Die
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Reisebericht geht nicht!
Fifty
Pics of Joy
Fastnacht/Karneval in Taka-Tuka-Land Ein
paar Fotos meiner achten Thailand-Reise Sämtliche
Fotos wurden vom Autor Bangkok,
Bang Pa In-Königspalast, April
2015 Liebe
Freunde, wie versprochen, schreibe ich an dieser Stelle keinen neuen
Reisebericht, aber ich komme Euren vielen Bitten natürlich gerne nach und
schenke Euch hier wenigstens ein paar Fotos meiner neuen Thailandreise,
bei der ich das etwas rätselhafte Songkran-Fest einmal miterleben wollte. Songkran.
„Song-kan“ gesprochen, ohne „R“, mit der Betonung auf der zweiten
Silbe. Songkran ist das traditionelle Neujahrsfest der Buddhisten, und
Thai feiern es im ganzen Land und besonders in den Großstädten sehr
ausgelassen. Betonung auf „sehr“… Ready
for Rumble! Heute ist Fastnacht, thailändische Fastnacht, denn statt
Kamelle und Konfetti gibt’s reichlich Wasser und weiße Schmiere aus
Kreide, Talkum, Mehl und Wasser ins Gesicht. Ursprünglich
wurden Buddhafiguren und Mönche (und Eltern) mit etwas Wasser beträufelt.
Heute läuft das ganze doch reichlich exzessiver ab, denn es gibt viiiel
Wasser. Naja, okay, tempus fugit, Zeiten ändern sich. Ich besorge mir also erstmal eine Pumpgun, um mich standesgemäß verteidigen zu können. Ab 10:15 Uhr wird zurückgeschossen. „Munition nachladen“ kann man an jeder Ecke, denn überall sind dafür Wasserfässer von Feuerwehr und Geschäften aufgestellt worden. Schon nach fünf Minuten ist man patschnaß, wie nach einem Bad im Pool, aber mit Klamotten. Deshalb kann (und soll) man sich auch einen wasserdichten Umhängebeutel für Handy, Kamera und Geld kaufen. Gibt’s wirklich überall. Der
Wahnsinn hat Methode, es gibt drei verschiedene Arten, wie man angegriffen
wird: Vor allem mit Pumpguns, wie ich sie jetzt habe, dann mit Wasser aus
Gartenschläuchen, sowie durch Wasser aus herumgeschleuderten Schalen und
Schüsseln, wobei das letztere oft eiskalt und deshalb am unangenehmsten
ist, weil dieses Wasser gerne mit Eisbrocken und Eiswürfeln
„geschmacksverstärkt“ wird. (Sooo gemein kalt hatte ich es mir aber
vorher nicht vorgestellt…) Aber bei offiziellen 38 °C (nachts 27 °C)
und hier in der Stadt noch deutlich mehr ist das alles ja auch gar kein
Problem. Wichtig: Blickkontakt mit dem Gegner aufnehmen, immer lachen, und
immer über den Kälteschock „freuen“! Und zurückschießen. So in
etwa: Quid pro quo. Nach
einer
solchen hundsgemeinen „Erfrischung“ empfiehlt es sich, schnellstmöglich
eine der beiden vorher erwähnten Angriffsarten über sich ergehen zu
lassen, um sich wieder etwas „aufzuwärmen“. Im Vorfeld hatte ich gelesen, daß vor zwölf Uhr mittags und nach Sonnenuntergang (eigentlich) offizielle Waffenruhe herrscht - die aber nur auf dem Papier steht und deshalb gar nicht eingehalten wird. Die Wasserschlacht findet vielmehr rund um die Uhr statt (und ist ein paar Tage lang). Die
Songkran-Termine im ganzen Land schwanken übrigens etwas, so wie sie sich
auch insgesamt jedes Jahr geringfügig verschieben. Sie richten sich
offenbar nach dem buddhistischen Mondkalender. Ich
liebe ja hemmungslose Wasserspiele, aber manchmal wird es selbst mir etwas
viel und ich ziehe mich gelegentlich zu ähnlich denkenden Mitstreitern in
den Schatten der Häuserwände zurück, wo man dem Irrsinn aus etwas
sicherer Deckung zusehen und kurz Luft schöpfen kann. Die
wichtigsten Brennpunkte in Bangkok sind offenbar Khaosan und Silom Road
und vielleicht noch Sukhumvit/Soi 4, Nähe Nana. Ein
paar Tipps am Rande: Im
Taxi von innen alles verriegeln. Nicht
mit dem Bus fahren. (Offene Fenster…) Auch
kein TukTuk oder gar Motorradtaxi nehmen. Eine
(billige!) Sonnenbrille und evtl. Ohrstöpsel besorgen. Schuhe
müssen Wasser, viiiel Wasser, aushalten können. Am
besten alte Klamotten anziehen. (Buntes Songkran-Shirt ist ein Muß und
sogar „offizielle“ Pflicht!) Warmduscher
(aus Japan) kaufen sich auch einen Regenumhang.
Voyeuristisch
veranlagte Lustmolche bekommen übrigens genügend hübsche junge
(Falang-)Mädchen in engen nassen T-Shirts zu sehen… Beruhigend:
Sobald man sich etwas zurückzieht, trocknen die Klamotten beeindruckend
rasch. Meine
Erkenntnis: Songkran ist eindeutig der thailändische Bruder seiner
deutschen Schwester Fastnacht. Und genauso maß- und hemmungslos. Und
Sanuk (Spaß) gibt’s genug. Und:
Songkran ist offenbar eher etwas für junge Leute; ich dürfte mit weitem
Abstand einer der ältesten Teilnehmer weit und breit gewesen sein. Und mußte
wohl deshalb (und nicht, weil ich etwa so gut aussah) vor einem
TV-Kamerateam posieren. Einmal
Songkran reicht mir deshalb auch! Das muß (will) man als braver alter
Mann nicht noch einmal durchmachen. Aber schön war‘s trotzdem! Und wer
weiß, nächstes Jahr ist ja wieder Songkran…
Ich
bin natürlich wie immer vor- und nachher auch etwas durchs Land gefahren,
war auch mal wieder ein paar Tage in Pattaya (Betonung auf der letzten
Silbe) und habe endlich eine befreundete deutsche Familie in Hua Hin
besucht, die mich schon ein paarmal eingeladen hatten. Also insgesamt
diesmal eine eher etwas beschauliche Tour mit noch nicht mal fünfzehnhundert
Kilometern Fahrtstrecke. Aber das wird sich beim nächsten Mal wieder ändern.
Hoffentlich. Jedenfalls habe ich da etwas in Planung… Schade!
The
Party is over now! Ich
muß wieder heim; das Flugzeug wird wohl kaum auf mich warten. Ein Taxi
bringt mich zum Airport. Überall im Flughafen ist es ziemlich leer. Ich
bin wieder sehr schnell durch sämtliche Kontrollen. Wie schon bei meiner
Ankunft. Ganz angenehm bei allem Abschiedsschmerz. ~~~~~ Dankeschön,
daß Sie sich für meine Reiseberichte aus nachhaltig zertifiziertem
Schreibstil entschieden haben. Alle Fotos in diesem Reisebericht stammen aus einer Kamera, die vom
Autor selbstständig mit eigenen Händen ausgelöst worden ist.
Jegliche
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