Durch
die wilden Rockys
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Samstag, 02.08.2003Freitag-Nachmittag
fahre ich mit Ingrid im Zug nach Düsseldorf. Am Flughafen nutzen wir
den Vorabend-Check
In und geben bequem unsere Koffer auf. Gleichzeitig erhalten wir die Boarding-Karten
für den nächsten Tag. Anschließend feiern wir recht ausgiebig mit
Ingrids mittlerer Tochter in der Düsseldorfer Altstadt den Beginn
unseres lang ersehnten zweiten Urlaubs in den USA. Endlich geht’s los!
An den Heimweg kann ich mich nicht mehr so genau erinnern, aber
insgesamt war der Abend schööön. Die Nacht ist heiß,
ich wache öfters wegen der anhaltenden Hitze auf. Am Morgen schnell
waschen und frühstücken. Dann geht es mit dem Zug zum Flughafen, dann
mit der Einschienenbahn zum Terminal und ruckzuck sind wir auch schon in
der Zubringer-Maschine nach Frankfurt. Auf unseren billigen Plätzen
gibt es natürlich nichts zu trinken, macht aber nichts, denn nach einer
dreiviertel Stunde sind wir schon in Frankfurt. Jetzt ist erst mal
Walking angesagt, denn es ist ein langer Fußmarsch bis zu unserem
Terminal. Und da sind sie auch schon alle: Enrico und Annemarie mit
ihren Kindern Vanessa und Nico, dann von den königlichen Münchnern
Harald (unser Guide), Günter + Erika, die letztes Jahr schon mit uns in
Amerika waren, Axel + Gabi, und natürlich Richard; außerdem Uwe +
Jana, die auch schon letztes Jahr dabei waren und diesmal den Film über
unseren Trip machen, und dann, last but
not
least, noch Peppi + Andy aus Wien. Freude, Händeschütteln, Umarmen,
noch eine Zigarette und dann geht’s ab in den Jumbo. Eng wie immer.
Bald gibt’s Essen. Zum ersten Mal trinken wir in einem Flugzeug
Rotwein. Naja, man kann ihn trinken. Dann noch ein Becher, schmeckt gar
nicht mal so schlecht, dann noch einen, eigentlich ist er ganz gut.
Macht Spaß, es ist eigentlich gar nicht so langweilig hier. Harald
prostet uns schon wieder zu. Mann, er hat ja eine ganze Flasche beim Purser
besorgt! So macht das Fliegen Spaß. Wir werden müde, dösen, schlafen
etwas, die Filme sind, wie immer, langweilig. Nach neun Stunden geht’s
endlich runter, wir sind da, wir sind in Denver, sechstgrößte Stadt
der USA! Der Airport ist
riesig. Trotzdem sind wir recht schnell an der Einwanderungskontrolle.
Fast alle 300 Leute aus unserem Jumbo stehen vor uns im
Zickzack-Laufgang vor den wenigen geöffneten Kontroll-Schaltern. Die
wenigen, die hinter uns sind, überholen uns auch noch in den
Kehrtwendungen und mogeln sich an uns vorbei. Über eine Stunde stehen
wir da, es geht wirklich nur äußerst schleppend voran. Nach einiger
Zeit kommt auch unsere Crew; sie dürfen nebenan an uns vorbei.
Eigentlich habe ich mir einen Jumbo-Kapitän immer groß und
gutaussehend vorgestellt... Auch
die Crew steht noch einige Zeit herum. Ich finde es sehr merkwürdig,
dass nach uns kein einziger Mensch mehr in die Wartehalle kommt. Irgendwann sind
wir dann doch durch. Einer fehlt! Harald! Hat man ihn verhaftet? Wir
warten und warten. Nach über einer halben Stunde kommt er endlich. Er
erzählt, dass man ihn verhört hat und es stellt sich heraus, dass ein
Namensvetter mit absolut gleichem Namen die Aufenthaltsdauer in den USA
kräftig überzogen hat. Also, Gott sei Dank, nichts passiert. Dafür stellt Harald fest, dass eine seiner Taschen offenbar vertauscht worden ist. Er hat eine falsche Tasche! Aber auf dem Gepäckband ist sonst nichts mehr. Egal, wir können hier endlich raus. Heiß! Ab in einen kleinen kostenlosen Bus, der uns zum Abholplatz für die Mietwagen bringt. Dazu müssen wir das Flughafengelände umfahren. Riesig ist gar kein Ausdruck, es erstreckt sich noch in weiter Ferne. Endlich können wir unseren Van übernehmen. Die Frauen fahren mit unserem Gepäck voraus ins Hotel. Wir Männer fahren wieder zurück zum Airport, chartern zwei Taxis und ab geht’s zum Vermieter unserer Gold Wings. Da steh’n sie auch schon! Sechs 1800er, alle ordentlich in einer Reihe, mit unseren Namen gekennzeichnet. Prima. Enrico verschwindet kurz und tatsächlich, genau wie vorher von ihm angekündigt, kommt er mit einer brandneuen roten Honda Rune um die Ecke gedonnert! So sieht eine Honda Rune aus. Das Teil ist einfach super!
Tolles Design, viel Chrom, LED-Rücklichter, sparsames Display mit
blauer Anzeige, versteckte Auspuffe, einfach jedes Teil mit Liebe
konstruiert, Wahnsinn! In mir keimt der Gedanke, wenn Honda jetzt einen
neuen Designer hat, hat der doch jetzt Zeit und macht sich vielleicht
endlich auch mal an eine ordentliche GoldWing. Mal abwarten... Schnell ist der
Papierkram erledigt. Der Vermieter hat nur noch auf uns gewartet, macht
schnell zu und zeigt uns den Weg ins Hotel. Die Frauen haben sich schon
schön gemacht und warten auf uns. Wir Männer duschen rasch und dann
treffen wir uns alle unten zum Essen. Es wird sich später
herausstellen, dass wir dort ganz gut gegessen haben. Leider wird es uns
später nicht immer so gut schmecken. Harald fährt mit Richie wegen der
vertauschten Tasche noch mal zum Flughafen. Der Lufthansa-Schalter ist
aber schon zu. Daher stellt er die falsche Tasche einfach hinter dem
Schalter ab. Wir sind alle müde und verschwinden schnell auf den
Zimmern. |