Meine
Reise nach Osmanien Istanbul,
Troja, Sardes, Laodikeia, Pamukkale, Aspendos, Antalya Wilfried
R. Virmond Inhaltsverzeichnis: 15.
Mai 2013 Flug nach Istanbul. Bosporus und Basar 16.
Mai 2013 Istanbul, zweiter Tag. Stadtbesichtigung 17.
Mai 2013 Istanbul – Troja – Ayvalik 18.
Mai 2013 Ayvalik – Sardes – Laodikeia - Pamukkale 19.
Mai 2013 Pamukkale – Antalya (Kemer) 20.
Mai 2013 Antalya Stadtbesichtigung 21.
Mai 2013 Antalya mit Aspendos und Heimflug
Tag
1 Mittwoch,
15. Mai 2013 Bootsfahrt
auf dem Bosporus, Besuch des Basars. Mein
Abflug erfolgt ziemlich pünktlich in Frankfurt um 08:10 Uhr mit einem gut
aussehenden Airbus A320 der türkischen (Ja! Achtung! Risiko!) Freebird
Airlines.
Im Prospekt wurde allen vollmundig versprochen: „Flug mit renommierter
Fluggesellschaft“. (Französisch La Renommée = Guter Ruf,
Ansehen, guter Leumund usw.) Diese an sich positive Umschreibung bedeutet
in Reisekatalogen aber leider immer das genaue Gegenteil, nämlich, daß
man Leib und Leben einer im internationalen Ranking deutlich weniger gut
beleumundeten und durchgehend eher negativ bewerteten Fluglinie
anvertraut. Am besten liest man erst gar nicht in den entsprechenden
Bewertungsportalen nach und hofft einfach gottergeben, daß unterwegs
nichts allzu Schlimmes passieren möge… Doch
wider Erwarten und allen vorherigen Unkenrufen „lieber Freunde“ zum
Trotz geht alles gut! Nach dreieinhalb Stunden (plus eine zusätzliche
Stunde Zeitverschiebung) landen wir, ohne abgestürzt zu sein oder gar
etwas von der Verkleidung verloren zu haben und überhaupt ohne jeglichen
Zwischenfall, um kurz nach zwölf in Istanbul auf Sabiha Gökcen.
Unterwegs waren unter uns die Donau und, obwohl noch etwas weiter weg,
Wien gut zu erkennen. Jeder bekam sogar ein weiches absolut geschmackloses
Softbrötchen und wahlweise Kaffee, Tee oder Wasser. (Softdrinks und Bier
hätte es auch gegeben, aber natürlich nur gegen Bezahlung.) Der Flughafen Istanbul-Sabiha Gökcen ist nach dem Groß-Flughafen
Istanbul-Atatürk der kleinere der beiden internationalen Verkehrsflughäfen
der türkischen Metropole Istanbul. Er liegt im kleinasiatischen Teil der
Stadt, etwa 40 km östlich des Bosporus.) Weil
ich ganz vorne in der ersten Reihe sitze, bin ich auch der erste, der
aussteigen darf. Diese von mir so oft wie möglich ausgeübte Taktik
erlaubt es mir dann auch, rasch durch die Paßkontrolle zu kommen und der
Erste an den fünf Bussen unserer Reiseorganisation zu sein. Deshalb kann
ich mir meinen Platz im Bus in Ruhe aussuchen. (Die vorderen vier Sitze dürfen
grundsätzlich nicht belegt werden; sie gehören ausschließlich dem
Reiseleiter. Warum? Weiß ich nicht.) Hosgeldiniz!
Herzlich
willkommen! Unser Reiseleiter für die nächsten acht Tage heißt Mehmet
und spricht perfektes Deutsch. Schließlich hat er viele Jahre in
Deutschland gelebt. Er wirkt auf mich ganz sympathisch und versorgt uns
zweiunddreißig Reisegäste gleich mit ersten allgemeinen Informationen.
Unser Busfahrer für die gesamte Reise heißt übrigens genauso. („Mehmet“
heißen halt über dreißig Prozent der männlichen Türken. Es ist ein männlicher
Vorname, der insbesondere unter türkischsprachigen Muslimen weit
verbreitet ist und auf den arabischen Vornamen Muhammad/Mohammed zurückzuführen
ist.) Die
erste und zugleich auch erstaunlichste Info Mehmets: Ministerpräsident
Erdogan bekämpft vehement den Alkoholkonsum seiner Landsleute und soll
deshalb bei allen alkoholischen Getränken die Alkohol- und Mehrwertsteuer
auf astronomische und unglaubliche über achtzig Prozent erhöht haben.
(Da möchte ich kein Alkoholiker sein.) Mein Rat an ihn (Erdogan): Erstmal
eine Flasche Raki leeren und mit den Kollegen in Ruhe über so einen
Quatsch nachdenken… Raki
(spricht man „Rake“ aus) trinkt man praktischerweise vor, mitten und
nach dem Essen, meistens mit etwas Wasser verdünnt. Es geht aber auch
ohne – Essen. Ein bekannter Spruch in der Türkei lautet: Pernod ist der
Vater vom Raki und Ouzo ist sein Sohn. Für
einen Euro soll man zurzeit etwa 2,30 türkische Lira bekommen. Istanbul
hat im Moment über achtzehn Mio. Einwohner. Die Stadt ist an ihrer größten
Ausdehnung wahnwitzige hundertsechzig Kilometer breit. http://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_größten_ Mehmets
nächster Rat an uns: Wir sollen den Leuten keine Münzen auf der Straße
wechseln! Kennt man ja, daß einem irgendein Typ eine Anzahl
(zusammengeklebter) Münzen hinhält, damit man sie ihm gegen einen Schein
oder eine Euromünze tauscht. Früher
gab es mal eine Million Türkei-Touristen pro Jahr, inzwischen sind es
schon vierzig Millionen. Tendenz weiterhin stark steigend. Finde
ich gut (und selbstverständlich): Unsere Handys sollen unterwegs im Bus
ausgeschaltet sein. Erfreulicherweise halten sich alle daran. Finde
ich merkwürdig: Mehmet will auf keinen Fall ins Netz gestellt werden.
Kein Name und vor allem kein Foto! Wäre doch eigentlich die beste Werbung
für ihn. (Oder eine ungünstige. Man weiß es noch nicht. Wird sich
vielleicht noch rausstellen…) Der
Reisepreis war insgesamt schon sehr günstig. Wer will, kann jetzt für
Ausflüge und Mittagessen zusätzlich 258 Euro in bar bezahlen; alle
machen es. Auch damit bleibt der Reisepreis noch einigermaßen preiswert.
Solange man nicht allzuviel Komfort oder gar Luxus erwartet. Jeden
Morgen gibt es im Bus eine neue Sitzordnung, die dann für den ganzen Tag
beibehalten werden soll. (Die meisten von uns bleiben aber auf den einmal
gewählten Plätzen.) Mehmet
hat ein Ausflugsschiff für uns gechartert und als erstes machen wir also
eine Bootsfahrt auf dem sonnigen Bosporus. Wir
starten an der Bogaz Köprüsü-Brücke, die mich trotz ihrer grauen Farbe
sofort an meine Lieblingsbrücke Golden Gate erinnert. Auszug aus Wikipedia:
Die Bosporus-Brücke oder 1. Bosporus-Brücke (türkisch
Boğaz Köprüsü) ist die ältere von zwei Brücken in Istanbul,
die den Bosporus
überspannen und so den europäischen mit dem asiatischen Teil der Stadt
verbinden. Sie wurde 1973 eröffnet und verbindet im Zuge der Autobahn O-1
die Stadtteile Beşiktaş
und Üsküdar
miteinander. Die Bosporus-Brücke ist
als Hängebrücke
konstruiert. Sie überspannt 1.510 Meter von Ufer zu Ufer, die beiden Pylonenpaare
liegen 1.074 Meter auseinander und überragen die Fahrbahn um 105 Meter.
Der Abstand zwischen Fahrbahnträger und Meeresspiegel beträgt 64 Meter,
so dass auch große Schiffe wie Flugzeugträger und Kreuzfahrtschiffe
passieren können. Wir
fahren erstmal in Richtung Norden und Fatih-Sultan-Mehmet-Hängebrücke
und sehen viele teure Häuser und Paläste, alte und neue. Die
Immobilienpreise sollen in immer schwindelerregendere Höhe schießen. Der
Himmel ist blau und die Sonne scheint, aber es weht eine leichte kühle
Brise. Für die großen Schiffe besteht mehrstündiger Einbahnverkehr,
immer abwechselnd. Auszug aus Wikipedia:
Die Fatih-Sultan-Mehmet-Brücke oder 2. Bosporus-Brücke (türkisch
Fatih Sultan Mehmet Köprüsü, kurz FSM, oder 2. Boğaziçi Köprüsü),
benannt nach Sultan
Mehmed II., ist die zweite Brücke
in Istanbul,
die im Zuge der Autobahn O-2
den Bosporus
überspannt und so den europäischen mit dem asiatischen Teil der Stadt
verbindet. Sie wurde 1988 eröffnet und liegt etwa fünf Kilometer nördlich
der Bosporus-Brücke
(Boğaz Köprüsü) von 1973. Die nur für Kraftfahrzeuge freigegebene
Brücke dient neben dem innerstädtischen Verkehr auch als Bindeglied in
der Autobahnverbindung von Edirne
nach Ankara. Wie die Bosporus-Brücke ist auch sie als Hängebrücke
konstruiert. Sie überspannt 1.510 Meter von Ufer zu Ufer, die beiden
Pylonenpaare liegen 1.090 Meter auseinander und überragen die Fahrbahn um
105 Meter. Der Abstand zwischen Fahrbahnträgerunterkante und
Meeresspiegel beträgt 64 Meter, so dass auch große Schiffe wie
Flugzeugträger und bekannte Kreuzfahrtschiffe passieren können. Eine
weitere, dritte, ebenso umstrittene wie gewaltige Bosporus-Brücke ist
gerade im Bau und wird voraussichtlich schon 2015 fertig werden. (Mit den
welthöchsten Pfeilern, 320 Meter hoch, und einer Rekordbreite von 59
Metern!) Außerdem wird zurzeit ein riesiger Eisenbahntunnel
(„Marmaray“) unter dem Bosporus gebuddelt. Voraussichtlich ab 2014
wird man dann mit dem Auto (im Tunnel per Huckepack) ganz leicht von
Europa nach Asien, z.B. von London bis Peking fahren können. Und
als drittes Megaprojekt der türkischen Regierung ist auch noch der
angedachte ca. fünfzigkilometerlange neue Istanbul-Kanal vom Mittelmeer
ins Schwarze Meer hier ganz in der Nähe zu erwähnen, der größer als
Suez- oder Panama-Kanal werden soll. Hier
an der Festung Rumeli Hisari wendet unser Käpt’n und wir schippern zurück,
an vielen Luxushotels und alten imposanten Palästen vorbei, bis kurz ins
Goldene Horn hinein. (Auch hier wird eine neue moderne Galata-Brücke
gebaut; sie ist schon bald fertig, das letzte Stück der Schrägseilbrücke
wird gerade eingefügt.) Hier
steigen wir vom Schiff und Mehmet führt uns durch ein paar „Straßen“
des überdachten Ägyptischen Basars. (Wenn ich es richtig verstanden
habe, ist der Ägyptische ein Teil des Großen Basars.) Mir gefällt es
hier aber wegen der vielen Leute eher nicht. (Kennt man ja von mir, ich
mag kein Gedrängel.) Mmh, leckeren iranischen Kaviar gibt es überall,
aber ich kann ihn ja leider nicht die ganze Zeit kühl halten.
Man
kann in der Türkei meistens mit Euro bezahlen, aber jeder Traveller weiß
es, es empfiehlt sich trotzdem, stets Landeswährung in der Tasche zu
haben. Ich bekomme für meine hundert Euro etwas über 235 TL (Türkische
Lira). Danach trinke ich in Ruhe einen Tee, sehe gelassen dem geschäftigen
Trubel auf der Straße vor mir zu und warte ganz entspannt auf die andern
Leute. Zurück
im Bus benutzt Mehmet eine Seitenscheibe, um uns allen mithilfe eines
Filzstifts seine Handy-Nummer mitzuteilen, damit wir ihn im Notfall
jederzeit erreichen können. (So kann sie sich jeder abschreiben.) Leider
ist das auch sehr wichtig, ein Mann ist uns nämlich unterwegs schon
verloren gegangen, weil er in einen falschen Bus einstieg. Er muß jetzt
auf eigene Kosten mit einem Taxi zu uns ins Hotel nachkommen. Anschließend
fahren wir endlich zu unserem Hotel Grand Anka in der Altstadt. Unterwegs
sehe ich einen bedrohlichen Wasserwerfer-Lkw direkt neben uns herfahren;
die allerersten regierungskritischen Demonstrationen und Unruhen gegen
Erdogan und seine Genossen haben gerade begonnen. Ganz
schlechte Nachricht: Im Hotel gibt es keinen Alkohol zum Abendessen! Kein
Bier und noch nicht einmal ein Schlückchen Wein! Als
erstes muß ich mein schreckliches Zimmer mit Ausblick auf eine
Backsteinwand umtauschen und erhalte dafür eins im sechsten Stock; das
Fenster läßt sich erfreulicherweise öffnen und meine Aussicht über die
Stadt ist jetzt auch sehr zufriedenstellend. Das Abendessen vom Buffet ist
akzeptabel. Nebenan
im Ramada bekomme ich dann später auf der Straßenterrasse doch noch zwei
große kühle Efes-Bier zu meiner Zigarre. Zwei
bekloppte Motorradfahrer toben sich hier mit großen starken Rennmotorrädern
aus. Sie haben ihre Auspufftöpfe ausgeräumt und machen deshalb einen
infernalischen Lärm. Immer wieder beschleunigen sie mitten im normalen
Straßenverkehr kurz bis auf 100 km/h. Ich sitze hier fast im Mittelpunkt
ihrer Rasereien und höre sie ständig aus allen vier Himmelsrichtungen. Tag
2 Donnerstag,
16. Mai 2013 Hippodrom-Platz
mit Deutschem Brunnen, Obelisk und Schlangensäule, Sultan-Ahmet-Moschee,
Topkapi-Palast, Hagia Sophia. Am Abend „Lichterfahrt“ im Bus durch die
Stadt. Um
viertel vor vier erschrecken mich die ersten Gesänge der Muezzins.
Siebentausend (7.000!) Moscheen soll es in Istanbul geben. Weckruf kommt
um 6:30 Uhr. Um
acht Uhr fahren wir pünktlich zu unserer Stadtbesichtigung ab. Das Wetter
ist sonnig und warm. Wer
will, bezahlt fünf Euro als Flatrate fürs gekühlte Trinkwasser im Bus
und kann trinken, so viel er will. Wer es nicht wünscht, bezahlt pro
Flasche fünfzig Cent. Mehmet
verteilt unterdessen an jeden einen Funkempfänger. Dadurch ist er nachher
leichter von jedem zu verstehen und er muß nicht mehr so schreien. (Die
meisten Gruppen in Istanbul haben jetzt solche Funkgeräte, was das ganze
babylonische Wirrwarr durchaus erträglicher macht. Ich kann mich jetzt
auch mal etwas von unserer Gruppe entfernen und ein paar Schritte
herumlaufen und höre ihn immer noch.) Unterwegs
im Bus erzählt uns Mehmet, daß beim Alkoholgenuß nicht die Europäer
oder Amerikaner Nr. 1 sind, sondern vielmehr die Araber. (OK, die
Deutschen sind es beim Bier. Laut Welt.de sollen es dann aber doch die
Deutschen sein. Naja, Statistiken sind ja immer zusammengelogen.) Alkohol
ist im Koran ja auch gar nicht verboten. Oder doch? Man weiß es nicht…
(Eigentlich ist es wie mit der schwarzen Total-Vermummung der islamischen
Frauen. Die einen sagen so, die andern sagen so…) Eine
Taxilizenz (also für ein einziges Auto) soll hier in Istanbul umgerechnet
1,2 Mio. Euro kosten, was ich mir aber beim besten (schlechtesten) Willen
einfach nicht vorstellen kann. Wie soll solch ein Riesenbetrag
erwirtschaftet werden können?? Und dazu die laufenden Kosten? Ob sich
Mehmet da nicht um ein (oder zwei) Nullen verrechnet hat? Die
türkische Bauindustrie soll inzwischen weltweit sehr groß und stark
geworden sein. Ähnlich wie unsere deutsche Auto- oder Maschinenindustrie. Erstaunlich:
Allein an der Westküste der Türkei soll es mehr antike Stätten als in
Griechenland und Italien zusammen geben. Wer hätte das gedacht? 26
Grad sind für heute zu erwarten. Jeden Tag soll es wärmer werden. In
Antalya werden es dann 40 Grad sein. Glaube ich aber nicht. Mal
abwarten… Übrigens,
viele bedeutende Kunstwerke wurden aus Istanbul geraubt, auch die berühmten
antiken drei Pferde am Markusdom in Venedig. (Wußte ich natürlich bisher
auch noch nicht. – Oder habe es längst vergessen.) Um
Danke zu sagen, genügt hier ein einfaches französisches „Merci“. Unser
erstes Ziel ist der Hippodrom Platz, über dem gerade viele Schnüre mit
unzähligen Fähnchen gespannt sind: Ein Feiertag steht bevor.
Hier war früher im antiken Konstantinopel das sportliche und
soziale Zentrum – und natürlich eine Pferderennbahn. Wir
bewundern als erstes den (zurzeit zwecks Renovierung eingehüllten)
Deutschen Brunnen, Deutscher
Brunnen (Istanbul) – Wikipedia istanbul
deutscher brunnen - Google-Suche
(Fotos) und
dann die berühmte Schlangensäule und den wundervollen ägyptischen
Obelisken. Aus
Wikipedia: Große original
ägyptische Obelisken stehen heute außer in Luxor (4) und Rom
(13) noch je einer in Heliopolis,
Kairo,
Istanbul, Paris (Obelisk
von Luxor), London
(St. George's Circus), New York (Central Park), Wimborne,
Urbino,
Florenz,
München, Catania und Caesarea
Maritima. Je ein
kleiner befindet sich in Luxor und in Durham.
Die Obelisken in London
und New York, die sogenannten Cleopatra's Needles, standen ursprünglich
gemeinsam vor einer Pyramide und sind identisch. Der Obelisk
von Luxor in Paris
ist 23 Meter hoch, sein Gewicht beträgt 258 Tonnen. Hippodrom
(Konstantinopel) – Wikipedia hippodromplatz
istanbul - Google-Suche
(Fotos) Als
nächstes folgt die direkt am Hippodrom-Platz gelegene Blaue Moschee =
Sultan Achmed Moschee, wo wir uns erst einmal in eine lange Schlange
einreihen müssen. Natürlich müssen als erstes die Schuhe ausgezogen
werden.
Sultan-Ahmed-Moschee – Wikipedia sultan ahmed moschee (Fotos) Es ist wie immer, ich fühle mich hier unwohl. Ich
mag nunmal keine Moscheen. Die davon ausgehende negative Energie muß ich
nicht haben. Und Ansammlungen von Moslems verursachen bei mir auch immer
sehr großes Unbehagen. (Ich bitte alle Muslime um Entschuldigung,
bestimmt tue ich damit den meisten Unrecht: Aber warum sind fast alle
Terroristen Islamisten??) OK, hier in der Türkei muß ich sie billigend
in Kauf nehmen. Aber hier passen sie ja auch hin. Islamistischer
Terrorismus – Wikipedia Übrigens,
die Rangfolge früher lautete: Kalif
= entfernt mit unserem Papst vergleichbar Sultan
= König Wesir
= Minister. Außerdem,
da ich hier gerade den Erklärbär mache: Der
Mufti ist ein islamischer Rechtsgelehrter, gibt also über die
Koranauslegung Auskunft. (Fast wie ein Bischof? Ah, nee, paßt eher nicht.
Also kein Bischof!) Und
noch etwas habe ich gelernt: Türkische bzw. arabische Männer umarm(t)en
sich, um das jeweilige Gegenüber unauffällig auf versteckte Waffen
abzutasten… Es
folgt mittags der Topkapi-Palast nebenan. Der Sultan hatte immer mehrere
Vorkoster, denn Herrscher und ihre Minister wurden grundsätzlich
vergiftet (oder manchmal erwürgt), alle andern Menschen wurden geköpft. top
kapi - Google-Suche
(Fotos) Hier
ist es wie schon letztes Jahr immer noch furchtbar voll, das Gedrängel
und Geschubse ist beängstigend. Da uns Mehmet fast zwei Stunden zur
Besichtigung freigegeben hat, verziehe ich mich lieber nach kurzer Zeit
aus dem ganzen Tohuwabohu zurück ins Freie und trinke stattdessen lieber
zusammen mit meiner Zigarre ein paar Tassen Kaffee. Danach
gibt es endlich das verdiente Mittagessen in einem wirklich angenehmen und
sauberen Hotelrestaurant, es ist schon viertel nach zwei. Wir können
bequem draußen sitzen, unter großen, weißen, schattenspendenden
Sonnenschirmen. Es
folgt die Hagia Sophia, die zufällig hier gleich nebenan liegt. Nach
einiger Zeit des Zuhörens und des Herumschlenderns begebe ich mich an
meine hiesige Lieblingsstelle in der oberen Etage: Das Chaos um mich herum
verblaßt sofort und wird schlagartig zur bedeutungslosen Nebensache.
Wieder lasse ich mich von Jesus‘ und Marias Blicken faszinieren und
gefangennehmen. Sie tauchen ebenso tief wie wohltuend ein in meinen Augen,
schlängeln sich weiter durch sämtliche Gehirnwindungen, kreuzen die auf
ihrem Weg liegenden Synapsen und gleiten ganz sanft bis in meine Seele
hinein – und erwärmen mich. Für ein paar Sekunden steht die Erde
still. Schon allein für diese wenigen intensiven gegenseitigen
„Augenblicke“ hat sich meine Reise gelohnt. hagia
sophia - Google-Suche
(Fotos) Da
ich anschließend noch etwas Zeit übrig habe, trinke ich einfach eine
weitere Tasse Tee. Wer möchte, kann sich um die Ecke auch noch die
weltberühmte große wunderschöne Zisterne ansehen. istanbul
zisterne
(Fotos) Danach
besteigen wir wieder unseren Bus und fahren ins Hotel zurück. Aber wir
sind für heute noch nicht fertig: Nach dem Abendessen geht es um halbneun
nochmal in die Stadt und wir besuchen den nächtlichen Fischmarkt. Dann
laufen wir über die Galata-Brücke, galata
brücke - Google-Suche
(Fotos) und
fahren im Bus weiter bis zum Dolmabahce-Palast und seinem berühmten und
jetzt schön illuminierten Uhrturm.
Hier
trinken wir direkt am Wasser sitzend alle erneut eine Tasse Tee und fahren
nochmal kurz zur Blauen Moschee mit dem farbig beleuchteten Springbrunnen
(und vielen Menschen) hinauf und danach zurück. Um kurz nach elf sind wir
wieder am Hotel. Tag
3 Freitag,
17. Mai 2013 Fahrt
übers Land, Fähre über die Dardanellen, Troja, Übernachtung in
Ayvalik. Wir
werden heute um 5:30 Uhr geweckt, um 7:00 Uhr ist Abfahrt. Nachts hat es
geregnet. Inzwischen ist es nur noch bewölkt, 19 Grad. Wir
fahren aus der Stadt hinaus, über die Autobahn und später am
Marmara-Meer entlang. Ein zäher endloser Stau kommt uns drüben entgegen
und führt in die Stadt rein. Österreich
und Griechenland sollen zusammen weniger Einwohner als Istanbul haben. Ganz
in der Nähe ist die riesige Mercedes-Bus-Fabrik, in der auch die Busse für
Deutschland gebaut werden sollen. (Ob das stimmt??) Istanbul-Hosdere,
Mercedes-Benz Türk A.S. | D Nahe
unserer autobahnähnlichen Schnellstraße sollen kürzlich antike Höhlen
gefunden worden sein, die sechshunderttausend (600.000!) Jahre alt sind.
Die „buyuk cekmece magara“-Höhlen aus der mesoitischen Zeit. Ob sich
Mehmet da nicht vertut und wieder ein, zwei Nullen zuviel drangemogelt
hat? Gab es damals schon Menschen? Leider kann ich im Netz keine konkreten
Infos darüber finden und glaube also auch diese Zahl erstmal nicht. Der
alte Atatürk-Flughafen hat demnächst ausgedient, ein neuer Großflughafen
wird am Schwarzen Meer gebaut. Ist ja klar, es wird der weltweit Größte.
Geplante Fertigstellung circa 2020. In der Türkei kennt man übrigens
(noch) kein Nachtflugverbot. Während
der ersten Pinkelpause an einer Tankstelle wird auch gleich unser Bus
gewaschen. (Das ist so an allen Tankstellen, wo Busse anhalten. Und: Busse
gibt es in allen Farben. Vorausgesetzt, sie ist weiß…) Da
die meisten Fahrgäste im Bus der Golf Plus-Kategorie angehören, also
deutlich über fünfzig sind, (der älteste ist schlappe 89 Jahre alt), läßt
Mehmet alle zwei Stunden anhalten. Die
folgende Anmerkung soll keine Kritik bedeuten, gehört aber mit zur nötigen
Informationspflicht eines objektiven Berichterstatters: Es gibt vier (mehr
oder weniger gut deutschsprechende) Russen unter uns. Die gab es ja auch
schon bei meiner letzten Türkei-Reise. Während
unserer nächsten Pause gibt es Mittagessen. Wie meistens vom Buffet. Bald
haben wir die Gallipoli-Halbinsel erreicht, ein Meer (Mittelmeer) liegt
auf der rechten Seite und das andere (Marmara-Meer) auf der linken Seite. In
Kilitbahir fahren wir um kurz vor vierzehn Uhr auf die Autofähre und überqueren
die Dardanellen. Das gegenüberliegende Ziel auf der asiatischen Seite ist
Canakkale, wo uns sogleich ein kleines Gewitter empfängt. Bis zu unserer
Abreise bleiben wir in Asien.
Früher
habe ich oft von den Seeschlachten an den Dardanellen im Ersten Weltkrieg
gelesen, (1656 gab es auch eine entscheidende Schlacht zwischen
Venezianern und Osmanen), und jetzt sehe und überquere ich sie auf meine
alten Tage doch tatsächlich noch. Die Meerenge ist hier an der engsten
Stelle tatsächlich nur ein paar Kilometer breit. Dann geht es auf der
vierspurigen Straße weiter. Die von mir so sehr geliebten Mohnblumen sind
hier in dieser Gegend dunkelrot, fast etwas bläulich. Drüben
am Ende der Gallipoli-Halbinsel ist das Canakkale Sehitler
Abidesi-Monument zu erkennen, das an diese schlimmen Kämpfe erinnert. canakkale
sehitleri abidesi - Google-Suche (Fotos) Unser
Guide macht uns erneut darauf aufmerksam, daß er keine Fotos von sich im
Internet wünscht, und daß sein Nachname hier auf keinen Fall genannt
werden darf, aus welchem Grund auch immer. (Vielleicht gibt es ja einen
Steckbrief oder er wird wegen nicht gezahlter Alimente gesucht? Oder vom
Gerichtsvollzieher? Vaterschaftsklage(n)? Nein, ist natürlich nur Spaß!!
Das darf selbstverständlich jeder entscheiden, wie er es haben will!) Er
ergeht sich gerne in Andeutungen und Verästelungen, vom Sinn oft etwas
schwer verständlich oder entschlüsselbar, er darf halt auch nicht alles
sagen, was er will. Er verspricht und verhaspelt sich öfter und
verwechselt Namen, was es auch nicht leichter macht, ihm zu folgen.
Trotzdem, er ist durchaus sympathisch. Wir haben mit ihm Glück, die
anderen Reiseleiter in den übrigen Bussen erscheinen mir nicht so
einnehmend. Mehmet liest uns auf der Fahrt ständig gerne langatmige
Zitate aus den Offenbarungen der Bibel vor. (Damit hier kein falscher
Eindruck entsteht: Er ist nicht religiös, so nicht und so nicht, und legt
Wert darauf, Monotheist zu sein.) Monotheismus bezeichnet Religionen, die einen
allumfassenden Gott kennen und anerkennen… Gegen
15 Uhr erreichen wir Troja. Schade, es ist noch immer stark bewölkt, das
wirkt sich nicht gut auf den Fotos aus. Aus
dem Reiseprospekt:
Troja.
Mit kaum einer anderen Ausgrabungsstätte in der Türkei sind so viele
Mythen und Geschichten verbunden wie mit Troja, Kulisse von Homers Ilias
und Schauplatz des zehnjährigen Trojanischen Krieges (13. Jh. v. Chr.).
Heute wird die Stätte Hisarlik „Burgenreich“ genannt. Die
Steinmetzarbeiten und Mauern sind imposant. Wahrzeichen ist das
Trojanische Pferd, ein Nachbau der hölzernen Pferdeattrappe, mit der die
Griechen die Trojaner schließlich bezwangen. Die ersten Ausgrabungen in
Troja wurden von dem in Deutschland geborenen Großkaufmann Heinrich
Schliemann durchgeführt.
Der
Einlaß ist jetzt umständlicher und wird mit den inzwischen allgegenwärtigen
komplizierten neuen Drehkreuzen geregelt. (Es muß immer jemand
dabeistehen und den Leuten helfen. Dabei ist es doch ganz einfach, genau
wie am Flughafen beim Boarding.) Der
große Vorplatz mit dem berühmten hölzernen Pferd ist jetzt überhaupt
eine große Baustelle. Dicke Granitplatten werden gerade verlegt. Dagegen
war es letztes Jahr doch noch etwas intimer, OK, ich verbessere mich,
nicht so voll und noch nicht so unangenehm. Jede Menge schreckliche
Japaner wuseln durch die Gegend - auf jeden Fall sind es Asiaten. Ab
Sommer 2013 sollen hier in Troja US-Amerikaner (oder Deutsche) weiter
ausgraben. (Und dabei wahrscheinlich erfolgreicher sein. Was da an
aufregenden Dingen und Erkenntnissen demnächst wohl noch zutage gefördert
werden wird?) Die Sonne kommt jetzt immerhin ab und zu etwas durch, aber
leider nicht genug für die Fotos. Wenigstens ist es warm und trocken. Schade,
der Ort wird stromlinienförmig, mir zu touristisch. Der Reiz des alten
Ursprünglichen läßt dadurch immer mehr nach. Aber das ist jetzt
insgesamt in der Türkei so. Es wird überall unglaublich viel Geld
investiert. Jedenfalls da, wo es starken Tourismus gibt. Dafür hat die Türkei
weltweit die höchsten Benzinpreise. Zurzeit kostet Benzin mindestens 4,70
Lira (ca. 1,90 EUR) und Diesel 4,00 Lira (ca. 1,60 EUR). Irgendwie muß ja
Alles bezahlt werden. Und die 87 Prozent Alkoholsteuer darf man ja auch
nicht außer acht lassen. Ich
setze mich von der Gruppe ab und laufe lieber allein und „verkehrt“ am
Amphitheater vorbei und um den Burghügel herum, also im Uhrzeigersinn.
Arbeiter erneuern gerade die Holztreppe und einen Steg. Diesmal sehe ich
mir auch die etwas weiter entfernten Brunnenhöhlen an – aber es lohnt
sich nicht, sie sind zugemauert und vergittert.
Ich
staune mal wieder, wie weit hier das Meer entfernt ist. Früher in der
Antike war Troja eine Hafenstadt, lag also direkt am Mittelmeer. Danach
fahren wir einen Kilometer zurück und machen dort eine erneute
Pinkelpause am Restaurant und Verkaufsstand, wo wir vorhin zwei Leute aus
unserem Bus zurückgelassen haben. Bald darauf sind wir wieder auf der
Hauptstraße und fahren weiter nach Süden. Mehmet
erklärt uns: Oliven, die in der Nähe von Wasser (also in eher feuchtem
Klima) wachsen, bekommen dickes gutes Fleisch außenherum, mit einem
kleinen Kern. Sie sind also die besseren. Die Oliven, die im Landesinnern
(also in eher trockener Gegend) wachsen, haben eine dünne Haut und einen
dicken Kern. Und man weiß es ja: Je länger sie am Baum hängenbleiben dürfen,
desto dunkler (schwärzer) werden sie. Neunzig
Prozent der weltweiten Haselnüsse kommen aus der Türkei, hauptsächlich
wachsen sie am Schwarzen Meer. Bei Haselnüssen ist es eher umgekehrt, je
weiter weg vom Wasser, desto dicker und besser ist die Nuß. Pinien
gibt es in Hülle und Fülle. Aber die leckeren Pinienkerne kann man nur
von ganz speziellen Pinien in entsprechenden Baumkulturen ernten. Letztes
Jahr war die Straße hier noch Baustelle. Jetzt ist sie bis auf ganz
wenige letzte Arbeiten fertig. Wir
durchqueren Ezine, die berühmte Käsestadt der Türkei. Fast in jedem
Haus wird Käse (Ezine Peyniri) hergestellt, Schafskäse, Ziegenkäse,
sogar Cheddar und was weiß ich alles. Mehmet bleibt aber still. Ein
kurzes Stück führt eine kurvige und ausnahmsweise nur zweispurige
Landstraße durch das angeblich „mythische“ (legendäre, sagenhafte)
Idagebirge und zum Meer hinunter und daran entlang.
Allerorten
wächst dunkelroter Mohn, eine meiner Lieblingsblumen. Mehmet macht sich
einen gemütlichen Nachmittag und redet weiterhin nicht viel. In
der Nähe von Bergama (Pergamon) machen wir nochmal eine kurze Pause.
Leider besuchen wir das dortige Ausgrabungsgelände nicht; unsere
Fahrtstrecke kann und darf nicht geändert werden. Die
heutige Etappe (530 km) war eindeutig zu lang und außer der Stunde Troja
(und der Landschaft) gab es eigentlich nicht viel zu sehen. Um
19:20 Uhr erreichen wir endlich unser Hotel Grand Hotel Temizel in
Ayvalik. Das achtstöckige weiße Gebäude ist hier das einzige so hohe
Gebäude und paßt eigentlich nicht in diese idyllische Gegend am Meer.
Ich persönlich würde es sogar als schwere Bausünde bezeichnen. Auf der
anderen Seite: Mein Zimmer liegt im fünften Stock und bietet mir einen
wunderschönen Ausblick aufs Meer und nach Lesbos hinüber. Irgendwo
höre ich, daß hier ganz in der Nähe (am Kap Baba) der westlichste Punkt
der Türkei und somit auch des asiatischen Kontinents ist. Das
Abendessen, wie immer vom Buffet, kann durchaus als reichhaltig bezeichnet
werden. Tag
4 Samstag,
18. Mai 2013 Sardes,
Laodikeia, Übernachtung in Pamukkale. 8:00
Uhr Abfahrt, endlich wieder blauer Himmel und Sonne. Viele unserer Gruppe
würden gerne hier im Hotel bleiben. Ich auch. Überall
wo wir hinkommen, sind die Japaner (bzw. Koreaner) schon vor uns da. Überhaupt
gibt es unterwegs fast nur Deutsche und Japaner, nur in Troja noch ein
paar Italiener. Und ganz wenige Engländer. Wer
diesen Rat auf einer Reise mal benötigt: Orangensaft soll gut gegen
Verstopfung sein und schnell helfen. Im Internet gefunden:
Jeden Morgen ein Glas frischgepreßten Orangensaft auf nüchternen Magen
trinken (ca. 30 Minuten später Frühstücken). Bevor Du die Orange
schneidest, hältst Du kurz beide Hände darüber und bittest sie, daß
sie Dir mit all ihren Kräften und ihren Wirkstoffen gegen Deine
Verstopfung helfen mögen. So oft sich Deine Verstopfung löst, bedankst
Du Dich bei den Orangen… (Und beim Klopapier. W.R.V.) Die
beiden alten Russen im Bus direkt hinter mir quasseln ununterbrochen Blödsinn,
sodaß ich mir jetzt immer öfter kurzerhand die Ohren zustopfe. Oder mich
auf meinen Reiseleitersitzplatz nach ganz vorne verziehe, den mir
erfreulicherweise wieder niemand streitig macht. Wir
fahren auf der weiterhin vierspurigen Straße (E87) weiter Richtung Izmir,
dem früheren Smyrna, und biegen kurz vor der Stadt in Menemen links nach
Osten und in ein breites fruchtbares Tal ab. Hier in der antiken
Hermosebene wächst vor allem Wein, jede Menge Wein, in endlosen Weingärten,
und etwas weiter oben an den Hängen Feigen, Aprikosen und teilweise schon
goldgelbes Getreide. Komisch, Moslems dürfen doch eigentlich gar keinen
Wein trinken? Später gesellen sich zu Olivenbäumen auch wieder
Pinienkernbäume hinzu. Die Zypressen und leichten Hügel im Vordergrund
erinnern mich ein bißchen an die Toskana. Wir sind jetzt im früher (zur
Römerzeit) wichtigen Hinterland der Ägäis. Viele kleine Dörfer liegen
verstreut in der Landschaft. In jedem von ihnen gibt es mindestens eine
Moschee mit weithin sichtbarer, das idyllische Bild etwas störender großer
silberner Aluminiumkuppel. Rechts auf den Bergspitzen gibt es immer noch
letzte Schneereste. Es
ist mir auf unserer Reise schon mehrfach aufgefallen: Im Kampf gegen die
Bodenerosion werden und wurden überall in der Türkei die früher kargen
Berge wieder mit unglaublich vielen Bäumen bepflanzt. So auch hier. Auch
dafür fließt offenbar reichlich und bestimmt gut angelegtes Geld. Auf
der ganzen Reise sehe ich immer wieder versteckte Polizeiautos und
Polizisten mit Laserpistolen lauern, um zu schnelle Autos (und sogar
Reisebusse) gnadenlos abzukassieren. Temposünder haben hier in der Türkei
nichts mehr zum Freuen oder gar zum Lachen… Bald
sind wir in Sardes, einer berühmten antiken Griechen- und Römerstadt.
(Ja, auch noch nie von gehört). Sardes war Hauptstadt des Lydischen
Reiches und Sitz des mächtigen Königs Krösus. Wenigstens ihn kennen wir
ja alle. Und der Ort gehörte zu den sieben Gemeinden der Offenbarung des
Johannes, die alle hier in der Nähe von Ephesus liegen. Offenbarung
des Johannes – Wikipedia Wir
besichtigen zunächst den gewaltigen Artemistempel. Am Parkplatz stehen
ein paar Maulbeerbäume und wir können alle die gerade reif werdenden grünlichen
Früchte probieren.
Dann
fahren wir ein, zwei Kilometer weiter zur imposanten Römischen Synagoge
mit dem ebenso beeindruckenden Gymnasion, insgesamt ein gewaltiger
Komplex. Alles zusammen vermittelt ein bemerkenswertes Bild über den
damaligen Reichtum der Stadt. Die hiesige Synagoge soll inzwischen für
Juden nach Jerusalem die wichtigste auf der Welt sein. Die USA haben hier
ausgegraben; besonders New Yorker Juden haben dafür sehr viel Geld
aufgebracht. Ist
ja klar, hier führte früher die Seidenstraße vorbei. Die ist und war ja
in jedem Ort, egal wo ich hier in der Türkei, oder in Syrien, Jordanien,
Indien etwas besichtigt habe. Die war einfach überall… (Ja, OK, ich weiß
es, es ist genau andersrum, nur an der Seidenstraße konnten sich Städte
entwickeln, die man jetzt besuchen und besichtigen kann.) Danach
gibt es von 14 bis 14:45 Uhr Mittagessen. Diesmal kein Buffet, aber da
Mehmet Vegetarier ist, bekomme auch ich immer genug zu Essen. Wir
durchqueren Alasehir, die frühere antike Stadt Philadelphia. (Heißt übrigens
übersetzt „Bruderliebe“.) Philadelphia
(Asien) – Wikipedia Danach
genehmigt uns Mehmet ein sekerleme
(Nickerchen). Nach ein, zwei Stunden erreichen wir Laodikeia (Laodicea). Ja, auch noch nichts von gehört. Aber deshalb mache
ich ja schließlich diese Fahrt. Ist ja schließlich eine Bildungsreise. Hier
befindet sich ein gewaltiges antikes Ausgrabungsgelände. Hunderte Leute
sind an der Arbeit. Hohe Kräne unterstützen sie dabei. (Gute Fotos kann
es so natürlich nicht geben.) Vieles muß noch ausgegraben werden. Es
gibt noch viele Jahrzehnte (Jahrhunderte?) lang zu tun. Zur Zeit der Römer
war hier ein mächtiges Wirtschaftszentrum, u.a. bekannt für seine
einmaligen purpurnen Stoffe. Es gibt eine ziemlich lange „Syrische“
Straße und gleich zwei sehr große Amphitheater. Eine der ältesten
Kirchen wurde hier kürzlich ausgegraben. Für eine Hochzeit werden vom
Brautpaar Fotos geschossen. Laodikeia
am Lykos – Wikipedia Ein
paar wenige Leute unserer Gruppe glauben, unbedingt jeden einzelnen Stein
sehen, umdrehen und begutachten zu müssen, deshalb sind wir alle andern
gezwungen, ewig lang auf sie zu warten. Dann
geht es endlich die letzten paar Kilometer weiter an unser heutiges Ziel:
Pamukkale. Schon seit Stunden waren die schneeweißen Kalksinterterrassen
voraus in der Ferne zu erkennen. Sie sind in tausenden von Jahren durch
das besonders kalkhaltige Thermalwasser entstanden und sehen aus wie Eis.
Gegen früher scheinen sie mir jetzt viel sauberer zu sein. (BTW/Nebenbei:
Partnerstädte Pamukkales sind Las Vegas, Nevada, also das „richtige“
L.V., - und Eger.) Hier
nebenan befindet sich die antike Stadt Hierapolis, mit vielen
Thermalquellen, großem Amphitheater und unzähligen Tempeln. hierapolis
- Google-Suche
(Fotos) Und
weil früher in der antiken Zeit massenhaft kranke Menschen
hierhergekommen sind, sind auch viele von ihnen gestorben und hier
beerdigt worden. Deshalb gibt es direkt nebenan eine Nekropole, die berühmte
Totenstadt Nekropolis. Leider dürfen wir nichts von alledem besichtigen,
aber ich habe es ja früher schon gesehen. nekropolis
pamukkale - Google-Suche Mehmet
läßt unseren Bus wenigstens unten am kleinen See kurz für ein paar
Fotos anhalten. Dann geht es noch ein kurzes Stück steil den Berg hinauf
in den Ort.
Unser
heutiges Hotel heißt „Hotel Lycus River“. Wie alle (oder die
meisten?) Hotels in Pamukkale ist auch das unsere ein Thermalhotel. Man
kann hier jedenfalls in vielen Hotels in warmem Thermalwasser baden. Aufzüge
gibt es in unserem Hotel keine, aber die Koffer werden auf die Zimmer
gebracht. Direkt nebenan liegt das Spa Hotel Collossae Thermal, in dem
angeblich George Bush und viele andere prominente Persönlichkeiten früher
schonmal abgestiegen sind. Leider findet dort gerade eine große
Hochzeitsfeier statt und man schickt sehr laute Musik bis in die tiefe
Nacht hinein zu uns hinüber. In einigen Zimmern dürften die Schranktüren
wackeln, aber mein Zimmer liegt zum Glück genau in der anderen Richtung. Natürlich
besuche ich zuerst das hoteleigene Thermalbad. Anschließend gemeinsames
Abendessen an großen runden Tischen am Pool, wie immer vom Buffet. Danach
laufe ich in den Ort und werde dankenswerterweise von einem unserer
Reiseteilnehmer zu einer ausgiebigen gemütlichen Wasserpfeife eingeladen.
Um halbeins komme ich zurück und genehmige mir im ZDF als Betthupferl
noch ein Stückchen James Bond mit dem Beißer in Luxor. Tag
5 Pfingstsonntag,
19. Mai 2013 Pamukkale,
Fahrt durchs Taurus Gebirge, Übernachtung in Antalya (Kemer). Weckruf
um 5:30 Uhr, Abfahrt um 7:00 Uhr. Wir halten noch einmal an derselben
Stelle unterhalb von Pamukkale. Reinfahren und besichtigen geht leider
immer noch nicht, ist wahrscheinlich zu teuer für unsere
Reiseorganisation, oder ist halt einfach nicht eingeplant. (Schade, so
dicht dran und doch nicht zu sehen bekommen. So etwas dürfte nicht sein!
Eine solche Entscheidung der Reiseorganisation bekümmert mich doch sehr.)
Wir
fahren durch das sonntägliche Denizli. Nach Antalya sind es noch
zweihundert Kilometer. Leider ist es wieder sehr dunstig, also keine schönen
Fotos. Unzählige
„Tekstilfabriken“, (im Türkischen kennt man ja eigentlich kein
„X“ und auch kein „Q“, kein „W“ und kein „Ä“), gibt es
hier. Tuchfabriken auch. Vor allem auch für Seide. Sie sind hier seit der
Antike. Türkische
Lateinalphabete – Wikipedia Wir
müssen jetzt den ersten Teil unserer Gegenleistung erbringen: Den Besuch
„in einer Teppichknüpferei“. Es ist natürlich nur ein ganz normaler
Teppichverkaufsladen. Außer von den drei Frauen, die jedesmal, wenn ein
Bus eintrifft, aus ihrem Dornröschenschlaf aufwachen und mustergültig an
Teppichen zu knüpfen beginnen, um danach gleich wieder einzuschlafen,
wird hier nichts geknüpft. Eine ältere Frau spinnt Wolle. Wir erfahren,
daß nur türkische Teppiche die berühmten Doppelknoten haben. Der
Seidenmeister zeigt uns ein paar Kokons und erklärt uns, daß es davon
bei den Original-Fäden drei verschiedene Qualitäten gibt: Das äußere
Ende des Fadens des Kokons ist meist schmutzig und schlecht und wird nur für
einfache Textilien verwendet, z.B. für Krawatten. Der innere Anfangsfaden
ist ungleichmäßig und wird auch nur für billige Nebenprodukte
verarbeitet. Nur der lange mittlere Faden dazwischen ist der gute – und
wertvolle. Und der wird ausschließlich für türkische Seidenteppiche
verwendet. Und Seidenteppiche möchte man uns hier „als sehr preiswerte
und besonders lohnenswerte Geldanlage“ verkaufen. Fragt sich nur, für
wen lohnenswert… Über
drei Stunden dauern die Verhandlungen und Einkäufe der Leute. (Und meine
Zigarren sind im Bus eingeschlossen! Beide Mehmets sind und bleiben
verschwunden!) Mehmet
scheint mir anschließend jedenfalls recht befriedigt zu sein; nach seiner
Aussage wurden für eine deutlich sechsstellige Summe Teppiche allein von
unserem Bus gekauft. Unglaublich. Und wir fahren mit fünf Bussen… Wir
klettern jetzt (immer noch vierspurig) ein paar imposante Berge hinauf und
erhalten nach einer halben Stunde endlich unser Mittagessen. Auch hier
werden, wie überall an den Tankstellen, die Busse gewaschen. Es ist
bereits über dreißig Grad warm. Bei
der Weiterfahrt sehen wir in dieser fruchtbaren Hochebene jede Menge weiß
blühender Mohnfelder. Ganz offen werden in dieser Gegend Haschisch,
Morphium und Opium hergestellt. (Was ist da eigentlich der Unterschied?)
Natürlich ausschließlich für medizinische Zwecke. Das ganze Hochland
wird von hohen durchaus beeindruckenden Taurus-Bergen umringt. In
der Türkei wird der meiste Strom von Wasserkraftwerken erzeugt. Außerdem
gibt es ein paar wenige Kohlekraftwerke; ein, zwei Atomkraftwerke sind
geplant oder im Bau. Mehmet
berichtet, daß es hier in der Türkei sehr viel Marmor gibt und deshalb
ein Marmorfußboden billiger sein soll als einer mit etwas besseren
Fliesen. Also: Marmor billig, Fliesen und Kacheln teuer. Ich erinnere mich
dann auch, daß uns Gökce bei meiner letzten Türkeireise folgendes
gesagt hat: „Die Türkei verfügt über ca. zweiundvierzig Prozent
des weltweit vorhandenen Marmors, hundertzwanzig verschiedene Sorten in
achtzig Farben bietet man an.“ Unsere
Straße bleibt weiterhin vierspurig, autobahnähnlich, mit Mittelstreifen
und Leitplanke. Die EU verlangt solche Straßen. Und Ministerpräsident
Erdogan baut sie überall. Nur gestern gab es mal zwanzig Kilometer noch
zweispurige ursprüngliche Landstraße. Ein letzter Rest. Aber man
erkannte schon erste Spuren des in Kürze beginnenden Ausbaus. Und kürzlich
das kleine Stück durchs Ida-Gebirge. Insgesamt gibt und gab es überall
wenig Verkehr mit wenigen Lkw. Außer in Istanbul. Und wahrscheinlich auf
den „richtigen“ Autobahnen. Apropos
Erdogan, „Erdojan“ gesprochen, aber das weiß ja jetzt jeder, seit er
täglich in den Nachrichten vorkommt: Verschiedentlich habe ich mehr oder
wenig deutlich und meist hinter vorgehaltener Hand gehört, daß
Ministerpräsident Erdogan von einigen seiner Landsleute als Teufel in
Menschengestalt angesehen und bezeichnet wird, obgleich er vordergründig
viel für sein Land und die Bevölkerung tut. Aber das trifft ja auf die
meisten Politiker zu. Peu à peu will er hier in der Türkei wohl den
Islam und den Koran stärker werden lassen. (Wie paßt dann seine Absicht
dazu, sein Land unbedingt in die EU aufnehmen lassen zu wollen?) In der Türkei
gibt es dank seiner knallharten autoritären Regierung inzwischen die fast
strengsten Antirauchergesetze weltweit. Bald soll man noch nicht einmal
mehr im eigenen Auto rauchen dürfen! (Nachtrag
dazu: Jetzt, im Juni 2013 hat er sich ja die Maske vor seiner
Teufelsfratze heruntergerissen und man hört nur noch von seinem harten
Durchgreifen bei den Demonstrationen und gegen seine friedlichen Mitbürger.) Doch
weiter mit Mehmets Erklärungen: Ein Imam in der Moschee ist mit
unserem Pastor vergleichbar. Und
hier noch ein bißchen Türkisch für Anfänger: Merhaba
heißt „Hallo“. Elveda
heißt „Auf
Wiedersehen“. Inschallah
heißt „hoffentlich, so Gott (Allah) will“. (Weiß ja jeder,
der Karl May gelesen hat.) Zeytin
sind
Oliven, Zeytinyagi ist Olivenöl. Das
auch bei uns bekannte Güle Güle sagt eigentlich nur der Zurückbleibende
dem Abreisenden. Jedenfalls erklärt es Mehmet mir so. Wir
fahren auf der E87/350; es wird etwas regnerisch. In Korkuteli gibt es die
nächste Pinkelpause. Weiter fahren wir durch die Berge. Hier liegt die
berühmte Karain-Höhle. Oberhalb
von Antalya gibt es nochmal einen kurzen Stopp für Fotos und gesponserten
Raki. Wieder regnet es ein paar Tropfen. Die Küste und unser heutiges
Ziel dort liegen im Dunst. Antalya
empfängt uns mit vielen teils riesigen roten Halbmond-Fahnen, vor allem
auch an den Häusern. Heute ist Feiertag. Als
wir ans Meer kommen, biegen wir rechts nach Kemer ab. Die neue moderne
vierspurige Straße führt durch mehrere Tunnels. Gegen 17:10 Uhr
erreichen wir das Katamaran-Hotel in Kemer. Wir sind hier in diesem Hotel
der einzige Bus unserer Gruppe, die andern dürfen/müssen woanders übernachten. Es
ist ein relativ kleines Resort-Hotel mit nur vier Etagen. Aber hier im Ort
sind ja (wahrscheinlich) alle Hotels klein. Alle Leute laufen mit All
Inclusive-Armbändern herum. Wenigstens gibt es hier wieder Aufzüge. Zum
ersten und einzigen Mal auf dieser Reise muß jeder selbst sein Gepäck
ins Zimmer transportieren. Immerhin wohne ich auf der zweiten von vier
Etagen mit noch akzeptierbarem seitlichem Ausblick. Ich
habe sogar eine Balkontür. Das Zimmer ist besonders groß, das letzte
Zimmer am Ende des langen Ganges, mit zusätzlichem Kinderzimmer. Safe und
Internet müssen zum ersten Mal auf dieser Reise extra bezahlt werden. Ich
laufe gleichmal ans Meer und sehe mir den (sehr unbequemen) Kiesstrand an.
Danach genehmige ich mir erstmal eine Margarita. Da ich kein gelbes
Armband habe, komme ich nicht drum rum, sie an der Bar zu quittieren… Schrecklich:
Es gibt hier ausschließlich Russen, dünne und dicke, fettleibige Frauen
meistens in fast aufplatzenden knappen und in Ritzen und Falten
verschwindenden Bikinis, und unzählige Kleinkinder. Aber der erfahrene Türkei-Reisende
weiß ja längst, daß die Gegend hier unten im Süden der Türkei vor
aufdringlichen unverschämten Russen nur so wimmelt und deshalb die üblichen
Zivilisationsmaßstäbe eines Europäers von diesen Leuten sehr stark nach
unten verschoben worden sind… Nach
dem Abendessen laufe ich noch mit Mehmet am Strand entlang und wir
quatschen über vieles. Zum Beispiel auch über die rätselhaften
bosnischen Pyramiden, von denen ich noch nie gehört habe: Bosnische
Pyramiden – Wikipedia (Jeder
muß selbst entscheiden, wie ernst sie zu nehmen sind.) Um
halbelf liege ich in meinem Bett, die Lautsprecher des Minaretts nebenan
bleiben wundersamerweise still, aber ich bekomme trotzdem die volle Dröhnung
ab, diesmal mit elektronisch verstärkten monotonen schrecklichen türkischen
Gesängen aus riesigen Monsterboxen. Viele Leute haben sich nämlich
nebenan unter meinem Zimmer zum türkischen Feiertag versammelt. Und:
Die ganze Nacht kräht ein Hahn in unmittelbarer Nähe. Tag
6 Pfingstmontag,
20. Mai 2013 Antalya,
Schmuck und Leder, Stadtbesichtigung und -bummel, Übernachtung in
Antalya. Hier
in diesem Hotel müssen (dürfen) wir auschecken, unsere nächste Übernachtung
ist in einem anderen. Abfahrt um 8:00 Uhr, Weckruf und Aufstehen also um
halbsieben. Blauer Himmel, die strahlende Sonne bescheint die hoch
aufsteigenden Felsberge auf der anderen Straßenseite. Ist typisch für
Kemer. Ich
höre von den andern Mitreisenden, daß ein paar Zimmer recht großzügig
von der Disco bis drei Uhr nachts beschallt wurden. Da hatte ich mit
meinen Gesängen ja noch Glück. Die
Autobahn Richtung Alanya wird jetzt durchgehend weiter bis nach Mersin
gebaut, also wird dort das neue Urlaubsgebiet in den nächsten Jahren
entstehen. Bei
einem kurzen Fotostopp an einer Aussichtsplattform neben der Promenade über
dem Strand bringen wir einem Geburtstagskind ein Geburtstagsständchen
dar; eine Mitreisende spielt dazu sogar auf ihrer Flöte. Anfangs denke
ich, sie macht sich einen Spaß, aber offensichtlich erlernt sie das Flötenspiel
gerade erst, es klingt noch etwas, mmh, unvollkommen. Das
angeblich größte Gerichtsgebäude der Welt soll in Istanbul stehen. Jetzt
müssen wir für den günstigen Reisepreis erneut mit einer Gegenleistung
bezahlen: Die üblichen beiden Schmuck- und Ledershows. Bei
Schmuck sollen angeblich nur acht Prozent Mehrwertsteuer berechnet werden,
sonst sind es oft 18-24 Prozent. Die
Türkei soll Nummer vier bei der weltweiten Goldverarbeitung sein. Drei
Stunden später. Endlich ist alles geschafft und abgearbeitet. Schmuck und
Leder wurden erneut großzügig eingekauft. Die Türken sind ja sehr geschäftstüchtig:
Beim Leder erhält man fünfzig Prozent (auf total überhöhte) Preise,
oder 33 Prozent und das zweite Teil kostenlos… Die
Schmuckpreise scheinen mir auch nicht mehr allzu günstig zu sein. Wieder
kommen viele Leute mit schweren Taschen zurück. Mehmet dürfte sich,
zumindest innerlich, erneut zufrieden die Hände reiben. Ich gönne es
ihm. Mehmets
anfangs unserer Reise von mir nicht geglaubte Ankündigung großer Hitze
bestätigt sich, jetzt um zehn Uhr ist es schon über 32 Grad warm, nein,
heiß. Tote
Moslems werden ohne Sarg und nur mit Tuch oder mit dem eigenen Turban
beerdigt, Särge gibt es bei ihnen nicht. Unser
Bus setzt uns an der Promenade am Atatürk-Denkmal ab und wir nehmen
erstmal unser Mittagessen oberhalb des idyllischen Hafens mit wunderschönem
Blick auf die ein- und ausfahrenden nostalgischen Segelschiffe zu uns.
Kein Buffet, es gibt mal wieder fertige Tellergerichte. Inzwischen
sind es schon 37 Grad, Tendenz immer noch steigend. Wie schlimm muß es
hier erst im Juli/August werden. Mehmet
lädt uns alle zu einer außerplanmäßigen Bootsfahrt ein, (eine Stunde für
günstige fünf Euro), und wir genießen gerne die Ruhe und Gelassenheit
unseres altmodischen hölzernen Schiffes.
Unser
Käpt’n bittet mich, das Ruder (und seine Mütze) für ein Stück des
Weges zu übernehmen. Da darf man nicht Nein sagen und ich muß natürlich
sofort aushelfen… Wir
tuckern erst zum bekannten Wasserfall und dann in weitem Bogen zurück auf
die andere Seite des Hafens, um dort an ein, zwei spärlichen „Wasserfällen“,
kleinen Höhlen und gutgelaunten von hohen Felsen ins Wasser springenden
Jungs vorbeizukommen und überhaupt viel zu schnell zurück zu schippern. Zurück
an Land steigen wir ein paar lange Treppen hinauf und bummeln in kleinen
Grüppchen durch die Altstadt Antalyas. Wir können hier die „malerisch
bunte Altstadt mit ihren engen Gassen und jahrhundertealten Häusern“
(Reiseprospekt) bewundern und bestaunen, an denen sich gelegentlich
zauberhafte Bougainvilleen hochranken. Ausgefallenes
Kunsthandwerk, kleine gemütliche Restaurants und Galerien mit wollenen
Teppichen und schönen Bildern gibt es hier oben. Manchmal gelingt uns ein
Blick in ein paar wunderschöne, schattige, romantisch-kuschelige
Boutique-Hotels mit angenehm erscheinender Atmosphäre. (Ich bedauere die
armen Hotelgäste, die da ständig von doofen Touristen wie Tiere im Zoo
beglotzt werden…) Natürlich machen wir auch eine kurze Teepause; für
ein kühles Bier wäre es jetzt sowieso viiiel zu heiß! Am
Hadriantor nimmt uns unser Bus wieder auf. Mehmet läßt unseren Chauffeur
extra einen kleinen Umweg machen und wir fahren am Flughafen und an den
teuren Lara-Hotels vorbei nach Belek. Angenehm,
endlich mal eine Reise ohne verhaßte Fahrbahnschwellen. Nur am Venezia
Hotel und am Kremlin Palace gibt es drei, vier Stück. Und dann noch ein
paar im nächsten Dorf. Nebenbei:
Hier in Belek sollen alle Grundstücke der riesigen Hotelresorts für nur
eine Lira auf 40, 50 und früher 99 Jahre verpachtet worden sein. Wir
kommen auch am Mardan Palace Hotel vorbei. Es soll eine Milliarde Euro
gekostet haben und damit Europas teuerstes Hotel sein. (Hä? Europas?!
Hallo, wir sind hier in Asien!!) Ein paar der fast sechshundert Zimmer
sollen schlappe 15.000 Euro pro Nacht kosten. Natürlich hat man sich
daraufhin selbst sieben Sterne verliehen, obwohl es sie offiziell ja gar
nicht gibt. Viele
zurzeit lebhaft orange-rot blühende Granatapfelbäume stehen hier in
riesigen Plantagen und fühlen sich offenbar wohl; geerntet wird im
Oktober. Nach
zwei Stunden Fahrzeit erreichen wir um 19 Uhr unser heutiges Ziel, das
Vera Club Hotel Mare. Mein Zimmer ist auf der dritten von vier Etagen. Fängt
schon ungut an: Safe kostet extra, Internet kostet extra, Badetücher
kosten extra. All Inclusive kostet auch extra; 14 Euro pro Tag und Person.
Trotzdem, ich nehme es. Als einziger. Den andern genügt die Halbpension.
Dafür muß ich mich dann später aber auch anstrengen, damit sich diese
zusätzliche Ausgabe amortisiert. Beim Abendessen am Rande des Pools
kommen das Bier und andere Getränke nämlich nur sehr zögerlich zu mir.
Der von einem Computer unverständlich ins Deutsche übersetzte Text im
Hotelprospekt ist genauso verworren wie alles andere. Ein
Paar berichtet, daß sich ihre Zimmertür nicht abschließen läßt. Die
Instandsetzung dauert Stunden. Ihr Gepäck haben sie solange im
Nebenzimmer unterstellen müssen. Unzählige und gefühlte neunundneunzig
Prozent berühmt-berüchtigte, aufdringliche, exzessive Russen mit
hunderten Kleinkindern und entsprechendem Gedränge und Geschubse haben
das Hotel in Beschlag (eher in Besitz) genommen. (Ja, stimmt, ich mag
keine Russen!) Dazu ein paar ganz wenige, geradezu seltene Deutsche. Naja,
den morgigen Tag werden wir auch noch rumbringen. Alle sind sich einig,
dies ist das unangenehmste (eigentlich schlimmste) Hotel dieser Reise.
Meine Bewertung: Für deutsche Urlauber absolut ungeeignet! Mit
meinem AI-Armband bekomme ich hier in der Bar auch nur Bier, Wein, Wodka
und ein paar schäbige Cocktails. Alles billig. Tag
7 Dienstag,
21. Mai 2013 Das
antike Aspendos oder wahlweise Bootsfahrt auf dem Manavgat. Zum
ersten Mal entspanntes Aufstehen. Alle genießen die Ruhe, endlich mal
keine morgendliche Hektik, keinerlei Streß, Abfahrt erst um 9:30 Uhr;
draußen ist es sonnig und (noch) sehr angenehm. Ein
paar wenige Leute unseres Busses haben sich für die Bootsfahrt
entschieden, der große Teil der Gruppe macht den Ausflug nach Aspendos. Erster
Halt am Aquädukt. Wir sind der erste Bus, nach uns kommt bald einer nach
dem andern. Längst ist es unglaublich heiß. Jetzt Ende Mai! Ich hätte
wohl besser die gemütliche Bootsfahrt auf dem kühlen Fluß mitmachen
sollen. Ich habe noch nie derart stark geschwitzt, es ist exakt wie in der
Sauna. Zuhause ist es saukalt, nachts knapp über null Grad, tagsüber um
die zehn. Das berühmte Azorenhoch bewegt sich nicht und „schenkt“ uns
diese Polarkälte. (Anfang Juni höre ich im Radio, daß wir in
Deutschland seit April kein einziges Wetter-Hoch mehr hatten! Klimaerwärmung?
Wenn sie schon sein muß, warum nicht auch mal bei uns in Deutschland??
Kalter Winter 2012, kalter Frühling 2013, und jetzt auch noch ein kalter
Sommer 2013?)
Nach
genauer Inaugenscheinnahme des römischen Aquädukts fahren wir an noch
mehr Granatapfelbaum-Plantagen vorbei, zum nahegelegenen antiken
Amphitheater der Römer. Sein Bogen mit den Zuschauerreihen beträgt exakt
180 Grad, griechische Theater haben meistens etwas mehr Rundung. Oder
weniger. Mehmet führt uns die augenscheinlich, äh, ohrenscheinlich immer
noch außerordentlich perfekte Akustik vor. Dieses Theater gehört zu den
besterhaltenen seiner Art und wird in den Sommermonaten längst wieder für
viele Theater- und Opernvorstellungen genutzt. Dann
steigen fast alle den Berg hinauf zum Tempel. Hier oben war ich bisher
noch nicht.
Erfreulich,
Mehmet verfügt über erstaunlich viel Detailwissen, das er manchmal auch
gerne preisgibt. Obwohl ich mir meistens noch mehr Infos wünsche. aspendos
- Google-Suche (Fotos) Unser
heutiges Mittagessen erhalten wir am nahegelegenen Köprücay-Fluß in
einem schattigen Restaurant mit schöner Terrasse und ebensolchem Blick
und Aussicht rüber nach Aspendos und ins Gebirge. Erneut kein Buffet. In
diesem Jahr (2013) erwartet man hier im Süden der Türkei den heißesten
Sommer des Jahrhunderts. Weiter
fahren wir ein, zwei Kilometer zur Eurymedonbrücke, die aus der
Seldschukenzeit (ca. 1000 bis 1200 n.Chr.) bzw. sogar aus der römischen
Zeit stammt. Hä? Römisch? Die ist doch neu! Ach so, da sie gerade fertig
restauriert worden ist, sieht sie aus wie neu gebaut. Eurymedonbrücke
(Aspendos) – Wikipedia Dann
bringt uns der Bus nach Manavgat und wir besuchen den dortigen (billigen)
Basar, der sich wirklich nicht lohnt. Ich trinke wie immer lieber einen
Tee. Um
fünf sind wir zurück im Hotel. Zum ersten und einzigen Mal gibt es ein,
zwei Stunden Ruhe und Entspannung am Pool. Endlich kann ich ausspannen und
mal alles baumeln lassen, was an mir baumeln will. Um 19 Uhr sind es noch
immer angenehme 29 Grad im Schatten. Ein Teil der Gruppe nimmt das
Abendessen wieder an den großen runden Tischen am Pool ein; die andern (für
mich einfach unverständlich) lieber drin im lauten Restaurant. Heute ist
türkischer Themenabend mit entsprechend lauter schriller türkischer
Live-Musik-Kapelle am Eingang und vielen Verkaufsständen am Pool draußen. Danach
nehme ich noch ein paar freundliche Drinks an der Poolbar zu mir und genieße
den entspannten Abend. Eine von Billy Joel gesungene berühmte Textzeile
aus “Piano Man” fällt mir spontan ein: „…making love with his tonic and gin…“ Eigentlich
fühle ich mich jetzt genauso. (Sonst ist ja auch niemand bei mir. Aber
ich bin ja auch gerne allein.) Auf jeden Fall sind die Drinks hier draußen
an der Pool-Bar deutlich besser als gestern Abend in der Bar am
Restaurant. Ein frischer kühler Drink und eine gerade angerauchte Zigarre
– meine besten Freunde. Doch ich muß vorsichtig sein und darf heute
(leider) nicht über die Stränge schlagen. Deshalb bleibe ich vernünftig
und schlafe lieber noch ein, zwei Stündchen, denn die Nacht wird heute
etwas ungewohnt. Meine
Reise ist nämlich hiermit (fast) zu Ende! Weckruf um
0:30 Uhr! Dipsy, Laa-Laa und alle anderen schlafen schon längst. Wie
bei meiner Türkei-Reise im letzten Jahr erfolgt die Abholung am Hotel
brutalerweise um ein Uhr morgens! Mehmet bringt uns entgegen seiner Ankündigung
nun doch noch zum Airport. Sehr pfiffig: Er läßt unseren Busfahrer
Mehmet die zwei vor uns fahrenden Busse unserer Gruppe einfach überholen
und so sind wir die allerersten Leute, die an diesem neuen Tag hier am
Flughafen ankommen und einchecken. Ich bin überhaupt der erste Passagier
des Tages. Innerhalb vierzehn Minuten bin ich durch alle (vier!)
Kontrollen. Für mich jedenfalls absolut neuer Weltrekord. Demnächst soll
auch hier ein ganz neuer Großflughafen entstehen. Unser
Flugzeug startet pünktlich um 4:15 Uhr. Gemein: Der Freebird-Airbus hat
derart dicht hintereinanderstehende Sitzreihen, wie ich sie bisher persönlich
noch nie erlebt habe! Beinfreiheit: Der Abstand zwischen
Sitzvorderkante und Rückenlehne des Vordersitzes bzw. zu einer
bugseitigen Wand; kritisch ist dabei der Platz für die Knie. Ich
hielt das bisher immer für übliche Übertreibungen der Leute, aber nein,
es ist tatsächlich wahr, es gibt diese niederträchtig engen Sitzabstände
und sie verursachen bei mir eine neue ungewohnte schmerzliche Erfahrung.
Das war auf dem Hinweg doch deutlich besser und ertragbarer. Aha, also
deshalb kann man den Sitz hier nur so wenig nach hinten neigen. Gut, daß
ich kürzlich an Gewicht und Umfang so viel abgenommen habe. Ich möchte
mir die Sorgen und Nöte eines etwas fülligeren Menschen in diesen
Sitzreihen nicht vorstellen. Welch eine Qual! Dieses
Flugzeug bringt die Leute nachts zurück und transportiert die neuen
Reisegäste vormittags auf seinem Heimflug in die Türkei. Meine
Taktik: Ich verschlafe den Flug einfach. Wir
landen morgens um sieben Uhr pünktlich in Frankfurt. Um 9:30 Uhr bin ich
dank der DB wohlbehalten zuhause. Und
hier noch ein paar allgemeine Reisehinweise: Zeitverschiebung:
Ganzjährig eine Stunde vor unserer Zeit. Strom: 220 Volt Stecker: Keine Probleme. Deutsche
Schuko-Steckdosen. Eurostecker passen überall. Geld:
Türkische Lira, 1 Lira = ca. 0,45 Eurocent. Meistens kann man auch mit
EUR bezahlen. Überall gibt es Geldautomaten und Wechselstuben.
Geldwechsel auf der Bank ist etwas teurer. Hotels:
Sämtliche Hotels waren sauber und
durchweg vier- und (angeblich) fünfsternig. Es sind halt
keine wirklichen 4- oder 5-Sterne-Hotels im deutschen Sinne. Aber das weiß
doch Jeder. Deshalb sollte man sich wirklich nicht beschweren. Die
Klassifizierung nimmt das türkische Tourismus-Ministerium vor, und das
nur anhand örtlicher Gegebenheiten wie Größe des Hauses, der Lobby und
der Zimmer, Bad, Fernseher und Telefon im Zimmer usw. Sicherheit:
Ich habe mich hier in der Türkei genauso sicher wie bei uns zuhause in
Deutschland gefühlt. (Aber es gab auch noch so gut wie keine der späteren
Demonstrationen und Protestaufstände. Da hatten wir reichlich Glück.) Mein
Fazit:
Ich fand auch diese Reise günstig und interessant und empfehle diesen
Veranstalter mit den drei Buchstaben sehr gerne bei meinen Freunden und
Bekannten weiter. Man
sollte halt allem recht gelassen entgegensehen; der Veranstalter ist zum
Beispiel bekannt dafür, daß er oft und regelmäßig kurz vor Reisebeginn
viele vorher zugesicherte Dinge ins Schlechtere/Billigere abändert. Aber
dafür zahlt man ja auch deutlich weniger als üblicherweise. Wer danach
sucht, findet zahlreiche Beschwerden und Negativ-Kritiken bisheriger
Reiseteilnehmer. Aber das sind wohl eher engstirnige Spießer und Berufsnörgler.
(Vom wahrscheinlich größeren Teil der zufriedenen Kunden liest man natürlich
nichts.) Es
liegt auf der Hand, daß anderen Reiseveranstaltern so ein „Billiger
Jakob“ unangenehm ist und nicht schmeckt. Ihre eigenen Reisen mit einem
vergleichbaren Angebot sind schließlich oft doppelt so teuer. Deshalb
machen sie, ungerechtfertigt, auch mit Hilfe der sonst so seriösen
„FAZ“, verstärkt Antireklame und versuchen mit allen Mitteln, diesen
Reiseveranstalter madig zu machen. Es gibt ein aussagefähiges Wort für
sie: Wadenbeißer. Dabei belebt Konkurrenz doch das (auch eigene) Geschäft. Auf
der anderen Seite, die Tour letztes Jahr empfand ich deutlich
interessanter und informativer. Die damalige Reiseleiterin Gökce war mir
auch lieber, weil sie uns noch mehr konkrete Infos gab. Oder es lag an der
Reiseroute… Und
da ich schon am Meckern (auf hohem Niveau) bin: Auch ganz schlecht, es gab
im Bus keine Infos über das jeweilige Wetter am nächsten Tag. Positiv:
Eine Sonnenbrille und ein Reisepaß waren unterwegs (nicht von mir!)
vergessen worden. Mehmet hat dafür gesorgt, daß beides nach Antalya
nachgesandt worden ist. Unser
Busfahrer Mehmet hat gar nicht zwischendurch telefoniert und Reiseleiter
Mehmet hat im Bus auch nur ganz selten (dienstlich) telefoniert. So sollte
es immer sein. Im
Vergleich zum günstigen Reisepreis war die Reise also OK. Deshalb
bekommen Reiseorganisation, Guide und Busfahrer allesamt von mir eine gute
Bewertung. Zumal Reiseleiter Mehmet und ich in Bezug auf so manche
Lebensansicht durchaus Brüder im Geiste sein könnten. Auch
diese Reise ist mal wieder viel zu schnell vorbei. Mein
Trost: Nach dem Urlaub ist vor dem (nächsten) Urlaub. Und deshalb geht
die nächste Reise im Juli zum Wandern mit Hanni an den Müritz-See nach
Meck-Pomm. Später im August geht es dann zur Abwechslung mal wieder in
die USA. Dort fahre ich mit einer GoldWing von New York rauf nach
Neuengland, rüber an die Niagarafälle und zurück nach NYC. Über die
USA-Reise werde ich hier wieder berichten. Und Thailand steckt mir ja auch noch immer in der
Nase… P.S. Wer
sich mehr intelligente Information über die Türkei wünscht, dem
empfehle ich diesen ausführlichen und überaus interessanten Link mit
vielen wissenswerten Daten, Fakten und Zahlen: Ein
paar Wochen später mache ich mir so meine Gedanken: Vor zwei Jahren
begannen mit meiner Reise durch Syrien die dortigen schlimmen Unruhen. Auf
dieser Reise habe ich kaum Istanbul verlassen und schon begannen hier die
Unruhen und Demonstrationen. Bin ich es, der den Leuten Unheil bringt?? ~~~~~~~~~~~~~ Ich bitte meine Leserinnen und Leser um
Entschuldigung. Oder um ihr Verständnis. Ich schreibe eigentlich nicht für
Andere. Ich schreibe für mich persönlich, um damit meine Erinnerungen
und Gefühle an das Erlebte wach und lebendig zu halten. Deshalb ist
manches in meinen Erzählungen für Außenstehende wahrscheinlich
langweilig und oft viel zu ausführlich beschrieben. Trotzdem freue ich mich aber auch über jeden
Einzelnen, der meine Reiseberichte liest und auf diese Weise mit mir
reist. © 2013 Wilfried R. Virmond Text und Fotos sind nur zum privaten Gebrauch bestimmt. Jegliche kommerzielle Nutzung, Vervielfältigung oder Veröffentlichung
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