Die
besten Reiseberichte aller Zeiten! Mehr
Reisebericht geht nicht!
Thailand
zur „Regenzeit“ Bei
Regen ist es wenigstens nicht trocken vom
2. bis 18. September 2014
Montag/Dienstag, 1. und 2. September 2014 Vor zehn Tagen hat der Countdown begonnen und
heute geht es endlich los. Vom Regen in den Regen. Unser hiesiger Sommer
2014 ist ja nur noch kalt und regnerisch. Da ist es geradezu eine Wohltat,
in Thailand endlich warmen Regen zu genießen. Schließlich herrscht jetzt
dort „Regenzeit“. Aber Thailand liebt mich – und ich liebe Thailand.
Deshalb wird es ganz bestimmt wieder ein schöner Urlaub werden. Laßt uns
also sehen, was das Land uns zeigen will. Das Spiel beginnt. Start und Ankunft wie immer pünktlich. Der Flug
selbst ist ohne besondere Vorkommnisse. Ein bemerkenswert freundlicher Taxifahrer (300
Baht plus 50 Tip) bringt mich in die Stadt zum Hotel. Unterwegs gibt es
reichlich Stau auf der Autobahn; ist ja logisch, alle wollen jetzt am
Morgen in die Stadt hinein. Mein Zimmer wird nicht vor zwölf Uhr bereit sein.
Deshalb fahre ich mit einem Motorradtaxi erstmal in die Stadt. Immer
wieder widersprüchlich, merkwürdig und witzig: Fahrer müssen Helm
tragen, Beifahrer nicht.
Das erste Zimmer, das man mir später anbietet,
liegt ganz unten im Erdgeschoß; es ist relativ klein und hat eine hohe
„Gefängnismauer“ um die kleine Terrasse. Deshalb sehe ich mir ein
anderes Zimmer ganz oben im fünften Stock an, es kostet 300 Baht
Aufpreis, hat aber keinen Balkon. Also nehme ich doch das erste und
versuche morgen zu wechseln. In „meinem“ Friseurladen lasse ich mir
anschließend die Haare schneiden. Danach tausche ich etwas Geld, bummle erneut durch
die Geschäfte und ein paar Malls, quatsche mit Leuten, und nehme später
mein Abendessen im Seven Seas, meinem Lieblings-Restaurant, zu mir. Ein
paar Tequilas verschönern mir dabei den Abend. (Oder soll ich sagen
„verkürzen?“)
Mittwoch, 3. September 2014 Im MBK gebe ich mein defektes Samsung-Handy wegen
kürzlichen plötzlichen Herztods (unerklärlicher Totalausfall) zur
Wiederbelebung ab und kaufe ein paar Elektronik-Sachen ein. Zurück im Hotel kann ich mein Zimmer tauschen und
bekomme wieder eine große Suite mit zwei Zimmern und Balkon im fünften
Stock, genau so, wie ich es haben möchte.
Abendessen wie gewohnt im Seven Seas. Danach fahre
ich nach Patpong und sehe mir dort eine (reichlich gelangweilte – und
langweilige) Ping-Pong-Show an. Jeder weiß, wenn mal mit dem Bangkoker Nachtleben
angefangen hat, will man nicht schon um zehn, halbelf nach Hause gehen.
Deshalb besuche ich anschließend noch eine Ladyboy-Bar in der Nähe, mit
dem Ergebnis, daß ich jetzt etwas mehr über diese „Damen“ und ihre
Geheimnisse weiß.
Donnerstag, 4. September 2014 Der große Königspalast kann heute erst ab drei
Uhr besucht werden; vorher sind dort religiöse Feiern. Deshalb setze ich
mit dem Fährboot über und besteige stattdessen den berühmten Wat Arun.
Im MBK muß ich später für die Handyreparatur
noch günstige 1.500 Baht (37 EUR) bezahlen. Es spricht zwar ab jetzt nur
noch Englisch (oder Thai) mit mir, aber ich bin trotzdem sehr zufrieden.
Besser als Wegwerfen. Zuhause konnte übrigens niemand das Galaxy
reparieren. Abendessen wie an den Abenden vorher. Danach
besuche ich die berühmte Soi Cowboy mit ihren vielen GoGo-Bars. Jede
ballert mit heißem Neon auf brave Touristen. Dazu gibt’s kostenlos eine
Kakophonie lauter Musikbeschallung. Und, weil das alles noch nicht genug
ist, umschwirren unglaublich schöne, in empörend leichter Kleidung
verpackte, unerhört junge Mädchen alle einsamen Farangs und versuchen,
sie mit haarsträubenden Versprechungen in ihre noch lauteren dunklen Höhlen
zu locken. Mir bleibt gar keine andere Wahl, als mich schließlich zu
ergeben. Eine Bar sehe ich mir also etwas näher an. Ich tröste mich: Ein
jegliches hat seine Zeit.
Freitag, 5. September 2014 Heute wechsle ich nochmal Geld in „meiner“ Wechselstube – hier
bekomme ich immer einen deutlich besseren Kurs - und verbringe den Tag in
der Stadt. Endlich kann ich auch „The Grand Palace & The Royal Temple of the Emerald Buddha“ (den großen Königspalast
mit dem Smaragd-Buddha) besichtigen. Dabei habe ich Glück, denn dieser
Tempel wird eine halbe Stunde später um 15 Uhr schon wieder für die Mönche
gesperrt.
Samstag, 6. September 2014 Die Fahrt zum Flughafen mit dem Taxi kostet korrekte 210 Baht plus Tip.
Leider bekomme ich diesmal einen etwas älteren Nissan Almera mit 55.000
km auf dem Tacho. Äußerlich ist er auch schon etwas mitgenommen. (Aber
dafür wird dann die Kontrolle bei der Rückgabe nicht so streng
ausfallen.) Ich fahre über die lebhafte Schnellstraße nach Süden bis nach
Pattaya. Fahrtdauer zwei, drei Stunden. Wer will, schafft es auch deutlich
kürzer. Mein Hotel liegt direkt am Beach und ich sehe aus meinem Zimmer direkt
aufs Meer hinaus. Viele Hochhäuser (Hotels und Apartments) stehen hier
bereits herum und es werden trotzdem noch unzählige neue gebaut. Auch der
Verkehr ist ähnlich wie in Bangkok.
Abends bummle ich am Strand entlang zur berühmten Walking Street.
Leider geht es mir heute nicht so ganz gut, vielleicht waren die
Papaya-Stückchen oder die Eiswürfel in der Cola gestern Abend in Bangkok
nicht ganz einwandfrei. Sonntag 7. September 2014 Heute geht die Fahrt bei weiterhin sonnigem Wetter weiter nach Süden über
Rayong auf der berühmten Sukhumvit-Road AH 123, die in Bangkok startet
und bis nach Kambodscha führt. (BTW: Es gibt vier „Königliche Straßen“,
Nationalstraßen, die von Bangkok aus in die vier Himmelsrichtungen führen.
Die Sukhumvit ist Nationalstraße 3.) Abends finde ich ein einfaches Resort direkt am Beach in Tha Mai. Ich
bin der einzige Gast. Und das wird noch ein paarmal so sein, offenbar ist
jetzt keine Touristenzeit.
Leider sind alle Restaurants in der Umgebung bereits geschlossen,
deshalb muß ich fürs Abendessen viele Kilometer weit und über eine
lange Brücke fahren. Hier am Strand weht ein kräftiger kühler Wind und
nimmt mir manchen Happen von der Gabel. Montag 8. September 2014 Mein Bett war wieder mal steinhart, wie so oft in Thailand. Aber dafür
bekomme ich das Frühstück von zwei hübschen jungen Mädchen direkt an
meinen Bungalow gebracht.
Später nehme ich die Autofähre nach Koh Chang hinüber. Eigentlich ein
Wunder, daß sie noch schwimmt, so rostig und durchgerostet ist das
Schiff. Fahrtzeit eine knappe halbe Stunde.
Überall steht Wasser auf der Straße, dazu Sand, Lehm, Steine, Erde, Äste.
Offensichtlich gab es ein Unwetter letzte Nacht. Von heftigen Überschwemmungen
künden die vielen Aufräumungsarbeiten und Berge mit Kartons und ausgeräumten
Möbeln vor den Häusern und Läden. Dazu gibt es jede Menge
Sandsack-Barrikaden. Die von den Wasserfluten betroffenen Leute tun mir
leid. Plötzlich Aufregung auf der Straße, Menschengrüppchen stehen herum:
Tatsächlich, die Brücke vor mir ist weggespült, hm, weggerissen, und
dabei habe (hätte) ich nur noch 3,3 Kilometer bis zum ausgewählten
Resort. Aber es hilft alles nichts, ich spare mir alles Rumjammern und
Wehklagen, es gibt tatsächlich nur diese eine Straße dorthin, ich muß
wirklich zurück, es führt kein andrer Weg nach - Süden runter! Die Gelegenheit ist günstig, d.h. es gibt genügend Resorts an der Straße,
deshalb nehme ich mir einfach ein Zimmer in einem anderen Resort, das zwar
etwas teurer aber auch wirklich viel besser ist. Trotz allen Übels bin
ich schließlich doch sehr zufrieden mit meinem Bungalow ganz vorne am
Beach. Am Strand wurde unglaublich viel Unrat angespült. Noch immer rollen
heftige Wellen ans Ufer.
Abendessen gibt’s ein paar Kilometer entfernt in einem sehr angenehmen
Fischrestaurant. Dienstag 9. September 2014 Das Frühstücksbuffet ist ganz gut. Deshalb, und weil es mir hier so
gut gefällt, verlängere ich um eine weitere Nacht. Das Meer hat sich
inzwischen etwas beruhigt und wird langsam wieder grün. Die Sonne kommt
auch wieder raus. Ein bißchen wird sogar vom Hotelpersonal aufgeräumt;
eine angeschwemmte Badewanne wird entsorgt. (Wo kommt die denn her? Und
wieso konnte die schwimmen?) Müll, Äste, Baumstämme und alte Autoreifen gibt’s auch. Kostenlos.
Geradezu eine Sisyphos-Arbeit für die Leute, denn es wird immer weiter
„Strandgut“ angespült. Einziger Störfaktor im Resort: Ein paar (aber
trotzdem zu viele) Russen. Abendessen bekomme ich gegenüber, und dann spiele ich noch etwas
Billard in einer winzigen Bar mit freundlichen Damen. Die Chefin hat lange
Zeit in München gelebt. Mittwoch 10. September 2014 Komisch, die Autofähre zurück kostet etwas mehr als auf dem Hinweg.
Weiter geht es nach Süden. In Klong Yai finde ich nachmittags ein
angenehmes kleines Resort für völlig überzogene 3.000 Baht. Im
Luxusresort vorgestern und gestern habe ich nur wenig mehr bezahlt, aber
die zwei, drei deutlich billigeren Resorts, die ich mir danach noch
ansehe, waren mir definitiv zu schäbig. Deshalb habe ich gar keine andere
Wahl. Leider regnet es den ganzen Nachmittag und Abend.
Ich suche etwas nach einem Restaurant fürs Abendessen, finde aber
trotzdem nichts, alles ist schon längst zu. Kein Wunder bei dem Wetter.
Deshalb gibt es dann nur ein paar mikrowellenaufgewärmte Kleinigkeiten
aus dem 7-Eleven. Ich trinke noch einen Absacker in einer merkwürdigen Karaoke-Bar mit
schrecklicher Live-Musik. Rasch mache ich mich auf den Rückweg. Donnerstag 11. September 2014 Das Wetter ist heute wieder besser und bald schon ist es wieder so heiß
wie gewohnt. Und erwünscht. Es geht noch ein paar Kilometer weiter nach Süden. Kurz vor der Grenze
zum benachbarten Kambodscha halte ich an der engsten Stelle Thailands.
Engste Stelle? Ist die nicht ganz weit drüben, auf der anderen Seite des
Golfs von Thailand? Und bin ich da nicht auf meiner letzten Thailandreise
vorbeigekommen? Wikipedia: Der Isthmus von Kra ist die Landenge, die die malaiische
Halbinsel mit dem asiatischen Kontinent verbindet. An ihrer engsten Stelle
zwischen den beiden thailändischen Städten Kraburi und Chumpon beträgt
der Küsten-Abstand zwischen der Andamanensee und dem Golf von Thailand
lediglich 44 Kilometer. Der größte Teil der Landenge gehört zu
Thailand, westlich und nördlich der engsten Stelle befindet sich
Myanmar… Aber darüber kann ich nur lässig schmunzeln. Hier ist das Land noch
viel schmaler. Denn hier ist Thailand auf einer Länge von ca. dreißig
Kilometern oft nur ein, zwei Kilometer breit! Direkt neben meiner Straße
im Urwald liegt schon Kambodscha. Und auf der anderen Seite der Straße
das Meer. Aber hier gibt’s halt keine Touristen. Deshalb wird auch kein
Aufheben davon gemacht.
Ich fahre noch bis an den Schlagbaum, wende und fahre zurück. Später
biege ich rechts ab und fahre auf einer schmalen Straße mit unzähligen
hundsgemeinen Schlaglöchern weiter an der kambodschanischen Grenze
entlang nach Norden. Unterwegs fordert mich ein neuerlicher Wasserfall zu einem Besuch auf:
Der Khlongkaeo Waterfall. Am Kassenhäuschen erzählt mir der Ranger, daß
ich heute der dritte Besucher bin. Und der erste zahlende, denn Thailänder
bezahlen in der Regel (immer?) bei Besichtigungen von Nationalparks und
Tempeln keinen Eintritt.
Nach langer Fahrt finde ich spätnachmittags endlich ein angenehmes,
nein, wunderschönes Garden Resort, das seinem Namen alle Ehre macht, in
der Nähe von, äh…, wo bin ich hier eigentlich?, schwer zu sagen, naja,
halt auf dem Land. Mein Bungalow ist extrem sauber. Und auch das
Abendessen gestaltet sich sehr angenehm. Vor allem die Martini/Wodka. Wenn
nur die Moskitos nicht wären…
Mein Frühstück notiere ich mir als ebenso angenehm. Die Moskitos
wurden übernacht allerdings gegen Fliegen ausgewechselt. Krks! Ein Dolchstoß mitten ins Herz, nein, in den Rücken! Beim Rückwärtsfahren
habe ich Feindberührung! Ein unsichtbarer böswilliger Baum zerbricht mir
doch einfach mein Rücklicht! Der stand doch eben noch nicht da!?
Trotzdem, wie immer, ich habe riesiges Glück, denn nur das rote
Plastikglas ist kaputt, wie durch ein Wunder nichts am Blech. (Schade, zum
ersten Mal hat mein Auto keinen Rückfahrpiepser. Hier hätte ich ihn mal
gebraucht.) Aber so hat Buddha mich bzw. das Auto beschützt. Danke, gütiger
Buddha! War meine Straße gestern schlimm? Zu viele und zu tiefe Schlaglöcher?
Nein! Heute ist sie noch viiiel schlimmer und unangenehmer. Oft hilft kein
Ausweichen. Dann heißt es, sehr stark Abbremsen und ganz langsam
durchfahren. Oft genug kratzt jemand am Unterboden. Warum muß ich hier
eigentlich Rumfahren?? Auf so verlassenen und vernachlässigten „Straßen“?
Ach so, ja, hm, meine Lust auf Abenteuer… Ich besuche einen sehenswerten uralten kambodschanischen Tempel, ja,
okay, die übriggebliebenen rötlichbraunen Sandstein-Ruinen. „Prasat
Sadok Kok Thom“ in der Nähe von Sa Kaeo. Abends muß ich bis nach Buriram fahren, unterwegs gab es nur jede Menge
BumBum-Resorts, die ihre Zimmer meist nur stundenweise vermieten. Ja,
Thailänder können auch ungewohnte Sitten haben – für uns jedenfalls
ungewöhnlich. Oder gibt es das bei uns auch und ich weiß es nur nicht?? Trotz langer Suche ist das Resort heute Abend mit Abstand das
grottenschlechteste, das ich jemals in Thailand hatte. Schmutzige Bettwäsche
und Wände. Und dazu auch noch unverschämt: Falls man hier aus Versehen
den Schlüssel im Zimmer liegenläßt, muß man fürs Öffnen 50 Baht
Strafe bezahlen. Extrakissen und Extrahandtuch kosten auch 50 Baht. Sogar
das sonst überall kostenlose Trinkwasser kostet zehn Baht die Flasche.
Alles nur Kleinbeträge, aber ich finde es trotzdem dreist und frech. Am Pool sieht es auch schlimm aus, Wasser schmutzig, Umrandung mit
schweren Schäden. Da gehe ich auf jeden Fall nicht rein! Dabei hatte ich
mir das Zimmer wie immer erstmal zeigen lassen. Aber ich hatte einfach
keine Lust mehr, in der Dunkelheit noch länger weiterzusuchen. Und beim
Einchecken wußte ich das alles ja auch noch nicht in dieser Deutlichkeit.
(Man sollte halt doch eher auf seine inneren Gefühle achten. Jetzt muß
ich alles billigend in Kauf nehmen.)
Das Abendessen hier im Restaurant fällt gleichfalls mies aus. Umso besser dann der Besuch einer kleinen Bar mit ein paar Österreichern
und Engländern. Hier kann ich draußen sitzend meiner Lieblingsmusik
lauschen, schwatzen und chillen. Danach stören mich die schmutzige Bettwäsche
in meinem Bett und die durchscheinenden, ungewohnte Sexspiele verratenden
Flecken auf der Matratze nicht mehr so sehr. Das einzig Erfreuliche ist
der freundliche Wachmann, der nächtens aufpaßt und mit dem ich beim Zurückkommen
auch noch ein bißchen quatsche. Samstag 13. September 2014 Das Frühstücksbuffet enttäuscht mich nicht, es fällt erwartungsgemäß
schlecht aus. Deshalb schnell weg hier von diesem ungastlichen Ort. Ich besuche eine haushohe goldene Buddhafigur im „Khao Kradong Volcano
Forest Park“ auf einem Berg in der Nähe und später einen riesigen
neuaufgebauten Khmer-Tempel mit vielen Figuren aus Sandstein und noch mehr
Holzschnitzereien. „Wat Pa
Khao Noi“.
In Surin lasse ich dann endlich in einer Nissan-Werkstatt das
zerbrochene Rücklicht auswechseln. Obwohl es wirklich ganz schön groß
ist und allein deshalb schon teuer aussieht, kostet die gesamte Reparatur
nur schlappe 1.600 Baht (ca. 40 EUR). Und das Fahrzeug wird sogar noch
durchgecheckt, innen gereinigt und außen gewaschen. Warum habe ich mich
dann nur die ganze Zeit über mich und meine Unvorsichtigkeit - sprich Blödheit
- so geärgert? War doch ganz und gar unnötig.
Weiter geht es zum Elephant Village in der etwas weiteren Nähe, aber
nicht aufhörenwollender starker Regen verhindert dann letztlich einen
Ritt auf einem von ihnen. Anruf der Nissan-Werkstatt: Man hat vergessen, das Kundendienstheft ins
Auto zurückzulegen und bittet mich, sofort zurückzukommen, um das Heft
abzuholen. Ich müßte fast hundert Kilometer zurückfahren, wozu ich
einfach keine Lust habe. Stattdessen bitte ich deshalb darum, mir das
Wartungsheft ins Hotel nach Bangkok nachzuschicken. Man verspricht es mir. Mein Abendessen nehme ich in einem kleinen romantischen Fisch-Restaurant
am Fluß ein. Leider ist es wieder etwas kühl. Danach folge ich einer
Empfehlung und verbringe noch ein Stündchen in einer lauten Karaoke-Bar
am Rande der Stadt.
Sonntag 14. September 2014
Montag 15. September 2014 Obwohl die Leute einen kleinen Lebensmittelladen betreiben, verkaufen
sie doch leider kein Brot. Auch kein Toastbrot. Noch nicht einmal etwas
auch nur entfernt Ähnliches. (Es gibt hier weit und breit keine Ausländer.)
Ich esse ja schon viel Thailändisches, aber zum Morgen mag ich es dann
doch nicht. Deshalb gibt es für mich heute nur drei Spiegeleier als Frühstück. Mein Navi meint es heute nicht so gut mit mir, denn es lotst mich über
schlimme unasphaltierte Feldwege. Der Unterboden ruft mir schon wieder öfters
zu: „Autsch! Hallo! Ich bin auch noch da!“ Fahrwerk und Achsen nörgeln
auch ständig mit mir. (Frage: Warum werde ich eigentlich in meinem Leben
ständig bemeckert?! Sogar hier…) Nach endlosen zwanzig Kilometern habe ich endlich wieder normale Straße
unter den Rädern und kann Aufatmen. Das Auto auch. Weitere achtzig Kilometer sind es bis ans erste heutige Zwischenziel:
Phimai. Hier besuche ich den sehenswerten Phimai Historical Park,
„Prasat Hin Phimai“, eine berühmte
uralte Tempelanlage des Khmer-Reiches. Ich habe Glück, eine Tanzgruppe führt
gerade sehr schön anzusehende Tänze auf. Extra für mich? Ich bin der
einzige Besucher, jedenfalls hier vorne. Nein, die Vorführung wird von
zwei, drei Kamerateams aufgenommen.
Ich übernachte später in der Nähe von Nakhon Ratchasima. Abendessen in der Stadt, zur Abwechslung bestelle ich mir mal ein Steak
in einem Steakhouse. Leider stellt es sich als ungenießbar heraus. Den
Absacker gönne ich mir dann noch in einer kleinen Bar. Dienstag 16. September 2014 Das Resort war ganz angenehm, nur leider gibt es hier kein Frühstück.
Deshalb nehme ich es in einem 7-Eleven ein. Danach erfolgt noch ein Besuch eines kleinen alten Tempels.
„Prasat Phi
Mai Nakhon Ratchasima“. Die hiesigen Tempelhunde bekommen zur Abwechslung mal Steak
zum Fraße vorgeworfen…
Die Zeit wird knapp, das heißt, es ist noch ein weiter Weg, weil ich
heute noch bis nach Bangkok muß. Trotzdem nehme ich den etwas weiteren
Weg südlich über Sa Kaew und nicht über Saraburi. Und das ist dann auch eine gute Entscheidung, denn obwohl ich eigentlich
keine Zeit dafür habe, biege ich nachmittags nochmal von der Fernstraße
ab, um mir auf die Schnelle den „Wat Saman Rattanaram Temple“ am Ufer
des breiten Bang Pakong-Flusses in der Nähe von Chachoengsao anzusehen.
Hier findet man jede Menge riesiger bunter Hindu-Götter-Figuren, allen
voran den von mir so hochgeschätzten gutmütigen Ganesha. Schade, ich
habe viel zu wenig Zeit, deshalb beschließe ich, so bald wie möglich
wieder hierherzukommen. Von Bangkok aus ist es nicht allzuweit.
Leider habe ich etwas Zeit vertrödelt. Deshalb erwischt mich eine halbe
Stunde vor dem Ziel noch ein heftiges Gewitter kurz vor Bangkok. Das
bedeutet Stau und Unfälle. Aber auch, daß mein Auto saubergewaschen
wird. (Vielleicht ist ja Ganesha daran beteiligt, er spielt einem gerne
einen Streich…?) Als ich die Innenstadt erreiche, ist der Spuk schon
wieder vorbei. Schließlich habe ich mich dann aber doch endlich durchgewurschtelt und
erreiche mein Hotel. Hier war ich bisher noch nicht. Mein Zimmer liegt im 26. Stock (von insgesamt sechsunddreißig) und
bietet mir einen umwerfenden Blick auf den Chao Phraya direkt unter mir.
Ganz besonders jetzt am Abend.
Nachdem ich mich endlich vom Ausblick losgelöst habe, er ist schließlich
nachher noch genauso schön, fahre ich mit einem TukTuk in ein Restaurant
und genieße ein angenehmes Abendessen. Mit einem Taxi lasse ich mich dann noch zu der mir wohlbekannten
Ladyboy-Bar bringen, denn ich fühle mich hier ganz wohl. Kannte ich
bisher schon ein paar ihrer Geheimnisse, so kenne ich jetzt nach diesem
Besuch noch mehr. Ich muß es hier gestehen, den Flügelschlag eines
Kolibris lang überlege ich, eine der zum Teil ausnehmend hübschen Damen,
die lasziv an ihren Stangen „tanzen“, zum Plaudern an meinen Tisch zu
bitten - eventuell die besonders reizende Nr. 55? – aber die Vernunft
siegt dann doch. Irgendwann trete ich - natürlich wie immer allein! - meinen Heimweg an
und genieße ganz in Ruhe noch etwas meine spektakuläre Aussicht auf die
nächtliche Großstadt. Gut, daß es unten am Hotel einen 7-Eleven-Laden
gab. So brauche ich nicht an die etwas teure Minibar zu gehen. Mittwoch 17. September 2014 Auch tagsüber ist mein Ausblick atemberaubend schön: Nach einem superguten Frühstück lasse ich mich mit dem Hotelboot zu
einem Pier in der Nähe bringen und laufe ein bißchen durch die Stadt.
Endlich kann ich mal wieder die von mir so heißgeliebten Passionfruits
(Maracuja) kaufen und genießen. Dann fahre ich mit ein paar Taxis und
TukTuks weiter in der Stadt herum und mache auch endlich meinen schon
lange gewünschten Besuch im Lumpini-Park. Merkwürdige Tiere schwimmen im
Wasser und watscheln auf dem Ufer herum, halb Krokodil, halb Schildkröte,
halb Echse. (Später lese ich, daß es Bindenwarane waren. Sie sollen für
Menschen eher ungefährlich sein.)
Danach kaufe ich noch ein paar Klamotten ein und genehmige mir zum
Abschluß eine wohltuende Massage. Abendessen in meinem Lieblingslokal.
Danach bin ich müde und fahre schnurstracks heim. Donnerstag 18. September 2014 Alles Nachfragen hilft nichts: Kein Päckchen wurde für mich abgegeben.
Ich rufe in der Nissan-Werkstatt an und lasse mir die Nummer des
Einschreib-Briefes geben. Damit fahre ich mit einem TukTuk zum Postamt in
der Nähe. Nichts da, kein Brief, kein Päckchen! Oh weh, das könnte Ärger
bei der Rückgabe des Autos heute Abend geben. Ich bohre noch etwas, mir bleibt ja auch nichts anderes übrig!, und
finde auch endlich einen willigen hilfsbereiten jungen Mann nebenan im
Paketpostamt. Und, ich habe bei wichtigen Dingen ja immer Glück, er
findet mein Päckchen! Mein Name war falsch angegeben. Deshalb hat der
(doofe) Concierge im Hotel die Annahme des Päckchens abgelehnt. Und meine
Zimmernummer hatte ich den Nissan-Leuten kürzlich ja noch nicht nennen können. Beruhigt fahre ich zurück, checke aus, hole das Auto aus dem Parkhaus
und fahre noch ein bißchen durch die Gegend. Abends gebe ich dann das Auto zurück. Insgesamt 2.400 Kilometer
gefahren, Verbrauch lt. Anzeige 5,6 l/100 km, also noch besser als sonst.
Und der Regen? Trotz „Regenzeit“ war er eigentlich noch ganz erträglich.
Sonnig war es auch meistens. Warm sowieso. Bis auf ein paarmal abends. Mein Flug ist wie immer pünktlich. Morgens lande ich in Frankfurt und
bin zwei Stunden später wohlbehalten zu Hause. Wieder eine schrecklich
schöne Reise. Text
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