Die besten Reiseberichte aller Zeiten!

Mehr Reisebericht geht nicht!

 

 Wilfried R. Virmond

Thailand im Winter
Heiß und kurzweilig


Ein schrecklich 
schöner/interessanter/langweiliger 
Reisebericht

(Die einen sagen so, die andern sagen so...)

Bitte je nach Meinung ankreuzen

 

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An fünf Lesern getestet
Für jeden Hauttyp geeignet

Ohne künstliche Farbstoffe und Geschmacksverstärker


Another Day 
in Paradise

 

Meine siebte Thailandreise
 Bangkok, Ko Samui, Krabi, Bangkok.

Wie immer mit dem Leihwagen.

 20. Januar bis 4. Februar 2015

 

 Thailand Reise Januar_Februar 2015

 

Meine ersten vier Tage in Bangkok,

Dienstag, 20. Januar bis Freitag, 23. Januar 2015

Frankfurt verabschiedet mich kalt und abweisend, bevor unser glänzender Adler  endlich sanft durch ein Meer aus silbernem Mondlicht gleitet. Bangkok empfängt mich dagegen ganz anders, wie immer sehr freundlich und mit offenen Armen einladend. Kara Ben Nemsi kehrt in den Orient zurück - so muß er sich jedenfalls gefühlt haben. Das Wetter hier ist heiß und sonnig; mittags sollen es wieder fünfunddreißig Grad und mehr werden. Und das bleibt auch alle Tage so.

Meinen steifen Zuhause-Panzer habe ich dort gelassen. Hier brauche ich mir nur noch mein Spaß-und-Freude-Kostüm überzustreifen – und schon geht’s los! Hier bin ich frei, hier darf ich’s sein.

Der Verkehr in der Stadt ist lebhaft und vergnügt, trotz aller Zähflüssigkeit und trotz der üblichen Staus. Also alles ganz normal, alles wie immer - und alles nie langweilig. Überhaupt habe ich hier stets das Gefühl, nicht nur zu Hause, sondern vielmehr auch an einem wichtigen Punkt der Welt zu sein. Bangkok ist zwar nicht der Nabel der Welt, das ist vielleicht eher New York. (Oder, besonders für Esoteriker, Te Pito o te Henua  auf der Osterinsel.) Aber hier ist man mindestens an einer Brustwarze. An einer von vielen, zu denen vielleicht auch Tokyo, Paris, L.A., San Franzisco oder Rom gehören. (Ich finde, zu Rom paßt die Allegorie mit der Brustwarze ja ganz besonders gut.)

Nebenbei: Die Widersprüche Bangkoks (und Thailands) überraschen mich immer wieder, da kann man sich gar nicht dran gewöhnen. Grenzenlose Armut direkt neben teuren Luxusmalls, fast zusammenbrechende Bretterbuden neben klotzigen Wolkenkratzern, elende Hütten neben vornehmen Luxusvillen, reiche, wunderschöne, elegante Thailänderinnen neben bejammernswerten und, ich bitte um Entschuldigung, abgrundhäßlichen Frauen, bettelarme Familien mit Kindern und Babys, die wirklich mitten im Müll und im Kot ihrer abgemagerten „Haustiere“ leben, hilfsbedürftige, notleidende Menschen inmitten reicher, verschwenderischer Touristen. Die oft bodenlose Armut dieser Leute berührt und deprimiert mich wirklich jedesmal aufs Neue. Trotzdem erscheinen mir die Menschen hier zufriedener als bei uns.

Dann die merkwürdige (und trotzdem offiziell geduldete) Rotlichtszene, obwohl das alles hier eigentlich ganz, ganz streng verboten ist. In diese, von der Militärregierung auferlegte nachdrückliche Bevormundung paßt, daß in Thailand eine ganze Reihe Internetseiten, meist pornographischen Inhalts, total gesperrt sein sollen.

Überhaupt lassen die Regierungsleute ihre thailändische Bevölkerung ganz gerne unwissend. Die TV-„Nachrichten“ sind voll mit langweiligen Empfängen, auf denen „wichtige“ Menschen, vorzugsweise Leute der königlichen Familie, begrüßt und beschenkt werden. Deshalb ist es auch kein Wunder, daß Thailänder über so gut wie kein Allgemeinwissen verfügen. Weltnachrichten werden ihnen gerne vorenthalten, dazu sollte man auf die bekannten ausländischen Sender (z.B. BBC) umschalten. Was aber kaum jemand macht. Überall laufen nur die nicht allzu professionell gemachten Soaps – mit jeder Menge Werbung.

Zwei Abende verbringe ich mit Grunzi, Horst und Mike. Allerdings mit sich steigerndem morgendlichen Hangover der Stufen 2 und 3 ("5" wäre am schlimmsten - es ging also noch). Aber wir haben ja auch nicht nur ein paar Bier gezwitschert, wie zuerst geplant. Viele Grüße an dieser Stelle nochmal an Euch, Ihr Lieben! Es war superschön, danke für alles, Freunde!

Endlich kann ich mir das „MOCA“ (Museum of Contemporary Art) auch mal von innen ansehen. Pratunam-Market (billige Klamotten, ähm, preiswerte Kleidung) und das durchaus sehenswerte alte Rattanakosin-Viertel mit vielen Wats (Tempeln) werden diesmal gleichfalls abgehakt. Faustdicke und knüppelstarke Begegnungen gibt’s dann abends in der Gay Street in Patpong. Die „Damen“ nebenan in meiner Ladyboy-Bar freuen sich offensichtlich, mich schon wieder zu sehen.

Thailand Reise Januar_Februar 2015  

Thailand Reise Januar_Februar 2015

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Oft, wenn ich mir abends eine Zigarre angezündet habe, werde ich angesprochen: „Can I smoke your cigar?“ Aber ich bin doch nicht blöd und laß fremde Leute an meinem Stengel nuckeln.

BTW: Die Fahrten mit Taxi und TukTuk sind erfreulicherweise immer wieder unglaublich günstig. TukTuks sollen so ab 700.000 Baht (ungefähr 17.500 EUR) kosten; Thaiminator schreibt auf seiner Webseite allerdings, daß sie nur glaubhaftere 250.000 Baht kosten. Gekostet haben. Wem soll man glauben? Egal. Eindeutig fest steht nämlich, daß sie (leider) nicht mehr gebaut werden. Man munkelt verschiedentlich von bald kommenden neuen elektroangetriebenen TukTuks, aber da wird es bei der Reichweite die gleichen Probleme wie bei uns geben. Man kann auch sehr gut mit BTS (zwei Hochbahn-Linien) und Metro durch die Stadt kommen. Dazu gibt es Motobikes, Motorradtaxis, die aber nur einen Umkreis von etwa zehn Minuten befahren – und sehr billig sind. Wer will, kann während der Fahrt hintendraufsitzend sogar simsen, mailen, facebooken, surfen oder essen. Ich zog es aber immer vor, mich lieber mit beiden Händen festzuhalten…

Hakuna Matata! Keine Probleme! Wieder konnte ich standhaft sämtlichen allgegenwärtigen urbanen Reizen und Verlockungen weitestgehend widerstehen.


Samstag, 24. Januar 2015

Tasty! Divine! Sugar Crush! Gut gemacht! Ich bin im nächsten Level und darf heute wieder den gewohnten üblichen weißen Almera am Flughafen übernehmen, um meine Tour durchs Land zu beginnen.

Yes, same procedure as every year. Ja, alles wie jedes Mal. In mir steckt halt auch nur ein kleiner, alter, langweiliger Spießer. Manchmal.

Zuerst besuche ich wieder meine inzwischen schon alten guten Freunde im Norden Bangkoks und übernachte später dort in der Nähe in Pathum Thani in einem kleinen Resort.

Thailand Reise Januar_Februar 2015 

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Sonntag, 25. Januar 2015

Nach einem einfachen Frühstück - immerhin wird es mir ans Häuschen gebracht - fahre ich gemütlich zweihundert Kilometer quer rüber nach Westen durchs Land.

Thailand Reise Januar_Februar 2015

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Später komme ich auch nach Kanchanaburi und sehe mir dort noch einmal die berühmte Brücke über den River Kwai an.

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Danach geht’s weiter in ein kleines mir noch gut bekanntes wunderschönes Resort in Suanphueng.

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Nanu, der linke Hinterreifen läßt sichtlich nach und schwächelt, zu wenig Druck. Muß ich mal beobachten.

Das Abendessen bekomme ich ganz in der Nähe, ich muß nur zwei, dreihundert Meter an der Straße entlang laufen. Auf dem Heimweg begleiten mich die beiden freundlichen, dankbaren Hunde und passen auf, daß mir unterwegs im Dunkeln nichts passiert.

 

Montag, 26. Januar 2015

Frühstück ist OK, auch hier wird es mir an meine Terrasse gebracht. Der Hinterreifen gefällt mir gar nicht, da dürfte inzwischen höchstens noch ein Drittel Druck drauf sein. Bevor ich das Rad wechsle, lasse ich erstmal die Luft auf allen Reifen nachpumpen.

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Schöne Gegend hier. Viel Grün, Bäume, Hügel, leicht kurvige Straße, wenig Verkehr, ab und zu ein Flüßchen am Straßenrand. Wenn überhaupt, nur winzige Ortschaften. Neben dem Resort, das mir schon beim ersten Mal so gut gefallen hat, habe ich auch deshalb den kleinen Umweg gewählt.

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Später fahre ich dann auf dem breiten 
AH 2/Highway 4 weiter nach Süden, passiere Hua Hin, und komme schließlich nach Prachuap Khirikhan, wo ich ein besonders angenehmes kleines Resort direkt am feinsandigen Beach finde. Mein Zimmer ist groß und wunderschön, traditioneller thailändischer Stil, viel dunkel-poliertes Holz, schönes Bad, mehr Kopfkissen, mehr Platz, Meerblick. Mein Dinner bekomme ich im Restaurant des Resorts.

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Dienstag, 27. Januar 2015

Frühstück ist OK. Heute will ich möglichst viele Kilometer machen, erstmal auf kleinen Straßen direkt am Meer, dann doch wieder auf dem Highway und an Chumpon und an der im Übrigen nicht besonders aufregenden „Most Distinct Thai Sand Dune“ (Größte Düne Thailands) vorbei.

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Um vier Uhr beginne ich nach dem nächsten Resort Ausschau zu halten. Leider sind alle am Wegesrand nur 24 Stunden-Bumbum-Häuser, bestimmt über achtzig, wenn nicht noch mehr, kein einziges normales Resort zu finden.

Diese für uns so fremdartigen 24 hour-Dinger bieten eine Unterstellmöglichkeit fürs Auto, eigentlich wie die Boxen zum Selberautowaschen in der Waschstraße, in der Regel mit einem großen Vorhang zum Zuziehen, für ein schnelles diskretes „Bumbum“ (Schäferstündchen) im Auto, manchmal sogar mit „Zimmern“. Man findet sie wirklich sehr zahlreich und überall in Thailand. Ja, erstaunlich. Thailänder(innen) sind doch sonst alle so prüde und verklemmt - mit Ausnahme dieser schrecklichen 24h-Bumbum-Absteigen.

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Um sieben wird es dunkel, dabei habe ich schon Surat Thani erreicht, und ich finde einfach keinen vernünftigen Unterschlupf, obwohl das hier eine große Stadt ist. Schließlich entdecke ich dann aber doch noch ein kleines Resort mit ein paar sauberen Holzhäuschen für akzeptable 600 Baht (15 EUR) die Nacht. (Zum Umrechnen die letzte Null wegnehmen und durch vier teilen.) Abendessen ein paar Schritte nebenan.

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Dann genehmige ich mir noch ein Bier, weil ich trotz allen Suchens keine Bar für einen Tequila finden kann, auch nicht, nachdem ich mit dem Auto noch etwas herumfahre.

Nachts treffe ich auch eine alte Bekannte wieder, die harte Matratze, nein, keine alte Lady, solche Ausdrücke gehören gar nicht zu meinem Sprachgebrauch, ich meine wirklich die steinharte Matratze auf dem Bett.

 

Mittwoch, 28. Januar 2015

Frühstück hole ich mir heute am 7-Eleven nebenan, das einzige Mal auf dieser Reise, dann habe ich noch dreißig, vierzig Kilometer bis zur Fähre. Ich will nach Ko Samui. Gegen zwölf bin ich da und reihe mich in die Warteschlange ein. 420 Baht, voraussichtlich drei Stunden Wartezeit, wegen der Hitze und der Klimaanlage (und gegen meine Umweltüberzeugung!) mit laufendem Motor, ohne ginge gar nicht. Aber dann geht es doch schon eine Stunde eher um vierzehn Uhr los, ich bin eines der letzten Autos, die noch mit auf die Fähre durften.

Thailand Reise Januar_Februar 2015

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Nach exakt anderthalb Stunden bin ich drüben. Gleich eine steile Straße über den Berg, aber das ist noch harmlos gegen den irrwitzigen Verkehr. Roller, Roller, Roller! Dazu Autos, Taxis, Pickups, Vans, Busse - und Lkw natürlich auch. Ich sehe mir ein paar Resorts an, um dann doch wieder ins erste nach Bo Phut im Norden zurückzukehren.

Strandvilla. Zwei Zimmer, mit je einem riesigen Bett, Küche und Terrasse. Ermäßigte 2.400 Baht, statt 2.800. Trotzdem zu teuer! Ich buche für drei Nächte. Für den hohen Preis ist alles ganz schön runtergekommen, aber die andern Resorts hatten nichts frei oder waren mir einfach zu teuer. Direkt am feinsandigen, palmenbestandenen Beach in einer weiten, halbrunden Bucht entschädigt, nein, besänftigt mich mein Ausblick. Winzige Wellen plätschern unter mir ganz leise ans Ufer. Romantisch. Vielleicht könnte man es sogar mit „pittoresk“ beschreiben.

Thailand Reise Januar_Februar 2015

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Chaweng-Beach im Osten war schrecklich schön, nein, nicht schön, das streiche ich. Einfach nur schrecklich. Schrecklich viel Verkehr, schrecklich eng, schrecklich teuer, schrecklich laut, schrecklich viel Touristen, vor allem Engländer, aber natürlich auch Deutsche, Franzosen, Russen, Skandinavier.

Ich besuche erstmal eine kleine Bar gegenüber, zum Entspannen und Ausruhen, danach Abendessen. Aroy. (Es schmeckt ganz gut.) Dann nochmal die Bar und ein paar Tequilas.

Entwarnung: Die Luft im Reifen ist nach wie vor gut. Komisch. Aber besser so, als Radwechseln müssen.

Mein Zimmer ist doch viel schlechter als zuerst eingeschätzt, alles, wirklich alles ist mehr oder weniger kaputt. Sogar die beiden uralten klobigen Fernseher funktionieren nicht mehr richtig. Leider bemerke ich es erst jetzt. Zu spät. Auch die alte Sprungfedermatratze – wo gibt’s denn heute noch so was?! – ist ausgelutscht. Die Stahlfedern prägen mir über Nacht ein hawaiianisches Rillenmuster in meine zarte Haut. Dazu bekomme ich von den herausragenden Enden kostenlos noch ein paar Tattoos neben die bereits vielfältig vorhandenen Moskitostiche gepiekst. Dabei muß die Villa früher ganz schön gewesen sein. Geradezu luxuriös. Doch wenigstens habe ich einen grandiosen Ausblick aufs Meer und auf den goldenen Big Buddha, der mich tröstet. Über allem der langsam voll werdende Mond. „Romantisch“ ist gar kein Ausdruck für das Wohlfühlgefühl auf meiner Terrasse. Sabai, sabai. (Ich fühle mich sehr angenehm!).

Thailand Reise Januar_Februar 2015

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Donnerstag, 29. Januar 2015

Ich habe morgens eine schreckliche Begegnung! Mit einer Kakerlake! Im engen Badezimmer!! „Mengsab“ nennt man sie hier. Eine? Nein, zwei! Ach du Sch…, es werden immer mehr! Alle Härchen haben sich ob des Ekels längst an mir aufgestellt. (Hoffentlich sind die Viecher nachts nicht schon in meine einladend offen auf dem Boden herumstehende Tasche gekrabbelt!! Erstmal blitzschnell alles vom Boden hochnehmen!)

Hier bleibe ich auf gar keinen Fall! Ich cancele den Rest meiner Buchung und bekomme nach dem Frühstück - logisch, natürlich im Restaurant nebenan, hier möchte ich verständlicherweise nichts mehr essen - und nach einigem Hin und Her mein restliches Geld doch noch korrekt und vollständig zurück, der weit entfernte Boß gab schließlich nach einiger „Überredung“ seine Zustimmung.

(Ja, ich weiß es natürlich, Schaben gibt es überall auf der Welt. Auch bei uns. Aber solange ich sie nicht sehe, kann ich alles Wissen darum auch verdrängen…)

Ich frage noch in ein paar anderen umliegenden Resorts nach einem Zimmer. Doch alle Beachfront-Zimmer sind nach wie vor ausgebucht. Warum soll sich auch seit gestern abend etwas daran geändert haben?

Da es mir hier sowieso nicht gefällt, will ich gleich wieder weg. Man muß halt genug Größe haben und erkennen können, wenn man verloren hat. Meine Erkenntnis: Ko Samui kann man besuchen. Muß man aber nicht. Ich jedenfalls kann es mir sparen, die Insel hat nämlich nur noch wenig mit Thailand zu tun. So ändere ich einfach meine Pläne und fahre zurück. Andere Gegenden haben schließlich auch schöne Orte. Die zuhause ausgesuchten Besichtigungsziele gibt es auch noch, wenn ich später vielleicht nochmal herkomme; die laufen mir nicht weg.

Ich wollte immer schon nach Krabi. Warum auch nicht? Wenn nicht jetzt, wann dann? Mal sehen, ob es dort besser ist. Hier ist es mir jedenfalls viel zu busy, um nicht zu sagen chaotisch. Dann kann/könnte ich auch nach Phuket oder Pattaya. Will ich aber auch nicht!

Erneut zwei Stunden Wartezeit an der Fähre, wieder grelle, gnadenlose Sonne, ohne jeglichen Schatten. Lkw werden offenbar bevorzugt.

Thailand Reise Januar_Februar 2015

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Highway 44 kenne ich ja schon, eigentlich ist er ganz schön, immer geradeaus, geteilte Fahrbahnen, weit auseinander, nur Natur, aber sonst wirklich nichts, wenig Verkehr, keine Ortschaften, keine Tankstelle und schon gar keine Resorts. Wenn überhaupt, dann wieder nur ein paar schäbige 24Bumbum.

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Es hilft alles nichts, ich muß bis Krabi. Bis nach Ao Nang. Ans Meer. Leicht erkennbar, ich bin längst in Moslemland. Frauen und Mädchen auf den Rollern tragen Kopftücher.

Hier ist schon wieder die Hölle los, erneut eine touristische Hochburg. Hier boxt der Papst im Muscle-Shirt. Und dunkel ist es auch längst.

Mein Resort an der Beachroad ist mit 2.300 Baht nicht besonders günstig und auch sonst nichts Besonderes. Die Muezzins fangen sogleich an, lautstark Ihre Botschaften herauszubrüllen. (Ich bin immer wieder froh, kein Moslem (oder Jude oder Russe) zu sein; ich mag sie einfach nicht und fühle mich unter ihnen unbehaglich. Von wenigen Ausnahmen abgesehen. Besonders feinfühlige Menschen mögen meine leichte Abneigung diesen Leuten gegenüber schon erkannt haben…)

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Zum Abendessen gibt’s relativ günstige Austern und (ausnahmsweise) Fleisch, ein angeblich australisches, dünnes T-Bone-Steak, ist aber auch nichts Besonderes. Beef (Rindfleisch) in Thailand? Besser nicht! Meine ungünstigen Erfahrungen werden mal wieder bestätigt.

Danach wie immer eine Bar gegenüber direkt am Beach. Morgen muß ich mich mal nach etwas besserem umsehen.

 

Freitag, 30. Januar 2015

Nicht besonders gut geschlafen, nein, keine Mengsab – diesmal waren es die beiden Kissen, steinhart. Nach dem Frühstück buche ich mir das nächste Resort - und schwups, schon bin ich in die Falle getappt! Das Navi findet den Weg dorthin nicht. Warum eigentlich?! Ach ja, langsam dämmert‘s mir, ich erinnere mich schwach, aber jetzt ist es zu spät, Railay Beach ist nur per Boot und nicht mit dem Auto erreichbar! Railay Beach ist nämlich eine von hohen Bergen gegen das Festland abgeschirmte Halbinsel. Und ausgerechnet dort ist mein nächstes Resort. Etwas umständlich lasse ich mich mit Hilfe mehrerer Anrufe auf einen Parkplatz lotsen.

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Auto abstellen, Gepäck auf ein Golfcart packen, in ein altersschwaches Boot umsteigen/umladen, 600 Baht bezahlen. Zehn Minuten Überfahrt. Auf einem langen, wackeligen Pier aus zusammengesteckten weichen Plastikwürfeln schwankt man unsicher an Land. Erneut Golfcart.

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Wow! Mein Zimmer entpuppt sich als wunderschön, recht groß, extrem sauber, extrem modern. Hab ich hier gar nicht erwartet. Allerdings nicht mit direktem Meerblick, den gibt es hier gar nicht, es sind aber auch nur ein paar Meter zum Sandstrand. Endlich habe ich auch mal wieder ein blitzsauberes und vorbildliches Badezimmer. Üppige Regendusche, kalkfreie Glaswände, separate Badewanne. Wasserdruck auch endlich wieder ausreichend für viel Wasser. Für viel heißßßes Wasser. Mein anfänglicher Verdruß verwandelt sich zusehends in immer mehr Zustimmung. Gut ausgewählt. Gut gemacht. (Schulterklopf). Nur die unzähligen, sehr lauten Longtail-Motorboote sind tagsüber etwas lästig.

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Abendessen, natürlich wie (fast) immer Fisch, frisch gefangen und zum Selbstaussuchen, gleich im Resort nebenan mit großzügigem Sonnenuntergang. Ein paar Tequilas gibt’s dann für das finale abendliche Wohlbefinden (und für die bessere Verdauung) in der einfachen Walking-Street.

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Samstag, 31. Januar 2015

Üppiges Frühstück. Überhaupt eine schöne Anlage an einem paradiesischen Strand. Baulich ist auch alles sehr gut, hier finde sogar ich nichts zum Beanstanden. Doch am meisten freue ich mich über mein Badezimmer – wirklich sehr angenehm. Hier komme ich sehr gerne noch einmal hin! Wenn nur die unzähligen lästigen Russen nicht überall wären. Fast wie Kakerlaken kommen sie aus sämtlichen Löchern von überall her und machen sich in ihrer üblichen egoistischen und rücksichtslosen Manier ringsum breit.

Ich vertrödle den Tag ganz entspannt. Es ist ja auch viel zu heiß für die angedachten Exkursionen. Nachmittags sehe ich mir dann aber doch wenigstens den berühmten Weg unter hohen Felsen mit Stalagtiten und Stalagmiten und an Höhlen entlang zum postkartenmäßigen Tham Phra Nang-Beach an und bin davon restlos begeistert.

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Abendessen in einem einfachen Restaurant in der Walking-Street. Logisch, Tequila wie gestern. Fisch will schließlich schwimmen.
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Sonntag, 1. Februar 2015

OK, hier ist es etwas teurer, aber alles, wirklich alles, muß mühsam per Boot her- und wieder weggebracht werden, vom Klopapier über Lebensmittel, Verkaufsware, Getränke, Fertigbeton und was weiß ich alles. Zurück das gleiche, vor allem der ganze Müll, benutztes Klopapier, Essensreste, ausrangierte Möbel, kaputte Kühlschränke, einfach alles. Eigentlich unglaublich, aber die Logistik funktioniert.

Für heute habe ich mir eine 4 Island-Bootstour gebucht, es sind dann aber in Wirklichkeit nur zwei planmäßige Stopps. Koh Poda und Koh Kai (Chicken Island). Unterwegs gibt’s noch zwei auf dem offenen Wasser wegen technischer Probleme.

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Abendessen wie gestern, aber drüben am Oststrand in einem guten Resort-Restaurant mit Livemusik. In meiner Bar in der Walking-Street folgen wie immer zum Abschluß die obligatorischen Kurzgetränke.

 

Montag, 2. Februar 2015

Die Rückfahrt mit dem Boot ist heute wegen des stärkeren Wellengangs deutlich unangenehmer. Und feuchter.

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Ich sitze zum Glück ziemlich weit vorne im Boot und bleibe deshalb noch relativ trocken, die andern Leute weiter hinten werden pitschnaß. Ist aber kein wirkliches Problem, alles trocknet im Handumdrehen. Die Kamera lasse ich derweil aber lieber im Trockenen. Wie gehabt Golfcart zum Parkplatz; dem Auto ist nichts passiert. Hinterreifen (und alle anderen) sind OK.

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Ich will den Ort nicht verlassen, ohne wenigstens den berühmten Tiger Cave Tempel (Wat Thum Sua) gesehen zu haben. Die 1.237 Stufen - in Wirklichkeit sollen es 1.260 sein - klettere ich diesmal aber (noch) nicht hinauf, es ist mir jetzt, mittags, dafür viel zu heiß, das soll(te) man besser morgens machen. Ein paar unerschrockene Russen beginnen gerade mit dem Aufstieg; aber die kennen ja sowieso keine körperlichen (Schmerz-)Empfindungen.

Thailand Reise Januar_Februar 2015

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Leider muß ich jetzt wieder zurück nach Bangkok. Deadline ist Mittwochabend. (Und jetzt ist es bereits Montagmittag.)

Heute nehme ich die einfache Landstraße nach Norden, nach Surat Thani, nicht wieder die stinklangweilige Schnellstraße 44.

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Und weil ich mich heute Morgen noch ordentlich informiert habe, finde ich auch gleich das ausgesuchte und wirklich schöne Resort, mit den netten neuen Holzhäuschen rund um einen großen Teich. (Warum habe ich das nicht schon kürzlich auf dem Hinweg gesehen, ich bin doch an dem Abend ein paarmal hier dran vorbeigefahren?!)

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Insgesamt wird die Erinnerung ans Abendessen mit ein „paar“ anschließenden Tequilas und den im weiteren Verlauf immer zutraulicheren und immer hübscheren Barmädchen leider etwas verschwommen, von „paralysiertem Zustand“ zu sprechen, wäre aber wohl völlig übertrieben, denn ich trotze auf dem Heimweg allen Gesetzen der Schwerkraft und schaffe die zweihundert Meter zurück ganz normal aufrecht gehend… (Liebe Kinder, bitte zuhause auf gar keinen Fall nachmachen! Alkohol macht krank! Und tötet Eure Gehirnzellen!)

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Dienstag, 3. Februar 2015

Das Frühstück ist spärlich, aber OK; zum Glück und zu meiner Erleichterung gibt es nach dem fröhlichen Abend keinen Brummschädel, aber den habe ich ja sowieso so gut wie nie - ich weiß ja schließlich, wann ich aufhören muß…

Schade, jetzt geht es wirklich zurück. Nur noch zwei Tage. Vierhundertvierzig Kilometer nach Hua Hin, was auf dem breiten vierspurigen Motorway AH2 aber auch gar kein Problem ist.

Thailand Reise Januar_Februar 2015

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Das heutige Resort ist etwas teurer, dafür bekomme ich aber auch wieder ein Häuschen mit seaview direkt vorne am Beach. Hua Hin ist halt tatsächlich etwas teurer. Hab ich ja schon oft gelesen.

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Abendessen romantisch am bzw. im Sand auf dem Strand. Wieder frische Austern, aber sehr, sehr kleine. Dazu Vollmond über dem Meer und der riesigen goldenen Buddha-Statue. Nä, wat is dat schön!

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Thailand Reise Januar_Februar 2015 

Danach gibt es ein, zwei eklige „Jaegerbomb“ – Jägermeister mit Red Bull. Ist nicht so mein Geschmack. Zu Klebrig. Und viel zu süß. Muß ich nicht nochmal haben. Trinke ich aber sowieso nur alle paar Jahre mal. Tequila haben sie hier keinen. Und noch weiter rumfahren wollte ich nicht. Naja, zum Abschluß…

 

Mittwoch, 4. Februar 2015

Frühstück direkt am Beach. Auch dieses schöne Zimmer verlasse ich nur sehr ungern. Um mich von meinem Abschiedsschmerz etwas abzulenken, sehe ich mir nebenan noch den Khao Takiab-Tempel mit den vielen putzigen, frechen Affen an.

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Die restlichen zweihundert Kilometer Autobahn nach Bangkok sind flugs zurückgelegt, wo ich erneut ein paar Freunde, aber diesmal mitten in der City, besuche.

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Abends nehme ich schweren Herzens Abschied und bringe das Auto zum Flughafen. Insgesamt 2.450 km gefahren. Fürs E20-Benzin habe ich diesmal etwas über 24 Baht (~65 Eurocent) bezahlt. Alles wieder gutgegangen, keine Probleme, auch nicht mit dem Reifen, den ich unterwegs einfach nochmal nachgepumpt habe. Gegen 23:30 Uhr geht mein Flug pünktlich los.

Wieder einmal mein schönster Urlaub, aber das ist ja in der Regel jeder letzte Urlaub.

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P.S. Dies ist wahrscheinlich mein letzter Thailandreisebericht; ich möchte schließlich niemand damit langweilen. Obwohl ich schon „überall“ war, gibt es hier für mich aber trotzdem noch viele weiße Flecken zu entdecken. Und diejenigen, die schon bunt sind, wollen fast alle noch einmal von mir besichtigt werden. Andere Menschen befriedigen Ihre Fernwehlust auf Bali, auf den Malediven oder sonstwo, aber diese Ziele sind wahrscheinlich eher was für Leser der Apotheken-Rundschau, ich tu das sehr gerne hier, denn Thailand wird halt nie langweilig.

Sobald ich ein anderes Land bereise, werde ich hier natürlich gerne wieder darüber berichten.

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