2016

Ich tu doch nichts. Ich will doch nur Reisen. Ich kann auch gar nicht anders: Ich muß Reisen! Schon lange am liebsten nach Taka-Tuka-Land. Nach Thailand! Und nirgendwo anders hin!

Ich habe mir eine Passage auf der HMS Bounty gebucht; Käpt’n Bligh steuert unser Segelschiff direkt nach Bangkok – zum Glück diesmal ohne jegliche Meuterei der Mannschaft.

OK, die Vorstellung wäre natürlich interessant. Aber in der Realität fliege ich ausnahmsweise mal wieder mit der der haßgeliebten LH und in einem „kleinen“ A340. Versuchsweise mal Premium Economy, lohnt aber eher nicht, viel besser als in der Holzklasse sitzt man hier auch nicht – vor allem, wenn ein dickes, fettes, unhöfliches, unkultiviertes Schwein neben einem sitzt und sich breit, zu breit, unverschämt breit macht. (Ich sinne darüber nach, wie es sich auswirkt, wenn hier zwei füllige Menschen nebeneinandersäßen…)

Diesmal kann ich endlich mal wieder Nonstop Fliegen. Ist natürlich sehr angenehm, wenn man den langen Nachtflug einfach Verschlafen kann, obwohl, so ein kurzer Zwischenstopp wie bei den letzten Flügen kommt einem Raucher ja auch ganz gelegen.

Wie süß das Mondlicht auf den Hügeln tief unter mir liegt…

 

Bangkok ……………………………………………………………………..……………………………………

Guten Morgen Bangkok! Willkommen in meiner Lieblingsstadt. Willkommen daheim. Willkommen im Red Bull-Land. (Red Bull wurde hier erfunden und heißt in Thailand „Krating Daeng“. Es gibt aber auch noch ein paar weitere sehr ähnliche Kopien.)

Thailand Reise Oktober 2016
  Thailand Reise Oktober 2016 

Bangkok empfängt mich wie immer. Heiß wie immer, sonnig wie immer, zähflüssig wie immer, Hotel wie immer (aber auch immer freundlicher). Nach einer raschen Abkühlungsdusche stürze ich mich in die urbane elysische Erlebniswelt und lass lässig die unzähligen Eindrücke auf mich einwirken.

Thailand Reise Oktober 2016
  Thailand Reise Oktober 2016 

Des Abends kommt mir, friedlich in einer der vielen lustfreundlichen Bars sitzend, mal wieder etwas Sinnbildliches in den Sinn, während ich das sich immer wiederholende Gebaren, Gebalze und Verhandeln mit Mimik, Händen, Füßen vieler männlicher Gäste im Gespräch mit den hübschen Bardamen beobachte. (Frage: Kann man das eigentlich auch schon „Redundanz“ nennen? Muß ich später noch drüber nachdenken.) Habe es mir längst abgewöhnt, über manche, ähm, viele Leute innerlich den Kopf zu schütteln.

„Aber ich will doch nicht unter diese Verrückten gehen" widersprach Alice.
"Ach, dagegen läßt sich nichts machen", sagte die Grinsekatze. "Ich bin verrückt. Du bist verrückt. Hier sind alle verrückt."
"Woher weißt du denn, daß ich verrückt bin?" fragte Alice.
"Mußt du sein" sagte die Katze, "sonst wärst du ja gar nicht hier."

OK, das mit Alice wird aber wohl passen, ich bin ein Bekloppter unter Verrückten. Katzen sind ja sehr intelligent…

Thailand Reise Oktober 2016

Thailand Reise Oktober 2016

Thailand Reise Oktober 2016

Thailand Reise Oktober 2016

Thailand Reise Oktober 2016
  Thailand Reise Oktober 2016

Thailand Reise Oktober 2016

Thailand Reise Oktober 2016

Thailand Reise Oktober 2016

Thailand Reise Oktober 2016

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Thailand Reise Oktober 2016

Thailand Reise Oktober 2016 

 

Kanchanaburi ……………………………………………………………………………………………………

Nach ein paar Tagen habe ich genug Reize und Verführungen der Großstadt genossen, hole meinen gewohnten weißen Almera ab und fahre zweihundert Kilometer nach Westen. Nach Kanchanaburi. Hier steht die berühmte (eiserne) Brücke über den River Kwai, die „River Khwae Bridge“, die aber so gut wie nichts mit der Brücke und der Handlung im gleichnamigen Film aus den 50er Jahren zu tun hat.

Thailand Reise Oktober 2016

Thailand Reise Oktober 2016

Thailand Reise Oktober 2016

Thailand Reise Oktober 2016

Thailand Reise Oktober 2016

Thailand Reise Oktober 2016

Thailand Reise Oktober 2016

Long Live The King! Plakate dieser Art sieht man in Thailand ja an jeder Ecke. Und noch viel mehr. Aber leider hat es König Bhumibol nicht geschafft. Er ist am 13. Oktober mit 88 gestorben. Schlagartig wird überall getrauert. Dazu gehört, daß alle Leute ab sofort für ein Jahr lang nur noch schwarze (oder notfalls weiße) Kleidung tragen (müssen/sollen), daß in den nächsten vier Wochen überall sämtliche Vergnügungsaktivitäten (natürlich auch privat) eingestellt werden, daß alle Bars und vor allem die schlimmen Go-Go-Bars in Bangkok, Phuket, Pattaya usw. geschlossen werden (sollen) u.v.m. Sämtliche TV-Kanäle sind gleichgeschaltet und zeigen nur noch die segensreichen Taten des Königs; Werbung ist vollständig gestrichen. Alle nationalen Fußballspiele und Sportveranstaltungen wurden für die nächste Zeit abgesagt; internationale Spiele werden grundsätzlich ins Ausland verlegt. Vielleicht wird das nach den ersten vier Wochen Super-Trauerzeit auch wieder etwas besser. (Ich hoffe es für die Leute.)

Na, da habe ich ja nochmal Glück im Unglück gehabt. Nur gut, daß der König mit seinem Ableben noch so lange gewartet hat, bis ich Bangkok verlassen hatte. Die anfänglich wirklich sehr starke Trauer und die entsprechend miese Stimmung der Menschen hätte ich nicht miterleben wollen. Hier auf dem Land ist alles nicht ganz so schlimm, die Leute nehmen es eher pragmatisch. Mein abendliches Bier kann ich immer noch trinken. Und Vergnügungen hatte ich die letzten Tage ja genug.

Merkwürdig, erst jetzt erfahre ich, daß sein arroganter, verschwenderischer Sohn Maha Vajiralongkorn (immerhin auch schon 64) seit Jahren bisher gerne die bayerische Lebensart genoß und sich überhaupt viel Spaß in München und Bayern gegönnt hat. Hatte! Im Hauptberuf ist er offenbar Playboy, trägt gerne Tanktops, ausgebeulte bauchfreie Jeans und großflächige farbige Tattoos, und fährt bevorzugt deutsche Sportwagen - und ist hier bei uns überhaupt „recht aufgeschlossen und lebenslustig“ aufgetreten. Er lebt mit der ehemaligen Stewardess Suthida, (welch ein hübscher Name, ich hatte selbst auch mal eine ganz reizende Suthida kennengelernt…), er lebt also mit ihr in einer neugekauften 10-Mio-Villa in Tutzing am Starnberger See. Nebenbei pilotiert er aber immerhin eine B 737. (Dafür bekommt er ein respektvolles „Hut ab!“ von mir.) Seine bisher größte Trauer hatte er offenbar um seinen verstorbenen weißen Pudel FooFoo. (Kann ich verstehen. Der Hund ist ja bekanntermaßen der beste und oft einzig wahre Freund des Menschen. Noch ein weiterer Pluspunkt für den Kronprinzen.) Aber das wird sich ja jetzt alles wohl ganz schnell ändern. Nur schade, daß er bei seinem Volk außerordentlich unbeliebt ist.

Da kommen demnächst wohl harte und unfriedliche Zeiten auf Thailand zu. Ich würde mich nicht wundern, wenn es nach Ablauf der ersten vier Wochen Trauerzeit zu heftigen Demonstrationen und schlimmen Bombenanschlägen käme.

Nach zwei Tagen fahre ich zweihundert Kilometer auf der 323 weiter in den Norden bis an die Grenze nach Myanmar, nach Sangkhlaburi, eine Gegend, die man mir schon mehrfach empfohlen hat und die nicht so überlaufen sein soll. Die Straße wird zum Ende hin immer kurviger, bergiger, schmaler – halt interessanter.

Ma kucken wie‘s dort aussieht…

Unterwegs sehe ich mir ein Resort am Mekong an und werde abenteuerlich mit einem Traktor den steilen Hang zum Fluß hinuntergefahren. Hatte ich bisher auch noch nicht. – Aber alles vergeblich, es gefällt mir nicht wirklich.

Thailand Reise Oktober 2016

Thailand Reise Oktober 2016

Thailand Reise Oktober 2016

Thailand Reise Oktober 2016

Hier in Sangkhlaburi gibt es viel zu sehen – und hier war ich bisher auch noch nicht. Ich sehe mir das goldene und ungewöhnliche Wat Wang Wiwekaram an, das man hier etwas erhöht neu erbaut hat. Der alte Tempel ist im aufgestauten Wasser eines Sees versunken; man kann noch ein paar der aus dem Wasser herausragenden Ruinen besichtigen. Am besten mit einem Boot. Die geplante Bootstour muß ich leider an beiden Tagen canceln, tagsüber ist es mir viel zu heiß und nachmittags dann zu regnerisch.

Thailand Reise Oktober 2016

Thailand Reise Oktober 2016

Thailand Reise Oktober 2016

Thailand Reise Oktober 2016

Thailand Reise Oktober 2016

Thailand Reise Oktober 2016 

Auch die berühmte Holzbrücke „Wooden Mon Bridge“, immerhin die längste hölzerne Brücke Thailands, muß man sich hier unbedingt ansehen. Sie ist in der Vergangenheit mehrmals eingestürzt oder zusammengebrochen. Deshalb dürfen schon lange keine Fahrzeuge mehr drüberfahren; ausnahmsweise auch keine „Motobikes“, Motorräder und Roller, die sich ja sonst gerne überall durchquetschen.

Thailand Reise Oktober 2016

Thailand Reise Oktober 2016

Thailand Reise Oktober 2016

Thailand Reise Oktober 2016 

Und natürlich den berühmten „Three Pagodas Pass“ an der Grenze zum alten Birma. Die drei Miniatur-Pagoden wurden hier zum Gedächtnis an die heftigen thai-burmesischen kriegerischen Auseinandersetzungen aufgestellt, sie sind aber wirklich sehr klein – die habe ich mir echt größer vorgestellt.

Thailand Reise Oktober 2016

Thailand Reise Oktober 2016 

Das erste Hotelresort gefällt mir nicht wirklich. Zu dunkel, zu alt, zu verkommen. Und viel zu teuer. Kostenloses Geschenk im Zimmer: Ein dicker Käfer liegt tot auf dem Bett. Das Zimmermädchen entsorgt ihn diskret, während ich mein Gepäck aus dem Auto hole.

Thailand Reise Oktober 2016 

Deshalb wechsle ich am nächsten Morgen für die weiteren beiden Übernachtungen die Unterkunft.

Thailand Reise Oktober 2016 

Ein nächtlicher stundenlanger Stromausfall in der zweiten Nacht kommt mir etwas ungelegen, weil mich schon seit ein paar Tagen ein Tongsia (Durchfall) quält und das kleine Bad und alles andere somit des Nachts natürlich stockdunkel ist. Vielleicht sollte ich doch mal wieder meine kleine Taschenlampe auf Reisen mitnehmen. Oder wenigstens das Handy griffbereit legen.

Durchfall hatte ich in Thailand bisher noch nie. Wahrscheinlich hat mir ein gemeiner und gewissenloser Wirt in Bangkok ein paar Eiswürfel aus ungefiltertem verseuchtem Wasser zur brühwarmen Cola angedreht. Ich erinnere mich noch genau: Meine Zunge, meine Kehle, mein Bauch riefen alle ja, mein Hirn schrie NEIN!

Aber zum Glück war tagsüber kein Besuch der „einfachen“ thailändischen „Toiletten“ erforderlich.

Nach ein paar erlebnisreichen Tagen geht es die gleiche Straße zurück nach Kanchanaburi, es gibt keine andere Möglichkeit durch bzw. über die Berge.

Thailand Reise Oktober 2016 

Und hier gebe ich letztlich nach und suche endlich ein Krankenhaus auf, um diesen blöden Durchfall zu Ende zu bringen. OK, eigentlich ist es das dritte, in zwei normalen Krankenhäusern vorher hätte ich lange warten müssen. Jetzt bin ich in einer „Klinik“, wo man in der Regel schneller und auch besser behandelt wird.

Aller Widerstand hilft dann letztlich nichts, ich muß gegenüber der Ärztin schließlich kapitulieren, mich auf eine Liege legen und geduldig eine Stunde lang eine Infusion in meine Hand laufen lassen. Dazu bekomme ich dann noch jede Menge Medikamente mitgegeben. Damit ist die Sache aber auch schnell und final erledigt. Abgehakt und vergessen.

Thailand Reise Oktober 2016

Thailand Reise Oktober 2016

Thailand Reise Oktober 2016 

(Was predige ich immer allen und Jedem? KEINE Eiswürfel in Thailand! OK, außer in großen Hotels. Tja, so bin ich halt, immer etwas nachlässig, risikobereit und gefahrensuchend. Aber Menschen machen halt Fehler. Warum hätten sonst Bleistifte Radiergummis am oberen Ende…)

Jetzt kann ich mir beruhigt ein Resort für die nächsten zwei Nächte aussuchen.

Thailand Reise Oktober 2016 

Am nächsten Tag besuche ich erleichtert und frohgemut den Erawan Wasserfall. Hier gibt es sieben übereinanderliegende Wasserfälle zu erwandern, aber nach dem vierten breche ich den Aufstieg ab, genau wie bei meinem früheren Besuch, der Weg wird mir in meinen Schlappen dann doch zu gefährlich. Damals war ich zu spät. Jetzt sind es die falschen Schuhe. Und die Hitze. Ich werde die oberen Etagen wohl nie zu sehen bekommen. Wie haben das nur diese unzähligen schrecklichen Russen mit ihren Badelatschen geschafft, die von oben runterkommen?? Bin ich zu verweichlicht? Zu alt? Zu schwach? Doch nicht so risikobereit?

Thailand Reise Oktober 2016

Thailand Reise Oktober 2016

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Nakhon Sawan ………………………………………………………………………………………………

Nächstes Ziel ist Nakhon Sawan. Ich wollte hier eigentlich einen Tag (zwei Nächte) verbringen und u.a. das Wat Kiriwong und den berühmten Aussichtsturm besuchen, entscheide mich dann aber morgens anders und checke aus. Ja, zugegeben, das Resort gefällt mir nicht.

Thailand Reise Oktober 2016 

Am Abend vorher hatte ich beim Abendessen zu meinem Steak die Wahl unter bestimmt 300 (i.W. dreihundert) verschiedenen internationalen Bieren! Einsamer Rekord. Leider habe ich mich aufgrund des Antibiotikums für ein alkoholfreies (ekelhaftes) Erdinger entschieden. Ja, falscher Fehler, warum habe ich mir nicht einfach ein iranisches Alkoholfreies bestellt? Das hätte bestimmt auch nicht schlechter geschmeckt. Oder eins aus Holland, Indonesien, Vietnam oder sonst wo. Die wären bestimmt alle besser. Frage: Wie kann man nur so eine Plörre freiwillig trinken?? (Entschuldigung, lieber J.W.K.)

Thailand Reise Oktober 2016

Thailand Reise Oktober 2016  

Khao Kho …………………………………………………..……………………………………………………

Heute steht mir das Highlight dieser Reise bevor! Wat Phra That Pha Kaew wollte ich mir schon immer mal ansehen. Und die weite Anreise hat sich gelohnt! Friedensreich Hundertwasser lebt offenbar noch immer und hat hier einen (privaten) ebenso ungewöhnlichen und wie phantasievollen Tempel erbaut, der inzwischen sogar als buddhistisches Kloster offiziell anerkannt worden ist. Wieder habe ich Glück, das schlimme Unwetter unterwegs hat sich gerade verzogen. Freundlich-nachmittägliche Sonne taucht die riesige Anlage in wunderschönes Licht und läßt die unzähligen Mosaiken in allen Farben erstrahlen. Das dazugehörende großzügig verwendete Gold glänzt mit ihnen um die Wette. Dazu schauen fünf riesige, schneeweiße, hintereinander sitzende Buddhas gutmütig auf uns Besucher herab. Einfach nur schööön! Wieder hat sich die Reise voll gelohnt!

Thailand Reise Oktober 2016

Thailand Reise Oktober 2016

Thailand Reise Oktober 2016
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Thailand Reise Oktober 2016

Thailand Reise Oktober 2016

Peinlich und zugleich ärgerlich: Ich bin hier schon (mindestens!) zweimal vorbeigekommen und habe den etwas abseits liegenden Tempel einfach nicht gesehen. Blöd! Schlecht vorbereitet! Und Schilder gibt es so gut wie keine. Und wenn doch, man könnte sie ja gar nicht lesen.

Meine Bewertung hierzu: Schönster Tempel Thailands! Hm, okay, dieses Prädikat habe ich schon mehrmals vergeben, es gibt hier für mich inzwischen schon mindestens drei „schönste Tempel Thailands“. Ja, ich gebe es zu, es mag ja auch eigentlich zunächst gegen mich bzw. gegen meine Entscheidungsfreudigkeit sprechen, aber ich kann mich mal wieder nicht festlegen…

Sei es wie es sei, total überwältigt fahre ich frohen Mutes und befriedigt, nein, erfüllt die fünfzig Kilometer nach Phetchabun in mein kleines Resort zurück. Im Fernsehen gibt es schon wieder unterschiedliche Programme und auch erste (ernste) Spielfilme; die Verkaufskanäle, wie z.B. QVC hier bei uns, senden unterdessen auch wieder und bieten wie früher ihre Kochtöpfe und überhaupt Küchenutensilien und auch Schmuck an. Und natürlich, ist ja logisch: Bhumibol-Gedenkmünzen. An die thai-üblichen Soaps, Spielshows und den ganzen Quatsch ist aber auch weiterhin nicht zu denken.

Thailand Reise Oktober 2016

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Chiang Khan …………………………………….….……………………………………………………...

Noch ein Ziel hat man mir schon mehrfach empfohlen: Chiang Khan, einen alten kleinen romantischen Ort im Norden am Mekong River, direkt an der laotischen Grenze. Da fahr ich heute in angemessener Eile als nächstes hin.

Endlich am Ziel angekommen, stellt sich die Zimmersuche als undurchführbar bzw. als erfolglos heraus: Alle winzigen Hotels in der malerischen Ortsstraße sind voll, offenbar kamen fast sämtliche Thailänder auf die Idee, ausgerechnet heute dieses Wochenende hier am Fluß zu verbringen.

Beinah alle Hotels liegen an der schmalen quirligen Geschäftsstraße, die parallel zum Flußufer verläuft. Traditionelle Holzhäuser säumen die enge Straße. Ab und zu laden alte Tempel aus Teakholz im laotischen Stil zur Besichtigung ein. An jedem, wirklich an jedem Hotel-Eingang ein Schild „Besetzt“.

Aber wie immer, als ich den Ort schon enttäuscht verlassen will, findet die olle Torfnase (meine Wenigkeit) doch noch ein sehr angenehmes, ordentliches, sauberes Resort - viel besser, als die alten, engen, primitiven Unterkünfte an der Hauptstraße im Ort. Und ausreichend Parkplätze gibt es auch vor jeder Tür.

Thailand Reise Oktober 2016

Thailand Reise Oktober 2016 

Kostenlos dazu erhalte ich einen wunderschönen Sonnenuntergang am Mekong geschenkt. Mannomann, womit habe ich all diese Freuden nur verdient?

Thailand Reise Oktober 2016

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Thailand Reise Oktober 2016 

Die Straße metamorphosiert jetzt abends überraschend in eine Walking Street (Fußgängerzone); einige Roller und TukTuks müssen sich natürlich trotzdem durch das Menschengedränge quetschen. An beiden Seiten wurden inzwischen unzählige Verkaufstische mit „handwerklichen“ Dingen (wahrscheinlich meist aus China usw.) aufgebaut. Und Essensstände. Kilometerlang. Eine schier endlose Reihe. Ich lass mich einfach treiben und genieße die eine und andere Köstlichkeit.

Thailand Reise Oktober 2016

Thailand Reise Oktober 2016

Thailand Reise Oktober 2016

Nur das Abendessen wird grottenschlecht, so mies wie hier habe ich in Thailand wahrscheinlich noch nie gegessen. Schlechte Qualität kann man sich hier aber offenbar leisten, jeder Tisch in hunderten Restaurants ist besetzt. Oder habe ich mir nur das Falsche bestellt?

Aber wenigstens habe ich dann doch noch einen kleinen Tisch auf der oberen (zweiten) Etage für mich ergattert, sitze direkt am wackligen Geländer und sehe auf die Leute, den Mekong und nach Laos hinüber. Entspannung pur. Und sooo romantisch.

Thailand Reise Oktober 2016

Thailand Reise Oktober 2016 

Wenn nur die vermehrungswilligen Moskitos nicht so lästig wären…


Nang Rong / Nong Khae …………………………………………………………………………

Ich muß mich jetzt langsam, ähm, eigentlich Hoppigaloppi, auf den Rückweg machen, ich will schließlich, wie immer, noch Freunde und Bekannte in Nang Rong und in Nong Khae besuchen, um ein Happy End dieser Reise zu erleben. Über fünfhundert Kilometer sind es heute. Warp-Geschwindigkeit käme mir jetzt ganz gelegen.

Thailand Reise Oktober 2016

Thailand Reise Oktober 2016 

Unterwegs dann einer der in Thailand üblichen unzähligen polizeilichen Check-Points. Ein eifriger Polizist will unbedingt (und zum ersten Mal in Thailand) einen Blick in meinen Kofferraum werfen. Naja, darf er gerne. Dabei sehe ich endlich mal mit eigenen Augen, wie sich das mit dem (nicht vorhandenen) thailändischen Führerschein nun wirklich verhält. Ich habe es ja schon oft gelesen und gehört – aber nie glauben können/wollen: Also, wer hier keinen Führerschein hat, bezahlt zur „Strafe“ 400 THB (ca. 10 EUR) und fährt anschließend fröhlich weiter seines Weges. Klingt merkwürdig, ist aber tatsächlich so. Müßte man bei uns eigentlich auch einführen…

Friedlich und trotz der Eile geht es beschaulich über vielerlei Straßen Richtung Süden und ich werde abends natürlich herzlich von meinen Freunden empfangen und bewirtet. Jetzt kann ich mich von den Strapazen dieser Reise ganz in Ruhe erholen. Ich fühle mich als Held in meinem eigenen Film und laß ihn auch raushängen. Hier bin ich Held, hier darf ich’s sein…

Doch jede Reise hat ein Ende, ein paar Tage später muß ich „auschecken“! Wieder werde ich aus dem Paradies vertrieben, aber das geht uns Menschen ja seit Adam und Eva so. Thailand verabschiedet mich (bzw. sich) aber wenigstens mit einem wunderschönen Sonnenuntergang.

Die befürchteten umfangreichen Kontrollen auf dem Weg zum und im Flughafen nach des Königs Tod gibt es glücklicherweise nicht. Alles wie immer. Also allen Unkenrufen zum Trotz: „Business as usual“. 2.600 Kilometer zurückgelegt.

Das Wetter auf dieser Reise war wie immer heiß, oft sehr heiß, immer deutlich über 30° C. Ja, Regen gab es gelegentlich, ein paarmal auch recht heftig, aber immer nur kurz, einmal auch „mittelkurz“, fast eine Stunde, aber es ist ja auch noch Regenzeit bis Ende Oktober.

Beim Reflektieren der Ereignisse dieser Reise freue ich mich, daß mich mein Schutzengel mal wieder erfolgreich beschützt hat, besonders, als mich unterwegs mal ein gegnerisches Auto im dichten Stadtverkehr streifen wollte und mir nur zu gerne die linke Seite aufgerissen hätte. Dabei ist aber nur mein linker Außenspiegel angeklappt worden. Sonst keine besonderen Vorkommnisse der unangenehmen Art. Und vor allem auch keinerlei Probleme wegen des verblichenen Königs. Das „Schlimmste“ daran war (für mich) wohl das jetzt besonders miese TV-Programm, aber Fernsehen in Thailand ist ja überhaupt eine Strafe.

Übrigens wurde die staatlich verordnete Trauer nach ein paar Tagen schon etwas erleichtert; ich habe unterwegs, in der Provinz, geöffnete Bars gesehen, in denen dann hauptsächlich die Musik abgedreht oder leise gestellt war. Die Mädchen haben normal gearbeitet, ok, vielleicht etwas auf Sparflamme. Viele der freundlichen „Take-away-Girls“ sind offenbar einfach erstmal für ein paar Tage nach Hause zu ihren Familien gefahren.

Da werden viele Menschen wohl demnächst Schwierigkeiten bekommen, Mieten, Leasingraten der Autos, Kredite und überhaupt den Unterhalt der Familie bezahlen zu können. Ich bedauere sie schon jetzt. Und der Touristenstrom wird auch nochmal kleiner werden; Urlauber sind ja in der Regel sehr scheu und weichen schnell auf andere Ziele aus.

Jeder Heimflug macht mich melancholisch, nein, depressiv; im MP3-Player spielen die Stones dazu passend „It’s all over now, Baby Blue“.

Aber zuhause ist es ja auch ganz schön. Wenn man mal vom naßkalten Novemberwetter absieht. Und meine Freunde im Dienstag-Töpferkurs warten auch schon ganz gespannt, damit ich ihnen von meinen Erlebnissen berichte.

Thailand! Du willst es? Du brauchst es? 
Du kriegst es!

Du mußt nur hinfahren.

Und hier noch ein persönlicher Hinweis:

Dies war wahrscheinlich mein letzter Reisebericht; bitte, erwartet also in der nächsten Zeit keine weiteren mehr von mir. Ein herzliches Dankeschön für Eure Aufmerksamkeit und ein wohlgemeintes Ciao an Euch alle da draußen.

Euer Wilfried „Wilf“ Virmond

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